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Pflastern: Ideen für Terrasse und Garten

Wer Pflastern auf die rein funktionale Aufgabe einer Flächenbefestigung beschränkt, dem bleibt das Tor verschlossen in eine fantasievolle Welt kreativer Gartengestaltung. Pflaster aus Naturstein, Klinker oder Beton bilden mit steinerner Langlebigkeit den idealen Gegenpol zum Werden und Vergehen einer Gartenbepflanzung. Mannigfaltige Formen und wunderschöne Farbtöne ermöglichen individuelle Gestaltungsvarianten für jede Stilrichtung und jeden Geldbeutel. Diese Ideen möchten Ihre Fantasie beflügeln, Pflasterarbeiten als stilgebende Komponente für Terrasse und Garten einzusetzen.

Video-Tipp

Polygonalplatten

– angesagt und preisgünstig für den Sitzplatz –

Der Trend zur naturverbundenen Gartengestaltung schlägt sich nieder in der Strukturierung von Pflasterflächen. Der formale, streng geometrische Aufbau wird zusehends verdrängt durch formwilde Kompositionen. Den Wunsch nach der geordneten Unordnung für die Befestigung von Terrasse und Garten erfüllen Polygonalplatten in Perfektion. Es handelt sich um bruchraue Natursteinplatten in naturbelassener Formgebung. Daher gleicht keine Polygonalplatte der anderen, was jeder Pflasterfläche ein unikates Erscheinungsbild verleiht. Da nahezu alle Naturstein-Arten als Polygonalplatte erhältlich sind, steht für jeden Geldbeutel eine stilvolle Lösung bereit. Die folgende Übersicht demonstriert das breit gefächerte Spektrum an Gestaltungsvarianten für einen befestigten Sitzplatz mit Polygonalplatten:

  • Porphyr, das rötliche Vulkangestein mit gut sichtbaren, eingeschlossenen Kristallen: ab 12,90 Euro je m²
  • Donau-Gneis, das langlebige Hartgestein, als gold-braune Farbvariante für mediterranes Flair: ab 27,90 Euro je m²
  • Granit, der hochwertige Naturstein in edlem Grau für die elegante Gartengestaltung: ab 153,50 Euro je m²

Naturrauhe Polygonalplatten stehen hoch im Kurs, um damit Gehwege und Terrassen stilvoll zu pflastern. Mit diamantgesägter oder sandgestrahlter Oberfläche werden die Natursteinplatten zu Fußschmeichlern, ohne an Rutschfestigkeit einzubüßen. Um die nähere Umgebung von Swimmingpool oder Schwimmteich zu befestigen, sind die formwilden Bruchplatten daher eine gute Wahl.

Clevere Wegegestaltung

– So kommt ein kleiner Garten groß raus –

An modernen Einfamilienhäusern ist der Platz für den Garten zumeist knapp bemessen. Hier sind durchdachte Methoden gefragt, den zur Verfügung stehenden Raum optisch zu vergrößern. Ein gelungener Lösungsansatz wertet einen Gartenweg auf zur raumbildenden Sichtachse. Dieser Kunstgriff gelingt auf verschiedenen Ebenen, die einander verstärken.

So gelingt es:

  • Geschwungener Wegeverlauf Richtung Gartenende
  • Ausgerichtet auf einen Blickfänger, wie Skulptur, Rondell oder Teich
  • Wegegestaltung mit rechteckigen Pflastersteinen, verlegt im vertikalen Läuferverband

Nimmt der Gartenweg seinen Anfang von einer Terrasse, sollten korrespondierende Steinqualitäten für die Pflasterflächen verwendet werden. Idealerweise hellt der Farbton sukzessive bis zum Ende des Weges auf, was einen ergänzenden Beitrag leistet zur optischen Tiefenwirkung. Das folgende Beispiel verdeutlicht den eindrucksvollen Effekt: Die Terrasse ist gepflastert mit Granit-Pflasterplatten in Anthrazit. Als Übergang zum Gartenweg fungiert eine Treppe aus grauen Granit-Blockstufen. Auf dem Weg sind hellgraue Strangpress-Klinkerpflaster in Rechteckform verlegt, die zum Ende des Weges eine weißgraue Farbnuance aufweisen.

