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Anleitung: Gartenteich bepflanzen + 8 schöne Pflanzen für den Teich

Jeder Gartenteich ist ein kleines Biotop, das nach seinen eigenen Regeln funktioniert. Pflanzen spielen dabei eine zentrale Rolle. Kein Wunder also, dass der Bepflanzung eines Teichs besonders viel Augenmerk geschenkt werden sollte. Je nach Teichzone muss sie unterschiedlich ausfallen, und nicht jede Pflanze eignet sich auch für jede Zone. Mit etwas Hintergrundwissen kriegt man das aber leicht in den Griff.

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Standort

Der Standort eines Gartenteichs ist ja nicht von Gott gegeben. Er wird vielmehr vom Gartenbesitzer, der plant einen Teich anzulegen, bestimmt. Schon in der Planungsphase sollte dabei die spätere Bepflanzung mit bedacht werden. Aus einem guten Grund: Praktisch alle Wasserpflanzen benötigen sehr viel Licht, um wachsen und gedeihen zu können. Ein möglichst sonniger Standort ist daher für jeden Gartenteich ein absolutes Muss. Darüber hinaus sollten sich in seiner unmittelbaren Nähe keine Laubbäume befinden. Diese können zum einen die Sonneneinstrahlung auf den Teich beeinträchtigen. Zum anderen kann im Herbst das in den Teich fallende Laub das biologische Gleichgewicht ins Wanken bringen.

Tipp:

Laub zersetzt sich im Wasser zu Faulschlamm und gefährdet damit bestimmte Organismen. Es macht daher mehr als nur Sinn, bei der Standortwahl eines Teichs schon an seine Pflanzen zu denken.

Menge

Wie viele Pflanzen man an oder in einen Gartenteich setzen kann, hängt natürlich ganz entscheidend von seiner Fläche ab. Dabei sollte man bedenken, dass Wasserpflanzen oftmals sehr viel Platz benötigen. Bestes Beispiel dafür ist der Klassiker, der in keinem Gartenteich fehlen darf, nämlich die Seerose. Je nach Art können sie zwischen einem und vier Quadratmeter groß werden – pro Pflanze wohlgemerkt. Da sollte an der Größe des Teichs von vornherein nicht gespart werden. Häufig ist diese aber durch bestimmte Faktoren im Garten begrenzt. Deshalb sollte die Bepflanzung immer auf die Teichfläche abgestimmt sein. Für den Pflanzenbesatz eines Gartenteichs gelten drei Regeln, die sich bewährt haben:

  1. Auf gar keinen Fall den kompletten Gartenteich bepflanzen!
  2. Maximal zwei Drittel der Fläche mit blühenden Pflanzen ausstatten!
  3. Nach Möglichkeit mehr etwas als die Hälfte des Teichs nicht bepflanzen!

Behält man diese Regeln beim Bepflanzen im Hinterkopf, kann man in Bezug auf die Pflanzenmenge eigentlich nichts mehr falsch machen. Sie dienen gewissermaßen als Orientierung. Man könnte diese kleinen Regeln auch so zusammenfassen: Weniger ist mehr! Dabei geht es nicht alleine um die Optik, obwohl diese natürlich eine große Rolle spielt. Ein Gartenteich, der derart stark bepflanzt ist, dass kaum noch eine Wasseroberfläche zu sehen ist, dürfte seinen Zweck nämlich eher nicht erfüllen. Viel entscheidender ist aber, dass zu viele Pflanzen im Teich das Wachstum von Algen begünstigen können. Zu viele Algen wiederum gefährden das biologische Gleichgewicht im allgemein sehr fragilen Ökosystem eines Gartenteichs.

Teichzonen

Gartenteich

Ein Gartenteich ist ja nicht einfach nur ein Loch im Boden, in das Wasser gefüllt wurde. Er besteht vielmehr aus unterschiedlichen Zonen, die alle ihre Aufgabe haben und bei deren Anlage man sich an den Gegebenheiten natürlicher Gewässer orientiert. Demnach besteht ein Teich meist aus einem Ufer, das zunächst flach ins Wasser übergeht und schließlich zu einem tiefen Bereich führt. Mit Blick auf die Bepflanzung eines Teichs lassen sich vier Zonen unterscheiden:

  • Uferzone
  • Flachwasser mit einer Wassertiefe von bis zu 20 Zentimetern
  • Tiefwasser mit einer Wassertiefe zwischen 30 und 60 Zentimetern
  • Tiefenzone, die etwa 1,5 Meter unterhalb der Wasseroberfläche liegt

Die Teichzonen spielen bei der Bepflanzung eine große Rolle. Grundsätzlich gilt, dass sich nicht jede Wasserpflanze auch für jede Teichzone eignet. Im Prinzip sind die Teichzonen für Wasserpflanzen das, was für herkömmliche Pflanzen ganz allgemein der Standort ist. Eine Pflanze, die unbedingt einen sonnigen Standort benötigt, wird im Schatten kaum gedeihen. Und eine Wasserpflanze, die einen Standort im Tiefwasser braucht, geht am Ufer meistens sehr schnell ein. Bei der Auswahl der Pflanzen für den Gartenteich muss also zwingend daraus geachtet werden für welche Teichzone sie geeignet sind, will man keine bösen Überraschungen erleben.

Hinweis:

Wasserpflanzen, die im Fachhandel gekauft werden, sind grundsätzlich mit Informationen versehen, für welche Teichzone sie sich eignen. In den meisten Fällen gibt es dabei sogar genaue Angaben zur idealen Wassertiefe, an die man sich dann auch halten sollte.

Pflanzen

Die Auswahl der Pflanzen, mit denen man seinen Gartenteich bepflanzen möchte, ist also von der jeweiligen Teichzone abhängig. in der nachfolgenden kleinen Auflistung sind die Pflanzen deshalb auch nach Zonen geordnet. Es handelt sich dabei nur um einen kleinen Ausschnitt an möglichen Pflanzen. Maßgeblich war dabei, einerseits typische Wasserpflanzen aufzulisten, andererseits aber auch nur solche zu erwähnen, die relativ leicht beschafft werden können.

Uferzone

Für die Uferzone eignen sich insbesondere anspruchslose und sehr pflegeleichte Gräser perfekt. Aufgabe der Uferbepflanzung ist es, den Teich einzurahmen und dadurch optische Akzente zu setzen. Außerdem erfüllen die Pflanzen so etwas wie eine Filterfunktion für das Wasser. Am häufigsten gepflanzt werden Bambus (Bambusoideae), Chinaschilf (Miscanthus sinensis), das auch unter dem (falschen) Namen Elefantengras bekannt ist, sowie das amerikanische Pampasgras (Cortaderia selloana). Die genannten Pflanzen sind grundsätzlich winterhart und können demnach auch an ihrem Standort verbleiben, wenn der Teich selbst zugefroren sein sollte. Beim Pampasgras empfiehlt es sich jedoch, es vor Beginn des Winters zusammenzubinden, um es optimal vor Frost zu schützen. Weitere Pflanzen für den Uferbereich sind der Erdbeerbaum (Arbutus unedo), die Rosa Zwergbanane (Musa velutina) sowie der antarktische Baumfarn (Dicksonia antarctica), der als Überbleibsel aus der Urzeit gilt.

Flachwasserzone

Die typischen Vertreter, die in dieser Zone zu finden sind, sind vor allem der indische Kalmus (Acorus Calamus), eine typische Sumpfpflanze, sowie alle Arten von Froschlöffel (Alisma). Sie gedeihen dort allerdings nur, wenn sie nicht zu dicht aneinander gepflanzt worden sind. Als Faustregel gilt, dass pro Quadratmeter allerhöchstens drei Pflanzen stehen sollten. Idealerweise sind es nur zwei. Wer sich in Sachen Bepflanzung etwas abheben möchte, kann auch auf das schwimmende Laichkraut (Potamogeton natans), den Froschbiss (Limnobium laevigatum), den Schwimmfarn (Salvinia natans) und Hornblatt (Ceratophyllum demersum) zurückgreifen, um hier nur einige Beispiele zu nennen.

Tiefwasserzone

Für diese Zone kommen alle mehrjährigen Wasserpflanzen in Frage. In der Regel wird man sich aber auf eine einzige beschränken – auf die Seerose (Nymphaea) nämlich, die nicht umsonst als die Königin der Teichpflanzen gilt. Da Seerosen wie bereits erwähnt sehr viel Platz benötigen, haben andere Pflanzen in der Tiefwasserzone meistens keine Chance mehr.

