Frühjahrsblüher einpflanzen – Anleitung und Liste der Farben
Inhaltsverzeichnis
Neigt sich im Herbst ein arbeitsreiches Gartenjahr dem Ende zu, versäumen erfahrene Hobbygärtner nicht die Vorbereitung einer zeitigen Blütenpracht für die kommende Saison. Der Lohn für diese Voraussicht besteht in fröhlich bunten Blütenteppichen, die bereits vom Frühling künden, wenn der Garten noch im tiefen Winterschlaf verharrt. Wie Sie die Frühjahrsblüher gekonnt einpflanzen, verrät Ihnen die folgende Anleitung im Detail. Die beigefügte Liste der Farben lädt zum Stöbern ein, um kreative Pflanzenarrangements zu konzipieren.
Pflanzanleitung
Wenngleich alle Frühjahrsblüher sich hervortun durch genügsame Anspruchslosigkeit, sind im Rahmen der Pflanzung einige fundamentale Vorgaben zu berücksichtigen. Zunächst rückt der gewählte Standort in den Fokus, der einige Mindestanforderungen erfüllen sollte. Darüber hinaus ist das Zeitfenster klar definiert, wann die Blumenzwiebeln in die Erde zu setzen sind. Zu guter Letzt schafft eine fachgerechte Bodenvorbereitung ideale Voraussetzungen für das Wachstum.
Standort und Bodenvorbereitung
Das Angebot an bezaubernden Frühjahrsblühern ist breit gefächert und erstreckt sich von zierlichen Krokussen bis hin zu majestätischen Narzissen. Allen diesen Blütenschönheiten gemeinsam sind weitgehend einheitliche Anforderungen an den Standort.
- Sonnige bis halbschattige Lage
- Idealerweise geschützt vor heftigen Winden und prasselndem Regen
- Humoses, durchlässiges und lockeres Erdreich, reich an Nährstoffen
- Frisch-feucht, leicht sandig und ohne die Gefahr von Staunässe
Vor der Pflanzung wird der Boden gründlich geharkt und feinkrümelig bearbeitet. Schwere Erde wird optimiert mit ein wenig Sand, während trocken-sandiger Boden mithilfe von gesiebtem Kompost angereichert wird.
Pflanzzeit
Die beste Pflanzzeit für Frühjahrsblüher erstreckt sich von September bis Dezember. Hierbei sollte differenziert werden nach den Blumenarten, die als erste der Sonne entgegen blinzeln und den später folgenden Sorten. Krokusse, Schneeglöckchen oder Winterlinge kommen bereits im September und Oktober in den Boden. Für Spätzünder, wie Tulpen oder Iris können Sie sich Zeit lassen bis Dezember, sofern die Erde noch nicht gefroren ist.
Pflanzen
Im Anschluss an die Vorbereitung des Bodens, geht das eigentliche Pflanzen ganz einfach von der Hand. So machen Sie es richtig:
- Kleine Löcher graben bis ca. 10 cm Tiefe
- Die Blumenzwiebeln einsetzen mit der Spitze nach oben
- Ein Pflanzabstand von 5 bis 7 cm gilt als ideal
- Gesetzt in kleinen Tuffs, dürfen sich die Zwiebeln nicht berühren
Am Ende sollte jeder Frühjahrsblüher mindestens 5 cm mit Erde bedeckt sein. Nachdem Sie den Boden ein wenig andrückten, wird noch gegossen. Im Kübel und Blumenkasten verläuft die Pflanzung ähnlich, wobei es hier auf eine Drainage über dem Wasserablauf ankommt. Diese besteht vorzugsweise aus anorganischem, grobem Material, wie Kieselsteinen, Splitt oder Tonscherben. Damit sich keine Erdkrümel des Substrats darin festsetzen, fügen erfahrene Hobbygärtner ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies ein.
Schutz vor Wühlmäusen
Wird ein Garten regelmäßig von Wühlmäusen heimgesucht, ist die folgende Präventivmaßnahme empfehlenswert. Mit speziellen Drahtkörben halten Sie die gefräßigen Schädlinge von den saftigen Blumenzwiebeln fern. Der Fachhandel hält verschiedene Wühlmauskörbe bereit, die aus einem engmaschigen Rechteckdraht konstruiert sind. Ein Deckel ist nicht erforderlich, da Wühlmäuse nicht bis zur Oberfläche durchdringen. So gestaltet sich die Verwendung:
- Ein Pflanzloch graben bis 15 cm Tiefe- Den Wühlmauskorb darin einsetzen
- Auf dem Boden eine 2 cm hohe Sandschicht ausbreiten
- Darüber den Aushub einfüllen und die Blumenzwiebeln einsetzen
Nachdem Sie die Erde angegossen haben, wird die Pflanzstelle noch markiert. Auf diese Weise sorgen Sie vor, dass hier im Herbst oder Winter nicht aus Versehen umgegraben wird.
