Blasenspiere – Sorten ‚Diabolo‘ – Pflege + Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘ ist eine ganz besondere Sorte der Blasenspiere mit dunkelroten, rauen Blättern, die in der Form ein wenig an Himbeerblätter erinnern. Der Strauch ist recht unempfindlich gegenüber Luftverschmutzung und wird daher gerne auch in Stadtgebieten und an befahrenen Straßen eingesetzt. Als wunderschönen Kontrast zu den fast schwarzen Blättern, die vom Frühjahr bis in den Spätsommer ihre dunkle Farbe behalten, bildet die Blasenspiere ‚Diabolo‘ ab Juni Blütendolden aus unzähligen kleinen weißen Blüten. Im Herbst färben sich ihre Blätter dann in einem kräftigen Orange, bevor die Pflanze ihr Laub abwirft und in die Winterruhe übergeht.
Kurzer Steckbrief
- botanischer Name: Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘
- besondere Sorte der Schneeballblättrigen Blasenspiere
- andere Namen: Teufelsstrauch, Rote Fasanenspiere, Rotblättrige Blasenspiere
- gehört zur Familie der Rosengewächse
- straff aufrecht wachsender Busch
- Wuchshöhe: 2 bis 2,5 Meter
- Laub: sehr dunkelrote, fast schwarze Blätter
- im Herbst orangerot
- Blüte: doldenförmig angeordnete, kleine weiße bis hellrosafarbene Blüten
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Früchte: leuchtend rote Balgfrüchte (Blasenform)
- Blattschmuckstrauch, Blühstrauch
Vorkommen
Physocarpus opulifolius, auch Schneeballblättrige Blasenspiere genannt, stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. In der Regel haben die aufrecht wachsenden Sträucher, die in ihrer Heimat bis zu drei Meter hoch werden, grünes Laub. Bei uns ist die Blasenspiere gelegentlich in einer ganz besonderen Sorte als Zierpflanze oder Heckenpflanze in Gärten zu finden: als rotlaubiger Strauch mit der Bezeichnung ‚Diabolo‘. Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘ ist auch unter dem Namen Teufelsstrauch, Rote Fasanenspiere oder Rotblättrige Blasenspiere bekannt.
Standort
Die Rotblättrige Blasenspiere gehört zu den angenehm anspruchslosen Gartenbewohnern, denn sie gedeiht auf nahezu allen Gartenböden, und zwar sowohl an einem sonnigen als auch an einem halbschattigen Standort. Beim Standort ist jedoch eines zu beachten: je sonniger Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘ steht, umso intensiver färben sich die roten Blätter. Mit dem Strauch lassen sich wunderbar Akzente im Garten setzen, denn vor einer weißen Hauswand oder in Kombination mit helllaubigen Nachbarpflanzen kommt diese Blasenspiere besonders gut zur Geltung. Die Pflanze eignet sich außerdem gut für große Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon, da sie vorwiegend straff in die Höhe wächst und deshalb nur wenig Platz benötigt.
- Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
- Boden: durchlässig, humos, nährstoffreich
- gedeiht auf nahezu allen Gartenböden
- pH-Wert: sowohl saure als auch alkalische Böden
Pflanzen
Solange der Boden nicht gefroren ist, kann die Blasenspiere ‚Diabolo‘ ganzjährig gepflanzt werden. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist das Frühjahr oder der Herbst. Bei sehr sandhaltigen und mageren Böden empfiehlt es sich, im Vorfeld Kompost oder humushaltige Pflanzerde einzuarbeiten. Sollte der Gartenboden zu Staunässe neigen, ist eine Drainage aus Kies oder Sand notwendig, da die Rote Fasanenspiere gut durchlässige Böden bevorzugt. Zudem sollte das Pflanzloch etwas großzügiger ausgehoben werden und unter die humose Erde Sand oder Splitt gemischt werden, sodass das Wasser besser versickern kann.
- Zeitpunkt: Frühjahr oder Herbst
- Containerpflanzen ganzjährig (außer bei Frösten)
- Pflanzloch: doppelte Ballengröße
- Wurzelballen gründlich wässern
- Topf entfernen und Ballen auflockern
- ebenerdig in das Pflanzloch stellen
- mit humoser Erde auffüllen
- leicht antreten
- noch einmal wässern
Gießen
Die Rotblättrige Blasenspiere benötigt nur bei anhaltender Trockenheit zusätzliches Gießwasser. Dabei sind Freilandpflanzen etwas genügsamer und unempfindlicher gegenüber Trockenheit als Kübelpflanzen, da diesen nur ein begrenzter Vorrat an Erde zur Verfügung steht. Bei warmem oder windigem Wetter sollte der Wurzelballen der Pflanze im Kübel deshalb häufiger kontrolliert werden. Ist die Oberfläche bereits sehr trocken, muss gewässert werden. Es ist immer darauf zu achten, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann, denn Staunässe verträgt der sonst so robuste Strauch nicht besonders gut.