Steinerne Wucht trifft auf filigranes Grün

– Ideen für begrünte Pflasterflächen –

Vollständig mit Pflaster versiegelte Gartenflächen sind nicht immer die bestmögliche Gestaltungsvariante. Für die naturnahe Befestigung von Stellplätzen im Garten und Vorgarten – beispielsweise für Mülltonnen, Gartengeräte oder den PKW – sind besondere Ideen gefragt. Das gilt ebenfalls für den lauschigen Sitzplatz unter einem Baum, an dem ein fester Untergrund wünschenswert ist, der die Wurzeln der Baumscheibe nicht beeinträchtigt. Mit einer Kombination aus Pflastersteinen und kleinwüchsiger Begrünung gelingt der gärtnerische Geniestreich. Die folgenden Optionen mögen Ihre Fantasie beflügeln:

  • Rasengittersteine aus Beton mit einer Oberflächenschicht aus Quarz für eine edle Optik
  • Hohlräume befüllt mit Pflanzenerde, um darauf Rasensamen zu säen
  • Alternativ als Bepflanzung kleine Sedum oder Sempervivum verwenden
Pflastersteine

Sofern die Rasengittersteine keinem Fahrzeug standhalten müssen, können Sie beim Pflastern auf eine Bettung aus Schotter oder Beton verzichten. Das hohe Eigengewicht von mehr als 20 kg macht eine zusätzliche Verankerung überflüssig. Heben Sie das Erdreich so tief aus, dass die Kanten der Steine ein Stück weit aus dem Boden herausragen. Auf diese Weise beugen Sie späterer Pfützenbildung vor.

Tipp:

Für den Hausbaum inmitten der Rasenfläche wird jedes Mähen zu einem Drahtseilakt, wenn es sich um einen Flachwurzler handelt, wie dem Kugelahorn ‚Globosum‘. Sind Sie es leid, dass der Messerbalken mit den hervorstehenden Wurzelsträngen regelmäßig kollidiert? Dann verlegen Sie auf der Wurzelscheibe Rasengittersteine. Das schont die Nerven, den Rasenmäher und die Wurzeln gleichermaßen.

Feuerstelle pflastern

– Sicherheit mit dekorativer Note –

Ein prasselndes Lagerfeuer im abendlichen Sommergarten steht ganz oben auf der Wunschliste von Gartenbesitzern. Vom mobilen Feuerkorb bis zur gemauerten Feuerstelle erstreckt sich das Spektrum für den romantischen Deko-Traum. Eine umsichtige Standortwahl in ausreichendem Abstand zu brennbaren Pflanzen, den Gebäuden und Nachbarn ist nur ein sicherheitsrelevanter Aspekt. Ein gepflasterter Untergrund leistet einen ebenso wichtigen Beitrag zur ungetrübten Freude am knisternden Lagerfeuer. Hitzeempfindliche, weiche Natursteinarten und Betonsteine kommen für diesen Zweck nicht in Betracht. Die folgenden Gestaltungsideen geben einen Einblick in die vielfältigen Optionen:

  • Preisgünstig: Kleinpflaster aus gebrauchtem Basalt in Kreisform verlegen
  • Elegant und günstig: Feuerstelle aus Ziegeln mauern, umgeben von einer gepflasterten Fläche aus Polygonalplatten
  • Pfiffig: den ausrangierten Pool pflastern mit Ziegeln oder Klinkern und umfunktionieren in eine Feuerstelle

Ist eine uniforme Pflasterfläche an der Feuerstelle nicht in Ihrem Sinn, lockern Sie das Erscheinungsbild mit Mini-Kiesflächen kreativ auf. Zu diesem Zweck sparen Sie beim Pflastern geometrische Flächen aus, um diese mit Kieselsteinen zu füllen. Eine Bepflanzung, wie bei Rasengittersteinen, ist hier risikobehaftet, da Funkenflug im Sommer trockenen Rasen entzünden kann.

Historisches Flair für den Bauerngarten

– Inspirationen in Stein –

Die prachtvollen Kloster- und Bauerngärten des Mittelalters stehen bis heute Pate für eine traditionelle Form der Gartengestaltung mit dem Ziel einer teilweisen Selbstversorgung. Eine wichtige authentische Komponente ist das Wegesystem als Kreuzgang mit einem Rondell als Zentrum. Für die Befestigung sind hier moderne Pflastersteine fehl am Platz. Um dem geschichtsträchtigen Konzept bei der Wahl des Bodenbelags gerecht zu werden, richtet sich der Blick auf antike, rund geformte Pflastersteine, auch bekannt als Wackersteine, Katzenkopfpflaster oder Bonbonpflaster. Pflastern Sie mit diesen steinernen Botschaftern der Vergangenheit den Hauptweg, Sitzplatz sowie das Rondell, scheint es für den Betrachter, als sei die Zeit in Ihrem Bauerngarten stehen geblieben.

