Zieringwer, Hedychium gardnerianum – Pflege-Anleitung
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Schmetterlingsingwer, Hedychium gardnerianum oder Kahili-Ingwer – der Zieringwer hat viele Namen. Seine tropische Schönheit bleibt dabei aber immer gleich. Bis zu zwei Meter hoch, mit üppigen und aromatischen Blüten besetzt ist diese Zimmerpflanze eine beeindruckende Erscheinung. Zum Highlight wird sie, wenn im Herbst die leuchtenden Fruchtstände ihr Äußeres schmücken. Empfindlich ist der Exote jedoch nicht. Im Gegenteil, bei richtiger Pflege kann der Zieringwer zeitweilig draußen stehen, kalt oder warm überwintern und verzeiht auch kleine Fehler. Dafür müssen Kultur und Standort aber stimmen. Nur dann bleibt die ausgefallene Optik lange Zeit erhalten.
Standort
So exotisch der Zieringwer auch aussieht sind auch seine Ansprüche an die Lichtverhältnisse seines Standorts. Dieser sollte so sonnig wie möglich gehalten werden und dem Hedychium gardnerianum zumindest im Sommer hohe Temperaturen bieten können. Das Gewächs kann ganzjährig im Haus stehen, von Frühjahr bis Herbst jedoch auch nach draußen verbracht werden. Je heller und wärmer das Ingwergewächs steht, desto mehr Feuchtigkeit hält es aus. Wird als Sommerstandort der Südbalkon gewählt, darf die Pflanze also ruhig Regen abbekommen. Dunkle Plätze sollten entsprechend trocken sein.
Substrat
Als Substrat benötigt der Zieringwer eine nährstoffreiche und lockere Erde, die einen hohen mineralischen Anteil aufweist. Pflanzenerde, die mit Perlit, Kalk oder Sand gemischt eignet sich. Ebenso kann Kakteenerde hierfür verwendet werden. Wichtig ist zudem, dass der Boden gut drainiert und insgesamt locker ist – Staunässe also nicht oder zumindest nur sehr schwer entstehen kann. Tonscherben am Boden des Topfes und ein Teil Kokosfasern im Substrat beeinflusst das Substrat entsprechend.
Gießen
Wie feucht der Zieringwer stehen darf und wie viel zu diesem Zweck gegossen werden muss, ist von einigen Faktoren abhängig. Zum einen von der Temperatur und den Lichtverhältnissen am Standort. Je wärmer und heller es hier ist, desto feuchter darf die Erde sein. Etwas mehr Wasser verträgt er außerdem während der Wachstumsphase von April bis Oktober. Während dieser Zeit sollte das Substrat möglichst gleichmäßig feucht gehalten werden. Auch die Art der Überwinterung entscheidet über die Gießhäufigkeit. Steht die ursprünglich aus Nepal stammende Pflanze weiterhin am gewohnten Standort, muss das Gießen nur leicht reduziert werden. Bei einem kühlen Winterstandort kann es fast vollständig eingestellt werden.
Düngen
Da der fleischige Zieringwer eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann und eine üppige Blüte sowie immense Fruchtstände entwickelt, benötigt er große Mengen Nährstoffe. Etwa von April bis Oktober sollte er daher aller zwei Wochen mit flüssigem Volldünger versorgt werden, der dem Gießwasser zugegeben wird. Wird Hedychium gardnerianum während des Winters so gestellt, dass er in eine Ruhephase eingeht, benötigt er keine zusätzlichen Nährstoffe. Anders verhält es sich bei der warmen Überwinterung. Während dieser sollte er das gewohnte Düngemittel erhalten, allerdings nur aller vier Wochen.
Verschneiden
Der Zieringwer wächst als Staude und benötigt keinen gar keinen Verschnitt. Welke Blüten und reife Fruchtkörper können entfernt werden. Diese lassen sich jedoch meist einfacher abbrechen, -zupfen oder -knipsen.
Umtopfen
Der Zieringwer muss nicht regelmäßig umgetopft werden. Es reicht aus, diese Maßnahme nach Bedarf durchzuführen. Und das ist immer dann der Fall, wenn sich Wurzeln am unteren Ende des Blumentopfes zeigen oder Hedychium gardnerianum im Gefäß nicht mehr stabil steht. Ist der Schmetterlingsingwer bereits sehr hoch, sollte die Arbeit möglichst nicht allein, sondern mit einem Helfer durchgeführt werden. Als Zeitpunkt ist April ideal, wenn eine neue Wachstumsphase beginnt. Die Düngung kann im Anschluss für etwa zwei Monate ausgesetzt werden, da die frische Erde zunächst ausreichend Nährstoffe enthält.
Vermehren
Der Zieringwer kann zum einen über Samen, zum anderen über das Rhizom vermehrt werden.
Samen
Wer sich für die Vermehrung über Samen entscheidet, sollte sich auf eine recht lange Wartezeit und viele Misserfolge einstellen. Die Keimrate ist verhältnismäßig gering und für die Anzucht wird Fingerspitzengefühl benötigt. Diese Anleitung kann helfen:
- Die Samen werden im reifen Zustand von der Mutterpflanze entfernt und vom Fruchtfleisch befreit.
- Als Vorbereitung der Keimung werden sie für 24 Stunden in warmes Wasser gelegt. Älteren Samen, die nicht sofort gekeimt werden konnten und stattdessen gelagert wurden, werden mit heißem Wasser übergossen – also gebrüht – und weichem in diesem ebenfalls ein.
