Süßkartoffel-Pflanzen im Winter: so überwintern Sie Stecklinge
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Die Batate verträgt absolut keine Kälte, denn bereits Temperaturen von 10 Grad stellen eine Gefahr für das frostempfindliche Gewächs dar. Das Überwintern der gesamten Pflanze mitsamt dem Laubaustrieb ist meist mit viel Aufwand verbunden und verspricht oftmals geringe Erfolgschancen. Besser ist es, die Süßkartoffel mithilfe ihrer Stecklinge zu überwintern. Diese Methode bringt zudem den Vorteil mit sich, dass aus den herangereiften Pflänzlingen neue Ableger gewonnen werden können. Wie Sie die Stecklinge heil durch den Winter bringen, erfahren Sie in diesem Artikel!
Stecklinge gewinnen
Das Gewinnen der Stecklinge gelingt am besten im Spätsommer, solange es noch relativ warm ist und die Pflanze noch nicht verwelkt. Im Prinzip können die Ableger jedoch so lange gewonnen werden, bis der erste Frost eintritt. Hierfür wird zunächst eine kräftig gewachsene, gesunde Mutterpflanze gewählt. Sie sollte keinesfalls Krankheiten oder einen Nährstoffmangel aufweisen, denn Stecklinge von solch einer Pflanze eignen sich weder für die Überwinterung noch für die Vermehrung. Ist die passende Mutterpflanze gewählt, wird wie folgt vorgegangen:
- Trieb aussuchen, der eine Länge von etwa 10 bis 20 cm hat
- unterhalb der Blattachse (Nodium) abschneiden
- hierbei handelt es sich um einen verdickten Stängelbereich
- aus diesem bilden sich die Blätter
- zum Abschneiden unbedingt ein scharfes, steriles Schneidewerkzeug verwenden
- hierfür eignet sich beispielsweise eine Gartenschere
- zum Sterilisieren eignet sich hochprozentiger Alkohol
- die Stecklinge anschließend mit Wasser abspülen und säubern
Keimen der Stecklinge
Nachdem die Triebe gesäubert und von möglichen Schädlingen befreit wurden, sind diese für die Keimung bereit. Hierfür bieten sich zwei verschiedene Methoden an, denn sie können zum einen in einer Wasservase als auch in einer handelsüblichen Anzuchtschale keimen. Für beide Varianten gilt jedoch, dass zunächst die untersten Blätter der Stecklinge entfernt werden sollten. Die anschließende Vorgehensweise gestaltet sich je nach gewählter Methode wie folgt:
Keimung in der Wasservase
Für diese Methode ist kein spezielles Equipment erforderlich, da bereits frisches Wasser sowie ein Behälter völlig ausreichend sind. Das Gefäß ist im Idealfall durchsichtig, denn dadurch kann die Wurzelentwicklung beobachtet werden. Hierfür eignet sich beispielsweise eine Vase oder ein gewöhnliches Glas. Wer die Stecklinge im Wasser keimen lassen möchte, geht am besten wie folgt vor:
- Triebe in einen Behälter mit frischem Wasser geben
- idealerweise ist das Wasser leicht warm
- darauf achten, dass keine Blätter mit dem Wasser in Berührung kommen
- bei Bedarf weitere Blätter von unten entfernen
- alle paar Tage das Wasser auswechseln
- das alte Wasser eignet sich, um andere Pflanze zu gießen
- Behälter an einen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
- je wärmer es ist, desto schneller wurzeln die Stecklinge
- nach einigen Tagen bilden sich die ersten Wurzeln
Keimung in der Anzuchtschale
Für diese Variante werden zum einen eine Schale oder ein Topf sowie eine handelsübliche Anzuchterde benötigt. Der Arbeitsaufwand fällt bei dieser Methode geringer aus, da die Stecklinge nach dem Einsetzen keine besondere Pflege benötigen. Die Stecklinge keimen in der Anzuchtschale am besten, wenn wie folgt vorgegangen wird:
- Topf oder Schale mit Anzuchterde befüllen
- gesäuberte Stecklinge einsetzen
- auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten
- Temperaturen von mindestens 20 Grad
- optimale Temperatur liegt bei 25 Grad
- ein Minigewächshaus auf der Fensterbank bietet die optimalen Voraussetzungen
Überwintern der Stecklinge
Für das Überwintern der Stecklinge bieten sich zwei verschiedene Möglichkeiten an. Denn sie können zum einen den ganzen Winter über in der Wasservase verbleiben als auch in einen eigenen Topf gesetzt werden. Hierbei gilt es, Folgendes zu beachten:
Überwintern in der Wasservase
- regelmäßig das Wasser kontrollieren
- um sicherzustellen, dass dieses nicht zu schleimig wird
- oder gar verdunstet
- denn der Wasserstand sollte stets über den Wurzeln sein
- die Wurzeln dürfen niemals austrocknen
- das Wasser zudem alle paar Tage auswechseln
Überwintern im Topf oder Kübel
- Behälter mit lockerem Substrat füllen
- hierfür eignet sich gewöhnliche Blumenerde
- Stecklinge in eignen Topf setzen
- sobald sich die ersten Wurzeln gebildet haben
- anschließend an einen hellen, warmen Standort platzieren
- eine Fensterbank eignet sich ideal
- Substrat darf nicht austrocknen, sondern sollte stets gleichmäßig feucht sein
- deshalb regelmäßig gießen
Fazit
Das Überwintern der gesamten Süßkartoffelpflanze ist meist wenig Erfolg versprechend, wohingegen die Überwinterung der Stecklinge in vielen Fällen gelingt. Essenziell hierbei ist der optimale Standort sowie das regelmäßige Gießen der Stecklinge. Der Arbeitsaufwand ist verhältnismäßig gering, umso größer sind jedoch die Erfolgsaussichten einer gelungenen Überwinterung der Ableger.