Tulpen – Stecken, Pflanzen und Pflege nach der Blüte
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Es gibt sie in allen erdenklichen Blütenformen und -farben: Tulpen. Von März bis Mai können wir uns an den schönen Blumen erfreuen und das jedes Jahr aufs Neue. Die eleganten Pflanzen gehören zu der Familie der Liliengewächse und mit der richtigen Pflege kann der Besitzer lange Freude an ihnen haben. Ob die Pflanze jedes Jahr aufs Neue zu Blüte kommt oder „Pausen einlegt“, ist abhängig von der jeweiligen Sorte – und auch von der richtigen Pflege.
Steckbrief – Tulpe (Tulipa):
- Höhe: 10 – 60 cm (je nach Sorte)
- Blütezeit: Frühling (März bis Mai)
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Gießen: der Boden sollte feucht, aber nie nass sein
- Boden: humusartig, locker
Die Tulpenzwiebel
Tulpenzwiebeln sind jedes Jahr ab September in sämtlichen Formen und Farben erhältlich. Beim Kauf der Zwiebeln sollte darauf geachtet werden, dass diese möglichst groß sind. Auch sollten sie fest sein und keine weichen oder dunklen Stellen aufweisen.
Werden die Zwiebeln nicht möglichst zeitnah nach dem Kauf gepflanzt, können sie an einem dunklen Ort kühl und trocken gelagert werden. Die Lagerung sollte nicht in geschlossenen Tüten oder Gefäßen erfolgen, da ansonsten Schimmelgefahr durch Feuchtigkeit besteht.
Allgemein gilt jedoch: Je eher die Zwiebel gepflanzt wird, desto besser, da ihr so mehr Zeit zur Nährstoffaufnahme bleibt.
Der Standort
Tulpen bevorzugen feuchte, humusreiche Böden, jedoch sollte keine Staunässe vorhanden sein. Sollte es sich um dichten, schweren Boden handeln, ist es ratsam, etwas Sand unterzumischen, um die Erde aufzulockern und Staunässe vorzubeugen. Der Standort sollte nach Möglichkeit sonnig und warm sein, auch im Halbschatten fühlen sich Tulpen noch recht wohl; für die meisten Sorten sind mindestens zwei, besser jedoch mehr Stunden Sonne am Tag optimal. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Tulpe später keinen allzu starken Winden ausgesetzt wird, da ansonsten die Gefahr besteht, dass der Stängel umknickt. Die Wahl des richtigen Standortes ist ausschlaggebend für die Langlebigkeit der Pflanzen.
Tulpenzwiebeln pflanzen
Wurde der richtige Standort für die Pflanze ausgewählt, kann die Zwiebel in den Boden eingesetzt werden. Dies sollte in der Regel im Spätsommer bis Herbst erfolgen. Die Zwiebeln sollten mit der Spitze nach oben in einer Tiefe von etwa 10 – 15 cm in die Erde gesetzt und anschließend locker mit Erde bedeckt werden. Als Faustregel gilt: Die Zwiebel sollte mindestens doppelt so tief in den Boden gesetzt werden, wie sie selber hoch ist.
Wenn mehrere Zwiebeln gepflanzt werden sollen, ist je nach Sorte ein Abstand von 5 – 25 cm zwischen ihnen einzuhalten. Das Pflanzen der Zwiebeln sollte nicht bei starkem Regenfall erfolgen. Eine Temperatur von 10-12°C ist optimal, damit die Zwiebel noch vor dem Winter Wurzeln ausbilden kann.
Düngen
Tulpen können mit Hornspänen und anderen organischen Düngern gedüngt werden. Das Düngen ist nicht zwangsläufig notwendig, kann jedoch zu großen Blüten und intensiveren Farben beitragen. Ist der Boden von vornherein locker und nährstoffreich, erübrigt sich jeder Dünger. Wenn gedüngt wird, dann gilt: Weniger ist mehr!
Pflege nach der Blüte
Hat die Pflanze ihre Blütezeit beendet, sollten die Blätter nicht direkt abgeschnitten werden. Erst, wenn die Blätter wirklich welk sind, können sie bedenkenlos entfernt werden. Bis dahin stellen sie für die Zwiebel noch einen wichtigen Nährstofflieferanten dar. Auch die verwelkte Blüte sollte entfernt werden.
