Chilenische Araukarie – Anzucht und Pflege der Andentanne
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Die Chilenische Araukarie ist ein immergrüner Baum, der in seiner Heimat zwischen 30 und 50 Meter hoch werden kann und dabei Stammdurchmesser bis zu 2 Metern ausbildet. Dazu braucht eine Araukarie jede Menge Zeit, da sie sehr langsam wächst, was insofern nichts schadet, da der beeindruckende Baum bis zu 2.000 Jahre alt werden kann.
Wunderbare Araukarie
Ihren gemächlichen Wuchs konnte die Araukarie auf dieser Welt schon sehr lange zeigen. Fossile Funde von Araukarien-Verwandten wurden auf ein Alter von bis zu 90 Millionen Jahren geschätzt – die Familie der Araucariaceae gehört damit zu den ältesten Baumfamilien der Welt. Die Chilenische Arakarie bildet eine bis zu 14 Zentimetern dicke Rinde aus, die ihr sogar nach einem Vulkanausbruch ungestörtes Wachstum ermöglicht – diese Rinde macht bis zu 25% des Stammvolumens aus.
Standort und Pflege einer Chilenischen Araukarie
Die Chilenische Araukarie hat ihre Heimat in den chilenischen Anden, wo auch eine Region nach ihr benannt ist. In dieser Region wächst die immergrüne Araukarie in Höhenlagen zwischen 600 und 1.700 Metern. Die Temperaturen liegen dort zwischen maximal -15 und +30 Grad.
Die Chilenische Araukarie wurde bereits vor rund 200 Jahren in Europa eingeführt, wo sie in einem ähnlich milden Klima wie in ihrer Heimat gut gedeiht. In Nordwesteuropa ist sie nur in den milderen Gegenden winterhart, auf den britischen Inseln bereichert sie z. B. mit ihrem exotischen Erscheinungsbild viele Parklandschaften. In den wärmsten Lagen Deutschlands, z. B. im Botanischem Garten in Karlsruhe, fühlt sie sich im Freien wohl.
Wenn Sie in einer solchen milden Gegend beheimatet sind, können Sie Ihre Chilenische Araukarie also in den Garten pflanzen. Dann braucht sie gut durchlässige, aber nährstoffreiche Erde, gute Erfahrungen wurden mit einer Mischung aus Humus, lehmiger Erde und Sand gemacht. Der Standort sollte eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit bieten und sonnig bis halbschattig gelegen sein.
- Wichtig ist, dass Sie jegliches Austrocknen Ihrer Araukarie verhindern. Wenn sie in sehr schweren Boden gepflanzt werden soll, sollten Sie deshalb zuerst eine mindestens 20 cm dicke Drainageschicht aus Kies in das Pflanzloch geben, bevor die Araukarie eingepflanzt wird.
- Wenn die Chilenische Araukarie zu bestimmten Jahreszeiten ganztägig der Sonne ausgesetzt ist, schützt ein Vlies oder ein Netz auf der Krone vor Austrocknung. Wenn Sie das für übertrieben halten, sollten Sie sich bewusst machen, dass braune Nadeln bei einer Araukarie fast immer durch Trockenheit verursacht werden und nur sehr selten durch Frostschäden.
- Wer nicht in einer so warmen Gegend wohnt, sollte die Chilenische Araukarie lieber im Kübel halten. Auch hier braucht sie ein Substrat mit den oben beschriebenen Qualitäten, auch hier müssen Sie auf konstante Feuchtigkeit im Boden und in der Luft achten.
- Im Kübel ist die Araukarie natürlicher frostgefährdet, deshalb sollte sie besser frostfrei im Haus überwintern, in einem hellen Raum bei etwa 5 Grad.
In der Sommersaison braucht die Araukarie reichlich Wasser, sie sollte etwa einmal im Monat etwas Koniferendünger bekommen oder über einen Langzeitdünger mit Nährstoffen versorgt werden. Während der Überwinterung wird die Araukarie weniger gegossen, sie sollte gerade so viel Wasser bekommen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Chilenische Araukarie kaufen
Weil sie so langsam wächst, ist der Kauf einer Chilenische Araukarie von einiger Größe kein ganz preiswertes Vergnügen. Eine Araukarie, die 90 bis 100 cm hoch ist, kostet um 300,- Euro, sie wird im 30-Liter-Pflanzgefäß ausgeliefert. Sie wird z. B. angeboten von der Firma flora toskana aus 89278 Nersingen.
Wenn Sie Ihre eigene Araukarie aus Samen ziehen möchten, erhalten Sie diese z. B. beim fesaja-versand aus 37318 Schönhagen, www.fesaja-versand.de, eine Packung mit 5 Samen kostet knapp 5,- Euro.
Eigene Anzucht aus Samen
Die Samen werden mit der Spitze nach unten (mit dem helleren Teil) bis zur Hälfte in die Anzuchterde gegeben, geeignet sind Kokohum oder eine Mischung aus handelsüblicher Anzuchterde und einem Drittel Sand oder Perlite oder Vermiculite. Das mit gut funktionierendem Wasserablauf versehene Pflanzgefäß wird anschließend befeuchtet, abdeckt und wandert dann für drei bis vier Wochen in die Kälte, um 5 Grad sollten es sein, ob Kühlschrank oder Gerätehaus.
Die Araukarie braucht den biologisch als Stratifikation bezeichneten Kältereiz, um zur Keimung angeregt zu werden. Denn die Samen fallen nach ihrer Reife an der Mutterpflanze in die Samenruhe (Dormanz), die verhindern soll, dass der Samen bereits an der Mutterpflanze keimt. Viele Samenarten benötigen dann noch eine Kälteperiode, bevor sie die Keimruhe überwinden, sonst würden sie vor Winteranbruch keimen, also zu einer sehr ungünstigen Zeit. Die Stratifikation vollzieht den Winter künstlich nach.
Wenn die Kältezeit überstanden ist, werden die Pflanzgefäße in eine sonnige bis halbschattige Umgebung mit einer Temperatur zwischen 15 und 20 Grad gestellt (optimal sollen 18 Grad sein). Sie müssen jetzt gleichbleibend feucht gehalten werden, die Erde darf aber nie triefend nass werden. Nach 3 bis 4 Wochen sollten sich Sämlinge zeigen, sie werden vereinzelt, sobald sie gut zu fassen sind. Nach dem Umpflanzen in den endgültigen Topf müssen Sie eigentlich nur noch darauf achten, dass die Araukarie genug Wasser erhält.
Wenn Sie eine Araukarie kultivieren, tun Sie auch etwas für die Erhaltung der Artenvielfalt: Die Chilenische Araukarie ist durch ungebremsten Holzschlag vom Aussterben bedroht, sie steht international unter Artenschutz.