- Eine Mischung aus gleichen Teilen Anzuchterde und Sand oder Perlite dient als Substrat. Die Samen des Zieringwers werden nur leicht damit bedeckt.
- Das Substrat wird gut angefeuchtet. Das Pflanzgefäß bei 25 °C bis 30 °C an einen hellen Platz gestellt.
Rhizom
Die Vermehrung über das Rhizom ist deutlich einfacher und schneller. Auch hier kann die folgende Beschreibung helfen:
- Beim Umtopfen des Zieringwers wird ein kräftiges Stück des Rhizoms, das etwa 5 cm bis 7 cm lang sein sollte, von der Mutterpflanze getrennt.
- Das Wurzelstück wird auf feuchte Erde gelegt und an einen warmen, hellen Ort gestellt.
- Hat das Rhizom begonnen auszutreiben und verankert sich in der Erde, kann es nach und nach mit Substrat bedeckt werden. Am schnellsten zeigt sich ein kräftiges Wachstum, wenn die jungen Triebe jeweils noch etwas oberhalb der Erde sichtbar sind.
Überwintern
Der Kahili-Ingwer kann wahlweise warm oder kalt überwintert werden. Bei der warmen Überwinterung verbleibt das Gewächs im gewohnten Raum oder wird in einen hellen, beheizten Wintergarten gestellt. Die Abstände zwischen den Düngergaben werden vergrößert, das Gießen etwas reduziert.
Dennoch muss das Substrat feucht gehalten werden. Bei der kalten Winterruhe wird die Hedychium gardnerianum in einen dunklen Raum verbracht, in dem mindestens 5 °C herrschen. Hier wird auf Dünger vollkommen verzichtet. Geringe Wassergaben erfolgen nur, um ein vollständiges Austrocknen der Erde zu verhindern. Bei dieser Variante ist es im Übrigen normal, dass sich die Blätter zurückziehen oder zusammenrollen.
Typische Pflegefehler, Krankheiten und Schädlinge
Der Zieringwer ist unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge. Lediglich Fehler in der Pflege können ihn schwächen. Vor allem ein falsches Gießverhalten, das zu Staunässe oder Trockenheit führt, kann die Pflanze schaden.
Häufige Fragen
Der Kahili-Ingwer ist in allen Teilen für Menschen und Tiere giftig, weswegen er nicht in der Reichweite von Kindern und spielenden Haustieren stehen sollte.
Steht der Zieringwer von Frühjahr bis Herbst im Freien, kann er von Temperatureinbrüchen überrascht werden. Muss er hier nur kurze Fröste ertragen ist das jedoch kein Problem.
Wissenswertes in Kürze
- Der Zieringwer ist auch unter dem Namen Schmetterlings-Ingwer oder Kahila-Ingwer bekannt.
- Sie kann bis zu drei Meter hoch werden.
- Zieringwer kann als Zimmerpflanze oder für den Wintergarten benutzt werden.
- Als Kübelpflanze darf er während der warmen Monate auch draußen stehen.
- Im Sommer bildet er lange Blütenähren mit meist großen gelben Blüten und roten Staubfäden, die sehr angenehm duften.
- Einige Sorten blühen auch weiß oder rosafarben.
Pflege
Die Heimat des Zieringwers liegt im Süden und Südosten Asiens und in Afrika, 18 der insgesamt 50 Arten gibt es nur in China. Da er auch im Himalaya vorkommt, kann er auch leichte Minustemperaturen vertragen, jedoch keinen starken Frost. Normalerweise stirbt das Laub im Winter ab und die Pflanze treibt im Frühjahr wieder neu aus, bei wärmeren Temperaturen zum Beispiel in einem Wintergarten kann die Pflanze aber auch ihr Laub behalten. Dort sollte es dann jedoch nicht wärmer als 15° C sein.
Ein guter Standort für den Zieringwer ist ein sonniger oder halbschattiger Platz im Wintergarten oder im Sommer auf der Terrasse. Diese Staude braucht eine gleichmäßig feuchte Erde, Staunässe verträgt sie aber wie die meisten Pflanzen nur schlecht. Optimal ist eine humusreiche Erde, die mit Kies oder anderen grobkörnigen Substanzen aufgelockert wurde. Im Laufe der Wachstumsperiode sollte der Zieringwer mehrfach gedüngt werden, dann blüht er ab August sehr fleißig und verströmt dabei einen etwas süßlichen Geruch. Steht der Ingwer im Winter an einem warmen Standort, sollte er auch dann einmal monatlich gedüngt werden.
Überwinterung
Eine Kübelpflanze sollte zum Überwintern an einen kühlen und dunklen Standort gestellt werden. Ideal ist eine Temperatur knapp über 0° C. Vorher können die abgestorbenen Blätter entfernt werden, sodass nur noch der Wurzelballen übrig bleibt. Die Triebe sollten dabei nicht beschnitten werden. Ab Mai kann die Pflanze dann wieder langsam an die Sonne gewöhnt werden, wozu sie im Garten oder auf der Terrasse an einem halbschattigen Platz stehen sollte. Später ist sie dann durchaus auch hitzeverträglich und auch ein windiger Standort macht ihr nichts aus. Dabei ist sie recht unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge.