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Apfelbaum blüht nicht – was tun?

Apfelblüte - Malus

Blüht der Apfelbaum nicht, bleibt natürlich auch die Ernte aus. Für Hobbygärtner, die ihren Baum selbst angepflanzt und aufmerksam gepflegt haben, ist das selbstverständlich besonders ärgerlich. Doch mit dem richtigen Wissen um die möglichen Ursachen und die passenden Gegenmaßnahmen, lässt sich oftmals problemlos Abhilfe schaffen. Bereits eine kleine Änderung bei der Düngung, dem Verschnitt oder der Gestaltung der Baumscheibe kann dem Apfelbaum zur neuen Blüte verhelfen oder auch die Ernte erhöhen.

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Alternanz und Sorte

Der Begriff Alternanz beschreibt den Wechsel von ertragreichen und ertragsarmen Jahren, der sich auch bei einigen Apfelsorten zeigt. Ein Jahr mit weniger oder gar keinen Blüten ist in diesen Fällen nicht besorgniserregend und deutet auch nicht auf Pflegefehler hin, sondern ist normal.
Häufig betroffen sind die Sorten:

  • Delbarestivale
  • Boskoop
  • Edler von Leipzig
  • Elstar

Eine Beeinflussung ist möglich, indem in blütenreichen Jahren einige Blüten entfernt werden. Das regt den Baum dazu an, mehr Knospen für das nächste Jahr auszubilden.

Früchte

Trägt der Apfelbaum sehr viele Früchte, ist es wahrscheinlich, dass er im nächsten Jahr kaum Blüten aufweist. Bei Sorten, die die Knospen für das nächste Jahr nicht direkt nach der Blüte ausbilden, hilft es daher, einige Früchte frühzeitig abzunehmen.

Spätfrost

Kommt es zu einem Spätfrost im Frühjahr oder Frühsommer, erfrieren die bereits geöffneten Blüten. An der Temperatur lässt sich natürlich wenig ändern, es ist aber möglich, dem Apfelbaum einen leichten Frostschutz zu bieten. Hierzu wird mit einer 3-prozentigen Baldrianlösung morgens und nachmittags gespritzt, wobei die Blätter nicht benässt werden sollten. Die Maßnahme soll die Auswirkungen von Nachtfrost von bis zu -3°C abmildern und die Blüten schützen. Ein windgeschützter Standort oder auch ein Gartenvlies können ebenfalls einen gewissen Frostschutz darstellen.

Baumscheibe

Wachsen auf der Baumscheibe Rasen oder andere Gewächse, ist es möglich, dass sie mit dem Apfelbaum um Nährstoffe konkurrieren und diesem dann die Energie für die Bildung von Blüten fehlt. Es empfiehlt sich also, die Baumscheibe frei zu halten. Befinden sich darauf Gewächse, die entfernt werden sollen, muss dabei jedoch sehr vorsichtig vorgegangen werden. Da der Apfelbaum ein Flachwurzler ist, könnten die Wurzeln beschädigt und damit ebenfalls in der Nährstoffaufnahme beeinträchtigt werden.

Düngung

In Hinblick auf die Düngung, ist beim Apfelbaum weniger mehr. Eine starke Nährstoffzufuhr, gerade in Hinblick auf Stickstoff, regt den Apfelbaum zwar zum Wachstum an – jedoch treiben vermehrt Triebe und Blätter aus. Für Blüten bleibt dann kaum noch Kraft übrig. Kalium- und Phosphor-Dünger schaffen hier Abhilfe. Eine insgesamt zurückhaltende Nährstoffzufuhr, die erst ab dem zweiten Standjahr erfolgt, beugt dem Ausfall der Blüte durch ein Zuviel an Stickstoff ebenfalls vor. Gut geeignet ist auch reifer Kompost, von dem nur wenige Liter auf die Baumscheibe gegeben und leicht in die Oberfläche eingearbeitet werden. Eine Gabe jährlich reicht aus.

Wässern

Apfel - Malus

Eine gezielte Bewässerung ist beim Apfelbaum nach der Pflanzung bis zum Anwurzeln sowie in trockenen Phasen erforderlich. Fehlt ihm Wasser, kann die Knospen- und Blütenbildung reduziert werden. Zudem können bereits vorhandene Blütenansätze vertrocknen und abfallen. Es sollte also darauf geachtet werden, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Zugleich ist aber Staunässe ebenfalls zu verhindern, da Apfelbäume darauf empfindlich reagieren.

Tipp:

Eine leichte Vertiefung rund um die Baumscheibe hilft dabei, das Wasser gezielt in den Wurzelbereich zu lenken. Auf diese Weise wird das Gießen effizienter. Das Bedecken der Baumscheibe mit Rindenmulch oder Steinen reduziert zudem die Verdunstung, hält den Boden also länger feucht.

