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Mittelzehrer – Liste – Pflanzen und Gemüse im Gemüsegarten

Chinakohl

Ein vorbildlich bewirtschafteter Zier- und Nutzgarten basiert auf einer ausgewogenen Mischkultur. Wo ein Pflanzplan den Nährstoffbedarf der einzelnen Pflanzen berücksichtigt, profitiert der gesamte Anbau von vitalen, prachtvoll blühenden Stauden und einer reichhaltigen Gemüseernte, ohne den Boden auszulaugen. Oberste Prämisse für ein gutes Gelingen ist die Kenntnis darüber, welcher Kategorie die einzelnen Gewächse zuzuordnen ist. Lernen Sie anhand der folgenden Liste alle wichtigen Mittelzehrer kennen für Ihr Staudenbeet und den Gemüsegarten.

Video-Tipp

Liste der Mittelzehrer im Gemüsegarten

Je näher die Pflanzengemeinschaft im Gemüsegarten an natürliche Verhältnisse heranreicht, desto erfolgreicher verläuft der Anbau. In einer gesunden Mischkultur gesellen sich Tiefwurzler zu Flachwurzlern und Starkzehrer zu Schwachzehrern. Die folgenden Mittelzehrer bringen die erforderliche Balance ins Beet:

Chicorée (Cichorium intybus)

Ein Mittelzehrer per se im Gemüsegarten, wird als eine der wenigen Pflanzen nicht auf der Fensterbank, sondern im kühlen Keller vorgezogen. Das rübenartige Blattgemüse mit den zartgelben Spitzen entwickelt seine gehaltvolle Biomasse nur dann, wenn eine regelmäßige organische Nährstoffversorgung mit Kompost und Hornspänen sichergestellt ist im wöchentlichen bis zweiwöchentlichen Rhythmus.

  • Mischkultur empfehlenswert mit Möhren, Kopfsalat und Fenchel

Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis)

Während die meisten Kohlsorten den Starkzehrern zuzuordnen sind, erweist sich Chinakohl etwas moderater im Nährstoffbedarf. Darüber hinaus punktet das Gemüse mit einer vergleichsweise kurzen Reifezeit von 12 Wochen. Damit Sie eine reiche Ernte einfahren können, wird alle 2 Wochen eine Portion Kompost verabreicht sowie das Erdreich mit stark verdünnter Brennnesseljauche überbraust.

  • Gedeiht in Eintracht mit Stangenbohnen, Erbsen, Sommerlauch, Tomaten, Endivie

Endivie (Cichorium endivia)

Der beliebte krause Salat mit den lockeren Herzen liefert wertvolle Vitamine den Sommer hindurch. Wintersorten gedeihen im Früh- oder Mistbeet während der kalten Jahreszeit.

  • Verträgt sich gut mit Blumenkohl, Rotkohl und Rosenkohl

Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. vulgaris)

In der Zubereitung dem Spinat sehr ähnlich, favorisieren Hobbygärtner das Blattgemüse für den heimischen Anbau, weil es von Schnecken nicht angerührt wird. Zudem lockert die Pflanze mit ihrer tiefreichenden Pfahlwurzel das Erdreich auf für Kulturfolger, wie Kartoffeln. Wird Mangold im Sommer nicht im Ganzen geerntet, sondern blattweise, treiben weiterhin frische Blätter aus.

  • Gut verträglich mit Brokkoli, Möhren, Blumenkohl, Rosenkohl, Radieschen

Möhren (Daucus carota)

Unverzichtbarer Bestandteil in jedem Gemüsegarten. Die Pflanzzeit beginnt bereits Mitte März und kann nahtlos fortgesetzt werden bis Juni für die herbstliche Ernte.

  • Gute Nachbarn sind Tomaten, Erbsen und Zwiebeln

Pastinake (Pastinaca sativa)

Das klassische Wurzelgemüse, auch bekannt als Germanenwurzel, ist in freier Natur immer noch anzutreffen. Rechtzeitig ausgesät ab Mitte März, zählt Pastinake zu den typischen Herbstgemüsen im Nutzgarten. Zudem punktet der Mittelzehrer mit einer robusten Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten aller Art.

