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Kanaren-Wolfsmilch, Euphorbia canariensis – Pflege

Kanaren-Wolfsmilch (Euphorbia canariensis)
Quelle: Cactus keeper Ed, Euphorbia Canariensis, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Die Kanaren-Wolfsmilch trägt die botanische Bezeichnung Euphorbia canariensis und gehört zu der Familie der Wolfsmilchgewächse. Die Kakteenart ist endemisch auf den Kanarischen Inseln beheimatet und gehört dort zu den charakteristischen Sukkulenten. Die starken Säulen der Euphorbia canariensis verzweigen sich in der Form eines Kerzenleuchters nach oben und können auf den Kanaren Wuchshöhen von 3 bis 5 m erreichen. Bei Kultivierung in Wohnräumen bleibt der Wuchs normalerweise unter der Höhe vom 1 m. Die Sukkulente ist giftig und bildet bei guter Pflege und passenden Standortbedingungen unscheinbare Blütenstände aus.

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Standort & Pflanzsubstrat

Die Euphorbia canariensis ist eine besonders lichthungrige Pflanze, eine unzureichende Versorgung mit Sonnenlicht führt zu einem schwachen Immunsystem und Anfälligkeiten für Krankheiten und Schädlingen. Da die Pflanze nicht winterhart ist, kommt die ganzjährige Kultivierung an der frischen Luft nicht in Frage. Das Pflanzsubstrat sollte auf die ähnlichen Bedürfnisse von Kakteen zugeschnitten werden. Die folgenden Aspekte sind beim Standort und dem Pflanzsubstrat zu beachten:

  • braucht sehr hellen Standort, mit mehreren Sonnenstunden täglich
  • ideal sind südlich ausgerichtete Fensterbretter, verträgt auch pralle Mittagshitze
  • ungeeignet sind nach Norden gerichtete Fensterbretter
  • optimal sind ganzjährig warme Temperaturwerte
  • für die Kultivierung im beheizten und vollsonnigen Gewächshaus geeignet
  • als Pflanzsubstrat Kakteenerde mit etwa 30 % mineralischen Zusätzen verwenden
  • Erde sollte stets durchlässig sein, Drainage ist von Vorteil
Tipp:

Die Pflanze darf im Sommer in einen Wintergarten umziehen, genauso geeignet sind windgeschützte Terrassen. Wenn sich die Temperaturwerte jedoch beständig verschlechtern, muss die Kanaren-Wolfsmilch umgehend in warme Wohnräume zurück.

Gießen & Düngen

Die Kanaren-Wolfsmilch ist abhängig von der Jahreszeit, dem Wetter, der Topfgröße und der Größe zu gießen, braucht aber generell weniger Wasser als Pflanzen aus den heimischen Breitengraden. Die Pflanze ist nicht besonders anspruchsvoll bei den Nährstoffen und zieht sich diese überwiegend aus der Erde. Wenn das Substrat jedoch sehr nährstoffarm ist, zeigen sich schnell Mangelerscheinungen, dazu gehören verlangsamter Wuchs und mangelhafte Blühfreude, die mit einer Düngergabe behoben werden können. Die folgenden Kriterien sind beim Gießen und Düngen zu beachten:

  • während der Vegetationsperiode bei Bedarf gießen, im Winter nicht gießen
  • erst gießen, wenn das Substrat fast vollständig trocken ist
  • dann durchdringend wässern bis das Substrat völlig durchnässt ist
  • ideal ist das Wässern über ein Tauchbad
  • einmal im Sommer schwach dosierten Kakteendünger verwenden
  • bei Mangelerscheinungen einmal im Monat düngen
Tipp:

Nützlich sind Substrate mit Bestandteilen, die beim Übergang von nass zu trocken die Farbe oder die Helligkeit wechseln. Auf diese Weise genügt ein Blick, um zu wissen, wann die nächste Gießeinheit fällig ist.

