Blauglockenbaum – Pflege und Überwintern
Inhaltsverzeichnis
Der Blauglockenbaum ist auch unter dem Namen Kaiserbaum bekannt und erfreut seinen Besitzer mit blauen Blüten, die sich in schönen Dolden zusammen finden. Nach der Blütenpracht folgen große herzförmige Blätter, so dass dieser Baum eine lange Zeit im Jahr eine optische Zierde darstellt. Damit der Blauglockenbaum sich von seiner besten Seite zeigen kann, sind einige Hinweise im Bereich der Pflege und des Standortes unbedingt zu beachten.
Blauglockenbaum: Die Wahl vom richtigen Standpunkt
Damit man die Blütenpracht vom Blauglockenbaum auch tatsächlich erleben kann, ist ein geschützter Standort mit milden Wintern notwendig. Denn die Knospen vom Kaiserbaum entwickeln sich bereits zum Ende vom Herbst und vertragen keinen Frost. Generell verträgt der aus Asien stammende Blauglockenbaum die Winter in Mitteleuropa sehr gut, wobei jüngere Bäume noch ein wenig empfindlicher sind und einen entsprechenden Schutz haben sollten.
Zudem sollte beim Standort auf die Sonne geachtet werden, denn der Blauglockenbaum liebt es sonnig und gedeiht an entsprechenden Plätzen besonders gut. Auch an den Boden hat der Kaiserbaum gewisse Ansprüche, daher sollte dieser folgende Merkmale aufweisen:
- luft- und wasserdurchlässig
- sehr nährstoffreich
- trocken bis leicht feucht
Staunässe verträgt diese Baumart dagegen weniger gut, weshalb bei einem entsprechenden Untergrund entweder auf die Bepflanzung mit einem Blauglockenbaum verzichtet werden sollte oder zumindest vorher eine Drainage gelegt wird.
Der Platz ist ein wichtiges Merkmal vom Standort, da dieser schnellwachsende Baum vor allem durch eine ausladende Krone überzeugt. Stehen andere Bäume und größere Pflanzen zu nah am Blauglockenbaum, dann kann dieses zu einem verminderten Wachstum führen. Eine weitere Besonderheit vom Blauglockenbaum stellt der angenehme Duft der Blüten dar, welche eine gute Anziehungskraft auf Hummeln und Bienen haben. Dieses sollte bei der Standortwahl gut bedacht werden, da nicht jeder gerne entsprechende Besuche auf seiner Terrasse bekommt.
Obwohl die Blüten für Hummeln sehr anziehen sind, muss bei der Pflege darauf geachtet werden, dass die Samen des Blauglockenbaums sehr weit streuen und die Pflanze sich stark selbst vermehrt. Da die krautartige Vermehrung andere Pflanzen schnell vertreibt, muss man darauf achten, dass neue Triebe möglichst frühzeitig und vollständig entfernt werden.
Pflege des Blauglockenbaums
In Sachen Pflege ist bei dem Kaiserbaum besonders darauf zu achten, dass er eine besonders starke Neigung zur Selbstaussaat hat. Die Samen zeigen zudem eine extreme Wuchsfreude und können schon im ersten Jahr eine Größe von bis zu 2 Metern erreichen – dementsprechend sollte man die Nachkömmlinge möglichst frühzeitig entfernen, da ansonsten die anderen Pflanzen vertrieben werden würden. Gießen muss man diesen Baum nur, wenn sehr heiße und trockene Sommer vorliegen. Wenn die Erde zu trocken wird, dann ist unter Umständen auch ein tägliches Gießen notwendig.
Blauglockenbaum richtig schneiden
Zur Pflege gehört beim Blauglockenbaum auch der richtige Schnitt. Vor dem ersten Herbstfrost ist der ideale Zeitpunkt, um die Baumkrone auszulichten oder auch einen Radikalschnitt durchzuführen. Der Radikalschnitt ist dann notwendig, wenn der Kaiserbaum zu groß wird und hierzu sollten alle Triebe am Kopfende des Baumes auf eine Länge von ca. 1 bis 2 cm gekürzt werden. Dieser Radikalschnitt kann jedes Jahr beziehungsweise jedes zweite Jahr durchgeführt werden.
Beim Auslichten werden dagegen nur folgende Triebe entfernt:
- tote
- beschädigte
- trockene sowie
- zu dicht stehende.
Verwendet werden kann hierfür eine handelsübliche Heckenschere. Der Vorteil beim Auslichten ist, dass die nach der Blüte folgenden Blätter eine enorme Größe hierdurch erreichen, wodurch der Blauglockenbaum einen besonders exotischen Anblick gibt.
Wenn der Blauglockenbaum durch Frost geschädigte Triebe aufweist, dann sollten diese am besten vor dem Frühling entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass es zu keinem weiteren Spätfrost mehr kommt. Durch Frost geschädigte Triebe müssen entfernt werden. An den Schnittstellen entwickeln sich jedoch sehr schnell neue Triebe, so dass der Schnitt zu einem verbesserten Wuchs führen kann. Generell erfolgt der Schnitt vor dem ersten Frost, im Frühjahr sollten jedoch die Zweige und Triebe auf Frostschäden untersucht werden.
Überwintern des Blauglockenbaums
Frosthart ist diese Baumart nicht, jedoch können Blauglockenbäume an dem zweiten Jahr Winterfrost bis zu -15 °C gut überstehen. Jüngere Ausführungen sollten dagegen nicht unter 5 °C überwintert werden, weshalb diese hierzulande am besten während der Wintermonate in einem Kübel in den eigenen vier Wänden oder einem Gewächshaus ihr Winterdomizil erhalten. Beim Auspflanzen sollte dieses dann so früh wie möglich geschehen, damit der Baum ausreichend Zeit zur Ausbildung seiner Wurzeln bekommt. Meistens ist Ende April eine gute Zeit, wobei die Spätfröste dann bereits vorbei sein sollten.
Wenn es zu sehr starken Nachtfrösten kommt, dann sollten auch ältere Blauglockenbäume durch eine Mulchschicht um den Wurzelbereich herum gesondert geschützt werden. Dennoch werden die Knospen die Winterfröste in diesem Fall nicht überstehen und auf eine reiche Blütenpracht muss daher im folgenden Jahr verzichtet werden. Man kann die einzelnen Triebe zum Teil jedoch auch schützen, wenn man sie mit einem entsprechenden Wintervlies ummantelt und damit vor einem besonders schlimmen Frost schützt.
Vermehrung von Blauglockenbäumen
Generell braucht man sich bei dieser Baumart kaum Gedanken über die Vermehrung zu machen, da der Blauglockenbaum diesen Part ganz selbstständig übernimmt. Hierzu neigt er einerseits dazu, dass er seine Samen besonders weit streut sowie auch an seinen Wurzeln zahlreiche Triebe ausbildet. Am einfachsten gelingt die bewusste Nachzucht aus den Stecklingen, welche zum Herbstende abgeschnitten und zum Wurzeln in einem Topf mit nährstoffreicher Erde aufbewahrt werden. Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass die Erde niemals gänzlich austrocknet, sondern immer schön feucht gehalten wird.
Besondere Schädlinge und Krankheiten sind für diese Baumart nicht bekannt. Bei der Standortwahl sollte jedoch darauf geachtet werden, dass andere Pflanzen nicht zu dicht angesiedelt werden – dadurch lässt sich auch eine Übertragung von Krankheiten gezielt vermeiden.
Wissenswertes zum Blauglockenbaum in Kürze
- Der Blauglockenbaum ist zu Recht ein äußerst beliebter Baum für den eigenen Garten, welcher bei der richtigen Pflege mit einer auffälligen Blütenpracht glänzt.
- Wenn es um den Schnitt geht, dann ist der Blauglockenbaum überhaupt nicht zimperlich und dankt selbst eine starke Auslichtung mit einem sehr großen Blätterwuchs.
- Empfindlich ist er dagegen gegen starke Winterfröste, weshalb er möglichst in Gegenden mit milden Wintern gepflanzt werden sollte.
- Der chinesische Blauglockenbaum, der auch unter dem Namen Kaiserbaum bekannt ist, ist wegen seiner langen blauen Blütendolden ein Blickfang für jeden Garten.
- Die Blütendolden erreichen eine Länge von bis zu 40 cm und sind durch die intensive Blaufärbung schon von weitem sichtbar.
- Der Blauglockenbaum zählt zu den Laubbäumen, er wirft also im Herbst die Blätter ab. Der Baum stammt aus Asien und ist vor allem in China beheimatet.
- Die Blätter des Blauglockenbaums können verzehrt werden. Im Herbst bildet der Kaiserbaum Früchte aus, die nicht genießbar und zudem leicht giftig sind. Die Früchte des Kaiserbaums erscheinen in Kapselform, die auch die Samen für die Weiterverbreitung enthalten.
- Die klimatischen Verhältnisse im Ursprungsland sorgen dafür, dass der Blauglockenbaum auch in Mitteleuropa sehr gut gedeiht.
- Er ist winterhart, aber vor allem Jungpflanzen sind nicht frosthart. Eine Überwinterung im Freien sollte daher vor allem bei kleineren, jüngeren Pflanzen vermieden werden. Ältere Bäume sind frosthart bis etwa -15°C.
Neben der besonderen Farbe der Blüten machen auch die Dichte und der Wuchs den Blauglockenbaum zu einem absoluten Exoten. Vor allem Jungpflanzen sind für den Garten besonders attraktiv. Junge Bäume entwickeln riesengroße Blätter, die eine Größe von über 40 cm erreichen können, bei älteren Bäumen sind die Blätter kleiner und werden nur etwa 20 – 30 cm groß. Die farbenprächtigen Blütendolden sind im Mai zu sehen und entfalten einen besonders intensiven Duft. Dieser Duft wirkt vor allem auf Hummeln eine große Anziehung, weshalb der Blauglockenbaum in einem Naturgarten eine gute Wirkung entfalten kann.