Düngen
Auf einem nährstoffreichen Boden muss die Blasenspiere nur selten gedüngt werden. Je sandiger und durchlässiger der Gartenboden ist, umso häufiger ist eine zusätzliche Nährstoffgabe notwendig. Bei den meisten Freilandpflanzen reicht es vollkommen aus, im Frühjahr etwas reifen Kompost in die Gartenerde einzuarbeiten. Auf kargen Böden oder bei Kübelpflanzen hat es sich bewährt, im 14-tägigen Rhythmus Flüssigdünger über das Gießwasser zu verabreichen. Alternativ können natürlich auch Langzeitdünger wie Hornmehl, Hornspäne oder Düngestäbchen verwendet werden. Gedüngt wird ausschließlich in der Wachstumsphase, das heißt zwischen April und August. Spätere Düngergaben verhindern, dass die jungen Triebe verholzen. So ist der Strauch anfällig für Frostschäden.
Schneiden
Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘ gehört zu den starkwüchsigen Sträuchern, die bis zu 25 cm Wuchshöhe pro Jahr zulegen. Da die Blasenspiere jedoch sehr schnittverträglich ist, stellt es kein Problem dar, sie bei Bedarf einzukürzen. Allerdings gilt es beim Schnitt des Gehölzes ein paar Regeln zu beachten, denn ein fehlerhafter Schnitt verunstaltet die Sträucher für immer. Der optimale Zeitpunkt für den Strauchschnitt ist selbst bei Experten sehr umstritten. Prinzipiell kann der Teufelsstrauch rund ums Jahr geschnitten werden. Da der Strauch seine Blüten am vorjährigen Holz bildet, bleibt die nächste Blüte aus, wenn der Rückschnitt der Triebspitzen im Frühjahr, Herbst und Winter erfolgt. Deshalb schwören viele Gärtner auf einen Schnitt der Blasenspiere ‚Diabolo‘ direkt nach der Blüte. Für das Schneiden im Winter spricht, dass der Strauch ohne Laub besser zu überblicken ist. Im Sommer heilen dafür die Schnittwunden schneller ab.
Pflanzschnitt
Da es einige Wochen dauert, bis sich die Wurzeln der Blasenspiere ‚Diabolo‘ im Boden verankert haben, kann es passieren, dass die Pflanze bei heißem Wetter unter Wassermangel leidet. Ein Pflanzschnitt ist deshalb immer dann notwendig, wenn die Witterungsverhältnisse sehr sonnig und warm sind. In diesen Fällen verdunstet der Teufelsstrauch mehr Wasser über die Blätter, als er über die Wurzeln aufnehmen kann. Stirbt der Strauch direkt nach dem Pflanzen ab, ist in den meisten Fällen Trockenheit die Ursache. Da ausgiebiges Gießen hier nicht hilft – schließlich haben die Wurzeln noch keinen Kontakt zum übrigen Erdreich – muss die Verdunstung über die Blätter eingeschränkt werden. Das ist am einfachsten möglich, indem etwa ein Drittel der belaubten Zweige herausgeschnitten wird.
Auslichtungsschnitt
Bei einem Auslichtungsschnitt werden zu dicht stehende Triebe herausgenommen. Das fördert die Durchlüftung des Gehölzes und den Wuchs von Jungtrieben. Die Rotblättrige Blasenspiere bleibt blühwillig und behält ihre spezifische Form bei.
- Zeitpunkt: Ende des Winters oder zeitiges Frühjahr
- nur im Abstand von zwei bis drei Jahren notwendig
- einige alte, stark verästelte, bereits überhängende Triebe bodennah schneiden
- einen Stummel von maximal 5 cm stehen lassen
- frische Triebe, die sich nur wenig verzweigen, zu 2/3 kürzen
- niemals über mehrere Jahre nur die Triebspitzen am Strauch einkürzen
- dann verzweigen die Äste übermäßig und die typische Form geht verloren
- zudem verkahlt der Strauch von unten und bildet weniger Blüten
- ist an einem alten Ast ein kräftiger Jungtrieb entstanden, kann er oberhalb des Jungtriebes gekürzt werden
Radikaler Rückschnitt (Verjüngungsschnitt)
Ist die Rotblättrige Blasenspiere jahrelang gar nicht oder falsch beschnitten worden, kann sie mit einem radikalen Verjüngungsschnitt wieder auf Vordermann gebracht werden. Bei diesem Rückschnitt wird die gesamte Krone stark eingekürzt. Auf diese Weise werden die schlafenden Augen an der Basis der Äste aktiviert und der Strauch treibt wieder neu aus.
- alle Zweige bis auf 30-50 cm über Bodenniveau abschneiden
- immer knapp über einem Auge kürzen
- sehr alte Äste bodennah schneiden
- dünne, unverzweigte Triebe herausnehmen
- nur die kräftigsten Äste stehen lassen
In den kommenden Jahren wird die Rote Fasanenspiere dann wieder langsam aufgebaut. Dazu ist ein gelegentlicher Nachschnitt notwendig, um Verzweigungen anzuregen. Wem diese Maßnahme zu radikal erscheint, kann diesen Rückschnitt auch auf drei Jahre verteilen. Pro Jahr wird dann ein Drittel der Äste auf 30 cm über Bodenniveau eingekürzt. Die Schnitte sind dabei gleichmäßig über den Strauch zu verteilen. Auf diese Weise bleibt ein Großteil der ursprünglichen Form und Höhe des Teufelsstrauches erhalten, gleichzeitig wird sie von unten her neu aufgebaut. Im zweiten Jahr wird wiederum ein Drittel der Äste geschnitten. Allerdings nur solche, die im Vorjahr nicht bereits eingekürzt wurden. Im dritten Jahr erfolgt der Rückschnitt des letzten Drittels der Zweige. Jetzt ist die Blasenspiere vollständig verjüngt.
Vermehrung
Blütensträucher wie die Blasenspiere ‚Diabolo‘ lassen sich ganz einfach über Stecklinge vermehren. Dafür muss lediglich ein gesunder und kräftiger Trieb abgeschnitten und in Erde gesteckt werden.
Sie benötigen folgende Utensilien für die Vermehrung:
- kleine Plastikblumentöpfe mit Abzugsloch (Durchmesser 6-9 cm)
- durchsichtiger Plastikbeutel
- nährstoffarme Pflanzenerde (Kakteenerde oder Anzuchterde)
- mehrere Stecklinge
Von einem einjährigen Trieb (unverholzt), an dem sich nur Blätter aber keine Blüten befinden, wird im Frühsommer ein etwa 10 bis 15 cm langes Stück (Spitze) abgeschnitten. Die unteren Blätter werden entfernt, damit sie später nicht in der Erde faulen. Die Anzuchterde wird in einen Blumentopf gefüllt und leicht angegossen. Nachdem die Rinde der unteren 2 cm des Stecklings leicht mit dem Messer abgeschabt wurde, kann er in die feuchte Erde gesteckt werden. Dabei ist zu beachten, dass das unterste Blattpaar keinen Kontakt zum Substrat hat. Der Blumentopf wird jetzt entweder in ein Minigewächshaus gestellt oder eine durchsichtige Plastiktüte übergestülpt, um damit den Wasserhaushalt zu regulieren. Für die nächsten drei Wochen benötigt der Steckling einen hellen, aber vor der direkten Sonne geschützten Platz in der Wohnung. Alternativ kann der Steckling auch an halbschattiger, warmer Stelle im Freiland wurzeln. Machen sich erste Anzeichen für neue Triebe oder Blätter bemerkbar, ist das ein Zeichen dafür, dass sich in der Erde Wurzeln gebildet haben. Der Verdunstungsschutz kann jetzt entfernt werden. Im ersten Jahr sollte der Steckling noch nicht im Freien überwintern, sondern kühl, aber frostfrei durch die kalte Jahreszeit gebracht werden. Im kommenden Frühjahr ist es dann an der Zeit (ab Mai), die Jungpflanze auszupflanzen.
Überwintern
Der Teufelsstrauch ist perfekt an unsere klimatischen Verhältnisse angepasst und übersteht im Freiland auch die niedrigsten Temperaturen. Selbst in kältesten Lagen benötigt er keinerlei Winterschutz. Da der Wurzelballen bei Kübelpflanzen leicht durchfriert, sollten diese an einen geschützten Standort gebracht werden und der Topf auf einer Styroporplatte oder „Füße“ gestellt werden. Zudem hilft ein dickes Vlies, das um den Kübel gewickelt wird, vor dem Durchfrieren. Da die Rotblättrige Blasenspiere im Winter eine Ruhephase einlegt, darf sie nicht warm überwintert werden.
Krankheiten und Schädlinge
Zwar ist Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘ nicht gänzlich vor Krankheiten oder Schädlingen gefeit, diese kommen aber nur extrem selten bei dem robusten Strauch vor.
Fazit
Mit ihrem dunkelroten Laub und den weißlichen Blüten gehört die Blasenspiere ‚Diabolo‘ zu den kontrastreichsten Blühsträuchern in unseren Gärten. Sie lässt sich wunderbar mit anderen Blüh- oder Blattschmuckstauden und Gehölzen vergesellschaften, die hellgrünes oder weiß panaschiertes Laub tragen. Dabei ist die Rotblättrige Blasenspiere sehr anspruchslos und pflegeleicht, wenig anfällig für Krankheiten und gut frosthart, sodass sie sich für nahezu jeden Garten und auch Anfänger eignet.