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Schneeheide, Winterheide – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Die Schneeheide oder auch Winterheide trägt die botanische Bezeichnung Erica carnea und stammt ursprünglich aus den Wäldern der Alpenregionen. Die extrem frostharte Pflanze beginnt ihre Blütezeit bereits in den Wintermonaten und erfreut den Betrachter, in der ansonsten eher trüben Jahreszeit, mit farbenfrohen Blüten. Die Schneeheide ist relativ pflegeleicht und wächst im Gartenbereich bodendeckend, deshalb eignet sie sich auch für größere Flächen. Bei der Auswahl des Standortes sollte auf eine lange Sonnenscheindauer geachtet werden, damit sich die Winterheide prächtig entfalten kann.

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Standort & Pflanzsubstrat

Die Schneeheide ist eine sonnenhungrige Pflanze und braucht vor allem im Winter viel Sonnenlicht, um eine reiche Blüte auszubilden. Das Heidegewächs verträgt auch halbschattige Standorte, bildet dann aber oft keine so üppige und langanhaltende Blüte aus. Im Vergleich mit anderen Erika-Sorten verträgt die Winterheide auch kalkhaltige Erdböden. Im Gegensatz zu den Erika-Sorten aus Norddeutschland stammt die Schneeheide aus alpinen Regionen und gedeiht dort auch auf Fels- und Geröllböden, deshalb ist die Pflanze sehr robust und stellt keine großen Ansprüche an den Erdboden. Die folgenden Aspekte sind beim Standort und dem Pflanzsubstrat zu beachten:

  • Ideal sind sonnige bis vollsonnige Standorte
  • Mindestens 3 Stunden täglich volles Sonnenlicht
  • Braucht durchlässige, humose und sandige Erde mit einem Lehm-Anteil und etwas Kies
  • Verdichtete Böden mit Sand und Kies auflockern
  • Bevorzugt Erdboden mit saurem pH-Wert, möglich sind auch alkalische und neutrale Werte
  • Eignet sich hervorragend als Bodendecker
  • Kübelhaltung für Terrassen und Balkone möglich
  • Optimal ist Erde für Rhododendren aus dem Fachhandel
Tipp:

Die Schneeheide eignet sich perfekt für das Anlegen eines Heide-, Stein- oder Felsengartens, in Kombination mit anderen alpinen Pflanzen und Kräutern. Aufgrund ihrer robusten Eigenschaften kommt die Pflanze auch mit steinigen Untergründen zurecht.

Pflanzen

Junge Heidegewächse sind im Fachhandel erhältlich, jedoch meistens nicht in allen vorhandenen Sorten. Da die Pflanze bodendeckend wächst, sollte diese in einer größeren Gruppe angepflanzt werden. Die folgenden Kriterien sind beim Pflanzen zu beachten:

  • Pflanzabstand von ca. 20-30 cm einhalten
  • Pro Quadratmeter bis zu acht Heidepflänzchen nebeneinander pflanzen
  • Pflanztiefe von ca. 15 cm im Boden ausheben
  • Pflanzloch großzügig einrichten und mit Sand und Torferde auffüllen
  • Sand fungiert als Drainage und als Schutz gegen Stauwasser
  • Torf hält den pH-Wert sauer
  • In der Anfangszeit mittlere Wassermengen verabreichen
  • Nach dem Anwachsen Wassergaben auf mäßig reduzieren

Gießen & Düngen

Beim Gießen und Düngen hat die Schneeheide keinen großen Bedarf, jedoch sollte der Gartenboden nie komplett austrocknen, dies verträgt die Pflanze nicht. Bei Kübelhaltung ist Vorsicht mit den Wassergaben angeraten, bei extrem langen Frostphasen sollte das Gefäß vor dem Gießen erst für eine Weile frostfrei gestellt werden, ansonsten kann die Schneeheide vertrocknen. Die nachfolgenden Aspekte sind beim Gießen und Düngen zu beachten:

  • Wassergaben in Maßen verabreichen, im Sommer wetterabhängig etwas mehr gießen
  • Ideal ist gesammeltes Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser
  • Keine Staunässe entstehen lassen
  • Erdoberfläche sollte vor dem erneuten Gießen antrocknen
  • Nie den ganzen Wurzelballen austrocknen lassen
  • Im Winter nur an frostfreien Tagen wässern, sowohl Beet- als auch Kübelpflanzen
  • Nicht auf Blüten und Blätter gießen, sondern direkt auf die Erde
  • Sparsames Düngen vom Frühling bis zum Herbst
Tipp:

Wächst die Schneeheide nur kümmerlich, ist der Boden wahrscheinlich extrem nährstoffarm. In diesem Fall sollte der Pflanze zusätzlich ein potenter Dünger zugeführt werden, ideal sind flüssige Düngemittel für Rhododendren, in einer verdünnten Konzentration.

