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Schwedenkräuter – was steckt drin? | Anwendung & Risiken

Die heilsamen Schwedenkräuter tragen wegen der herben Geschmacksnote auch die Bezeichnung Schwedenbitter. Schon seit vielen Jahrhunderten wird die Mischung mit Erfolg angewendet, viele Menschen schwören auf die außergewöhnliche Heilkraft. Aufgrund der breitgefächerten Anwendungsmöglichkeiten hilft die Tinktur bei etlichen körperlichen Beschwerden, sowohl innerlicher als auch äußerlicher Art. Aufgrund der Kombination der diversen Kräuter kommt es zu einer potenzierten Wirkungsweise.

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Wirkung

Der Name des bitteren Kräuterelixiers leitet sich von einem schwedischen Arzt ab, welcher die Rezeptur festgehalten und vermarktet hat. Allerdings geht der Ursprung wahrscheinlich auf den Schweizer Alchimisten Paracelsus und sogar bis hin zu den alten Ägyptern zurück. In den hiesigen Breitengraden hat die Mixtur eine große Bekanntheit durch die österreichische Heilkundige Maria Treben erlangt. Der Schwedenbitter erreicht seine Wirkung basierend auf dem sehr hohen Anteil an traditionellen Heilkräutern. Wobei die hauptsächliche Wirkungsweise dank der Bitterstoffe erzielt wird, welche in fast allen der dafür verwendeten Pflanzen enthalten sind. Außerdem enthält die Mischung mineralische Wirkstoffe. Dank dieser Zusammensetzung wirken die Schwedenkräuter antibakteriell und entzündungshemmend. Außerdem fördern die natürlichen Substanzen die Durchblutung und wirken unterstützend bei der Fettverbrennung. Generell stärken sie das menschliche Immunsystem und wirken vitalisierend auf den Geist und Körper.

  • Regt den Appetit und die Verdauung an
  • Wirkt generell bei Verdauungsproblemen
  • Hilft bei Gallenschmerzen und Verstopfung
  • Wird bei Koliken und Magenkrämpfen verwendet
  • Bekämpft Würmer im Körper
  • Hilft bei lästigen Hämorrhoiden, Hühneraugen und Warzen
  • Lindert allgemeine Schmerzen und Zahnschmerzen
  • Wirkt regulierend bei Ohrenschmerzen und Ohrensausen
  • Lindert rheumatische Beschwerden
  • Reduziert blaue Flecken und Beulen
  • Lindert Verletzungen und Blasen bedingt durch Verbrennungen
  • Fördert die Heilung von Schnittverletzungen und Schürfwunden
  • Gut für die Pflege von Narben geeignet
  • Mildert entzündete Augen und Symptome vom Grauen Star
  • Reduziert Schwindelgefühle und Schluckbeschwerden
  • Wirkt lindernd bei wundem und rauem Hals
  • Verfügt über eine fiebersenkende Wirkung
  • Hat sich als Mittel gegen Schlaflosigkeit bewährt
Hinweis:

Maria Treben beschreibt in ihrem Buch ‚Gesundheit aus der Apotheke Gottes‘ detailliert die verschiedenen Wirkungsweisen des Schwedenbitters, genauso wie viele der Anwendungsmöglichkeiten.

Innerliche Anwendung

Aloe vera

Schwedenkräuter sind für verschiedene Anwendungsgebiete und auch als Prophylaxe geeignet. Bei der innerlichen Anwendung helfen die heilsamen Kräuter bei Beschwerden, welche durch Bakterien, Parasiten, Pilze und Viren verursacht werden. Wer einen empfindlichen Magen hat, der sollte die alkoholische Mixtur stets verdünnen. Auf diese Weise wird das Kräuterelixier deutlich milder, außerdem kann es sich mit Hilfe der Flüssigkeit besser im Magen verteilen. Wichtig ist ein gutes Umrühren, damit sich die Inhaltsstoffe im Getränk auflösen. Danach die Mischung in kleinen Schlücken trinken, wobei kurze Pausen einhalten werden. So kann sich der Körper langsam an den Schwedenbitter und seine herbe Geschmacksnote gewöhnen.

  • Entweder pur oder gemischt einnehmen
  • Prophylaktisch 1 TL jeden Tag einnehmen
  • Sowohl am Morgen als auch am Abend
  • Entweder mit Kräutertee, Saft oder Wasser verdünnen
  • Bei akuten Beschwerden Dosis auf 3 TL erhöhen
  • Einnahme vor oder nach den Mahlzeiten möglich
  • Kann ebenfalls als regelmäßig durchgeführte Kur erfolgen

Äußerliche Anwendung

Aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe kann es bei der äußerlichen Anwendungsweise kann zu Reizungen kommen, speziell bei sensibler Haut. Außerdem kann eine längere Nutzung zu Hautverfärbungen führen. Da für das Ansetzen der Mixtur hochprozentiger Alkohol als Grundlage verwendet wird, reagieren manche Hauttypen stärker darauf, bis hin zu unangenehmen Schmerzen. Deshalb ist die erste Behandlung mit der Kräutertinktur stets mit einer gewissen Vorsicht durchzuführen, um die individuellen Reaktionen zu beobachten. Dabei ist ein vorheriges Einfetten der Haut wichtig, damit der Alkohol die Haut nicht zu austrocknet. Außerdem ist anfänglich eine eher kurze Einwirkszeit angebracht, da die Tinktur nach einer längeren Zeit reizend auf die Haut wirkt. Im Anschluss an die äußerliche Anwendung braucht die entsprechende Hautstelle eine sanfte Pflege, um sich zu regenerieren.

