Zierbirne – Pflege-Übersicht – Sorten und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Der Name ist gewissermaßen Programm: Eine Zierbirne dient vor allem der Zierde. Mit ihr lassen sich im Garten ganz wunderbare optische Akzente setzen. Bei der sogenannten Weidenblättrigen Birne, einer der schönsten Zierbirnensorten, beginnt das schon mit einem besonders urwüchsigen, an einen Olivenbaum erinnernden Stamm. Im Frühjahr punktet die Zierbirne mit einer grandiosen Blütenpracht. Und im Herbst bietet sie ein wahres Feuerwerk an bunten Blättern. Natürlich trägt sie auch Früchte, die man selbstverständlich essen kann. Allerdings halten sich Geschmack und Ertrag dabei in Grenzen.
Sorten
Die Zierbirne gehört zu den sogenannten Ziergehölzen. Es gibt sie als normal großen Baum, als Zwergbaum und als Staudengewächs. Am imposantesten sind aber natürlich jene Bäume, die einem herkömmlichen Obstbaum in Nichts nachstehen. Zwischenzeitlich sind diverse Sorten für unsere Breiten verfügbar. Die vier am häufigsten vorkommenden sind folgende:
Beech Hill, die einen Kronenbreite von bis zu fünf Metern erreichen kann und verhältnismäßig schnell wächst, nämlich rund einen halben Meter pro Jahr, ohne dass sie einen großen Pflegeaufwand benötigen würde
Chanticleer, ein wahrer Riese unter den Zierbirnen, der eine beeindruckende Höhe von bis zu zehn Metern erreichen kann und im Frühsommer mit seiner weiß strahlenden Blütenpracht fasziniert
Pyrus caucasica, eine Zierbirne, die vor allem mit ihrem kerzengeraden, absolut senkrecht nach oben wachsendem Stamm punktet
Weidenblättrige Birne, die eine prima Alternativen zu Olivenbäumen ist, da sich ihr Stamm mindestens genauso knorrig und verwachsen präsentiert
Die verschiedenen Sorten an Zierbirnen, die mittlerweile im Handel erhältlich sind, eignen sich übrigens nicht nur für den Garten, sondern werden sehr häufig auch an öffentlichen Plätzen sowie entlang von Straßen gepflanzt. Die Früchte aller Sorten sind essbar.
Standort und Boden
Die Zierbirne ist in erster Linie ein Obstbaum. Wie alle anderen Obstbäume auch liebt sie einen möglichst sonnigen Standort. Der Baum kommt auch mit direkter Sonneneinstrahlung mit großer Hitze hervorragend zurecht. Sinnigerweise ist er im Gegenzug aber auch relativ unempfindlich gegenüber Kälte und vor allem Frost. Der Boden sollte selbstverständlich nährstoffreich sein und Wasser gut abfließen lassen.
Pflanzung
Die Zierbirne wird in den allermeisten Fällen als junges Bäumchen aus dem Gartenfachhandel gepflanzt. In der Regel ist es dann schon so alt, dass es Frösten problemlos widersteht. Es sollte also von Anfang an winterhart sein. Gepflanzt werden kann die Zierbirne theoretisch das ganze Jahr über. Die beste Pflanzzeit ist aber zweifellos der Herbst. Für die Pflanzung gräbt mit einem Spaten ein Loch, in das der Wurzelballen des Bäumchens locker reinpasst. Wichtig ist, dass das Erdreich möglichst locker ist. Zierbirnen wurzeln sehr tief.
Ein lockerer, nicht allzu lehmhaltiger Boden sorgt deshalb nicht nur dafür, dass überschüssiges Wasser abfließen und keine Staunässe entstehen kann, sondern erleichtert auch das Wurzelschlagen. Das Pflanzloch wird mit dem zuvor ausgehobenen Erdreich und etwas Kompost befüllt. Die Erde wird angedrückt, so dass das Bäumchen einen festen Stand hat. Eine Pflanzstütze, die seitlich am Stamm angebunden und in die Erde gesteckt wird, sorgt am Anfang für zusätzlichen Halt. Anschließend muss gegossen werden.
Pflege
Zierbirnen sind ausgesprochen genügsame und anspruchslose Obstbäume. Passen Standort und Bodenbeschaffenheit benötigen sie kaum Pflege. Am wohlsten fühlen sie sich sowieso, wenn sie weitgehend in Ruhe gelassen werden und einfach nur vor sich hinwachsen können. Wichtig ist eigentlich nur, dass die Zierbirne regelmäßig gedüngt wird. Der Grund dafür hat schlicht damit zu tun, dass diese Baumart relativ anfällig gegenüber dem sogenannten Feuerbrand ist. Das gilt vor allem für die weit verbreitete Sorte Pyrus caucasica. Durch das regelmäßige Düngen bekommt der Baum jene Nährstoffe, die er braucht, um gegenüber der Krankheit widerstandsfähig zu bleiben.
Schnitt
Wie bereits erwähnt, gedeihen Zierbirnenbäume am besten, wenn man sie weitgehend in Ruhe lässt. Ein Rückschnitt ist deshalb nicht notwendig. Praktisch alle Zierbirnensorten bilden auch ohne Schnitt eine üppige und weit verzweigte Krone aus. Allenfalls empfiehlt es sich, die Krone etwas auszulichten, um Platz für neue Triebe zu schaffen, sowie gegebenenfalls Wassertriebe zu entfernen. Wer allerdings auf ganz besondere optische Effekte setzen möchte, kann die Zierbirne regelrecht in Form schneiden. Ob man das machen möchte, ist natürlich Geschmackssache. Grundsätzlich gilt dabei, dass der Schnitt immer erst gegen Ende des Winters erfolgen darf, da sonst die Gefahr besteht, den Baum massiv zu schwächen.
Jahreszeiten
Sieht man mal von den Wintermonaten ab, ist die Zierbirne zu jeder Jahreszeit eine wahre Augenweide. Genau darin liegt ja auch ihr besonderer Reiz. Ihr Daseinszweck ist es eben gerade nicht, möglichst viele Birnen zu tragen, sondern optisch zu glänzen. Das wird vor allem nach der Ernte im Herbst deutlich. Praktisch alle Sorten verzaubern dann mit dem mannigfaltigen Farbenspiel, das ihre Blätter nun zelebrieren. Es ist mindestens so faszinierend wie die üppige Blütenpracht im Frühjahr. Das gilt natürlich erst recht, wenn mehrere Zierbirnen in einer kleinen Gruppe gepflanzt worden sind. Handelt es sich dabei um unterschiedliche Sorten, wird in der Regeln auch die Färbung der Blätter raffiniert variieren.
Kombinationen
Die Zwergbirne harmoniert sehr gut mit anderen Obstbäumen und Sträuchern. Gerade durch die Kombination mit bestimmten Strauchgewächsen lassen sich beeindruckende optische Ergebnisse erzielen, an denen man sich kaum sattsehen kann. Ideal dafür ist beispielsweise die sogenannte Silberraute, die eine Höhe von bis zu 70 Zentimetern erreichen kann. Auch Bodendecker wie etwa der Wollziest oder die Polster-Silberraute sind so etwas wie eine perfekte Ergänzung für Zwergbirnenbäume. Schlussendlich kann man sie aber auch ganz wunderbar mit diversen Steppenpflanzen oder Gräsern kombinieren.