Spitzahorn, Acer platanoides – Steckbrief und Pflege
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Zuhause auf allen guten Gartenböden, bietet der Spitzahorn die Sicherheit eines altbewährten Laubbaumes. Über einem schlanken Stamm entfaltet sich eine dichte, ausladende Krone. Im zeitigen Frühjahr erstrahlt eine dekorative, gelbe Blüte noch vor dem Laubaustrieb. Frost macht einem Acer platanoides ebenso wenig zu schaffen, wie sommerliche Hitzeperioden.
Lassen Sie ihm freie Hand im Wuchs, erreicht er mühelos 20 Meter Höhe und mehr. Mit welchen Vorzügen der populäre Baum außerdem punktet und wie er zu pflegen ist, finden Sie hier heraus:
Steckbrief
- Gattung der Ahorne (Acer)
- Bezeichnung der Art: Spitzahorn (Acer platanoides)
- Laubabwerfend, winterhart bis -32 °C
- Typische Blattform 5-7 lappig, spitz zulaufend
- Schlanker Stamm mit 60-100 cm Durchmesser
- Gelbe Blütendolden von April bis Mai vor dem Blattaustrieb
- Wuchshöhe nach 10 Jahren bis 4 Meter
- Endmaß zwischen 20 und 30 Meter
- Geflügelte Spaltfrüchte ab Oktober
- Überwiegende Verwendung: Zierbaum in Gärten und Parks, Alleen-Baum
Der Spitzahorn ist weit verbreitet in Europa. Hier gedeiht er vor allem auf den weitläufigen Ebenen. Nur selten klettert er die Berge hinauf bis maximal 1.000 Meter.
Standort
Der Spitzahorn entwickelt ein sehr flaches Herzwurzelsystem, das gekennzeichnet ist durch einen hohen Anteil an Feinwurzeln. Diese Eigenschaft impliziert, dass der Baum so gut wie keine Unterpflanzung ermöglicht. Ansonsten legt der beliebte Laubbaum eine gutmütige Standorttoleranz an den Tag. Sein Optimum entwickelt er unter folgenden Bedingungen:
- sonnige bis halbschattige Lage
- frisches bis feuchtes Erdreich, gerne sandig-lehmig oder sandig-tonig
- nährstoffreich, humos und warm
- idealerweise ein pH-Wert von 4,2 bis 7,8
- ausgezeichnet Stadtklima-verträglich
Ein verdichteter, sauerstoffarmer Boden wird entweder als Pflanzstelle vollkommen gemieden oder entsprechend bearbeitet. Moor- und Torfböden haben keine Chance, als Standort akzeptiert zu werden. Gegen eine kalkhaltige und zeitweise trockene Bodenbeschaffenheit hat der Acer platanoides dagegen nichts einzuwenden.
Gießen
In jungen Jahren wird ein Spitzahorn regelmäßig gewässert. Hat er sich am Standort dann gut etabliert, wird er durch sein weitläufiges Wurzelsystem ausreichend mit Wasser versorgt. Einzig bei sommerlicher Trockenheit gießen Sie den Baum durchdringend, ohne Staunässe zu verursachen. Da ein Acer platanoides ein leicht saures Erdreich bevorzugt, ist das Gießen mit Regenwasser empfehlenswert. Das gilt insbesondere dann, wenn der Laubbaum in der ersten Zeit im Kübel kultiviert wird. Im eng begrenzten Raum des Pflanzgefäßes ist eine durchgängige Wasserversorgung ratsam, damit der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet.
Düngen
Damit der Spitzahorn sein herrliches Blätterkleid entwickelt und die dekorative Blüte trägt, leisten zusätzliche Nährstoffe einen wertvollen Beitrag. Das gilt im Kübel ebenso, wie im Beet.
- eine Startdüngung im März mit Kompost oder Langzeitdünger bringt die Blüte in Schwung
- während der Vegetationsphase im Beet monatlich Kompost einarbeiten
- von März bis August im Kübel alle 4 Wochen Flüssigdünger verabreichen
Abgesehen von Kompost, kommen andere organische Dünger ebenfalls in Betracht, wie Guano, Brennnesseljauche oder Dung. Die Investition in mineralische Spezialdünger ist in keinem Fall erforderlich.
