Roter Fächerahorn – Pflege-Anleitung & Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Farbe und Form machen den roten Fächerahorn zur dekorativen Bereicherung im Garten – und zum auffälligen Exoten, der sich vor allem in Asien-inspirierten Bereichen wiederfindet. Damit er seine Schönheit behält, muss zudem noch nicht einmal viel Aufwand betrieben werden. Allerdings ist der ausgefallene Baum zumindest in mancherlei Hinsicht wählerisch. Werden seine grundlegenden Ansprüche erfüllt, eignet er sich jedoch durchaus auch für Anfänger in Gartenpflege. Worauf es bei Kultur und Verschnitt ankommt, erfahren Interessierte hier.
Standort
An einem sonnigen Standort kommt nicht nur die Färbung des roten Fächerahorns besonders gut zur Geltung, auch dem Baum geht es hier ausnehmend gut. Reichlich Wärme und Licht möchte das Gewächs, Wind verträgt es hingegen gerade anfangs nicht allzu gut. Ein vor starkem Regen und kaltem Luftzug geschützter Pflanzplatz, beispielsweise gen Süden und nahe einer Mauer, ist daher optimal. Bei der Wahl des geeigneten Standorts sollte aber beachtet werden, dass der Fächerahorn bis zu 7,5 Meter hoch und entsprechend ausladend werden kann. An Platz und Raum nach oben sollte es also nicht mangeln.
Substrat
Neutral im pH-Wert oder leicht sauer – Hauptsache das Substrat ist durchlässig gegenüber Wasser und humos. Wichtig ist gerade die lockere Beschaffenheit, da der rote Fächerahorn Verdichtungen und Staunässe im Boden ausgesprochen schlecht verträgt. Tatsächlich findet sich hierin der häufigste Grund für ein zeitiges Ende des Baumes. Steht eine solche Erde nicht bereits zur Verfügung, sollten zur Auflockerung Sand und Kokosfasern untergemischt werden. Reifer Kompost als Nährstoff-Anreicherung ist ebenfalls eine sinnvolle Beigabe.
Gießen
Staunässe verträgt der rote Fächerahorn zwar, wie bereits erwähnt, nicht – reichlich Feuchtigkeit benötigt er aber dennoch. Da der ansprechende Baum zu den Flachwurzlern zählt, kann er sich vor allem im Sommer nicht sonderlich gut selbst versorgen. Gerade während trockener Phasen und bei jungen Gewächsen kann es daher notwendig sein, morgens und abends zu gießen. Gewässert wird zudem auch im Winter, damit das Substrat nie vollständig austrocknet. Dann allerdings nur an frostfreien Tagen. Weil der Baum neutrales oder leicht saures Milieu bevorzugt, sollte dabei auf weiches, kalkarmes Wasser gesetzt werden. Ideal sind Regen- oder abgestandenes Leitungswasser.
Düngen
Wurde dem Substrat anfangs etwas Kompost beigemischt, kann im ersten Standjahr auf weitere Nährstoffgaben verzichtet werden. Der rote Fächerahorn wird dann erst wieder im zweiten Jahr gedüngt. Gut geeignet hierfür ist wiederum Kompost aber auch spezieller Ahorndünger in flüssiger Form. Es reicht aus, den Kompost einmal im April und einmal im Juni leicht und oberflächlich in den Boden einzuarbeiten. Hier ist besondere Vorsicht angeraten, da die Wurzeln flach in der Erde verlaufen. Wird Flüssigdünger eingesetzt, kann dieser dem Gießwasser beigemischt oder in verdünnter Form zum Besprühen des Gewächses verwendet werden. Die Düngung erfolgt bei dieser Variante aller zwei bis vier Wochen von April bis August.
