Feigenbaum Bayernfeige ‚Violetta’® – Pflege und Überwintern
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Die süßen Früchte der Bayernfeige ‚Violetta’® werden bis zu 100 Gramm schwer und enthalten viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Im Gegensatz zu vielen anderen Feigenarten und -sorten ist diese spezielle Züchtung an einem geschütztem Standort und gut verpackt bis zu einem gewissen Grad winterhart. Allerdings lässt sie sich auch hervorragend in einem ausreichend großem Kübel kultivieren – beispielsweise auf dem Balkon oder der Terrasse.
Wie frosthart ist die Bayernfeige ‚Violetta’® wirklich?
In puncto Winterhärte sind für die Bayernfeige ‚Violetta’® sehr widersprüchliche Aussagen zu finden. So wird sie von manchen Gartenshops als „eine der wenigen winterharten Feigen“ bezeichnet, auch kursieren Behauptungen, die Pflanze sei bis zu Temperaturen von bis zu minus 20 °C absolut frostsicher. Tatsächlich ist die Bayernfeige ‚Violetta’® deutlich unempfindlicher gegenüber Frost als andere Feigenarten, allerdings ist und bleibt sie ein mediterranes Gewächs – weshalb ihre Winterhärte nicht absolut, sondern lediglich relativ gegeben ist. Das Auspflanzen dieser Feigenart wird nur für wintermilde Regionen wie beispielsweise die deutschen Weinbaugebiete empfohlen. Strenge, schneereiche Winter, wie sie in manchen Gegenden Deutschlands typisch sind, verträgt die Pflanze dagegen nicht.
Bayernfeige ‚Violetta’® überwintern
Die Bayernfeige ‚Violetta’® gilt als vergleichsweise robust, allerdings betrifft dies nur ältere Exemplare. Junge Feigenbäume sind dagegen noch sehr empfindlich, weshalb ein Auspflanzen selbst in wintermilden Regionen erst ab einem Alter von mindestens drei Jahren empfohlen wird. Je jünger die Bayernfeige ‚Violetta’® ist, desto umfassender muss der konkrete Winterschutz ausfallen. Ältere, etablierte Exemplare kommen dagegen mit Temperaturen von bis zu minus zehn Grad Celsius zurecht, sofern es sich nur um kurzzeitigen und keinen Dauerfrost handelt. Ausgepflanzte Feigenbäume schützen Sie folgendermaßen gegen die Kälte:
- Mulchen des Wurzelbereiches mit Laub und / oder Stroh (mindestens 50 Zentimeter dick)
- oberirdische Pflanzenteile mit Tannenzweigen bzw. Vlies einpacken
- vollständiges Einwickeln ab Temperaturen von weniger als minus zehn Grad Celsius
- Kübelpflanzen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wie beschrieben einpacken
- Einräumen und frostfreie Überwinterung wird jedoch empfohlen
Da es sich bei der Bayernfeige ‚Violetta’® um ein sommergrünes und damit laubabwerfendes Gehölz handelt, kann die frostfreie Überwinterung auch in dunklen Räumen (beispielsweise einem Keller) vorgenommen werden. Dort betragen die Temperaturen Optimalerweise zwischen zwei und fünf Grad Celsius. Auf keinen Fall darf es wärmer als zehn Grad Celsius sein, da sie Pflanze sonst aus der Winterruhe erwacht und geschwächt wird.
Haltung als Kübelpflanze
Eine Kübelkultur ist bei der Bayernfeige ‚Violetta’® problemlos möglich. Damit die Pflanze auch gedeiht und Sie eine leckere Ernte erwarten können, sollten Sie jedoch folgende Hinweise beachten:
- weites und tiefes Pflanzgefäß, da viele und lange Wurzeln ausgebildet werden
- nährstoffreiches Substrat und regelmäßige Düngung
- eine gute Drainage zur Vermeidung von Staunässe
- Pflanzerde darf nicht austrocknen, sonst werden Früchte abgeworfen
- Pflanzkübel möglichst schattieren, um Überhitzung zu vermeiden
- wenig Frost wird kurzzeitig vertragen, Dauerfrost nicht
Standort
Der ideale Standort ist
- warm
- sonnig
- windgeschützt
Hinsichtlich dieser Beschreibung ist die Kultur vor einer Südwand insbesondere zu empfehlen, allerdings gibt es hier das Problem, dass es ‚Violetta’® dort sehr schnell zu heiß werden kann. Sorgen Sie dafür, dass der Wurzelbereich bzw. der Kübel im Schatten stehen und die Pflanze ausreichend gegossen wird. Grundsätzlich gilt die Regel, dass umso häufiger gewässert werden muss, je sonniger der Feigenbaum steht.