  • Bestes Einvernehmen mit Porree, Salat, Spinat und Gurken

Radicchio (Cichorium intybus var. foliosum)

Seine enge Verwandtschaft mit Chicorée und Zuckerhut sehen Sie der Salatpflanze auf den ersten Blick an. Frostfest bis -5 Grad Celsius, eignet sich der Korbblütler für eine Aussaat im Juni/Juli in zweiter Tracht. Hausfrauen schätzen Radicchio überdies wegen seiner langen Lagerfähigkeit im Kühlschrank über mehrere Wochen.

  • Verträgt sich mit Fenchel, Möhren und Kopfsalat

Rote Beete (Beta vulgaris)

Die vitaminreichen Knollen gedeihen umso gehaltvoller, wenn sie regelmäßig gedüngt werden mit Beinwell- und Brennnesseljauche. Darüber hinaus verlangt der Mittelzehrer nach keiner weiteren Gabe von Dünger.

  • Gedeiht bestens neben Kohlrabi, Gurken und Knoblauch

Spinat (Spinacia oleracea)

Verwöhnt als Sommerspinat den Gaumen mit zartem Aroma und liefert als Winterspinat deftig-aromatische Speisen. Aufgrund des mittleren Nährstoffbedarfs pflanzen erfahrene Hobbygärtner Spinat in zweiter Tracht nach Starkzehrern.

  • Beste Nachbarschaft mit Sellerie, Rosenkohl, Chinakohl und Wirsing

Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica)

Das feine Wurzelgemüse aus Eurasien bereichert im Herbst die Speisekarte mit nussig-leichtem Geschmack. Während der langen Reifezeit von satten 28 Wochen, sorgt wöchentliches Gießen mit Brennnesseljauche für die erforderliche Nährstoffversorgung.

  • Guter Pflanzpartner von Möhren, Kohlrabi und Zwiebeln

Steckrübe (Brassica napus)

Das kalorienarme Wurzelgemüse erlebt derzeit eine Renaissance im Gemüsegarten. Als mittelzehrende Pflanze begnügt die Steckrübe sich mit 4-5 Litern Kompost je Quadratmeter, zuzüglich einer Handvoll Hornspänen.

  • Ideal für die Mischkultur mit Pflücksalat, Mangold, Erbsen und Spinat

Zwiebel (Allium cepa)

Sie zählen zu den Universaltalenten im Gemüsegarten. Erst durch Zwiebeln erhalten etliche Speisen einen unnachahmlichen Geschmack. Darüber hinaus enthält die Gemüsepflanze wertvolle Inhaltsstoffe, die in der Volksmedizin vielfältige Anwendung finden. Damit das Amaryllisgewächs seine Talente vollständig entfalten kann, dienen Gesteinsmehl und reine Holzasche einer organischen Nährstoffversorgung. Im Hinblick auf den reinen Stickstoffbedarf tendiert die Zwiebel eher Richtung Schwachzehrer, sodass sie vorzugsweise in zweiter Tracht nach Starkzehrern gepflanzt wird.

  • Bestes Einvernehmen mit Grünkohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Wirsing, Pak Choi, Ackerbohnen
Tipp:

Mittelzehrer sind die ideale Bepflanzung für ein neu angelegtes Hochbeet ab dem zweiten Jahr. Nachdem im ersten Jahr Starkzehrer den hohen Nährstoffgehalt auf ein verträgliches Niveau abgebaut haben, schlägt die Stunde der in dieser Liste aufgeführten Zier- und Gemüsepflanzen.

Liste der Mittelzehrer im Staudenbeet

Damit blühende Stauden über viele Jahre ihre Schönheit im Ziergarten entfalten, sind nicht nur die Licht- und Temperaturverhältnisse relevant. Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Bodenbeschaffenheit, die auf den Nährstoffbedarf abgestimmt sein sollte. Die folgenden Mittelzehrer gedeihen vital und gesund in nährstoffhaltiger, humoser Erde. Für einen Platz im mageren Steingarten oder Kiesbeet kommen sie folglich weniger in Betracht.

Berg-Eisenhut (Aconitum napellus)

Die einheimische Zierstaude ist seit vielen Jahrhunderten fester Bestandteil im Bauerngarten. Als Mittelzehrer verlangt der Berg-Eisenhut nach einer regelmäßigen organischen Düngung alle 2-3 Wochen mit Kompost.