Liste der Farben
Die folgende Übersicht präsentiert die wichtigsten Frühjahrsblüher und nennt die dazugehörigen, gängigen Farben:
Krokus (Crocus)
Dieser Klassiker blüht bereits ab Februar und lugt mitunter sogar durch eine Schneedecke hervor. Mit einer Wuchshöhe von 10 Zentimetern findet der Winzling überall ein Plätzchen.
Farben: weiß, violett, goldgelb, lavendel, purpur
Schneeglanz (Chionodoxa forbesii)
Mit unzähligen Sternenblüten bildet dieser Frühjahrsblüher ab März Blütenteppiche, soweit das Auge reicht. Dank einer Wuchshöhe von bis zu 25 Zentimetern ist er nicht zu übersehen.
Farben: blau, lila oder rosa, jeweils mit weißem Auge oder reinweiß
Schneeglöckchen (Galanthus)
Ab Februar vertreiben die fröhlichen Schneeglöckchen die graue Tristesse des Winters aus dem Garten. Wo sich kurz zuvor noch dunkle, schattige Beete ausbreiten, liegt jetzt ein dichter Blütenteppich. Die munteren Schneeglöckchen mit ihrer Wuchshöhe von 10 bis 15 Zentimetern möchte niemand im spätwinterlichen Garten missen.
Farbe: weiß
Frühlings-Anemone (Anemone blanda)
Sie darf in der Schar der klassischen Frühjahrsblüher nicht fehlen. Die charmante Anemone gibt bereits ab März ihr Stelldichein und reckt sich bis 15 Zentimeter in die Höhe.
Farben: weiß, weiß-grün, blau, rosa, goldgelb
Zwerg-Iris (Iris histrioides)
Beheimatet in den rauen Gebirgen des Kaukasus, trägt diese kleine Iris-Art bunte Frühlingsgrüße in den Steingarten und das Kiesbeet. Mit einer Wuchshöhe von maximal 15 Zentimetern, konnte der Name nicht treffender gewählt werden.
Farben: blau in allen denkbaren Nuancen
Traubenhyazinthen (Muscari)
Mit ihrer grazilen Gestalt ziert die Traubenhyazinthe das Beet bis weit in den April hinein. Als Unterpflanzung von Gehölzen oder im Staudenbeet setzt sie mit einer Wuchshöhe von 15 bis 20 Zentimetern hübsche Farbkleckse.
Farben: weiß, blau, violett
Schachbrettblume (Fritillaria meleagris)
Von März bis Mai setzt sich die Schachbrettblume mit ihren nickenden Glockenblüten dekorativ in Szene. Da sie Feuchtigkeit gut verträgt, gedeiht sie ausgezeichnet entlang des Bachlaufs oder am Ufer des Gartenteichs. Hier zieht sie mit einer Wuchshöhe von bis zu 30 Zentimetern alle Blicke auf sich.
Farben: weiß, purpur, violett, pflaumenblau, stets gezeichnet wie ein kleines Schachbrett
Märzenbrecher (Leucojum vernum)
Ihre Glockenblüten verbreiten nostalgisches Flair im Beet und Blumenkasten. Aus der Ferne werden Märzenbrecher häufig mit Schneeglöckchen verwechselt, dabei überragen sie diese mit einer Wuchshöhe von 30 Zentimetern um das Doppelte. In Gesellschaft mit Anemonen und Krokussen ergeben sich zauberhafte Kombinationen.
Farben: weiß mit grün
Narzisse (Narcissus)
Ein Osterfest ohne Narzissen ist undenkbar. Ab April leuchten die bezaubernden Frühlingsblumen in den unterschiedlichsten Wuchshöhen von winzigen 10 Zentimetern bis zu beeindruckenden 45 Zentimetern.
Farben: weiß oder gelb in verschiedenen Schattierungen
Tulpe (Tulipa)
Sie bestechen nicht nur mit einer überbordenden Farbenpracht, sondern verströmen zugleich einen betörenden Duft. Tulpen gehören in jeden Frühlingsgarten, mag er handtuchklein oder von epischer Größe sein.