Tiefenzone

In diesem Bereich kommen zwangsläufig nur reine Unterwasserpflanzen zum Einsatz. Zu denken wäre hier beispielsweise an Wasserpest (Elodea), Wasserstern (Callitriche palustris) oder auch an den Wasserschlauch (Utricularia vulgaris). ebenfalls empfehlenswert sind das Brunnenmoos (Fontinalis spec), das Quellmoos (Fontinalis antipyretica), das Hornkraut (Ceratophyllum submersum) sowie der sogenannte Tannenwedel (Hippurus vulgaris). Allen diesen Unterwasserpflanzen ist gemeinsam, dass sie sich positiv auf den so wichtigen Sauerstoffgehalt des Wassers auswirken, die Bildung von Algen beschränken und auch noch bestimmte unerwünschte Stoffe abbauen. Die Mindesttiefe für die Pflanzen beträgt 1,5 Meter. Sie müssen außerdem in eine spezielle, im Fachhandel erhältliche Teicherde gepflanzt werden.

Teich bepflanzen

Sansibar Seerose - Nymphaea zanzibariensis

Geht es an die konkrete Bepflanzung eines Gartenteichs, gibt es eine goldene Regel, an die man sich unbedingt halten sollte: Immer von tief nach flach pflanzen. Man beginnt also an der tiefsten Stelle des kleinen Gewässers und arbeitet sich von da aus ans Ufer vor. Anders ausgedrückt: Bepflanzt wird ein Teich von innen nach außen. Die ideale Zeit dafür sind die Monate März bis Juni. Dabei sollte folgendes beachtet werden:

  • Für die Tiefenzone und die Tiefwasserzone am besten Pflanzkörbe aus langlebigem Kunststoff oder Stoff nutzen.
  • Für die Pflanzen der Tiefenzone unbedingt eine spezielle Teicherde verwenden.
  • Vor dem Bepflanzen der Uferzone dort eine Wurzelsperre errichten, da sonst durch die Wurzeln die Teichfolie beschädigt werden könnte.
  • Für die Uferzone ist außerdem eine sogenannte Bepflanzungsmatte aus einem sich selbst auflösendem Material wie beispielsweise Kokos empfehlenswert.
  • Beim Pflanzen von Seerosen im Frühjahr muss zwingend der Teichspiegel in kleinen Schritten angehoben werden, da sonst die Pflanze keine Chance hat, mitzuwachsen.
  • Bei den Pflanzen der Flachwasserzone kommen häufig Schwimmpflanzen zum Einsatz, die einfach nur auf der Wasseroberfläche ausgesetzt werden müssen.

Die Verwendung von Pflanzkörben erleichtert einem die Arbeit übrigens enorm. So machen sie es beispielsweise mögliche, das eigentliche Einpflanzen außerhalb des Teichs vorzunehmen und die Pflanze anschließend an jeder beliebigen Stelle im Teich zu positionieren.

Problem Uferzone

Die größten Schwierigkeiten beim Bepflanzen eines Teichs treten in der Regel ausgerechnet in der Uferzone auf. Das Problem hier ist meist die Teichfolie, die zwangsläufig einen gewissen Teil des Ufers mit bedeckt. Sie darf auf gar keinen Fall durch die Wurzeln der Pflanzen beschädigt werden. Vor allem Bambusgewächse bilden sehr tief reichende unterirdische Rhizome aus, die der Folie gefährlich werden können. Eine Wurzel- oder Rhizomsperre ist deshalb Pflicht. Dazu muss zwischen dem Ende der Teichfolie und dem Beginn der Bambusbepflanzung ein mindestens 60 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben werden. Das Innere des Grabens wird dann mit einer speziellen Rhizomfolie ausgekleidet und wieder mit Erdreich befüllt.

Bepflanzen und pflegen

Hält man sich an die hier vorgestellten Hinweise und Regeln, ist das Bepflanzen eines Gartenteichs in der Regel kein Problem. Bei der dringend angeratenen Verwendung von Pflanzkörben geht es zudem relativ schnell vonstatten. Die investierte Zeit lohnt sich so oder so definitiv – ein Gartenteich ist schließlich stets ein Highlight im eigenen Garten. Allerdings sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass die Pflanzen auch einer gewissen Pflege bedürfen. Außerdem müssen abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernt und viele Uferpflanzen geschnitten werden. Ein bis zwei Stunden pro Woche sollte man während der Sommerperiode deshalb für die Teichpflege einkalkulieren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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