Was bedeuten blaue Rosen? – Bedeutung in der Sprache der Liebe
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Wer Rosen verschenkt, offenbart dadurch auch seine Gefühle. Ohne Worte, allein durch die Wirkung der Farbe der Blüten. Dabei hat jeder Farbton eine ganz eigene Bedeutung in der Blumensprache der Liebe. Die Aussage von roten Rosen ist weithin bekannt. Aber wie schaut es mit blauen Rosen aus? Gibt es sie überhaupt? Und wenn ja, welche Liebesbotschaft bringen sie dem Empfänger?
Wo wachsen blaue Rosen?
Es gibt viele blaue Blumen in der großen Familie der blühenden Gewächse. Blaue Rosen hat die Natur jedoch nicht vorgesehen. Weder hierzulande noch in irgendeinem fernen Land wurde je eine blaue Rose entdeckt. Sie war und ist ein Produkt der Fantasie und der Sehnsucht. Und weil starke Wünsche auf Erfüllung drängen, ist die blaue Rose dennoch ein Teil unserer realen Welt. Als Motiv in der Kunst aber auch als lebende Blume, der die Farbe nachträglich eingehaucht wurde.
Warum es keine „echten“ blauen Rosen gibt
Ein Rosenstock erwacht im Frühjahr zu neuem Leben und kreiert wunderschöne Blüten. Er bedient sich dabei „fast“ der ganzen Farbpalette. Einen Farbstoff kann der Rosenstock von Natur aus allerdings niemals bilden: das Blau.
- das Erbgut für Blau fehlt gänzlich
- Rosen sind vom Ursprung leicht sauer
- zu sauer für den blauen Ton
- Blau benötigt einen neutralen PH-Wert
Doch warum ist der Wunsch nach der blauen Rose dann überhaupt vorhanden? Er könnte ursprünglich von einem Märchen entfacht worden sein. Vieles spricht dafür.
Das Märchen von der blauen Rose
Im fernen China lebte ein Kaiser, dessen Tochter nicht heiraten wollte. Der Kaiser drängte seine Tochter, sie aber weigerte sich beharrlich. Wohl auch, weil niemand ihr Herz zu erobern vermochte. Um in Ruhe gelassen zu werden, stellte sie eine unerfüllbare Bedingung auf: Der Heiratsbewerber müsse ihr eine blaue Rose bringen. Sie bekam eine blaue Rose aus Edelstein, eine gefärbte Rose und eine gemalte. Aber natürlich war niemand in der Lage, ihr eine echte, lebende blaue Rose zu bringen. Darüber war sie keinesfalls unglücklich.
Doch dann kam die wahre Liebe …
Dann kam ein fahrender Sänger in die Hauptstadt und die beiden verliebten sich ineinander. Nun wollte auch die Prinzessin heiraten. Sie war traurig, denn ihre eigene Bedingung war jetzt zum Hindernis geworden. Der Verliebte ließ sich aber nicht beirren und versprach ihr, am nächsten mit einer blauen Rose in den Palast zu kommen. Da stand er vor dem Kaiser, in der Hand eine weiße Rose und bat um die Hand der Prinzessin. „Aber die Rose ist weiß“, sagte der Kaiser. „Nein, die Rose ist blau“, widersprach die Prinzessin. Der Kaiser lenkte ein, schließlich wollte er seine Tochter endlich verheiratet sehen. Er schenkte dem Paar ein Landhaus und im Garten wurden viele weiße Rosen gepflanzt. Er wurde allerdings immer nur der „blaue Garten“ genannt.
Blaue Rosen als Symbol für eine erfüllte Liebe
Im Fernen Osten ist wegen des Märchens die Nachfrage nach blauen Rosen besonders groß. Sie werden oft zur Verlobung und Hochzeit verschenkt und sollen dem Paar für immer erfüllte Liebe bringen. Genau wie im Märchen. Dafür werden extra weiße Rosen blau eingefärbt. Immer auf der Suche nach etwas Besonderem, Einmaligem, haben die Menschen in Europa inzwischen auch die blaue Rose für sich entdeckt. Ihr Siegeszug steht jedoch erst am Anfang.