Substrat
Wie alle Feigen benötigt auch Ficus carica, wie die Bayernfeige ‚Violetta’® botanisch korrekt heißt, einen durchlässigen, lockeren und nährstoffreichen Boden. Normaler, humusreicher Gartenboden ist bei ausgepflanzten Exemplaren vollkommen ausreichend, sofern die Erde mit reifem Kompost und Hornspänen aufgebessert wird. Lehmhaltige Böden sind dagegen zu schwer und bedürfen einer Auflockerung (beispielsweise durch das großzügige Aufwerten mit Sand, Muttererde und Kompost). Sandböden wiederum sind viel zu nährstoffarm und sollten mit reichlich Kompost und Muttererde verbessert werden. In Kübeln kultivierte Exemplare gedeihen sehr gut in einer guten, nährstoffreichen und lockeren Blumen- bzw. Balkonpflanzenerde. Gut eignet sich auch ein spezielles Substrat für Beerengehölze.
Gießen
Feigenbäume wie die Bayernfeige ‚Violetta’® benötigen reichlich Wasser, vor allem während der Sommermonate. Insbesondere bei Kübelexemplaren ist ein Austrocknen des Substrates unbedingt zu vermeiden, da sonst die noch unreifen Früchte abgeworfen werden. Gießen Sie daher regelmäßig und reichlich, wobei eine gute Drainage überschüssiges Wasser sofort ableitet und somit eine für die Pflanze gefährliche Staunässe vermeidet. Das durchgelaufene Gießwasser sollte jedoch nicht im Untersetzer verbleiben, sondern zeitnah entfernt werden. Wässern Sie die Bayernfeige ‚Violetta’® am besten nach erfolgter Fingerprobe (das Substrat ist etwa fünf Zentimeter in der Tiefe noch trocken, wenn Sie Ihren Zeigefinger hineinstecken) und durchdringend. Verwenden Sie abgestandenes, lauwarmes Leitungswasser oder aufgefangenes Regenwasser.
Düngen
Die Bayernfeige ‚Violetta’® ist nicht nur durstig, sondern auch sehr hungrig. Das regelmäßige Düngen ist daher immens wichtig, wobei Sie für ausgepflanzte Exemplare möglichst organischen Dünger wie Kompost, Stallmist und / oder Hornspäne verwenden sollten. Alternativ sowie für in Kübeln kultivierte Feigenbäume eignet sich auch Beerendünger sehr gut. Am besten versorgen Sie die Pflanze einmal im März, einmal im Mai sowie einmal im Juli mit einem entsprechenden Langzeitdünger, dann ist sie mit allen notwendigen Nährstoffen optimal versorgt. Später als Ende Juli sollte eine ausgepflanzte Ficus carica jedoch nicht mehr gedüngt werden, da die jungen Triebe sonst vor dem Winter nicht mehr rechtzeitig ausreifen können und die Pflanze somit besonders anfällig für Frostschäden ist.
Schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt ist wie bei vielen Obstgehölzen auch bei der Bayernfeige ‚Violetta’® sinnvoll, da diese Maßnahme ein Vergreisen und damit ein Verkahlen verhindert. Allerdings darf nur direkt nach der Ernte geschnitten werden, da die Früchte bereits im Herbst an den vorjährigen Zweigen angesetzt werden – ein Schnitt im Herbst oder im Frühjahr würde also die Ernte vernichten. Diese Regel gilt sowohl für an Spalieren gezogene sowie in Strauch- oder Baumform kultivierte Feigen. Kürzen Sie die Triebe auf etwa 20 Zentimeter ein und entfernen Sie altes, krankes und abgestorbenes Holz. Dieses wird bodennah entfernt, um Platz für neue Austriebe zu schaffen. Direkt nach dem Schnitt versorgen Sie die Bayernfeige ‚Violetta’® noch einmal mit einem flüssigen Beerendünger.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge treten bei der Bayernfeige ‚Violetta’® nur sehr selten auf. Probleme wie beispielsweise gelbe Blätter, schlechtes Triebwachstum etc. sind in der Regel auf eine mangelhafte Pflege – vor allem falsches Gießen und / oder Düngen – oder auf eine zu kalte / zu warme Überwinterung zurückzuführen. Sehr selten und hauptsächlich bei einer Haltung im Wintergarten kann die Feige von der Roten Spinne befallen werden, was wiederum ebenfalls seine Ursachen in einer mangelhaften Pflege und damit einer schwächlichen Pflanze hat.