Blätter, Blüten & Wuchs

Aufgrund der Blütezeit im Winter verschönt die Schneeheide den sonst trost- und größtenteils laublosen Garten. Die Blüten rangieren sortenabhängig auf einer breitgefächerten Farbskala und lassen sich ideal mit früh blühenden Pflanzen kombinieren. Der Wuchs ist bodendeckend und die Wuchshöhe niedrig:

  • Kleine und nadelartige Blätter mit mittelgrüner Farbe
  • Blüten wachsen in Traubenform aus
  • Diverse Blütenfarben, rote, weiße, violette, rosafarbene und gelbe Töne
  • Blütezeit vom Winterbeginn bis zum Frühling, Januar-April
  • Manchen Sorten beginnen schon im Dezember mit der Blüte, andere erst im März
  • Bringt bunte Farbtupfer in winterlich kahle Gartenbeete
  • Flachwachsende und bodendeckende Gartenpflanze
  • Wuchshöhe liegt bei 30-50 cm, langsames Wachstum
  • Buschige Wuchsform, wird bis zu 50 cm breit
  • Blätter und Blüten stellen wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar

Schneiden

Direkt nach dem Ende der Blütezeit ist die Schneeheide rigoros zu beschneiden, ansonsten bildet diese im nächsten Winter keine besonders schöne Blüte aus und verkahlt mit der Zeit. Mit Hilfe des Rückschnitts treten neue Triebe besser durch und das buschige Erscheinungsbild der Pflanze wird erhalten. Die folgende Vorgehensweise hat sich beim Beschneiden bewährt:

  • Nach der Blüte radikal zurückschneiden
  • Rückschnitt bis knapp über dem Erdboden ansetzen
  • Rückschnitt sorgt für dichte und buschige Wuchsform
  • Zurückschneiden fördert die Ausbildung einer prächtigen Blüte in der nächsten Wintersaison
  • Scharfes und desinfiziertes Schneidewerkzeug verwenden
  • Vorsichtig vorgehen, Triebe nicht unnötig quetschen

Überwintern

Die Winterheide ist aufgrund ihrer alpinen Herkunft extrem winterfest, jedoch verträgt diese Minusgrade nur bis zu einem gewissen Wert. Bei Höhenlagen kann dieser Wert langfristig unterschritten werden, in diesem Fall braucht die Pflanze einen zusätzlichen Winterschutz:

  • Pflanze ist recht frosthart, verträgt Minusgrade bis zu -25° C
  • Normalerweise keine zusätzliche Winterpflege nötig
  • Bei starken Winterstürmen und bei Kübelhaltung ergänzend Winterschutz einsetzen
  • Erdboden mit Mulch abdecken
  • Tannenreisig oder Bambusmatten auslegen
  • Pflanzgefäß mit wärmedämmenden Materialien umwickeln

Vermehren

Die Schneeheide lässt sich mit Stecklingen oder einer Teilung selbstständig vermehren und entweder in anderen Gartenbereichen ansiedeln oder für die Kübelhaltung nutzen. Die folgenden Aspekte sind bei der Vermehrung von Bedeutung:

  • Ideale Zeit für das Vermehren ist im Hochsommer, im Monat August
  • Zur Hälfte verholzte Stecklinge nutzen, mit einer Länge von ca. 3-5 cm
  • Vorhandenes Laub im unteren Teil beseitigen
  • Stecklinge etwa 1 cm in den Boden hinein stecken
  • Bei Vermehrung im Winter in Anzuchterde und Töpfen vorziehen
  • Zur Erhöhung der Temperatur durchsichtige Folie drüber ziehen
  • Vermehrung durch Teilung des Wurzelballens möglich
  • Pflanze komplett ausgraben und mit scharfem Messer teilen
  • Teilstücke erneut einsetzen und wie Jungpflanzen behandeln

Krankheiten & Schädlinge

Zwar ist die Schneeheide relativ widerstandsfähig und resistent, jedoch können sich bei Pflegefehlern Krankheiten und Schädlinge einschleichen. Gestautes Wasser, Verkahlung und Stress durch Austrocknung sind die häufigsten Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem und einen daraus resultierenden Befall:

  • Tendiert bei Staunässe zu Wurzelfäule
  • Befallene Pflanzen komplett ausgraben und entfernen
  • Als Vorbeugung Drainage anlegen
  • Befall mit Dickmaulrüsselkäfern und seinen Larven möglich
  • Käfer stets absammeln, Larven mit Nematoden bekämpfen
  • Sud aus Knoblauch oder Niemöl vertreibt die Übeltäter

Wissenswertes über die Schneeheide

Da die Schneeheide eine sehr zeitige Blüte hat, die in der Regel ab Februar bzw. März beginnt, vereinzelte Sorten blühen sogar schon im Dezember, ist sie für Insekten die optimale Nahrungsquelle. Von den Blättern der Pflanzen ernähren sich Wanzen und auch Raupen von rund 27 Arten von Schmetterlingen.

Die Winterheide ist eine der meist gewählten Winterblüher im Garten, da sie oftmals über mehrere Monate in voller Blüte steht.

Fazit

Die Schneeheide ist ein anmutiges Ziergehölz und besticht mit seinen abwechslungsreichen Farbtönen. Aufgrund der Blütezeit im Winter setzt die Pflanze farbige Akzente in einer eher eintönigen Jahreszeit, in der nur wenig andere Pflanzen blühen und Laub tragen können. Der geringe Pflegeaufwand und die niedrigen Ansprüche bezüglich des Nährstoff- und Wasserbedarfes zeichnen die Winterheide als pflegeleichte Gartenpflanze aus, die auch für die Kultivierung in Pflanzgefäßen geeignet ist. Die Winterheide verfügt über eine bodendeckende Wuchsform und sollte deshalb in Gruppen angepflanzt werden. Die Pflanze wächst auch auf eher kargen Böden, auf denen sonst nicht viele andere Pflanzen wachsen können. Nur bei Kübelhaltung und extrem harten Wintern ist ein zusätzlicher Winterschutz notwendig, ansonsten ist die Schneeheide sehr frosthart. Das Vermehren ist über Stecklinge und Teilung leicht möglich und normalerweise mit gutem Erfolg gekrönt. Nach der Blüte muss das Heidegewächs allerdings radikal beschnitten werden, damit sich erneut eine prächtige Blüte ausbilden kann, die buschige Wuchsform beibehalten wird und es nicht zum Verkahlen der Pflanze kommt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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