Überwinterung
Tulpen können ohne Schwierigkeiten im Garten überwintern, solange sie tief genug eingepflanzt wurden. Die Zwiebeln sind dann im Regelfall sicher vor Frost geschützt. Es kann jedoch nicht schaden, die Zwiebeln über den Winter mit Zweigen oder Blättern zu bedecken. Wem das zu unsicher erscheint, der kann die Zwiebeln auch ausgraben und sie beispielsweise im Keller kühl und trocken lagern. Es ist besonders wichtig, die Zwiebeln kühl zu lagern, da der Kühlprozess für die Blütenbildung im Frühjahr unabdingbar ist. Die vertrockneten Blätter und Blüten sollten vor der Lagerung entfernt werden.
Im Herbst können die Zwiebeln dann erneut in die Erde gesetzt werden. Je nach Sorte blühen sie dann im nächsten Jahr so schön wie im vorigen; es kann aber auch sein, dass sie erst nach zwei Jahren wieder zur Blüte kommen.
Nach einigen Jahren kann es sein, dass die Blüte nachlässt und die Zwiebeln durch neue ersetzt werden müssen. Befinden sich die Zwiebeln nicht im Garten, sondern in einem Blumenkasten, müssen sie zum Überwintern unbedingt reingeholt werden, da die Menge an Erde in einem kleinen Blumenkasten zum Schutz vor Frost nicht ausreichend ist.
Krankheiten
Es ist zwar äußerst selten, dass Tulpen von Krankheiten befallen werden, doch manchmal kommt es vor. Sollte eine Pflanze an Pilzbefall (beispielsweise an Zwiebelfäule oder dem sogenannten Tulpenfeuer) leiden, muss sie und das unmittelbare Erdreich entfernt und erneuert werden. Erkennbar ist ein Befall der Zwiebel durch eine reduzierte oder sogar ganz ausbleibende Blüte im Frühling.
Pilzbefall durch Bodenpilze kann unter anderem durch zu hohe Temperaturen zum Zeitpunkt des Pflanzens ausgelöst werden; Folge ist das Faulen der Zwiebel.
Eine weitere Erkrankung stellt der Tabakmosaikvirus dar, der durch Blattläuse übertragen werden kann. Wenn einige Grundregeln beachtet werden, ist die richtige Pflege der Tulpen also gar nicht schwer und die Pflanzen danken es einem mit farbenprächtigen Blüten.
Besonders schön kommen sie zur Geltung, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden, da jede von ihnen nur eine einzige Blüte hervorbringt (abgesehen von einigen speziellen Sorten).
Aufgrund der vielen Formen und Farben (rund 3000 verschiedene Sorten!) sind der Kreativität bei der Gestaltung des heimischen Blumenbeets keine Grenzen gesetzt.
Tulpen: Blüte und Pflege Tipps
Tulpen zeigen ihre wunderschönen Blüten je nach Sorte zwischen Februar und Juni. Dabei sind sie pflegeleicht und blühen an fast jedem Standort; egal, ob sonnig, halbschattig oder selbst schattig, auch wenn sie die Sonne doch bevorzugen. Die Zwiebeln werden im September gesetzt und damit hat es sich auch fast schon bzgl. der Pflege. Verblühte Blüten sollten vor der Samenbildung entfernt, die Stiele jedoch – solange sie nicht stören – stehen gelassen werden.
Auf keinen Fall sollte man das Laub entfernen, bevor es nicht vertrocknet ist. Hierüber versorgt sich nämlich die Zwiebel mit Nährstoffen und Wasser und nur so kann sie Tochterzwiebeln bilden, die uns dann im nächsten Jahr mit neuen Blüten beglücken. Denn die Zwiebeln verbrauchen sich durch die Blüte und die Bildung der Tochterzwiebeln, sodass Tulpen als einjährig gelten. Sie mögen einen durchlässigen leicht humosen Boden, vertragen jedoch keinerlei Staunässe. Ihr Wasserbedarf ist eher niedrig.
Tulpen als Schnittblumen
Als Schnittblumen sind die meisten Tulpensorten nicht besonders gut geeignet, weil sie nicht lange haltbar sind. Schnittblumennahrung ist hier unbedingt notwendig und schon beim Kauf sollte man auf eine gute Qualität der Zwiebeln achten (nicht verfault, fest). Viele Verkäufer vermerken auf den Verpackungen auch speziell, ob die Sorte sich als Schnittblume eignet.
