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Betelnusspalme, Areca catechu – Pflege als Zimmerpflanze

Die Betelnusspalme Areca catechu, die auch Betelpalme, Arekapalme oder Katechupalme genannt wird, ist nicht nur eine attraktive Zimmerpflanze, sie besitzt auch eine stark luftreinigende Wirkung. Sie hat männliche und weibliche Blüten, bildet bis zu 2 m lange Wedel und in ihrer ursprünglichen Heimat rote hühnereigroße Steinfrüchte, die sogenannten Betel- oder Arekanüsse. Die hier als Zimmerpflanzen kultivierten Exemplare bilden in der Regel keine Früchte aus und erreichen Wuchshöhen von etwa zwei Meter.

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Standort und Bodenbeschaffenheit

Schon bei der Standortwahl kann man bei dieser Pflanze einiges falsch machen. Sie benötigt sehr viel Wärme sowohl im oberen Bereich der Pflanze als auch im Wurzelbereich. Dementsprechend sollte sie möglichst nicht auf einer kalten Fensterbank oder einem Steinfußboden stehen, zumindest nicht ohne einen isolierenden Untersetzer beispielsweise aus Kork. Die Raumtemperatur sollte tagsüber und nachts nicht unter 20 °C fallen, ideal wären 20-25 °C. Das gilt für Sommer und Winter gleichermaßen. Die Betelnusspalme benötigt einen hellen bis absonnigen Standort ohne pralle Mittagssonne. Günstig ist Sonne in den Morgen- und Abendstunden auch Wintersonne wird toleriert. Zum Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung vor allem im Sommer ist es ratsam, diese Pflanze zu beschatten. Ansonsten kann es schnell zu Verbrennungen kommen.

Wichtig ist ansonsten ein Standort in feuchter Umgebung mit einer Luftfeuchtigkeit von über 60 %. Dementsprechend ist ein Platz in einem beheizbaren Gewächshaus ideal aber auch in einem Wintergarten wäre sie gut aufgehoben. In normalen Wohnräumen ist die Haltung schwierig und meist nicht von langer Dauer. Als Substrat eignen sich handelsübliche Standardmischungen für Zimmer- und Kübelpflanzen, die durch die Zugabe von Tongranulat oder Sand lockerer und durchlässiger gemacht werden können. Sehr gut eignet sich auch spezielle Palmenerde. Unverzichtbar ist eine gute Drainage am Boden des Pflanzgefäßes, idealerweise aus grobkörnigem Kies.

Tipp:

Für die Betelnuss sollte ein Standort gewählt werden, an dem sie in Ruhe wachsen und gedeihen kann, ohne dass es immer wieder zu Berührungen kommt. Schon ein versehentliches Streifen der feinen Palmwedel kann dazu führen, dass diese umknicken oder gar abbrechen können.

Gießen und Düngen

  1. Gegossen werden sollte so, dass das Substrat immer gleichmäßig feucht ist.
  2. Ballentrockenheit sollte ebenso vermieden werden wie Staunässe.
  3. Aufgrund der Kälteempfindlichkeit ausschließlich mit kalkfreiem und temperiertem Wasser gießen.
  4. Für eine hohe Luftfeuchtigkeit häufig und regelmäßig besprühen.
  5. Ausschließlich handwarmes und natürlich kalkfreies Wasser verwenden.
  6. Im ersten Jahr nach dem Kauf oder nach dem Umtopfen nicht düngen.
  7. Später von April, bis August/September, etwa alle 3-4 Wochen niedrig dosiert düngen.
  8. Dazu eignen sich spezielle Palmendünger, Flüssigdünger oder handelsübliche Kakteendünger.
Tipp:

Bei Trockenheit kränkelt die Betelnusspalme sehr schnell und wird anfälliger für einen Schädlingsbefall. Dementsprechend sollte immer auf ausreichend Feuchtigkeit geachtet werden sowohl im Boden als auch in der Luft.

Umtopfen

Gelegentlich muss diese Palme umgetopft werden, wobei es ausreicht, sie etwa alle 3 Jahre umzutopfen, denn zu häufiges Umtopfen mag sie gar nicht. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im Frühjahr. Zunächst hebt man die Pflanze, am besten am unteren Teil des Stammes, vorsichtig aus dem Topf und schüttelt die lose Erde ab. Dann setzt man sie in das neue Pflanzgefäß in frisches Substrat und gießt das Ganze gut an.