Farben: weiß, creme, rot, rosa, rot-weiß gestreift, orange, gelb, magenta, violett, lila, purpur, schwarz
Kaiserkrone (Fritillaria)
Stolz ragen sie ab April aus dem Beet heraus mit einer Höhe von bis zu 80 Zentimetern. Ihre mächtigen Kronenblüten sind weithin sichtbar und sitzen auf kräftigen Stängeln, die so schnell kein Windstoß umwirft. Ihre einzigartige Schönheit ist gepaart mit einem handfesten Nutzen für geplagte Hobbygärtner, denn der Geruch vertreibt Maulwürfe und Wühlmäuse.
Farben: gelb, orangerot
Fazit
Wer sich im Herbst noch einmal aufrafft, um die Frühjahrsblüher einzupflanzen, wird ab Februar belohnt mit üppiger Farbenpracht. Ungeachtet der schier unerschöpflichen Arten- und Sortenvielfalt, gilt eine einheitliche Anleitung für die Pflanzung von Blumenzwiebeln. Am sonnigen bis halbschattigen Standort, in nährstoffreicher, frisch-feuchter Erde, setzen Sie die Frühlingsboten zwischen September und Dezember 10-15 cm tief in den Boden. Solange die Zwiebelspitze gen Himmel weist, entfalten sich die bunten Blüten in wunderschönen Farben, über die diese Liste Auskunft gibt.
Zusäzlich nun 20 Tipps für Frühjahrsblüher
- Blumenzwiebeln für die Frühjahrsblüher werden schon im Herbst gepflanzt.
- Die beste Pflanzzeit liegt zwischen September und Oktober, auf alle Fälle vor dem Frost.
- Wenn die Zwiebeln früh genug gesteckt werden, haben sie ausreichend Zeit, Wurzeln zu bilden. So können sie zeitig genug durchstarten und blühen.
- Pflanzt man zu spät, schiebt sich die Blütezeit meist nach hinten hinaus. Das ist nicht schlimm, aber oft ist es schon recht warm und sonnig und die Blüten halten nicht lange.
- Man lockert die Erde im Beet etwas auf, bevor man die Zwiebeln einsetzt.
- Unkraut ist zu entfernen!
- Wichtig ist die richtige Pflanztiefe. Sie ist in der Regel auf der Verpackung angegeben. Die Pflanztiefen sind oft recht unterschiedlich.
- Die Spitze der Zwiebel muss nach oben zeigen!
- Das Pflanzsubstrat sollte durchlässig sein. Bei zu viel Nässe können die Zwiebeln faulen.
- Günstig ist, etwas Sand unter die Erde zu mischen.
- Nach dem Pflanzen die Erde angießen!
- Auch in Blumenkästen kann man Zwiebeln von Frühjahrsblühern setzen. Man nutzt gute Erde, setzt die Zwiebeln ein und gießt an. Der Kasten oder Pflanzkübel sollte so stehen, dass die Erde nicht zu feucht ist. Zu trocken schadet kaum, zu nass ist gefährlich!
Frühjahrstauden
Frühjahrsstauden bekommt man im Frühling in Gärtnereien, Blumengeschäften und im Bau- und Gartenmarkt zu kaufen. Sie können, außer es ist noch Frost, gleich in den Garten oder in Pflanzgefäße gesetzt werden. Viele der Pflanzen kann man auch im Herbst besorgen, oft günstig über den Internethandel. Allerdings ist nicht gesichert, dass die spät gepflanzten Gewächse noch anwachsen und den Winter unbeschadet überstehen.
- Die Pflanzen sind in der Regel vorgetrieben. Man bekommt sie schon sehr früh im Jahr.
- Bei vorgetriebenen Pflanzen muss damit gerechnet werden, dass sie Frost nicht vertragen. Sollte also noch einmal richtig Frost auftreten, müssen die Pflanzen geschützt werden!
- Beim Kauf immer fragen, ob die Frühjahrsblüher schon ausgepflanzt oder im Freien aufgestellt werden können!
- Die Erde um die Pflanzstelle sollte aufgelockert und von Unkraut befreit werden.
- Je nach Pflanze muss man wissen, dass sie große Polster bilden. Sie benötigen also Platz. Nicht zu dicht pflanzen.
- Frühjahrsstauden eignen sich auch für Balkonkästen und Pflanzkübel. Hier kann man schöne Pflanzenarrangements zusammenstellen.
- Wenn man neue Pflanzenerde nutzt, muss man die ersten 4 bis 6 Wochen nicht düngen, es ist schon Dünger enthalten.
- Die Pflanzgefäße nicht zu nass halten