Zinkwanne bepflanzen – geeignete Pflanzen
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Eine schöne alte Zinkwanne macht sich sehr gut als Dekoration für die Terrasse oder den Garten. Diese Wannen wurden früher meist zum Waschen oder Baden verwendet. Heutzutage werden sie jedoch auch zu rein dekorativen Zwecken hergestellt und finden sich daher in vielen Größen und Ausführungen. Besonders interessant wirkt aber natürlich eine alte Wanne, die sich mit etwas Glück auf einem Trödelmarkt findet.
Die Vorbereitung der Zinkwanne
Eine Zinkwanne, die bepflanzt werden soll und die an einer nicht überdachten Stelle steht und damit dem Regen ausgesetzt ist, benötigt unbedingt Löcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Diese Löcher werden am besten sowohl in den Boden wie auch in die Seiten gebohrt. Auf die Löcher im Boden sollten Tonscherben oder ähnliches Material gelegt werden, bevor die Erde eingefüllt wird. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Abzugslöcher mit der Zeit verstopfen.
Alternativ kann in die Zinkwanne auch zunächst eine Schicht Kies eingefüllt werden, die mit einem Gartenvlies abgedeckt wird. Dieses Vlies ist zwar durchlässig für Wasser, nicht aber für die Pflanzerde und verhindert so eine Verstopfung der Abzugslöcher. Damit das Regenwasser nach unten hin leicht abfließen kann, ist es außerdem hilfreich, die Wanne auf kleine Holzklötzchen oder Steine zu setzen, sodass ein Abstand zwischen Wanne und Boden entsteht.
Geeignete Pflanzen für die Zinkwanne
Grundsätzlich sind zur Bepflanzung einer Zinkwanne alle Pflanzen geeignet, die keine all zu tiefen Wurzeln bilden. Hierfür können Blühpflanzen wie Margariten, Geranien oder Petunien wie auch Grünpflanzen genutzt werden. Zwiebelpflanzen, die im Herbst in eine Zinkwanne gesetzt werden, sorgen im Frühling für einen schönen Schmuck und etwas Farbe im Garten. Sie lassen sich sehr schön mit immergrünen Pflanzen wie dem Efeu kombinieren.
Eine ganzjährige Bepflanzung gelingt mit winterharten Stauden oder mit immergrünen Pflanzen wie der Heide oder der Taubnessel. Einige Gräser mit verschiedenen Blattfarben sorgen dafür, dass die Wanne auch im Herbst schön anzusehen ist. Stiefmütterchen und Hornveilchen vertragen Frost und blühen fast das ganze Jahr über. Sehr pflegeleicht, aber meist recht klein sind die Fetthenne und der Hauswurz und für den Winter eignet sich der Zierkohl.
Schöne Kieselsteine oder andere Dekorationsartikel zwischen den Pflanzen lockern die Optik etwas auf. Bei der Bepflanzung einer Zinkwanne ist aber zu bedenken, dass die Pflanzen sich nicht selbst mit den nötigen Nährstoffen versorgen können. Die Pflanzerde sollte daher hin und wieder ausgetauscht werden oder mit einem Dünger angereichert werden.
Die Zinkwanne als Kräuterbeet
Damit die bepflanzte Zinkwanne nicht nur dekorativ, sondern auch praktisch ist, können jede Art Kräuter oder auch Gemüsepflanzen hineingepflanzt werden. Besonders schön sehen die mediterranen Kräuter wie Thymian, Oregano, Lavendel und Rosmarin aus. In diesem Fall sollte aber besonders auf einen guten Wasserabzug geachtet werden, denn diese Kräuter kommen aufgrund ihrer Herkunft am besten auf einem relativ trockenen Boden zurecht.
Prüfung und Vorbereitung der Zinkwanne
Zink ist ein Material, das sich im Garten als sehr haltbar erweisen kann, denn grundsätzlich kann es ein ganzes Jahrhundert überdauern, ohne dass Sie ihm irgendeine Pflege angedeihen lassen müssen. Dies gilt aber nicht unbedingt für bepflanzte Zinkbehälter, und nicht jede Zinkwanne sollte spontan bepflanzt werden.
Vorab sind ein kritischer Blick und gegebenenfalls weitere Maßnahmen empfehlenswert: Wenn Sie z. B. eine ganze Batterie von wunderschönen Zinkwannen im Gartenfachhandel gekauft haben, sollten Sie sich vergewissern, ob diese Zinkbehälter Abflusslöcher haben, bevor Sie Pflanzen hineinsetzen. Sehr häufig ist das nämlich nicht der Fall – diese Zinkkübel sind nur dazu gedacht, im Innenbereich als Übertopf genutzt zu werden. Wenn Sie genau das vorhaben, sollten Sie unten (in einem Auffangbehälter, dazu siehe gleich unten) eine Drainage einbringen, sonst würden Ihre Pflanzen immer im Wasser stehen, wenn Sie einmal etwas üppig gegossen haben.
Wenn die Zinkwanneim Freien ihren nostalgischen Charme entfalten soll, brauchen Sie sich keine weiteren Gedanken zu machen, wenn Sie einen geschlossenen Pflanztopf hineinstellen möchten. Der Topf braucht dann allerdings im unteren Bereich eine Drainageschicht. Damit ergibt sich jedoch bei Aufstellung im Garten der Nachteil, dass die Zinkwanne bei jedem kräftigen Regen (oder wenn sie unter dem Rasensprenger stand) bis zur Höhe der Drainageschicht voll Wasser läuft. Sie müssten dann den Pflanztopf herausheben und den Wasserauffangbehälter auskippen, damit das Wasser nicht irgendwann direkt ins Innere der Zinkwanne läuft. Diesen Nachteil haben Sie nicht, wenn Sie die Zinkwanne direkt bepflanzen, hierbei ergeben sich jedoch andere Schwierigkeiten:
- Ohne Abfluss geht es nicht, das nehmen die meisten Pflanzen übel. Sie hätten natürlich jetzt grundsätzlich die Möglichkeit, in die Zinkwanne einfach Abflusslöcher zu bohren, was jedoch wiederum Konsequenzen hat: Kein Blumenbehälter besteht komplett aus Zink, sondern aus verzinktem Stahl, der eben durch die Legierung mit Zink vor Korrosion geschützt werden soll.