Anzucht dieser Fiederpalme

Die Betelnusspalme wird ausschließlich aus Samen gezogen, was ganzjährig möglich ist. Sofern man Samen dieser Rarität ergattern konnte, lässt man diese zunächst  1-2 Tage in lauwarmem Wasser vorquellen. Danach legt man sie etwa 1 cm tief in ein entsprechendes Anzuchtsubstrat. Hierfür eignet sich Kokosfaser besonders gut, denn diese ist nährstoffarm und gut durchlässig. Aber auch Bimskies oder Perlite, beide keimfrei, können als Anzuchtsubstrat genutzt werden.

Ganz gleich, was für ein Substrat letztendlich verwendet wird, es sollte während der gesamten Keimdauer gleichmäßig feucht aber nicht zu nass gehalten werden. Hierfür ist es ratsam, das  Aussaatgefäß mit einer lichtdurchlässigen Folie oder Glas abzudecken. Oder man verwendet ein handelsübliches Minigewächshaus. Um zu vermeiden, dass das Substrat schimmelt oder es zu Fäulnisbildung kommt, entfernt man Folie oder Glas etwa alle drei Tage kurzzeitig um das Ganze zu belüften.

An einem hellen bis halbschattigen Plätzchen, bei Temperaturen zwischen 25 und 30 °C zeigen sich mit etwas Glück nach ca. 6-10 Wochen die ersten Keimlinge. In den ersten 6 Wochen nach dem Austrieb sollten die Sämlinge keiner direkten Sonne ausgesetzt werden. Etwa 8 Wochen nach der Keimung können sie dann vorsichtig vereinzelt werden. Dabei sollten die feinen Wurzeln der jungen Pflänzchen so wenig wie möglich verletzt werden, um ihnen das Anwachsen zu erleichtern.

Krankheiten und Schädlinge

Braune Blattränder- und spitzen oder fleckige Blätter

Braune Blattränder und Blattpitzen sind meist die Folge zu trockener Raumluft oder eines ungünstigen Standortes. Dementsprechend sollte man die Umgebungsbedingungen für diese Pflanze optimieren und regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen. Die braunen Spitzen und Ränder können vorsichtig abgeschnitten werden, allerdings sollte dabei immer ein dünner Streifen Verwelktes an der Pflanze verbleiben und nicht bis ins gesunde Gewebe geschnitten werden. Zu Flecken auf den Blättern kommt es häufig dann, wenn die Pflanze mit kalkhaltigem Leitungswasser besprüht wird. Das sollte unbedingt vermieden, und möglichst ausschließlich kalkfreies oder zumindest besonders kalkarmes Wasser verwendet werden.

Tipp:

Um den Kalkgehalt des Wassers zu reduzieren, kann man z.B. zwei Drittel Leitungswasser mit einem Drittel destilliertem Wasser mischen. Oder man füllt ein kleines Baumwoll- oder Nylonsäckchen mit Torf und hängt dieses über Nacht in einem mit Leitungswasser gefüllten Behälter. Der Torf soll dem Wasser Kalk entziehen

Schild- und Wollläuse

Woll- oder Schmierläuse treten überwiegend bei zu trockener Raumluft auf. Aber auch ungünstige Standortbedingungen können einen Schädlingsbefall begünstigen, denn dann sind die Pflanzen meist geschwächt und besonders anfällig. Schildläuse sind an kleinen braunen Schildchen auf den Blättern und an den Blattachseln zu erkennen. Dagegen zeigt sich ein Wolllausbefall an weißen wattebauschähnlichen Gespinsten an der Pflanze. Nachdem die betreffende Pflanze von anderen isoliert wurde, kann man die Tiere größtenteils mit einem feuchten Tuch abwischen und anschließend mit einer Lösung aus Schmierseife und Spiritus besprühen, was mehrfach wiederholt werden muss. Die Verwendung ölhaltiger Präparate kann gegebenenfalls zum Absterben der behandelten Blätter führen. Am Stamm können sie aber problemlos mit einem Pinsel aufgetragen werden. Besonders hilfreich kann der Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen, Florfliegenlarven oder dem Australischen Marienkäfer sein. Bei einem starken Befall ist der Einsatz geeigneter systemisch wirkender Mittel meist unumgänglich.

