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Lehmboden durchlässiger machen: Lehmerde für Rasen verbessern

Ein grüner, dicht sprießender Rasen ist der Wunsch vieler Gartenbesitzer. Doch dieser Traum erfüllt sich nur, wenn die Beschaffenheit der Erde stimmt. Stecken die Graswurzeln in einem lehmigen Boden, kann der Rasen schnell unansehnlich werden. Staunässe und mangelnde Belüftung sind keine optimalen Wachstumsbedingungen. Doch diese Nachteile können gemildert werden. Lesen Sie hier, wie Sie den Lehmboden doch noch rasenfähig bekommen.

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Die Eigenschaften eines Lehmbodens

Auch beim Lehmboden gibt es feine Unterschiede. Je mehr Lehm der Boden enthält, umso stärker sind die damit verbundenen Eigenschaften ausgeprägt.

  • gute Speicherfähigkeit von Wasser
  • hohe Verdichtbarkeit

Das gespeicherte Wasser versorgt den Rasen auch an regenfreien Tagen gut mit Feuchtigkeit. Ist der Boden jedoch stark verdichtet, mehren sich die Nachteile:

  • Regenwasser kann nicht mehr gut versickern
  • Staunässe ist die Folge
  • sorgt auf Dauer für Wurzelschäden
  • es gelangt nur wenig Luft in den Boden
  • das Gras aber auch Mikroorganismen leiden darunter

Im Frühling wärmt sich die mit Feuchtigkeit gesättigte Erde nur schwer, was zu einem verspäteten Wachstumsstart führt. Während einer langen Trockenheitsperiode hingegen wird die Erde steinhart. Wasser kann dann schlecht eindringen und die Wurzeln erreichen. Es zeigen sich gelbe, trockene Stellen im Rasen. Fazit: Auf dem Lehmboden wächst der Rasen nicht gleichmäßig und ordentlich.

Wie man einen Lehmboden erkennt

Die genaue Beschaffenheit des Bodens kann mit einer Bodenanalyse geklärt werden. Die einfache Tatsache, ob es sich um einen Lehmboden handelt, kann hingegen auch ein Laie leicht erkennen. Ein wenig feuchte Erde reicht dafür aus. Lässt sich diese leicht zu einer Wurst formen, ohne dass diese zerkrümelt und auseinanderfällt? Wenn ja, dann halten Sie Lehmerde in der Hand.

Lehmboden für den Rasen verbessern

Wiese - Rasen - Gras

Lehmboden im Garten ist kein Grund auf einen schönen Rasen zu verzichten. Ein kompletter Bodenaustausch ist natürlich denkbar, allerdings auch arbeitsintensiv und kostspielig. Diese Möglichkeit ist daher selten die bevorzugte Lösung. Wenn ein Lehmboden als solcher bekannt ist, kann den unerwünschten Eigenschaften zunächst durch Bodenverbesserungsmaßnahmen begegnet werden. Dafür werden der schweren Lehmerde geeignete Komponenten beigemischt:

  • Sand
  • Kompost
  • oder eine Mischung von beiden

Wenn alle Verbesserungsmaßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, weil zum Beispiel der Boden zu sehr verdichtet ist, muss die oberste Erdschicht durch Mutterboden ausgetauscht werden. Der Austausch sollte 10-30 cm in die Tiefe gehen.

Tipp:

Wenn sich nach einem Regenfall Wasserpfützen auf dem Rasen bilden und längere Zeit stehen bleiben, ist das ein Zeichen für stark verdichteten Boden.

Lehmboden profitiert von Sandsandkörnern

Sand ist im Gegensatz zu Lehm sehr durchlässig. Sandiger Boden ist locker und das Wasser kann leicht versickern. Sand eignet sich daher ausgezeichnet für die Auflockerung von schweren Lehmböden.

  • Sand macht den Boden locker
  • wirkt so der Verdichtung entgegen
  • Wasser kann gut versickern
  • ist vor Rasenaussaat möglich
  • kann auch nachträglich eingearbeitet werden

Lehmboden vor Aussaat mit Sand auflockern

Damit sich schwerer Lehmboden in feine und lockere Erde verwandelt ist einiges an Schweißarbeit erforderlich. Dabei gehen Sie am besten in drei Schritten vor.

  1. Graben Sie den Lehmboden zuerst um.
  2. Verteilen Sie darauf gleichmäßig Sand. Etwa 4 Kubikmeter pro 100 Quadratmeter Fläche.
  3. Heben Sie anschließend den Sand unter.

Erst nachdem der Lehmboden so verbessert wurde, kann darauf der Rasen gesät werden.

Hinweis:

Bausand eignet sich nicht für die Auflockerung von Lehmböden. Ideal ist abgeschliffener Flusssand von ca. 2 mm Körnung.

Sand auf bestehende Rasenflächen einarbeiten

Wiese - Rasen - Gras

Auch der Boden eines bereits bestehenden Rasens kann mit Sand nachträglich aufgelockert werden. Im Handel wird spezieller Rasensand angeboten, aber auch Spielsand eignet sich ausgezeichnet. Damit der Sand tief in den Lehmboden eindringen und ihn auflockern kann, muss diese zuvor vorbereitet werden.

  1. Mähen Sie den Rasen kurz, 3-4 cm Höhe ist optimal.
  2. Vertikutieren Sie den Rasen um Moos und alte Schnittreste zu entfernen.
  3. Entfernen Sie diesen Filz mit einer Harke.
  4. Bringen Sie den Sand gleichmäßig auf die Rasenfläche auf.
  5. Der Sand sickert nach und nach in tiefere Erdschichten ein.
Tipp:

Der Sand kann mit der Hand ausgestreut werden. Ein gleichmäßigeres Ergebnis lässt sich jedoch mit einem Streuwagen erzielen.

Idealer Zeitpunkt für diese Maßnahme ist das Frühjahr, wenn das Graswachstum neu einsetzt. So hat der Rasen Gelegenheit sich vom Vertikutieren schnell wieder zu erholen. Je nachdem, wie stark der Lehmboden schon verdichtet ist, sollte dieses sogenannte Sanden in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren wiederholt werden.

Lehmboden mit Kompost anreichern

Kompost eignet sich ebenfalls zur Auflockerung eines Lehmbodens. Er wird in den Lehmboden eingearbeitet und entfaltet die volle Wirkung mit der Zeit.

  • entstehende Hohlräume bieten Platz für Luft und Wasser
  • Rasen wird mit diesen wichtigen Elementen besser versorgt
  • enthält Mikroorganismen und Würmer
  • diese tragen zur Bodenlockerung bei
  • Kompost ist zugleich auch eine gute Düngung für den Rasen
  • kann auch nachträglich auf den Rasen gebracht werden
Tipp:

Der Kompost sollte gut abgelagert sein und zudem vor dem Ausbringen fein gesiebt werden.

Die Herstellung von Kompost ist einfach und günstig. Im Graten anfallender Grünschnitt oder pflanzliche Küchenabfälle können dafür verwendet werden. Alternativ kann in Gartencenter Rindenhumus gekauft werden.

Lehmboden für Neuaussaat durch Frost auflockern

Wiese - Rasen - Gras

Wenn die Rasenaussaat erst im Folgejahr erfolgen soll und die zu begrünende Fläche noch einen „nackten“ Winter vor sich hat, kann der Frost in der Zwischenzeit ein nützlicher Helfer sein. Sie können die Zeit und die Minusgrade bequem für sich arbeiten lassen, vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

  1. Graben Sie die zukünftige Rasenfläche mit einem Spaten um. Wasser kann so besser in die Erde eindringen.
  2. Das eingedrungene Wasser gefriert, dehnt sich aus und bricht die Erdschollen auf. Das Ergebnis ist eine feinkrümelige Erdbeschaffenheit.
  3. Bringen Sie im Frühjahr eine dünne Sandschicht auf.
  4. Säen Sie anschließend den Samen aus.

Tiefenlockerung und Drainage

Wenn der Rasen auf einem stark verdichteten Lehmboden wächst, kann es sein, dass weder eingearbeiteter Sand noch Kompost den erwünschten Erfolg bringen. In diesem Fall kann eine Tiefenlockerung durch einen Fachmann erfolgen. Dafür werden in der Regel spezielle Maschinen benötigt. Zusätzlich kann eine in Boden eingearbeitete Drainage für ständigen Wasserabfluss sorgen.

  • spezielle Drainagerohre werden im Untergrund gelegt
  • in ein Bett aus Sand und Kies

Das Kiesbett wirkt wie eine Wanne, in der sich das Wasser staut. Dieses Stauwasser wird durch die Rohre abgeleitet.

Verdichtung vorbeugen

Wenn ein auf Lehmboden wachsender Rasen stark beansprucht wird, ist mit der Zeit eine Verdichtung unausweichlich. Dem kann man ein wenig entgegenwirken, wenn man den nassen Rasen schont und nach Möglichkeit nicht betritt. Denn gerade dann ist die Gefahr der Verdichtung am größten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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