Triebe & Blüten

Euphorbia canariensis ist eine den Kakteen ähnelnde Staude, die an einen Kerzenleuchter oder Kandelaber erinnert. Die Pflanze kann in ihrer Heimat zu extrem großen Exemplaren heranwachsen und mehrere Meter hoch werden. Bei Zimmerkultivierung bleiben die Wuchshöhen jedoch überschaubar:

  • erreicht bei Wildwuchs Wuchshöhen von 3-5, bei Zimmerkultur bis zu 1 m hoch
  • säulenförmiger Wuchs, mit starken Verzweigungen
  • aufrecht wachsende Triebe sind quadratisch im Querschnitt
  • Triebe sind grün, graugrün bis dunkelgrau-grün
  • Dornen sind nach oben hin ausgerichtet
  • bildet purpurfarbene Kapseln aus
  • Milchsaft enthält Diterpene und ist giftig!
  • bildet unscheinbare Blüten aus

Umtopfen

In den heimischen Breitengraden wächst die Kanaren-Wolfsmilch deutlich langsamer als in ihrer Heimat, doch mit der Zeit bildet diese auch bei Zimmerkultur starke Wurzeln und lange Säulen aus. Wenn die Wurzeln überhand nehmen und aus dem Pflanzgefäß herausschauen, dann ist das Umtopfen angesagt:

  • Pflanzen ca. alle zwei Jahre umtopfen
  • neues Pflanzgefäß groß genug auswählen, im Hinblick auf zukünftiges Wachstum
  • Substrat komplett austauschen
  • neues Substrat sollte ausreichende Menge an Humus und mineralischen Zusätzen enthalten

Überwintern

Die Euphorbia canariensis mag es auch im Winter warm, die Pflanze darf auf keinen Fall auskühlen, sonst kann es zu einem Absterben der Triebe kommen. Bei zu kalten Temperaturen bekommt die Kanaren-Wolfsmilch zuerst schwarze Flecken und fault dann ab. Höhere Temperaturen während des Überwinterns schaden nicht, z.B. 20-25 °C, und wirken sich nicht nachteilig auf die Blühfreude aus. Die folgenden Aspekte sind beim Überwintern ausschlaggebend:

  • braucht im Winter Temperaturwerte von min. 12 °C, besser und sicherer sind min. 15 °C
  • großgewachsene Exemplare sind besonders kälteempfindlich
  • Trockenruhe einhalten, nicht gießen
  • von Anfang November bis etwa März/April vollkommen trocken halten
  • auch bei sehr warmen Standorten nicht gießen
  • schon kleine Wassergaben können zur sofortigen Fäulnis führen

Vermehren

Das Vermehren der Kanaren-Wolfsmilch ist über Stecklinge möglich, jedoch funktioniert dies nicht im Herbst oder Winter, da diese in dieser Zeit nicht bewurzeln. Aufgrund der Giftigkeit des Milchsaftes sind bei dem Prozess Gummihandschuhe zu tragen, bei starken Empfindlichkeiten oder Allergien sogar Schutzbrille und Mundschutz. Die folgende Vorgehensweise hat sich beim Vermehren bewährt:

  • ideale Zeit für die Vermehrung mit Stecklingen ist der Frühling
  • nur ausgereifte Triebspitzen abschneiden, ca. 15 cm lang
  • möglichst an einer dünnen Stelle schneiden, um Wundfläche klein zu halten
  • scharfes Messer benutzen, um Quetschwunden zu verhindern
  • faule Stellen und geronnenes Latex gründlich entfernen
  • abgeschnittenen Steckling in einem Glas mit Wasser mehrere Minuten ausbluten lassen
  • Steckling an trockenen und schattigen Platz legen
  • ca. 3-6 Wochen trocknen lassen und abwarten, bis die Wunde komplett verheilt ist
  • Steckling eintopfen und warm, schattig und leicht feucht halten
  • wenn sich wieder neuer Wuchs zeigt, Jungpflanze normal pflegen
Tipp:

Nach dem Abschneiden ist die Schnittfläche genau zu betrachten. Schon beim kleinsten Anzeichen einer noch verbleibenden Faulstelle, in manchen Fällen ist das nur ein ganz kleiner dunkler Punkt, sollte zusätzlich noch eine weitere Scheibe abgeschnitten werden.

Krankheiten & Schädlinge

Die Kanaren-Wolfsmilch ist eine sehr robuste und widerstandsfähige Pflanze, die nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist. Stimmen jedoch die Standortbedingungen nicht und es haben sich Fehler bei der Pflege eingeschlichen, dann kann es zu den folgenden Symptomen kommen:

  • unzureichende Versorgung mit Sonnenlicht führt zur Vergeilung
  • Vergeilung äußert sich durch hellgrüne, dünne und extrem schwache Triebe
  • einmal vergeilte Pflanzen sind komplett ruiniert
  • einzig mögliche Rettung über Stecklinge von noch gesund gewachsenen Trieben