- Hierbei ist besonders die gefranste Crispa-Tulpe Canasta erwähnenswert. Sie erreicht immerhin eine Höhe von 50 bis 60 cm und hat feuerrote weiß gefranste Blüten. Sie zählt bei einer Blütezeit von April-Mai schon zu den spätblühenden Sorten.
- Die dichtgefüllte Tulpen-Schönheit Angelique in zartrosa ist 40 cm hoch und zeichnet sich durch eine lange Haltbarkeit in der Vase mit zartem Blütenduft aus.
- Mit einer Höhe von 45 cm zwar kleiner, dafür jedoch mit einem starkwüchsigem Stil ausgestattet, ist die auf jeden Fall zu erwähnende Super-Tulpe Gavota. Die Blüte in klassischer Tulpenform ist dreifarbig mit bordeauxroten Blättern mit einem weißen Rand, an dem sich ein gelber Streifen anschließt. Sie zeigt ihre außergewöhnlichen Blüten von April-Mai und gilt als ausdauernder Blüher.
- Wer Pastelltöne mag ist mit der als Schnittblume ebenfalls geeigneten Tulpe Dreamshow gut beraten. Sie blüht im April rosa mit gelb und weiß und wird 50 cm hoch.
Beliebte Wildtulpen
Kleine Wildtulpen (botanische Tulpen) sind ganz besonders reizvoll. Ihre Blütenblätter sind weiter gefächert als bei den anderen Tulpensorten.
- Hier besticht z. B. die nur 10 cm hoch werdende Tulipa tarda mit ihren wunderschönen gelben Blütenblättern, die außen weiß sind.
- Oder auch die von den Bienen sehr geliebte Tulipa bifloriformis mit ihren schneeweißen Blütenblättern, die sich weit voneinander abspreizen und den inneren gelben Kelch darbieten.
- Eine besondere Schönheit ist die 10-25cm groß werdende Tulipa humilis „Alba Coerulsea oculata“. Diese bereits im März blühende Tulpen-Rarität besticht durch ihre weißen leicht gefächerten Blütenblätter und einem violettblauen Herz.
- Eine wahre Pracht für jedes Staudenbeet ist die botanische Wildtulpe Praestans „Tub. Variety“, die mit ihren feuerroten 3-6 Blüten pro Stil von März bis April eine intensiv leuchtende Farbe in jedes Frühlingsbeet bringt.
Es gibt noch einige andere mehrblütige Tulpen-Schönheiten, wie z.B. die leuchtend rosafarbene im April blühende Fringes Family. Sie weist pro Stil 5-8 zartgefranste Blüten auf und erreicht eine Höhe von stattlichen 40 cm. Genauso hoch hinaus will die weiß-pink geflammte Cloud Nine mit ebenfalls 5-8 Blüten pro Stil.
Beliebte Edeltulpen
Etwas aus der typischen Blütenform fallen die dichtgefüllten Edel-Tulpen. Hier ist die reinweiße oder karminrosafarbene Elegance zu beachten, ebenso wie die gelb-orangene doppeltgefüllte Beauty of Apeldoorn. Orange Princess ist eher kupferorange und bildet riesengroße Blüten mit einem faszinierenden Farbenspiel.
Am auffälligsten aller Tulpensorten ist sicherlich die gefüllte Edel-Tulpe Black Hero, die durch ihre vornehme schwarze Blütenfarbe ein Blickfang in jedem Garten bildet. Aber auch in der klassischen Tulpenform gibt eine nachtschwarze Blüte, die der Königin der Nacht. Sie ist mit ihrer Höhe von 60 cm eine perfekte Schnittblume und besticht durch einen zarten seidigen Glanz von April-Mai. Etwas unruhiger von den Blütenblättern aber nicht minder schön sind die Papageien-Tulpen. Hier besticht unter anderem die auffällig geflammte gelb-orange-rote Texas Flame, die im Mai mit einem ungewöhnlich großen Blütenkelch in 50 cm Höhe erfreut.
Egal ob im Garten, in Staudenrabatten oder in Töpfen: Tulpen kommen besonders in kleinen Tuffs zu ca. 10 bis 20 Pflanzen zur wohlverdienten Geltung. Als gute Partner erweisen sich hier Narzissen und Traubenhyazinthen.