Tipp:

Auf das Abkratzen oder Abschaben der Schildläuse sollte man besser verzichten, denn häufig befinden sich unter den Schilden weiblicher Tiere Eier. Diese könnten über die ganze Pflanze verteilt werden, sodass ein erneuter Befall programmiert ist!

Fazit der Redaktion

Die Haltung dieses außergewöhnlichen Palmengewächses ist nicht einfach. Grundvoraussetzung für eine gesunde und prächtige Pflanze ist ein heller Standort ohne pralle Mittagssonne, Bodenwärme und eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit. In normalen Wohnräumen sind die Bedingungen meist nicht optimal. Besser ist ein Wintergarten oder beheizbares Gewächshaus.

Wissenswertes zur Betelnusspalme in Kürze

  • Die Betelnusspalme sorgt für ein gesundes Raumklima und ist auch optisch sehr schön.
  • Sie braucht allerdings viel Wärme und Luftfeuchtigkeit und ist daher nicht so pflegeleicht wie andere Palmen.
  • In ihrer Heimat wird eine solche Fiederpalme bis zu 25 Meter hoch und ist vor allem wegen ihrer Früchte interessant.

Standort

  • Die Betelnusspalme stammt aus tropischen Gebieten und braucht es daher auch bei uns als Zimmerpflanze schön warm.
  • Ein Gewächshaus ist daher gut geeignet – auch in anderen Räumen kann sie stehen, wenn dort die Temperaturen dauerhaft bei etwa 20° C liegen.
  • Sie braucht viel Licht, sollte aber vor der Mittagssonne geschützt werden.
  • Vor allem bei jungen Pflanzen können die Blätter bei direkter Sonneneinstrahlung leicht verbrennen.
  • Bei entsprechenden Temperaturen kann die Betelnusspalme den Sommer über auch auf der Terrasse stehen.
  • Sie muss aber rechtzeitig wieder ins Haus geholt werden, weil sie nicht frosthart ist.

Pflege

  • Die Betelnusspalme braucht viel Wasser. Weil sie eine hohe Luftfeuchtigkeit liebt, können ihre Blätter regelmäßig besprüht werden.
  • Hierfür sollte aber nur kalkfreies Wasser mit Zimmertemperatur verwendet werden.
  • Gedüngt wird eine Betelnusspalme nur sparsam und auch nur während der Sommermonate.

Betelnuss

  • In ihrer Heimat bilden sich an einer solchen Palme die Betelnüsse. Sie sind etwa so groß wie Hühnereier und haben eine rote Farbe.
  • Im Inneren der Nuss befindet sich ein brauner Samen, der von Fruchtfleisch umschlossen ist.
  • In Asien werden unreife Betelnüsse auf den Straßen verkauft. Sie wirken anregend und dämpfen den Appetit.
  • In größeren Mengen sind sie gesundheitsschädlich oder sogar tödlich.
  • Die rote Farbe der Betelnüsse färbt den Speichel rot und wird auch zum Färben der Lippen verwendet.
  • Bei Zimmerpflanzen ist es aber äußerst unwahrscheinlich, dass sich Betelnüsse an der Palme bilden.

Probleme bei der Pflege der Betelnusspalme

Braune Spitzen oder Ränder bilden sich immer dann an den Blättern, wenn die Luftfeuchtigkeit zu gering ist. Dann sollte entweder das Raumklima verbessert werden oder die Palme öfter eingesprüht werden. Hierbei darf jedoch kein hartes Leitungswasser verwendet werden, weil sich sonst auf den Blättern schnell Flecken bilden. Auf zu niedrige Temperaturen reagiert die Pflanze damit, dass sie kaum noch wächst. Bei den Schädlingen treten vor allem Schild- und Wollläuse auf. In beiden Fällen besteht die beste Behandlung darin, die Läuse einfach von den Blättern abzukratzen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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