Schneiden
Beim Verschnitt des roten Fächerahorns sollte ausgesprochen sorgsam und vorsichtig vorgegangen werden. Radikale Formungen verträgt der Baum in der Regel gar nicht und auch bei Korrekturen ist Zurückhaltung das Zauberwort. Grund hierfür ist zum einen, dass die Schnittflächen lange Zeit nachbluten. Wird ins lebende Holz geschnitten, schwächt das den Baum also teilweise erheblich. Zum anderen neigt der Ahorn im Allgemeinen dazu, verschnittene Äste gleich ganz absterben zu lassen. Wer sich ein formbareres Gewächs im Garten wünscht auf den Ahorn aber nicht verzichten will, sollte sich für eine schnittverträgliche Sorte – wie beispielweise Zuchtformen des Feldahorns – entscheiden. Beim Schneiden des roten Fächerahorns sind hingegen die folgenden Punkte zu beachten:
- ausschließlich durch Frost beschädigte, abgeknickte oder vertrocknete Zweige entfernen
- nach Möglichkeit nicht ins lebende Holz schneiden
- als Zeitpunkt den späten Sommer oder Herbst wählen, dann bluten die Wunden nicht allzu lange nach
- beim Schneiden größerer Äste, wenn durch das Nachbluten nötig, die Wunden mit Baumwachs verschließen
- Sägen und Scheren vor dem Einsatz desinfizieren, um Infektionen zu vermeiden
Nach dem Verschnitt regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge und Krankheiten durchführen, da der rote Fächerahorn durch diesen anfälliger wird.
Dennoch gilt, dass kleine Korrekturen und diese auch nur, wenn sie durch Schäden absolut notwendig sind, besser als Formungen oder größere Eingriffe sind. Das ist schon dadurch bedingt, dass die natürliche Form eine besondere Bereicherung ist.
Überwintern
Der rote Fächerahorn ist an geeigneten Standort winterhart, sofern er vor dem Frost ausreichend Zeit zum Anwachsen hatte. An winterlicher Pflege benötigt er dann ausschließlich gelegentliches Wässern, damit das Substrat nie vollständig austrocknet. Um Schäden hierdurch zu vermeiden, sollte ausschließlich an frostfreien Tagen gegossen werden. In sehr kalten Wintern, bei starkem Wind oder Spätfrost ist ein leichter Schutz aus Gartenvlies empfehlenswert. Auch dunkle Folie kann verwendet werden, da der Ahorn ohnehin seine Blätter verliert.
Im Kübel ist die Überwinterung mit etwas mehr Aufwand verbunden. So sollte der Ahorn im Pflanzcontainer zunächst so geschützt wie möglich aufgestellt werden. Günstig ist wiederum eine Mauer oder nahe einer Hauswand. Zudem sollte der Kübel auf Styropor gestellt und mit Gartenvlies umwickelt werden. Auch Decken und Strohmatten eignen sich hierzu. Ebenso kann der rote Fächerahorn aber im Haus überwintern, wenn er hier kühl steht. Licht benötigt er während dieser Phase nicht, Wasser hingegen schon. Da sich der Baum im Gefäß noch weniger selbst versorgen kann und hier auch kein Niederschlag auf die Erde gelangt, sollte regelmäßig in kleinen Mengen gewässert werden.
Vermehren
Vermehrt wird der rote Fächerahorn über Veredelung oder Stecklinge. Während die Veredelung etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert, sind die Erfolgschancen bei den Stecklingen nicht allzu hoch. Für Anfänger ist die Vermehrung also nicht unbedingt zu empfehlen.
Typische Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Mehltau und Verticillium Welke können den roten Fächerahorn befallen, gerade nach dem Verschnitt ist er hierfür besonders anfällig. Ein optimal gewählter Standort mit reichlich Sonne und wenig kaltem Wind sowie das passende stärkt das Gewächs hingegen und kann die Gefahr von Krankheiten und Schädlingen reduzieren. Regelmäßige Kontrollen und sofortiges Eingreifen sind zudem gerade bei jüngeren Gewächsen unerlässlich, um die Pflanze noch retten zu können.
Fazit
Wenn einige Faktoren beachtet werden, ist der rote Fächerahorn ein pflegeleichter und besonders schöner Baum – der sogar auf das Schneiden gut verzichten kann. Solange Standort, Bewässerung und Substrat stimmen, erfreut er durch die Tönung seiner Blätter und die natürliche Wuchsform wie sonst kaum ein Gewächs.