  • Betroffene Hautstelle vorher mit milder Creme oder Salbe einreiben
  • Alternativ sind auch Körperöle und Vaseline möglich
  • Offene Wunden und Zahnfleisch mit unverdünnter Mixtur betupfen
  • Bei sensibler Haut mit etwas Wasser verdünnen
  • Ausreichend großes Wattestück mit der Tinktur durchtränken
  • Dann auf die Haut legen und mit Folie abdecken
  • Abschließend mit weichem Tuch umwickeln
  • Vorher angewärmtes Tuch erhöht die Wirkungsweise
  • Umschlag etwa 2-4 Stunden auf der betroffenen Stelle tragen
  • Bei starken Beschwerden sogar über Nacht einwirken lassen
Tipp:

Umschläge mit den Schwedenkräutern helfen nicht nur bei sichtbaren Problemen auf der Haut. Auch tiefer gehende Schmerzen in den Gelenken und Muskeln lassen sich damit erfolgreich behandeln.

Ansetzen

Angelica archangelica - Engelwurz - Angelikawurzel

Die Schwedenkräuter sind ein Wundermittel der Natur, welche sich aus den Erfahrungswerten von vielen Medizinern und heilkundigen Personen ergeben haben. Das Kräuterelixier lässt sich entweder in der Apotheke kaufen oder in Eigenregie ansetzen. Allerdings sind manche der Inhaltsstoffe eher selten und deshalb nicht immer leicht zu bekommen. Kundige Anlaufstellen für den käuflichen Erwerb sind spezialisierte Kräutergeschäfte. Als Basis wird ein Branntwein verwendet, welcher über einen Alkoholgehalt von etwa 38 bis 42 Vol.-% verfügen sollte. Auf diese Weise können sich die kurativen Inhaltsstoffe aus den Kräutern lösen und miteinander verbinden. Außerdem dient der Alkohol der Konservierung der Kräuter und verhindert effektiv und dauerhaft eine Schimmelbildung. Wichtig ist, dass die Mischung über einen längeren Zeitraum ziehen kann. So kann sich die Wirksamkeit der Kräuter noch verstärken.

  • 10 g Aloe Vera
  • Alternativ auch Enzianwurzel oder Wermutpulver möglich
  • 5 g Myrrhe und 0,2 g Safran
  • 10 g Sennesblätter und 10 g Kampfer
  • 10 g Zitwerwurzel und 10 g Manna
  • 5 g Eberwurzel
  • 10 g Angelikawurzel und 10 g Rhabarberwurzel
  • 10 g Theriak venezian (Spezielle Kräutermischung)
  • Kräuter in Flasche mit breitem Hals füllen
  • Mit 1,5 l Branntwein übergießen
  • Möglich sind auch Korn oder Obstschnaps
  • Flasche 14 Tage lang an warmen und hellen Standort stellen
  • Täglich schütteln oder umrühren
  • Danach Mixtur durch Küchentuch abseihen
Tipp:

Sehr praktisch ist es, stets eine größere Menge der Mixtur anzusetzen. Die Haltbarkeit des Elixiers kann mehrere Jahre betragen, selbst wenn noch Kräuter darin enthalten sind.

Risiken & Nebenwirkungen

Rhabarberwurzel für Schwedenkräuter verwenden

Da es bei den Schwedenkräutern kein festes Rezept und auch kein Patent gibt, können erworbene Mixturen stark variieren. Außerdem gibt es keine exakten wissenschaftlichen Belege bezüglich der Wirkungsweise und Nebenwirkungen. Vielmehr wurde die heilende Wirkung des Kräuterelixiers von den individuellen Erfahrungswerten abgeleitet. Zwar besteht die Kräutermischung aus natürlichen Inhaltsstoffen, aber aufgrund des enthaltenen Alkohols ist trotzdem ein achtsamer Umgang empfehlenswert. Deshalb ist Vorsicht bei der Eigenbehandlung und langanhaltendem Konsum geboten. Obwohl die Einnahme des Schwedenbitter sehr aussichtsreich in Hinsicht auf die Behandlung von vielen Krankheiten ist, sollte in manchen Fällen dennoch eine ärztliche Konsultation erfolgen. Vor allem bei chronischen, schweren und unbehandelten Krankheiten ist eine Selbstmedikation mit dem Kräuterauszug kritisch zu sehen. Wenn sich nach der Einnahme die Beschwerden innerhalb eines gewissen Zeitraums nicht verbessern, ist der Gang zum Arzt anzuraten.

  • Teilweise veraltete Anwendungen im Umlauf
  • Maria Treben ist keine studierte Wissenschaftlerin
  • Schwedenkräuter haben sehr hohen Alkoholgehalt
  • Nicht für Alkoholiker und leberkranke Menschen geeignet
  • Stellt gesundheitliches Risiko für Epileptiker und Hirngeschädigte dar
  • Kann gefährlich für Stillende, Schwangere und Kinder sein
  • Durchblutungsfördernde Wirkung kann zu Frühwehen frühen
  • Manche Kräuter haben stark abführenden Effekt
  • Andere können Allergien auslösen
  • Wechselwirkung verschiedener Kräuter möglich
  • Verzehr kann Arzneimittel beeinträchtigen oder verstärken
  • Bei Einnahme von Medikamenten ärztlichen Rat einholen
  •  Intensive Daueranwendung ist generell nicht zu empfehlen
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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