Erhältlich ist die urige Pflasterstein-Variante im Fachhandel als gebrauchte Qualität zum günstigen Preis. Unter Herstellern hat sich die steigende Nachfrage nach Wackersteinen herumgesprochen, sodass sie aus Travertin, Sandstein, Granit oder anderen Natursteinarten originalgetreu nachproduziert werden. Gleichwohl punktet gebrauchtes Kleinpflaster mit besonderen Vorzügen. Die Oberfläche wurde im Verlauf von Jahrhunderten glattgelaufen, was einen einzigartigen Charme erzeugt. Gegenüber dem vergleichsweise rauen Neumaterial, bieten die abgewetzten Katzenkopfsteine überdies einen verbesserten Gehkomfort.

Böschungspflaster

– Ideen für die dekorative Hangbefestigung –

Ein Garten in Hanglage punktet mit einer natürlichen Geländemodellierung für einzigartige Gestaltungsideen, die ein ebenes Gelände nicht zu bieten hat. Bevor die gärtnerische Kreativität zum Zuge kommt, steht die Frage der Sicherheit im Zentrum des Interesses. Je steiler der Hang, desto professioneller sollte er vor dem Abrutschen gesichert sein. Mit Böschungspflaster wird der Anspruch ebenso zuverlässig wie formschön erfüllt. Hierbei handelt es sich um roh gespaltene Bruchsteine mit einer Stärke von 10 bis 35 cm. Verlegt in einer Bettung aus Schotter oder Beton, verleihen die speziellen Pflastersteine Böschungen, Hängen oder einem steilen Ufer zuverlässige Stabilität.

Böschungspflastersteine aus Muschelkalk offerieren eine preisgünstige Problemlösung für Flächen, die sich nicht permanent im Blickfeld befinden. Repräsentativ pflastern Sie einen Hang mit Steinen aus Granit in warmen Farbtönen. Indem Sie farbgleiche Granitsteine verwenden für die Befestigung von Haupt-Terrasse sowie kleiner Sitzplätze auf den unteren Hangebenen, kreieren Sie eine harmonische Optik im Gesamtbild.

Mit kräftig verzweigenden Mini-Stauden und Kleingehölzen gehen Böschungspflastersteine eine kongeniale Partnerschaft ein. Indem Sie zwischen den Steinen Lücken aussparen und mit Humus füllen, finden hier pflegeleichte Hangpflanzen Platz für ein vitales Wachstum. Hier sind florale Überlebenskünstler gefragt, die den besonderen Anforderungen gewachsen sind. Robustes Gedenkemein (Omphalodes verna), unverwüstliche Waldsteinie (Waldsteinia ternata) und langlebiger Storchschnabel (Geranium) setzen mit ihrer Blütenpracht dekorative Akzente im Hang. Bei ausgeprägt steilem Gefälle sind Teppich-Johanniskraut (Hypericum calycinum), der Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis) sowie Zwergmispeln (Cotoneaster) zuverlässig zur Stelle.

Beleuchtete Pflastersteine

– Highlight für Terrasse und Garten –

Stimmungsvolles Ambiente und Orientierungshilfe bei Nacht bieten beleuchtete Pflastersteine, die sich in jede befestigte Fläche integrieren lassen. Pflasterklinker oder Betonsteine sind ausgestattet mit einer Leuchtdiode. Die Energieversorgung läuft über einen Trafo, der an das Stromnetz angeschlossen wird oder mit praktischer Solar-Technik. Die eingebaute Lichtquelle beeinträchtigt nicht die Stabilität oder Frostsicherheit der Pflastersteine.

Tipp:

Randsteine verleihen jeder Pflasterfläche zusätzliche Stabilität. Setzen Sie die Steine in ein Streifenfundament aus Beton von mindestens 10 cm Stärke, damit sie nicht verrutschen. Erst wenn der Beton getrocknet ist, legen Sie das aus Kies, Schotter und Sand ein Bett an für die Pflastersteine.

