Waschbeton als Gartenweg | Anleitung in 7 Schritten
Inhaltsverzeichnis
Auch Waschbeton ist zunächst einmal Beton. Damit hat er jene Vorzüge in Sachen Belastbarkeit und Lebensdauer, die dieses Material nun mal auszeichnen. Der Unterschied ist jedoch, dass die Gesteinskörnung durch eine spezielle Behandlung einer der Oberflächen zutage tritt. Diese sichtbare Seite wirkt dadurch optisch reizvoller, ja natürlicher. Kein Wunder also, dass Waschbetonplatten beim Anlegen von Gartenwegen noch immer überaus beliebt sind.
Vorüberlegungen
Gartenwege werden in kleinen und großen Gärten angelegt. Dieses Anlegen verlangt zunächst einmal eine genaue Planung. Man muss sich also schon vor Beginn der Arbeiten klar darüber werden, wo die Wege verlaufen sollen. Typischerweise führen Gartenwege von Hausausgängen oder Terrassen hin zu bestimmten Punkten im Garten – zu den Beeten beispielsweise, zu einem Gartenteich oder auch zu einem Geräteschuppen. Es empfiehlt sich dabei nach Möglichkeit immer den direkten Weg zu wählen. Das spart Zeit, Material und damit auch Kosten. Grundsätzlich sind der eigenen Kreativität aber kaum Grenzen gesetzt. Bei befestigten Wegen allerdings können sich schnell Probleme ergeben, geht es darum, Biegungen bzw. Kurven anzulegen. Derartige Überlegungen müssen ebenso in die Planung einfließen wie Länge und Breite der Wege. Aus den beiden letzteren Punkten wird dann die Materialmenge abgeleitet.
Abstecken und Aushub
Wer einen Gartenweg mit Waschbetonplatten anlegen möchte, braucht in der Regel einen Unterbau, der den Weg trägt. Nur mit so einem Unterbau ist es möglich zu verhindern, dass sich die einzelnen Platten im Laufe der Zeit absenken. Je nach Stärke lässt sich zudem die Belastbarkeit der Platten steigern – zum Beispiel, um den Weg unter Umständen auch mit einem Pkw befahren zu können.
Abstecken
Um den Unterbau schaffen und im Anschluss den Weg anlegen zu können, muss zunächst der konkrete Verlauf sehr sorgfältig abgesteckt werden. Dazu verwendet man am besten Schnüre und einfache Holzpflöcke. Die Schnur wird an beiden Längsseiten des Wegs möglichst in gleicher Höhe angebracht. Sie soll den späteren Verlauf anzeigen bzw. abbilden. Dabei muss natürlich auch die Breite stimmen. Anders ausgedrückt: Die beiden Schnüre links und rechts müssen parallel zueinander laufen. Häufiges Nachmessen ist deshalb ebenso ratsam wie der Einsatz einer Wasserwaage.
Aushub
Als nächstes geht es darum, innerhalb der Wegbegrenzungen durch die Schnüre den Raum für den Unterbau auszuheben. Dafür verwendet man bei kürzeren Wegen einen Spaten, bei längeren einen Minibagger, den man im Baumarkt ausleihen kann. Der Aushub beginnt zweckmäßigerweise damit, mit dem Spaten entlang der Seiten die Fläche abzustechen. Anschließend wird die gesamte Wegfläche bis zu einer Tiefe von 30 bis 35 komplett ausgehoben. Im Anschluss wird die frei gelegte Fläche intensiv mit einem Rüttler, der sich ebenfalls relativ günstig ausleihen lässt, festgeklopft.
Wegeinfassung verlegen
Damit der nötige Unterbau und anschließend die Waschbetonplatten eingebracht werden können, müssen stabile Seitenbegrenzungen geschaffen werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer sogenannten Wegeinfassung. Dazu werden in der Regel Begrenzungsplatten verwendet, die senkrecht aufgestellt werden. Idealerweise ruhen sie auf einem zuvor geschaffenen Betonfundament, das eine Stärke von on zehn bis 20 cm haben sollte. Dieses Fundament garantiert eine höhere Standfestigkeit der Begrenzungen. Die Wegeinfassungen müssen an beiden Seiten des geplanten Weges nahtlos angebracht werden. Die einzelnen Platten sollten mit einem Gummihammer in den weichen Beton des Fundaments geklopft werden bis sie oben mit der gezogenen Schnur abschließen.
Unterbau anlegen
Nachdem das Fundament für die Wegbegrenzung ausgetrocknet ist, kann damit begonnen werden, den Unterbau anzulegen. Ziel dieser Maßnahme ist einerseits eine hohe Stabilität und andererseits das Versickern von Regenwasser zu ermöglichen. Die erste Schicht des Unterbaus besteht aus Kies oder Schotter mit einer Körnung von 32 mm. Diese Schotterschicht sollte je nach Tiefe des Aushubs eine Stärke von 20 bis 30 cm haben. Mit einem Rechen wird das Ganze flächendeckend und gleichmäßig verteilt. Auf die Schotterschicht kommt eine vier bis fünf Zentimeter dicke Sandschicht, die mit einer Holz- oder Metalllatte sehr sorgfältig glatt gezogen wird.
Waschbetonplatten verlegen
Auf die Sandschicht werden nun die einzelnen Waschbetonplatten verlegt. Zwischen den Platten und zu den Wegeinfassungen hin sollte jeweils ein Zwischenraum (Fugen) von zwei bis drei Millimetern belassen werden. Jede einzelne Platte wird mit einem Gummihammer in den Sand geklopft. Ist die komplette Wegfläche mit Waschbetonplatten bedeckt, lässt man die Platten am besten einige Stunde ruhen, bis sie sich gesetzt haben.
Fugen verfüllen
Nun müssen die vorhandenen Fugen und Abstände zwischen den Platten und den Wegbegrenzungen gefüllt werden. Dazu bieten sich zwei Möglichkeiten an: Entweder man verwendet sogenannten Fugensand oder aushärtenden Fugenfüller. Der Fugensand wird dabei mehrfach mit einer Schaufel auf der gesamten Fläche verteilt und anschließen mit einem Besen in die Fugen eingekehrt, bis diese gefüllt sind. Der Fugenfüller wird zielgenau in die Fugen eingebracht. Je nach Hersteller kann sich die Vorgehensweise dabei unterscheiden. Die Vorteile eines Fugenfüllers liegen darin, dass er länger hält als Fugensand und zudem besser dafür sorgt, dass sich in den Fugen kein Unkraut bilden kann, das dann regelmäßig mit viel Mühe entfernt werden muss.
Weg ab rütteln
Abschließend kommt dann noch einmal der geliehene Rüttler zum Einsatz. Mit ihm wird der gesamte Weg bearbeitet. Er sorgt dafür, dass die Waschbetonplatten stabil sitzen und sich später nicht mehr weiter absenken. Eventuell kann es sein, dass nach dem Rütteln die einzelnen Fugen noch einmal nachgefüllt werden.
Waschbeton gestalten
Waschbetonplatten bieten durch ihre aus natürlichen Steinen bestehende Oberfläche schon von Hause aus einen starken optischen Reiz. Wer mag, kann diesen Reiz noch verstärken. Es ist nämlich relativ problemlos möglich, die Platten mit Farbe zu bemalen. Dazu sollte eine wasserfeste und naturverträgliche Farbe verwendet werden. Für welche Farbtöne man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Zum Aufbringen eignet sich entweder ein Pinsel oder eine Sprühpistole. Die Platten sollten dabei möglichst flächendeckend bestrichen werden, ohne allerdings die Steine bis zur Unkenntlichkeit zu übertünchen.