Garten selbst gestalten – Gartengestaltung für Anfänger
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Die Gartengestaltung ist aber auch eine große Chance, denn sie erlaubt Ihnen, Ihren Garten an genau die Nutzung anzupassen, die Sie vorhaben. Auch als Anfänger können Sie Ihren Garten selbst gestalten, wobei sich bei der Erarbeitung eines Aktionsplans eine geordnete Reihenfolge empfiehlt, die z. B. so aussehen könnte:
Der Beginn jeder Gartengestaltung – Legen Sie Ihre Ziele fest!
Für die Gartengestaltung gibt es eine Unmenge von Ideen, und für Sie ist es gerade, wenn der Garten neu ist, eine Freude und eine Versuchung, in diesen Ideen herumzustöbern. Das sollen Sie auch tun, aber erst in einem späteren Stadium Ihrer Gartengestaltung, dann haben Sie viel mehr davon.
Denn jetzt geht es erst einmal darum, dass Sie sich bewusst machen, dass Sie mit der richtigen Gartengestaltung einen Garten schaffen können, der jedem Anspruch gerecht wird, den seine Benutzer an ihn stellen. Sie können mit der richtigen Planung sogar die Ansprüche der verschiedensten Nutzer unter einen Hut zu bringen. Dazu müssen Sie in den meisten Fällen allerdings erst einmal einige Entscheidungen treffen. Wenn Sie in einem 400 Quadratmeter großen Garten eine große Terrasse mit gewaltigen Kübelpflanzen, eine Sitzgruppe und einen Platz für einen Liegestuhl, einen Sandkasten und einen Spielturm, ein Kräuterbeet, einige Gemüsebeete und mehrere Obstbäume, Himbeersträucher und Johannisbeeren und einen Grillplatz und einen Teich und einen schönen Rasen und viele Blumen unterbringen möchten, sind Sie von vornherein zum Scheitern verurteilt. Sie werden es vielleicht nur zu spät merken.
Wenn Sie schon ahnen, dass der Platz für Ihre Ideen knapp werden wird, sollten Sie deshalb unbedingt zunächst eine Bewertung Ihrer Wünsche vornehmen: Was gehört unbedingt und dauerhaft in Ihren Garten, was wird seltener gebraucht, welcher Bereich kann die Wünsche mehrerer Nutzer erfüllen, welche Elemente können erst bei Bedarf aufgebaut oder generell zugeliefert werden?
Die Grundbedürfnisse verschiedener Nutzergruppen
Dabei werden Sie in aller Regel davon ausgehen, dass Ihr Garten von bestimmten Gruppen von Menschen genutzt wird. Machen Sie sich die verschiedenen Bedürfnisse dieser Nutzergruppen ruhig einmal ganz ausdrücklich bewusst: Kinder möchten Spielflächen zum Toben, vielleicht sollen für sie größere und dauerhaft integrierte Spielbauten geschaffen werden, übertrieben empfindliche Pflänzchen in den Beeten empfehlen sich in einem echten Kinder-Garten ebenso wenig wie eine zartgrüne, ausnehmend zarte Rasenfläche. Wenn Rasen, sollte er dann schon ausgesprochen strapazierfähig sein, und wenn auch noch Haustiere im Garten ihren Spaß haben sollen, können Sie auch gleich ein paar Sandflächen mit einplanen, wenn Hunde oder Kaninchen nicht mitten im Rasen buddeln sollen. Ein Kinder- und Tiergarten wird überhaupt nur mit sehr robusten Pflanzen bestückt, zu denen einige Arten wegen ihres erheblichen toxischen Potenzials ganz bestimmt nicht gehören sollten.
Auch die Gärten für ältere Nutzer, die ein in unserer Zeit übliches Leben führen, sollten in der Regel eher pflegeleicht gestaltet werden: Wenn Sie “in den besten Jahren” sind, arbeiten Sie meist außerhalb und haben vielleicht auch noch andere Hobbys als Ihren Garten. Wenn Sie zu den Senioren gehören, ist das häufig genauso, außerdem sollten Sie sich für die durchaus gesund erhaltende Tätigkeit im Garten Sitzinseln einplanen, die zur Erholung bereitstehen.
Vielleicht gehören Sie aber auch zu den Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, oder Sie sehen Ihren Garten als Ihr liebstes Hobby an und Sie verfügen sowieso schon über eine Menge Spezialwissen – dann wird Ihre Gartenplanung mit Sicherheit entsprechend aufwendiger ausfallen, aber das eben ganz bewusst.
“Aller Anfang …” ist nicht schwer, sondern ruft nach Information!
Hier geht es jedoch um “Gartengestaltung für Anfänger”, und diese verfügen eben über dieses Spezialwissen nicht. Zur selbst durchgeführten Gartengestaltung gehört aber eine Menge Wissen, gerade für Anfänger – wenn Sie Ihren Garten wirklich selbst gestalten möchten, und nicht einfach nur das Portemonnaie zücken möchten, bis der Landschaftsarchitekt glänzende Augen bekommt, werden Sie also eine ganze Menge Informationen einholen und verarbeiten müssen.
Zum Beispiel Obstbäume, nicht überall wachsen alle Sorten gut, und wenn die Nachbarn seit Jahren mit Birnenrost zu kämpfen haben, sollten Sie sich vielleicht eher für einen Apfelbaum entscheiden. Auch über den Boden in Ihrem Garten werden Sie einige Erkundigungen einziehen müssen, vielleicht erledigt sich die Rasenfläche wegen Moorboden von selbst, dafür wachsen viele Gemüse um so besser. Und so weiter, jeder Punkt Ihres stichwortartigen Nutzungskonzepts sollte in alle Richtungen durchleuchtet werden.
Dabei finden Sie heute für jeden einzelnen Punkt Orientierungshilfen im Internet, z. B. bei uns auf Hausgarten.net. Dass Ihnen die Nachbarschaft eine große Hilfe sein kann mit den bereits gemachten Erfahrungen, wurde schon angedeutet, und natürlich finden Sie im Internet auch Unterstützung, wenn Sie mit Ihren Vorbereitungen so weit vorangekommen sind, dass es an die Erstellung der konkreten Planung geht: Sie können eine Software für Gartenplanung nutzen, um einen Plan Ihres Gartens zu erstellen und in ihm Ihre Gestaltungsideen festhalten.
Falls Sie zögern, weil Sie befürchten, bei der Planung Fehler zu machen, lassen Sie sich von folgendem Gedanken anspornen: Ihr Garten wird nie endgültig fertig werden, wie Ihr Leben sich ändert, entwickelt auch Ihr Garten sich, was nichts Negatives ist, sondern sein eigentlicher Sinn!