Wissenswertes zum Roten Fächerahorn
Standort
- Der Rote Fächerahorn mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt sein sollte.
- Wind kann das Wachstum des Baumes beeinträchtigen und führt häufig zu Blattspitzendürre.
- Ein falscher Standort begünstigt den Befall mit Spinnmilben.
Pflanzsubstrat
- Der Rote Fächerahorn bevorzugt lockere, humose Böden. Wichtig ist eine Drainage im Boden oder auch im Topf.
- Der Baum kann auch im Pflanzkübel kultiviert werden. Der Boden darf leicht sauer sein.
- Der ideale pH-Wert liegt zwischen 4,5 und 7,0.
- Der Baum fühlt sich in einem sandigen Lehmboden am wohlsten, kommt aber auch mit anderen Substraten klar.
- Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, diese fühlt zum Absterben der Wurzeln.
- Wenn man den Roten Fächerahorn im Kübel hält, muss man auf ein ausreichend großes Gefäß achten.
- Etwa alle fünf Jahre wird umgetopft.
Gießen und Düngen
- Der Rote Fächerahorn ist recht genügsam.
- Bei Trockenheit muss er ausreichend gegossen werden.
- Staunässe ist dabei aber unbedingt zu vermeiden.
- Mit Nährstoffgaben sollte man vorsichtig sein.
- Günstig ist die Gabe von mineralischem Depotdünger im Frühjahr.
Schneiden
Ahorn ist generell nicht gut schnittverträglich. Die Wunden bluten und gern dringen Krankheitserreger ein. Dazu kommt, dass der Baum aus altem Holz nicht neu austreibt. Komplett am Stamm entfernte Äste sind kaum zu ersetzen. Am besten lässt man den Roten Ahorn wachsen, wie er von Natur aus möchte. Das sieht bei diesen Gehölzen am besten aus. Schnittstellen sind ewig sichtbar und stören das Erscheinungsbild. Wenn man schneiden muss, dann sollte man immer etwas junges Holz mit schlafenden Augen stehen lassen, so dass ein Neuaustrieb erfolgen kann. Man darf aber auch nicht zu knapp schneiden, da der Ahorn immer etwas zurücktrocknet. Dabei können auch schlafende Augen betroffen sein.
Überwintern
- Der Rote Ahorn ist, wenn er einen geschützten Standort hat, ausreichend winterhart.
- Das Pflanzsubstrat darf nicht zu nass sein, ansonsten kann es passieren, dass Triebspitzen absterben.
- Besonders bei der Kultur im Pflanzkübel muss darauf geachtet werden, dass das Wasser gut abfließen kann und der Baum nicht zu nass steht.
- Allerdings sollte man nicht vergessen, dass das Gehölz auch im Winter Wasser benötigt, natürlich nur an frostfreien Tagen.
- Bei Kübelpflanzung ist ein Winterschutz empfehlenswert. Das Gehölz sollte keinen Temperaturen ausgesetzt werden, die deutlich unter -10 °C liegen.
Vermehrung
- Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder durch Pfropfen. Das wird aber mehrheitlich in Baumschulen gemacht.
Krankheiten und Schädlinge
- Als Schädlinge treten oft Spinnmilben auf. Sie siedeln sich vor allem auf geschwächten Exemplaren an und müssen bekämpft werden. Im Juli und August treten auch Blattläuse auf.
- Außerdem leiden viele Ahornbäume unter der Verticillium-Welke. Das ist eine Pilzerkrankung, die vom Boden aus in die Pflanze eindringt. Der Pilz wird häufig bei Neuanpflanzungen eingeschleppt. Man erkennt den Befall an den welken Blättern. Neu ausgetrieben Triebe zeigen plötzlich welke Blätter. Die Blätter sind schlaff und haben eine ungesunde fahlgrüne Farbe. Auch Äste werden befallen. Der Pilz verstopft die Wasserleitungsbahnen. Man kann ihn nicht direkt bekämpfen.