Schneiden
Mit der Gartenschere macht ein Spitzahorn nur ungern Bekanntschaft. Im Allgemeinen ist ein Rückschnitt ohnehin nicht erforderlich, da der Baum seinen formschönen Habitus von Natur aus entwickelt. Hinzu kommt, dass in seinen Adern reichlich Milchsaft fließt. Wird ein solches Gehölz inmitten der Wachstumsperiode geschnitten, besteht die Gefahr, dass es ‚ausblutet‘. In der Folge sterben komplette Äste oder der gesamte Baum ab. Lässt sich ein Formschnitt nicht umgehen, wird dieser während der Saftruhe im Spätherbst oder im Januar/Februar durchgeführt. So gehen Sie dabei vor:
- ideal ist ein frostfreier Tag mit bedeckter, trockener Witterung
- das Schnittwerkzeug ist frisch geschärft und penibel desinfiziert
- Totholz abschneiden, ohne Stummel zu hinterlassen
- Triebe um maximal ein Drittel ihrer Länge einkürzen
- die Schere schräg ansetzen, knapp oberhalb einer Knospe
Schnittwunden werden versiegelt mit Holzkohleasche oder einer dünnen Schicht Baumwachs. Aufgrund des hohen Saftgehaltes, ist ein Spitzahorn anfällig für einen Befall durch Pilze, Bakterien oder Schädlinge. Selbst kleine Wunden sollten daher nicht offen bleiben.
Krankheiten
Wenngleich die Umweltbelastungen im Stadtklima einen Spitzahorn nicht beeinträchtigen, ist er doch nicht vollkommen gefeit gegen Krankheiten. Im Folgenden werden die häufigsten Heimsuchungen aufgeführt, dem Laubbaum zu schaffen machen können:
Echter Mehltau
Es tut dem Hobbygärtner zwar in der Seele weh, wenn die herrlichen Ahornblätter von einer milchig-weißen Patina überzogen sind; dauerhaften Schaden verursachen die Pilzsporen glücklicherweise nicht. Der Griff zu aggressiven Fungiziden erübrigt sich daher. Folgende Gegenmaßnahmen sind empfehlenswert:
- Den herbstlichen Laubfall nicht liegen lassen, sondern verbrennen.
- Alle 3 Tage den Baum besprühen mit einer Milch-Regenwasser-Lösung im Verhältnis 1:2.
- Alternativ alle 2-3 Tage Urgesteinsmehl mit der Puderspritze auf taunasse Blätter auftragen.
Wenn Sie den Verdacht hegen, dass Ihr Acer platanoides durch Mehltau gefährdet ist, stärken Sie den Baum ab Februar/März mit Lebermoosextrakt. Zudem sollte eine Stickstoff-betonte Düngung vermieden werden.
Ahornrunzelschorf
Diese Pilzinfektion wird auch als Teerfleckenkrankheit bezeichnet, in Bezug auf die typischen Symptome. So zeigen sich auf den Blättern zahlreiche schwarze Flecken, umgeben von einem gelben Rand. Hierbei handelt es sich um das Frühstadium der Krankheit, sodass noch Zeit ist, die Krankheit zu bekämpfen. Erst im darauf folgenden Jahr werden sich die gefürchteten schwarzen Pilzgeflechte weiter ausbreiten, als zweites Stadium. Daher ist es ratsam, sämtliches Laub im Herbst zu beseitigen und zu verbrennen. Somit nehmen Sie dem Ahornrunzelschorf jegliche Chance auf die weitere Ausbreitung.
Verticilliumwelke (Verticillium alboatrum)
Lässt der Spitzahorn seine Blätter schlaff herabhängen, obwohl er regelmäßig gewässert wird, leidet er mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem Schadpilz, der die Wasserleitungsbahnen im Inneren verstopft. Typischerweise weisen zunächst nur die älteren Blätter auf einen Schaden hin, während das junge Laub noch gesund erscheint. Unter echtem Trockenstress wäre das gesamte Blätterkleid betroffen. Da es bislang an effektiven Bekämpfungsmitteln fehlt, bleibt bei einem Befall nur die vollständige Rodung einschließlich des Wurzelsystems. Vorbeugend haben sich folgende Maßnahmen bewährt:
- Spitzahorn nicht in nassen, verdichteten Böden pflanzen.
- Jegliche Verletzung der Wurzeln vermeiden.
- Alle 3 bis 4 Jahre eine Wurzellüftung durchführen.
- Schnittmaßnahmen stets mit desinfiziertem Werkzeug durchführen.
- Vorzugsweise organisch düngen mit Kompost.