Fazit der Redaktion

Die Kanaren-Wolfsmilch ist eine kakteenartige Pflanze, die bei guter Pflege und passenden Standortbedingungen auch in den heimischen Wohnräumen kultiviert werden kann. Die säulenförmige Staude braucht jedoch auch im Winter durchgehend hohe Temperaturwerte und viel Sonnenlicht, damit diese gut gedeihen kann. Wenn die Temperaturen unter 10-12 °C fallen und es fehlt die Sonne, dann kann es schnell zum Absterben der Euphorbia canariensis kommen. Die Kanaren-Wolfsmilch hält zwar keine Winterruhe ein, sollte im Winter jedoch nicht gegossen werden. Die Vermehrung ist mit Stecklingen möglich, jedoch etwas kompliziert und führt auch nicht immer zu Erfolgen. Das Wolfsmilchgewächs ist eine ausgefallene Pflanze, die eine schöne Erinnerung an den letzten Aufenthalt auf den Kanaren darstellt, da diese dort sehr häufig verbreitet ist.

Wissenswertes zur Kandelaberwolfsmilch in Kürze

  • Die Kandelaberwolfsmilch sieht durch ihre dicken Säulen, die sich zu beiden Seiten verzweigen, wie ein Kaktus aus.
  • Sie gehört aber zu den Wolfsmilchgewächsen.
  • Sie wächst unter guten Bedingungen sehr schnell und ist daher am besten für hohe Räume geeignet.
  • Notfalls können aber auch einzelne Teilstücke abgeschnitten werden, um neue Pflanzen daraus zu ziehen.

Pflege

Die Kandelaberwolfsmilch sollte einen hellen Standort in der Nähe eines Fensters bekommen, benötigt aber nicht unbedingt direkte Sonne. Vom Frühling bis zum Herbst wird sie nur ab und zu, dann aber reichlich gegossen. Zwischen zwei Gießvorgängen sollte die Pflanzerde vollständig abgetrocknet sein. Im Winter wird noch weniger gegossen, wenn die Pflanze in dieser Zeit in einem Raum mit einer Temperatur unter 15° C steht, wird das Gießen bis zum Frühjahr sogar ganz eingestellt. In den Sommermonaten ist es ratsam, die Euphorbia Ingens durch ein wenig Kakteendünger mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
Die Kandelaberwolfsmilch kann ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert werden, denn auch trockene Heizungsluft im Winter macht ihr nichts aus. Im Sommer kann sie auf der Terrasse stehen, bevor die Außentemperaturen unter 10° C sinken, muss sie jedoch wieder ins Haus geholt werden, denn sie verträgt keine Temperaturen unter 6° C.

Schnitt und Vermehren

Die Euphorbia Ingens wächst sehr schnell und kann unter Umständen zu groß werden. Dann ist es möglich, sie ein wenig einzukürzen oder einzelne Äste abzutrennen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn der Milchsaft, der beim Schneiden austritt, ist giftig und reizend und darf deshalb nicht auf die Haut und vor allem nicht in die Augen gelangen. Um den Ausfluss von Milchsaft aus der Pflanze zu stoppen, können die Schnittstellen mit heißem Wasser betupft werden. Abgeschnittene Teile der Euphorbia können in einen separaten Topf gepflanzt werden, um daraus eine neue Pflanze zu ziehen. Vorher sollten die Schnittflächen jedoch etwas antrocknen. Danach werden sie einfach nur auf das neue Substrat gesetzt, bei Bedarf abgestützt und nur leicht feucht gehalten, bis sie gut angewachsen sind.

Krankheiten und Behandlung

Die Kandelaberwolfsmilch reagiert sehr empfindlich auf Staunässe oder zu viel Wasser und beginnt dann schnell zu faulen. Deshalb sollte immer nur sehr sparsam gegossen werden und überschüssiges Gießwasser aus dem Übertopf entfernt werden. Eine Pflanze, die in Teilen bereits zu faulen begonnen hat, kann möglicherweise dadurch gerettet werden, dass die kranken Teile großzügig abgeschnitten werden. Dieser Schnitt sollte so schnell wie möglich erfolgen, damit die Fäulnis sich nicht weiter ausbreitet. Nach dem Schnitt ist es wichtig, die Schnittstellen genau zu begutachten. Sind noch braune Stellen zu sehen, ist ein weiteres Stück zu entfernen, vorher sollte das Messer jedoch mit etwas Alkohol desinfiziert werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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