  • Wuchshöhe bis 120 cm
  • Für sonnige bis halbschattige Standorte

Chrysantheme (Chrysanthemum)

Traditionell ein fester Bestandteil der Trauerfloristik und für die Grabbepflanzung, verschönert die Chrysantheme mit ihren herrlichen Sorten auch das Staudenbeet bis weit in den Herbst hinein. Findet die Pflanze einen nährstoffreichen Boden vor, begnügt sie sich mit Kompost und Hornspänen mit 2-Wochen-Turnus.

  • Wuchshöhe 60-120 cm
  • Verlangt nach vielen Sonnenstunden

Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)

Die Staude besticht mit ausdrucksstarken Blüten in Weiß, Rosa bis hin zu Dunkelviolett. Im Beet harmoniert sie ausgezeichnet mit schwach-zehrenden Bodendeckern, wie dem Gold-Flachs.

  • Wuchshöhe 50-60 cm
  • Für trockene Lagen geeignet

Montbretie (Crocosmia)

In England seit Jahrzehnten ein Star im Staudenbeet, gewinnt die elegante Knollenblume mit den leuchtend roten Blüten auch in Deutschland die Herzen der Gärtner. Wenn Montbretie die verschwenderische Blüte gerade nicht präsentiert, dienen die mächtigen Schwertblätter der Dekoration.

  • Wuchshöhe 80-120 cm
  • Ideal für den halbschattigen Platz am Gehölzrand

Riesen-Flockenblume (Centaurea macrocephala)

Die auffällige hoch aufragende Blume zieht mit artischockenartigen Blüten in leuchtendem Gelb alle Blicke auf sich. Ihr Hunger nach Nährstoffen bewegt sich auf der Grenze zwischen Mittel- und Starkzehrern, sodass eine Düngung im zweiwöchigen Rhythmus empfehlenswert ist.

  • Wuchshöhe bis 150 cm
  • Ideal für sonnige Plätze

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Von der Wiesen-Schafgarbe als populäre Heilpflanze bis hin zu den herrlichen Züchtungen in bezaubernden Farben, bietet diese mittelzehrende Staude alles, was das Gärtnerherz begehrt.

  • Wuchshöhe 40-70 cm
  • Für sonnige Lagen

Sommer-Aster – Berg-Aster (Aster amellus)

Damit die robuste Zierstaude ihre prachtvolle Blüte von Juli bis in den Oktober hinein präsentiert, bedarf sie einer Nährstoffversorgung auf mittlerem Niveau. Im Kübel empfiehlt sich eine wöchentliche Gabe von mineralisch-organischem Flüssigdünger.

  • Wuchshöhe 40-75 cm
  • Für vollsonnige, warme Lagen

Sonnenhut (Echinacea)

Dank seiner nicht enden wollenden Blütezeit den ganzen Sommer hindurch, hat der Sonnenhut Staudenbeete und Bauerngärten im Sturm erobert. Ist die regelmäßige Nährstoffversorgung gesichert, entwickelt das Blütenwunder seine Schönheit über viele Jahre stets aufs Neue.

  • Wuchshöhe 90-100 cm
  • Für sonnige Standorte mit Wildstaudencharakter

Fazit

Eine gelungene Bepflanzung des Zier- und Nutzgartens resultiert aus der umsichtigen Kombination von Standortbedingungen und Nährstoffbedarf der Pflanzen. Dieser Umstand gilt für Stauden ebenso, wie für Gemüsepflanzen. Im Ergebnis gedeihen die Pflanzen vital und gesund, ohne dass der Boden ausgelaugt wird. Erfahrene Hobbygärtner beziehen daher bei der Gestaltung des Pflanzplans stets den Nährstoffbedarf mit ein. Die hier aufgeführte Liste nennt bekannte Mittelzehrer, die sich in normaler, humoser Gartenerde bestens aufgehoben fühlen. Für den Gemüsegarten gelten die vorgestellten Arten und Sorten als die idealen Kandidaten für den goldenen Mittelweg zwischen Starkzehrern und Schwachzehrern, im Sinne einer austarierten Mischkultur.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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