Lehmboden durchlässiger machen: Lehmerde für Rasen verbessern
Inhaltsverzeichnis
- Die Eigenschaften eines Lehmbodens
- Lehmboden für den Rasen verbessern
- Lehmboden profitiert von Sandsandkörnern
- Lehmboden vor Aussaat mit Sand auflockern
- Sand auf bestehende Rasenflächen einarbeiten
- Lehmboden mit Kompost anreichern
- Lehmboden für Neuaussaat durch Frost auflockern
- Tiefenlockerung und Drainage
- Verdichtung vorbeugen
Ein grüner, dicht sprießender Rasen ist der Wunsch vieler Gartenbesitzer. Doch dieser Traum erfüllt sich nur, wenn die Beschaffenheit der Erde stimmt. Stecken die Graswurzeln in einem lehmigen Boden, kann der Rasen schnell unansehnlich werden. Staunässe und mangelnde Belüftung sind keine optimalen Wachstumsbedingungen. Doch diese Nachteile können gemildert werden. Lesen Sie hier, wie Sie den Lehmboden doch noch rasenfähig bekommen.
Die Eigenschaften eines Lehmbodens
Auch beim Lehmboden gibt es feine Unterschiede. Je mehr Lehm der Boden enthält, umso stärker sind die damit verbundenen Eigenschaften ausgeprägt.
- gute Speicherfähigkeit von Wasser
- hohe Verdichtbarkeit
Das gespeicherte Wasser versorgt den Rasen auch an regenfreien Tagen gut mit Feuchtigkeit. Ist der Boden jedoch stark verdichtet, mehren sich die Nachteile:
- Regenwasser kann nicht mehr gut versickern
- Staunässe ist die Folge
- sorgt auf Dauer für Wurzelschäden
- es gelangt nur wenig Luft in den Boden
- das Gras aber auch Mikroorganismen leiden darunter
Im Frühling wärmt sich die mit Feuchtigkeit gesättigte Erde nur schwer, was zu einem verspäteten Wachstumsstart führt. Während einer langen Trockenheitsperiode hingegen wird die Erde steinhart. Wasser kann dann schlecht eindringen und die Wurzeln erreichen. Es zeigen sich gelbe, trockene Stellen im Rasen. Fazit: Auf dem Lehmboden wächst der Rasen nicht gleichmäßig und ordentlich.
Wie man einen Lehmboden erkennt
Die genaue Beschaffenheit des Bodens kann mit einer Bodenanalyse geklärt werden. Die einfache Tatsache, ob es sich um einen Lehmboden handelt, kann hingegen auch ein Laie leicht erkennen. Ein wenig feuchte Erde reicht dafür aus. Lässt sich diese leicht zu einer Wurst formen, ohne dass diese zerkrümelt und auseinanderfällt? Wenn ja, dann halten Sie Lehmerde in der Hand.
Lehmboden für den Rasen verbessern
Lehmboden im Garten ist kein Grund auf einen schönen Rasen zu verzichten. Ein kompletter Bodenaustausch ist natürlich denkbar, allerdings auch arbeitsintensiv und kostspielig. Diese Möglichkeit ist daher selten die bevorzugte Lösung. Wenn ein Lehmboden als solcher bekannt ist, kann den unerwünschten Eigenschaften zunächst durch Bodenverbesserungsmaßnahmen begegnet werden. Dafür werden der schweren Lehmerde geeignete Komponenten beigemischt:
- Sand
- Kompost
- oder eine Mischung von beiden
Wenn alle Verbesserungsmaßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, weil zum Beispiel der Boden zu sehr verdichtet ist, muss die oberste Erdschicht durch Mutterboden ausgetauscht werden. Der Austausch sollte 10-30 cm in die Tiefe gehen.
Lehmboden profitiert von Sandsandkörnern
Sand ist im Gegensatz zu Lehm sehr durchlässig. Sandiger Boden ist locker und das Wasser kann leicht versickern. Sand eignet sich daher ausgezeichnet für die Auflockerung von schweren Lehmböden.
- Sand macht den Boden locker
- wirkt so der Verdichtung entgegen
- Wasser kann gut versickern
- ist vor Rasenaussaat möglich
- kann auch nachträglich eingearbeitet werden
Lehmboden vor Aussaat mit Sand auflockern
Damit sich schwerer Lehmboden in feine und lockere Erde verwandelt ist einiges an Schweißarbeit erforderlich. Dabei gehen Sie am besten in drei Schritten vor.