Blaue Rosen, ihre Bedeutung im Westen
In Asien ist die Liebesbotschaft der blauen Rose klar: Sie steht für die vollkommene und erfüllte Liebe. Im Westen hingegen wird der blauen Rose noch eine weitere Bedeutung zugeschrieben. Vielleicht weil es die natürlich wachsende blaue Rose nicht gibt und sie nur ein Wunschtraum ist, hat sie sich zusätzlich zum Symbol unerfüllter Sehnsucht entwickelt. In den Blumenläden hierzulande ist selbst eine gefärbte blaue Rose eine Seltenheit. Wer danach greift, sagt dem Beschenkten vielleicht auch noch: „Du bist einmalig und außergewöhnlich wie diese Rose.“
Gezüchtete „Blaue Rosen“ sind lila
Der Traum von der blauen Rose forderte die Rosenzüchter heraus. Ihr Ehrgeiz war geweckt, viele wollten diese ersehnte Rose züchten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden daher immer wieder Versuche unternommen, durch Kreuzung bestehender Rosensorten eine blaue Rosenfarbe zu erreichen. Doch der Erfolg blieb stets aus. Das erhoffte Blau wurde bestenfalls zu einem Lila, mehr nicht. Inzwischen ist die Aussichtslosigkeit dieser Versuche geklärt, die Gentechnik legt anschaulich da, warum auf diesem Weg keine blaue Rose entstehen kann. Nach dem Gesetz der Vererbung kann die neue Rose nur Farben aus dem vorhandenen Genmaterial der Rosen bilden.
Blaue Rosen aus dem Genlabor
Das Zeitalter der Gentechnik hat auch vor den Rosen nicht haltgemacht. Zuerst lieferte die Gentechnik die Erklärung, warum auf konventionellem Weg keine wirklich blaue Rose gezüchtet werden konnte: Ihr fehlte das „blaue“ Gen. Anschließend zeigte sie einen Weg auf, wie dennoch eine blaue Rose erblühen kann: durch Genmanipulation. Und tatsächlich ist dieses Vorhaben den Genforschern der australischen Firma Florigene inzwischen gelungen. Seit 2009 gibt es „Applause“, eine gentechnisch veränderte Rose, die blauviolette Blüten bildet. Sie ist auf dem asiatischen Mark bereits zugelassen. Obwohl sie ein Mehrfaches einer anderen Rose kostet, ist die Anfrage riesig.
Rosendünger für ein strahlendes Blau
Was den Genforschern noch nicht überzeugend gelungen ist, scheint holländischen Forschern inzwischen geglückt zu sein. Sie haben eine blaue Rose wachsen lassen und das ohne Gentechnik. Ihr Geheimmittel ist ein spezieller, kobalthaltiger Dünger, der zeitig im Frühjahr den Rosen verabreicht wird. Das Ergebnis sind Rosenblüten in einem kräftigen Blau. Es ist nur eine Frage von Zeit, wann dieser Dünger den Gartenmarkt erobern wird.
Blaue Rosen kaufen
Wer blaue Rosen kaufen möchte, um seinen Gefühlen blumigen Ausdruck zu verleihen, muss dafür nicht weit verreisen. Auch bei uns bieten einige Blumenläden blau gefärbte Rosen an. Für den Garten stehen ebenfalls einige Rosensorten zur Verfügung, die die Bezeichnung „Blau“ im Namen tragen. Sie lassen allerdings das Blau eher erahnen, als dass sie tatsächlich blau sind. Schön sind diese Sorten trotzdem. Bis es so weit ist, dass blaue Rosen wachsen, können sie unsere Gärten schmücken.
Rosen blau färben, so geht es
Eine blaue Rose zu züchten, erwies sich als unmöglich. Eine bläulich schimmernde Rose durch Genmanipulation zu entwickeln, dauerte 20 Jahre. Eine Rose in heimischen vier Wänden in ein blaues Gewand zu kleiden, dauert hingegen nur wenige Tage. Alles, was dafür notwendig ist, ist leicht zu beschaffen und zudem ausgesprochen günstig. Sie benötigen:
- weiße Rosen in gewünschter Anzahl
- eine Blumenvase
- Wasser
- blaue Tinte oder blaue Lebensmittelfarbe
- und ein paar Tage Geduld
Und so geht das Rosenfärben Schritt für Schritt:
- Kaufen Sie weiße Rosen in gewünschter Anzahl. Diese sollten noch fest verschlossen oder höchstens nur ein wenig aufgeblüht sein.
- Füllen Sie die Vase mit Leitungswasser.
- Fügen Sie dem Wasser einige Tropfen blauer Tinte oder Lebensmittelfarbe zu, bis es dunkelblau gefärbt ist.
- Schneiden Sie die Rosenstiele mit einem scharfen Messer schräg an, damit sie reichlich gefärbtes Wasser aufnehmen können.
- Lassen Sie die Rosen im blauen Wasser so lange stehen, bis in Ihnen der blaue Farbton der Blüten zusagt.
Sobald die Rosen eine blaue Farbnuance angenommen haben, können Sie mit Ihnen Ihre persönliche Liebesbotschaft übermitteln. Vorausgesetzt natürlich, der Empfänger kennt sich mit der Blumensprache aus oder bekommt ein wenig Nachhilfe.