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Gotu Kola, Centella asiatica: Pflege von A – Z

Gotu Kola ist eine tropische bzw. subtropische Pflanze aus der Familie der Doldenblüter. Sie ist damit relativ eng mit bei uns häufig vorkommenden Kräutern wie Dill, Anis oder auch Koriander verwandt. Die offizielle botanische Bezeichnung lautet Centella asiatica. Umgangssprachlich ist häufig auch von Tigergras, indischem Wassernabel oder asiatischem Wassernabel die Rede. In Asien spielt die Pflanze als Heilkraut eine verhältnismäßig große Rolle in der Medizin. Es soll Schuppenflechte und Akne lindern, die Wundheilung beschleunigen, bei depressiven Verstimmungen, Konzentrationsstörungen und Magenproblemen helfen. In Europa wird das Kraut als Superfood gehandelt. Grund dafür dürfte der hohe Anteil an Mineralstoffen und Vitaminen sein, die es enthält.

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Steckbrief

  • Botanischer Name: Centella asiatica
  • asiatische Bezeichnung: Gotu Kola
  • Herkunft: Asien
  • Verbreizungsgebiet: Tropen und Subtropen
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Erntezeit: Mai bis September
  • Verwendung: Heilkraut, Gewürzkraut

Das Tigergras braucht eine warme, möglichst sumpfige Umgebung, um wachsen und gedeihen zu können. Es erreicht bei guten Bedingungen eine Wuchshöhe von zehn bis 20 Zentimetern. Da die mehrjährige Pflanze nicht winterhart, sondern im Gegenteil sogar sehr frostempfindlich ist, kann sie in Mitteleuropa in der Regel nicht dauerhaft im Freien angebaut werden. Sie muss folglich in einem warmen Umfeld überwintert werden.

Aussaat / Anbau

Der indische Wassernabel kann grundsätzlich aus Samen gezogen werden. Allerdings erfordert das nicht nur sehr viel Geduld, sondern auch einige ganz bestimmte Bedingungen. Dazu gehören:

  • eine Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad Celsius
  • ein allgemein sehr feuchtes Milieu
  • ein extrem lockeres Erdreich
Gotu Kola - Centella asiatica - indischer Wassernabel - Tigergras

Die Aussaat des Samens erfolgt am besten in Pflanzcontainern, die eine Mindesttiefe von rund zehn Zentimetern aufweisen. Als Anzuchterde eignen sich alle torfhaltigen Substrate. Sie sollten mit wasserableitenden Materialien wie beispielsweise Blähton oder Bimsstein vermengt werden. Die einzelnen Samenkörner dürfen nicht tiefer als maximal einen Zentimeter ins Substrat gedrückt werden. Grund dafür ist, dass die Samen zwingend Licht zum Keimen benötigen. Das Anzuchtsubstrat muss permanent feucht gehalten werden und darf unter keinen Umständen austrocknen.

Hinweis:

Bis die Samen der Pflanze tatsächlich zu keimen beginnen, kann sehr viel Zeit vergehen. Es dauert mindestens mehrere Wochen, es können aber auch einige Monate vergehen.

Boden

Wird der asiatische Wassernabel nach der Anzucht der Anzuchterde entnommen, benötigt er einen möglichst lockeren, sehr nährstoffreichen Boden. Dieser muss durchweg feucht sein bzw. sollte Feuchtigkeit gut halten können. Staunässe gilt es allerdings unbedingt zu vermeiden. Bei einem sehr lehmhaltigen Boden muss deshalb in den meisten Fällen eine Drainageschicht zum Ablauf des Wassers eingearbeitet werden. Dazu eignen sich beispielsweise Kiesel, Lava, Bimsstein oder Bimsstein.

Tipp:

Lehmhaltiger Boden sollte grundsätzlich mit Sand vermischt werden, was seine Wasserdurchlässigkeit enorm erhöht. Unter Umständen kann man sich dann auch die Drainageschicht sparen.

Düngen

Wie jede andere Pflanze auch benötigt Centella asiatica Nährstoffe, um sich entwickeln zu können. In der Regel kommt man deshalb sowohl beim Freilandanbau als auch bei der Kultivierung in einem Pflanzgefäß nicht um das Düngen herum. Im Frühjahr und im Sommer empfiehlt sich eine Düngergabe im Abstand von jeweils sechs bis acht Wochen. Der verwendete Dünger sollte einen relativ hohen Anteil an Stickstoff haben. Da die Pflanze zu weiten Teilen ja verzehrt werden soll, sollte man dabei ausschließlich organischen Flüssigdünger verwenden. Während des Winters bzw. während der Überwinterung muss hingegen nicht gedüngt werden.

Tipp:

Verfärben sich die Ränder der Blätter gelblich, sollte statt des reinen organischen Düngers ein speziell mit Nährstoffen angereicherter Dünger verwendet werden.

Gießen

Die Bezeichnung „Indischer Wassernabel“ deutet es ja bereits an: Die Pflanze mag und braucht es feucht. Im Rahmen der Pflege muss deshalb ein ganz besonderes Augenmerk auf die regelmäßige Wasserversorgung gelegt werden. Unabhängig davon, der Wassernabel nun im Garten oder auf dem Balkon angebaut wird – das Erdreich darf niemals austrocknen. Auch die Erdoberfläche sollte nach Möglichkeit nicht antrocknen. Auf Trockenheit reagiert die Pflanzen mit enormem Stress, was häufig dazu führt, dass die Blätter vergilben und abfallen. Gegossen werden sollte stets direkt im Wurzelbereich. Idealerweise verwendet man dazu gesammeltes Regenwasser. Das Wasser sollte darüber hinaus nicht zu alt sein und eine Temperatur von etwa 20 Grad Celsius aufweisen.

Krankheiten und Schädlinge

Gotu Kola - Centella asiatica - Tigergras - indischer Wassernabel

Stimmt die Pflege und stimmen vor allem auch die Standortbedingungen sind bei Gotu Kola in der Regel weder ein Befall mit Schädlingen noch Erkrankungen zu befürchten. Die Pflanze ist in dieser Hinsicht auch in unseren Breiten relativ robust und widerstandsfähig. Wenn überhaupt, dann hat man es meist mit einem Befall mit Blut- oder Wollläusen zu tun. Sie setzen sich in den allermeisten Fällen auf den Unterseiten der Blätter fest. Es ist deshalb zu empfehlen, die Blattunterseiten regelmäßig zu kontrollieren. Dies kann beispielsweise immer mal wieder beim Gießen erfolgen. Die Läuse stellen keine ernsthafte Bedrohung für eine ansonsten gesunde Pflanze dar. Dennoch tut man gut daran, sie zu entfernen. Sinnvoll ist es etwa, sie mit einer Seifenlösung zu besprühen. In der Regel sorgt eine derartige Lösung zuverlässig dafür, dass die Schädlinge sehr schnell wieder verschwinden.

Standort

Das Tigergras mag es grundsätzlich warm, kommt aber nicht gut mit direkter Sonnenbestrahlung zurecht. Der Standort sollte deshalb eher halbschattig bis schattig sein. Als geradezu perfekt hat sich eine schattige Lage in der unmittelbaren Nähe eines Gartenteichs erwiesen. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass die Pflanze durchweg ein feuchtes Milieu benötigt. Das Tigergras eignet sich deshalb auch perfekt für die Uferbepflanzung eines Gartenteichs. Wer es nicht im Garten, sondern lieber auf einem Balkon oder einer Terrasse anbauen möchte, kann das natürlich tun. Allerdings eignen sich dafür ausschließlich eher schattigen Nordseiten. An der Südseiten des Gebäudes kann die oftmals sehr starke Sonneneinstrahlung dazu führen, dass die Blätter der Pflanze regelrecht verbrennen.

Überwintern

Wie bereits erwähnt ist das Tigergras zwar mehrjährig, aber nicht winterfest. Die Pflanze toleriert zwar Minusgrade grundsätzlich, jedoch dürfen diese nicht zu tief liegen und auch nicht zu lange andauern. Ganz allgemein kann man sagen, dass das Gras mit Temperaturen von bis zu maximal minus vier Grad Celsius noch einigermaßen zurechtkommt – vorausgesetzt, sie ist diesen Temperaturen nur ein oder zwei Tagen ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund ist klar, dass Centella asiatica überwintert werden muss. Wurde das Kraut direkt im Garten angebaut heißt das, dass es ausgegraben werden und ins Innere gebracht werden muss. Beim Ausgraben sollten die Wurzeln auf keinen Fall beschädigt werden. Am besten gräbt man die Pflanze mit ganz viel Erdreich aus. Sie wird dann in ein Pflanzgefäß umgetopft und an einen möglichst hellen, aber nicht zu warmen Standort verbracht.

Gotu Kola - Centella asiatica - Tigergras - indischer Wassernabel

Bei einer Umgebungstemperatur von rund zehn Grad Celsius fühlt sich indischer Wassernabel während der Wintermonate pudelwohl. Er sollte allerdings auf gar keinem Fall im Dunklen stehen. Mit der Überwinterung beginnt man sinnvollerweise je nach Frostlage Mitte bis Ende Oktober. Auch in Pflanzgefäßen kultiviertes Tigergras muss auf diese Art und Weise durch den Wintergebracht werden. Sobald im neuen Jahr kein Frost mehr zu befürchten ist, kann er dann wieder ins Freie bzw. direkt in den Garten verfrachtet werden.

Verwendung

In Europa wird indischer Wassernabel praktisch ausschließlich als Gewürzkraut verwendet. Zwischenzeitlich hat er sich als Superfood relativ gut etabliert. Als Heilkraut hat er hierzulande praktisch keine Bedeutung. Allenfalls arbeiten einzelne ayurvedische Zentren mit ihm. Zum Einsatz kommen dabei übrigens ausschließlich die Blätter der Pflanze. Gotu Kola ist ausgesprochen aromatisch, hat aber stets auch einen eher bitteren Beigeschmack. Ideal ist die Kombination mit Salaten oder auch Kräuterquarks. Die Blätter werden dazu möglichst klein geschnitten. Vorab müssen sie natürlich gut mit kaltem Wasser gewaschen werden. Auch bei perfekter Pflege und dem bestmöglichen Standort erweist sich Centella asiatica übrigens nicht immer als Superfood. Es gehört nämlich zu den Eigenearten dieser Art, dass ihr Wirkstoff und vor allem ihr Mineralstoffgehalt von Pflanze zu Pflanze erheblich schwankt. Ob Gotu Kola also tatsächlich etwas bewirkt, ist zu einem nicht unerheblichen Teil auch Glückssache.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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