- Graben Sie den Lehmboden zuerst um.
- Verteilen Sie darauf gleichmäßig Sand. Etwa 4 Kubikmeter pro 100 Quadratmeter Fläche.
- Heben Sie anschließend den Sand unter.
Erst nachdem der Lehmboden so verbessert wurde, kann darauf der Rasen gesät werden.
Sand auf bestehende Rasenflächen einarbeiten
Auch der Boden eines bereits bestehenden Rasens kann mit Sand nachträglich aufgelockert werden. Im Handel wird spezieller Rasensand angeboten, aber auch Spielsand eignet sich ausgezeichnet. Damit der Sand tief in den Lehmboden eindringen und ihn auflockern kann, muss diese zuvor vorbereitet werden.
- Mähen Sie den Rasen kurz, 3-4 cm Höhe ist optimal.
- Vertikutieren Sie den Rasen um Moos und alte Schnittreste zu entfernen.
- Entfernen Sie diesen Filz mit einer Harke.
- Bringen Sie den Sand gleichmäßig auf die Rasenfläche auf.
- Der Sand sickert nach und nach in tiefere Erdschichten ein.
Idealer Zeitpunkt für diese Maßnahme ist das Frühjahr, wenn das Graswachstum neu einsetzt. So hat der Rasen Gelegenheit sich vom Vertikutieren schnell wieder zu erholen. Je nachdem, wie stark der Lehmboden schon verdichtet ist, sollte dieses sogenannte Sanden in mehreren aufeinanderfolgenden Jahren wiederholt werden.
Lehmboden mit Kompost anreichern
Kompost eignet sich ebenfalls zur Auflockerung eines Lehmbodens. Er wird in den Lehmboden eingearbeitet und entfaltet die volle Wirkung mit der Zeit.
- entstehende Hohlräume bieten Platz für Luft und Wasser
- Rasen wird mit diesen wichtigen Elementen besser versorgt
- enthält Mikroorganismen und Würmer
- diese tragen zur Bodenlockerung bei
- Kompost ist zugleich auch eine gute Düngung für den Rasen
- kann auch nachträglich auf den Rasen gebracht werden
Die Herstellung von Kompost ist einfach und günstig. Im Graten anfallender Grünschnitt oder pflanzliche Küchenabfälle können dafür verwendet werden. Alternativ kann in Gartencenter Rindenhumus gekauft werden.
Lehmboden für Neuaussaat durch Frost auflockern
Wenn die Rasenaussaat erst im Folgejahr erfolgen soll und die zu begrünende Fläche noch einen „nackten“ Winter vor sich hat, kann der Frost in der Zwischenzeit ein nützlicher Helfer sein. Sie können die Zeit und die Minusgrade bequem für sich arbeiten lassen, vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
- Graben Sie die zukünftige Rasenfläche mit einem Spaten um. Wasser kann so besser in die Erde eindringen.
- Das eingedrungene Wasser gefriert, dehnt sich aus und bricht die Erdschollen auf. Das Ergebnis ist eine feinkrümelige Erdbeschaffenheit.
- Bringen Sie im Frühjahr eine dünne Sandschicht auf.
- Säen Sie anschließend den Samen aus.
Tiefenlockerung und Drainage
Wenn der Rasen auf einem stark verdichteten Lehmboden wächst, kann es sein, dass weder eingearbeiteter Sand noch Kompost den erwünschten Erfolg bringen. In diesem Fall kann eine Tiefenlockerung durch einen Fachmann erfolgen. Dafür werden in der Regel spezielle Maschinen benötigt. Zusätzlich kann eine in Boden eingearbeitete Drainage für ständigen Wasserabfluss sorgen.
- spezielle Drainagerohre werden im Untergrund gelegt
- in ein Bett aus Sand und Kies
Das Kiesbett wirkt wie eine Wanne, in der sich das Wasser staut. Dieses Stauwasser wird durch die Rohre abgeleitet.
Verdichtung vorbeugen
Wenn ein auf Lehmboden wachsender Rasen stark beansprucht wird, ist mit der Zeit eine Verdichtung unausweichlich. Dem kann man ein wenig entgegenwirken, wenn man den nassen Rasen schont und nach Möglichkeit nicht betritt. Denn gerade dann ist die Gefahr der Verdichtung am größten.