Klassische und moderne Verlegemuster im Überblick

Pflastersteine verlegen - Muster

Beim Pflastern nimmt die Optik eine Schlüsselrolle ein. Überlegen Sie daher schon bei der Planung, wie Sie die Steine und Platten bei der Verlegung anordnen. Eine Vielzahl klassischer und topaktueller Verlegemuster veranschaulicht, wie Sie gepflasterten Flächen auf der Terrasse und im Garten den letzten Schliff verleihen. Die beliebtesten Varianten werden im Folgenden näher beleuchtet:

Wilder Verband

Das Verlegemuster ist den Römern abgeschaut und bietet sich primär an für das Pflastern mit Wackersteinen. Auf einem Untergrund aus Kies, Schotter und Sand werden die kleinen bis mittelgroßen Steine unregelmäßig angeordnet. Geometrische Formen gelten im wilden Verband als Stilbruch. Einzige Prämisse für die Verlegearbeiten ist die konsequente Vermeidung von Kreuzfugen, weil diese die Stabilität der befestigen Fläche beeinträchtigen.

Läuferverband

Einfach und perfekt geeignet für den Anfänger ist das Pflastern mit genormten Betonsteinen im Läuferverband. Die Steine werden an den Rändern zugeschnitten und Reihe für Reihe in Originalgröße nebeneinander gelegt. Wichtig zu beachten ist, dass keine Kreuzfugen entstehen. Das heißt konkret, dass Sie die Steinreihen so versetzen, dass die Fugen der ersten Reihe auf die Mitte der Steine in der zweiten Reihe zulaufen und so fort.

Diagonalverband

Im Grundaufbau ähnelt der Diagonalverband dem Läuferverband und ist ebenso einfach anzuwenden. Einziger Unterschied ist die diagonale Ausrichtung der Pflastersteine im 45-Grad-Winkel. Genormte Beton-, Klinker- und Natursteine sind geeignet für das diagonale Verlegemuster.

Flechtverband

Das Verlegemuster im Flechtverband legt die Messlatte ein Stück höher. Die Methode zielt ab auf ein Muster, wie es beim Korbflechten entsteht. Zu diesem Zweck wird die Hälfte der Pflastersteine halbiert. Ein ganzer und ein halber Stein bilden ein Paar, das nebeneinander liegt. Das nächste Steinpaar liegt senkrecht zum vorherigen Paar. Fahren Sie so fort bis zum Randabschluss, wo gegebenenfalls die letzten Steinpaare zugeschnitten werden.

Blockverband

Das ideale Verlegemuster für die Terrasse und den Sitzplatz im Garten. Verlegt werden stets zwei Steine im parallelen Block. Das nächste Steinpaar stößt in entgegengesetzter Richtung an. Auf diese Weise entsteht ein Schachbrettmuster, das die ansonsten verpönten Kreuzfugen in Kauf nimmt. Dieser Umstand reduziert die Stabilität der Pflasterfläche, sodass dieses Verlegemuster für Einfahrten nicht geeignet ist.

Bogenpflaster

Pflastern in Bögen und Schuppenformen ist die Königsdisziplin im Pflastern. Prädestiniert für dieses Verlegemuster ist Kleinpflaster aus Naturstein. Präzise Markierungen mit gespannten Schnüren und einem Nagelzirkel im Sandbett sind unerlässlich für ein zufriedenstellendes Resultat. Ausgangspunkt für die Verlegung ist stets der Bogen selbst. Von hier aus arbeiten Sie sich bogenweise nach unten vor. Erfahrungsgemäß werden am Ende eines Bogens die Steine kleiner, sodass Sie für eine perfekte Optik mindestens zwei Körnungen benötigen, wie 10/12 und 5/7.

Kreismuster

Kreisförmige Pflasterflächen markieren im Garten einen Kontenpunkt, betonen den Standort von Blickfängern und sind ideal für die runde Terrasse. Für Anfänger bietet der Fachhandel vorkonfektionierte Betonsteine an, die in Keilform gegossen sind. Fortgeschrittene mit einem Faible für Naturstein greifen auf Kopfsteinpflaster zurück. Im Gegensatz zum Bogenpflastern beginnen im Kreis die Verlegearbeiten im Zentrum mit vier im Quadrat arrangierten Steinen. Ausgehend von diesem Mittelpunkt zeichnen Sie mit dem Nagelzirkel die Kreiskontur in den Sand. Richtschnüre markieren die Höhe der verlegten Steine. Bei der Verlegung zu beachten ist, dass die schmalen Kantenlängen Richtung Kreismitte und die breiten Kantenlängen nach außen weisen. Eine Kombination aus hellen und dunklen Pflastersteinen erzeugt in der optischen Wirkung einen besonderen Reiz.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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