- Je nach Alter des Materials kann das Anbohren mehr oder weniger schädlich sein. Bei neueren mit speziellen Überzugsverfahren weitgehend wasserbeständig gemachten Behältern würden Sie die Schutzschicht durchbrechen, das wird dem Zink auf Dauer nicht guttun. Bei einer alten Zinkwanne würde das Loch nicht die Haltbarkeit verringern, das aber nur deshalb, weil die bei ständigem Feuchtigkeitskontakt ohnehin begrenzt ist.
Direkt bepflanzen sollten Sie deshalb nur eine Zinkwanne, von der Sie wissen, dass sie wasserbeständig legiert ist und die Abflusslöcher hat. Alle anderen Zinkwannen, deren Legierung Sie nicht kennen, brauchen eigentlich am Boden eine Drainage, die in einen Behälter eingebracht wird, der das aus dem Pflanztopf austretende Wasser vom Zink möglichst fernhält.
- Sie könnten zu diesem Zweck z. B. einen Pflanztopf verwenden, der einen etwas größeren Durchmesser hat als der bepflanzte Topf, welcher eingesetzt werden soll, und diesen am Rand soweit kürzen, dass er in der Zinkwanne nicht mehr zu sehen ist. Dann lässt sich hineingeregnetes Wasser mit einem erträglichen Aufwand entfernen.
- Eine andere Lösung wäre ein großer, mit Kies befüllter Foliensack am Boden der Zinkwanne, wenn in dieses Konstrukt zu viel Wasser hineingerät, ist die Trockenlegung dann schon Arbeit.
- Wenn Sie aber nur eine alte Zinkwanne bepflanzen möchten, die Sie auf dem Dachboden gefunden haben, könnten Sie diese durchaus mit dem Bohrer durchlöchern, bepflanzen und dann warten, bis sie sich irgendwann einmal auflöst …
… denn das wird nicht von heute auf morgen passieren: Der Boden kommt am meisten mit Feuchtigkeit in Kontakt, löst sich also zuerst auf, was durchaus einige Jahre dauern wird. Die Wände der Wanne sind längst nicht so sehr durch Feuchtigkeit belastet wie der Boden, weil überflüssige Feuchtigkeit ja nach unten absickern kann. Sie werden Ihnen deshalb höchstwahrscheinlich sehr lange erhalten bleiben, und ob der Boden noch da ist oder nicht, kann Ihnen eigentlich egal sein.
Bepflanzungstipps
Allerdings braucht eine solche dem Wirken der Ewigkeit anheimgegebene Zinkwanne dann entweder eine einjährige oder eine winterfeste Bepflanzung – wenn der Boden in Auflösung begriffen ist, lässt sie sich schlecht umstellen. Die Überwinterung an einem anderen Ort scheidet also aus. Wenn der Boden wegrostet, wird der Gartenboden darunter mit Zink und Eisenoxid angereichert, was nicht schadet.
Viel wahrscheinlicher ist, dass Sie durch zusätzliches Zink und Eisen Ihren Boden aufwerten: Der normale Gartenboden sollte mit seinem pH-Wert fast im neutralen Bereich (6,5 bis 7,5) liegen, bei einem pH-Wert zwischen 6,3 und 6,8 werden sämtliche Nährstoffe gut aufgenommen. Sowohl Zink als auch Eisen werden jedoch noch besser aufgenommen, wenn der Boden leicht sauer ist – der normale Gartenboden kann deshalb ein wenig zusätzliches Zink und Eisen meist gut gebrauchen.
Substrat und Pflanzen für die Zinkwanne
Das bedeutet gleichzeitig, dass Sie in eine direkt bepflanzte Zinkwanne keinen sauren Boden geben sollten, um Säure liebende Pflanzen wie Azaleen hineinzusetzen. Diese würden dann irgendwann vielleicht zuviel Zink oder Eisen abbekommen. Wenn die Zinkwanne immer an einem Platz bleiben soll, gilt es dann noch, die richtigen Gewächse für eben diesen Standort auszuwählen. In eine gegen Feuchtigkeit abgeschirmte Zinkwanne können Sie natürlich pflanzen, was Sie möchten. Die Erde kommt ja in die separaten Pflanztöpfe, und auch der Standort kann wechseln.
Fazit der Redaktion
Eine Zinkwanne lässt sich mit ein wenig Kenntnis über das Material wunderbar bepflanzen, ob nur für die Saison oder dauerhaft. Vorsicht ist aber immer geboten, wenn eine Zinkwanne direkt bepflanzt werden soll und dabei viel Feuchtigkeit im Spiel ist. Deshalb ist auch die häufig propagierte Idee, die Zinkwanne als dekorativen Mini-Teich einzusetzen, eigentlich nicht so gut: Damit Wasser direkt in der Wanne keine Korrosion verursacht, ist eine erhebliche Qualität der Beschichtung erforderlich.
Möglich wäre aber, einen Wasserbehälter aus wasserbeständigem Material in eine Zinkwanne zu setzen und diesen mit Erde und Pflanzen zu umgeben.