Fazit der Redaktion
Der Spitzahorn ist ein dankbarer Laubbaum, der in jedem Garten für ein dekoratives Erscheinungsbild sorgt. Es ist die Kombination aus ansprechenden Attributen, die ihn so populär macht. Die mächtige Krone, dicht besetzt mit den typischen Ahornblättern, gehört ebenso dazu, wie die hübsche Blüte im zeitigen Frühjahr. Dank einer anspruchslosen Pflege und einer hohen Standorttoleranz, empfiehlt sich ein Acer platanoides als idealer Hausbaum für den Hobbygärtner.
Wissenswertes zum Spitzahorn in Kürze
- Der Spitzahorn wird auch Spitzblättriger Ahorn genannt, da er eben sehr lang zugespitzte Blätter besitzt.
- Der einheimische Baum ist weit verbreitet. Auffällig ist er besonders zu Frühlingsbeginn, durch seine vielen gelbgrünen Blütendolden.
- Der Spitzahorn ist sommergrün und von durchschnittlich hohem Wuchs.
- Ein Exemplar kann 20 bis 30 Meter hoch und etwa 150 Jahre alt werden.
- Spitzahornbäume bekommen meist eine eiförmige Krone und einen schlanken, geraden Stamm.
- Da er auch gut im Halbschatten gedeiht, ist der Spitzahorn sehr vielseitig einsetzbar. Häufig kommt er im Waldbau vor.
- Sein Holz ist sehr gefragt. Es ist sehr zug- und druckfest.
- Da der Spitzahorn sehr widerstandsfähig gegen Industriebelastungen ist, wird er gern zur Begrünung im Stadtbereich genutzt.
- Besonders beliebt sind rotblättrige Züchtungen. Für Parks werden auch gern Zierformen verwendet. Auch Alleen aus Spitzahorn sind häufig.
- Der Spitzahorn gedeiht auf tiefgründigem, feuchtem, nährstoff- und basenreichem Lehm- und Steinschuttböden.
Blüten
- Die Blüten stehen in aufrechten Blütentrauben.
- Man findet sowohl zwittrige, als auch eingeschlechtliche weibliche und männliche Blütenstände.
- In vielen Fällen sind die Geschlechter auf verschiedene Individuen verteilt.
- Die Geschlechterverteilung ist unvollständig zweihäusig. Die Blüten sind gelblich-grün.
- Die Blütezeit beginnt im April und endet im Mai.
- Der Spitzahorn blüht, wenn noch keine Blätter am Baum austreiben. Die Blüten werden von Insekten bestäubt.
Früchte
- Die Früchte des Spitzahorns sind kleine Nüsschen. Sie sind paarweise geflügelt.
- Die Flügel sind stumpfwinkelig bis waagerecht abstehend.
- Die Frucht nennt man Spaltfrucht, da sich der Fruchtknoten bei der Reife spaltet.
- Die Teilfrüchte sind flach, mit kaum gewölbter, auch innen kahler Fruchtschale.
- Die Früchte werden vom Wind verbreitet und so vermehren sich die Bäume.
Blätter
- Die Blätter des Spitzahorns sind handförmig. Sie haben fünf bis sieben Lappen, wie Finger einer Hand. Diese sind lang zugespitzt.
- Die Blätter sind ganzrandige Blattlappen. Die Buchten zwischen den Lappen sind immer stumpf.
- Werden die Blätter oder auch die jungen Zweige verletzt, tritt Milchsaft aus.
- Die Oberseite der Blätter glänzt leicht. Die Unterseite ist meist heller als die Oberseite und nur auf den Blattnerven schwach behaart.
- Der Blattstiel ist 3 bis 20 cm lang und an der Basis kugelig verdickt.
- Es gibt Spitzahorne mit grünen und roten Blättern. Besonders interessant ist die Blattfärbung im Herbst: von gelb bis leuchtend orange.
Rinde
- Die Rinde des Spitzahorns ist in jungen Jahren glatt und blassbraun.
- Je älter der Baum wird, um so dunkler wird die Borke. Sie kann braun, aber auch grau sein.
- Die Struktur ist längsrissig und nicht schuppig.
- Der Stamm kann 60 bis 100 cm dick werden.
Sonstiges
- Spitzahornbäume erkranken häufig an einer Mehltauart. Es handelt sich um den Echten Mehltau, ausgelöst durch den Befall mit Uncinula talasnei.
- Die Erkrankung tritt besonders häufig bei Spitzahorn in Stadtgebieten auf, ist aber für die Bäume ungefährlich. Es sieht halt nur nicht schön aus.
- Außerdem treten die Teerfleckenkrankheit oder Ahorn-Runzelschorf auf.