Verschnitt

Wird der Apfelbaum zu radikal, zu wenig oder zum falschen Zeitpunkt verschnitten, kann sich das nachteilig auf die Ausbildung der Blüten auswirken. Zu beachten ist beim Verschnitt vor allem, dass die Krone ausgelichtet werden sollte. Hierdurch können Licht und Luft eindringen, was förderlich für das Wachstum von Blättern, Knospen und Früchten ist.
Verschnitten werden daher Triebe, die:

  • sich überkreuzen
  • nach innen wachsen
  • parallel zum Hauptstamm wachsen
  • keine oder kaum Knospen tragen

Im Prinzip kann der Apfelbaum das ganze Jahr über verschnitten werden, empfehlenswert sind aber Herbst bis Frühjahr – bevor es zum erneuten Austrieb kommt. Es sollte frostfrei und trocken sein und der Verschnitt am Morgen durchgeführt werden. Hierdurch können sich die Wunden schneller schließen. Sinnvoll ist es zudem, den Verschnitt sanft aber jährlich vorzunehmen. Hierdurch wird einerseits die Blütenbildung angeregt und andererseits vermieden, dass ein radikaler Verschnitt von Nöten wird. Dieser kann erforderlich sein, wenn die Krone zu dicht gewachsen ist. Jedoch gehen dabei auch Blüten verloren und der Baum muss sich erst wieder von der Maßnahme erholen, was die Bildung neuer Knospen hinauszögert.

Alter

Wenn ein Apfelbaum in die Jahre kommt, nehmen zunächst meist die Größe und Anzahl der Früchte ab. Auch die Blüte wird in der Regel verringert. Mit einem Verjüngungsschnitt, bei dem gezielt störende Triebe entfernt und die Krone ausgelichtet wird, können Knospenbildung und Ertrag wieder erhöht werden. Zaghaft muss bei dem Verschnitt zur Verjüngung des Apfelbaums nicht vorgegangen werden. Allerdings sollten Schnittwunden, die größer als der Umfang einer 1-Euro-Münze sind, im Anschluss mit einem Wundverschluss aus dem Fachhandel behandelt werden.

Tipp:

Große Äste sollten bis zu einem Drittel von unten angesägt und erst dann von oben abgesägt werden. Das verhindert ein Ausreißen der Rinde.

Fruchtring

Leimring am Apfelbaum

Wenn alle bisher genannten Maßnahmen nicht zur Bildung von Blüten und Früchten führen, kann der Einsatz eines Fruchtrings in Betracht gezogen werden. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass dieser:

  • dem Apfelbaum langfristig schadet
  • die Bruchgefahr erhöht
  • das Risiko für Krankheiten gesteigert wird

Die möglichen Folgeschäden zeigen sich in der Regel erst nach ein bis zwei Jahrzehnten, der Baum muss dann allerdings meist gefällt werden. Der Fruchtring sollte daher der letzte Ausweg sein und erst zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Möglichkeiten getestet wurden. Beim Anbringen des Fruchtrings wird wie folgt vorgegangen:

  1. Ein Gummiband, ein Streifen Schaumstoff oder Blech werden um den Stamm gelegt.
  2. Auf dieses Polster wird ein dünner Draht gelegt und so eng wie möglich gezogen beziehungsweise die Enden eingedreht.
  3. Im Frühjahr, etwa März, angebracht, sollte der Fruchtgürtel in der Saison zur Ausbildung zahlreicher Blüten für das nächste Jahr führen und kann in diesem Fall im Herbst abgenommen werden. Bleibt die gesteigerte Blütenbildung aus, verbleibt der Fruchtgürtel bis zum nächsten Sommer am Stamm und wird erst dann entfernt.

Bestäubung

Nicht in jedem Fall bleibt die Ernte aus, weil keine Blüten vorhanden sind oder diese Schaden genommen haben. Es ist durchaus auch möglich, dass sie lediglich nicht befruchtet werden. Weitere Apfelbäume in unmittelbarer Umgebung schaffen Abhilfe. Alternativ können Zwei- bis Vier-Sorten-Apfelbäume ausgewählt werden, die Edeltriebe verschiedener Apfelbaumsorten enthalten und sich so gegenseitig bestäuben können.

Fazit

Wenn der Apfelbaum nicht blüht, ist guter Rat weder teuer noch mit viel Aufwand verbunden. Wer der Ursache auf den Grund geht und die Pflege entsprechend anpasst, kann das Problem meist recht einfach beheben. Lediglich etwas Geduld ist von Nöten, bis sich der Baum erholen und neue Blüten ausbilden konnte.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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