Binsenkaktus, Rhipsalis baccifera – Pflege-Tipps
Inhaltsverzeichnis
Rhipsalis baccifera trägt ebenfalls die Bezeichnung Binsenkaktus und hat sich mittlerweile als populäre Zimmerpflanze etabliert. Die runden Kakteenglieder können eine Länge von mehreren Metern erreichen, deshalb ist Rhipsalis baccifera optimal als Ampelpflanze geeignet. Der Kaktus gehört zu den Sukkulenten und sitzt in seiner Heimat Südamerika auf anderen Pflanzen auf, aus diesem Grund bildet das Gewächs auch keinen nennenswerten Wurzelballen aus. Der Binsenkaktus ist nicht frosthart, kann aber die warme Jahreszeit draußen verbringen, auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten.
Standort & Pflanzsubstrat
Aufgrund seiner tropischen Herkunft muss Rhipsalis baccifera die kalten Monate im Zimmer gehalten werden, kann aber den Sommer über nach draußen, entweder auf den Balkon, die Terrasse oder in den Garten. Sowohl bei Zimmerhaltung als auch im Freien ist die Pflanze vor starker Mittagshitze zu schützen, diese führt zu Verbrennungen an den Blättern. Wichtig ist die Einhaltung einer gleichmäßig hohen Temperatur, dauerhaft zu niedrige Temperaturwerte wirken sich nachteilig auf das Wachstum und die Blüte aus. Die folgenden Aspekte sind beim Standort und dem Pflanzsubstrat zu beachten:
- gedeiht ganzjährig sehr gut in Wohnräumen
- bevorzugt sonnige bis halbschattige und stets warme Standorte
- ideal sind Plätze mit Sonnenbestrahlung am Morgen und am Abend
- nicht der prallen Mittagssonne aussetzen
- beim Übersommern im Freien vor Regen und Wind schützen
- im Sommer sind Temperaturwerte zwischen 20-27 °C ideal
- im Winter sind niedrigere Temperaturen angebracht, zwischen 16-20 °C
- als Pflanzsubstrat ist spezielle Kakteenerde optimal, im Fachhandel erhältlich
- zum selber Herstellen Torf, Sand und Blumenerde vermischen
Gießen & Düngen
Der Binsenkaktus stammt aus den Tropen und ist deshalb an regelmäßige Wassergaben gewöhnt, jedoch sollte er nicht zu stark auf einmal gegossen werden. Je kühler der Standort der Pflanze ist, desto weniger Wasser benötigt diese. Außerdem bevorzugt Rhipsalis baccifera eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, der Kaktus kommt mit den oft trockenen Bedingungen in Wohnräumen nicht so gut zurecht. Vor allem in der Winterzeit, wenn die Heizung auf vollen Touren läuft, ist deshalb auf eine zusätzliche Erhöhung der Luftfeuchte zu achten:
- einmal die Woche gießen, während der heißen Sommermonate zweimal, im Winter weniger
- überschüssiges Wasser sofort abfließen lassen, damit keine Fäule entstehen kann
- zwischen den Gießeinheiten abwarten, bis die Erdoberfläche gut angetrocknet ist
- Pflanzsubstrat und Wurzelballen nie komplett austrocknen lassen
- Staunässe unbedingt vermeiden, führt oft zum Absterben der Pflanze
- für Erhöhung der Luftfeuchte Wasserschalen auf den Heizkörpern aufstellen
- Binsenkaktus periodisch mit Wassernebel besprühen
- in der Vegetationsperiode (Februar bis Juli) düngen
- nur bis zur Öffnung der Knospen düngen
- normaler Kakteendünger reicht aus, zweimal im Monat verabreichen
- ansonsten verdünnte Super-Phosphatlösung verwenden
Triebe & Blüten
Rhipsalis baccifera ist mittlerweile ziemlich häufig als Zimmerpflanze in den heimischen Wohnräumen anzutreffen und vor allem wegen der langen und exotisch anmutenden Kakteenglieder sehr beliebt. Darüber hinaus bildet die Pflanze auch Blüten aus. Wenn der Binsenkaktus den Sommer über einen geschützten Platz an der frischen Luft bekommt, belohnt er dies mit einer reichhaltigeren Blütephase:
- hängende Wuchsform, ideal als Ampelpflanze geeignet
- 2-4 mm dicke und runde Kakteenglieder, diese sind einzelnen zusammengesetzt
- kann Wuchslängen von bis zu 4 m erreichen
- Triebe sind mit steifen Borsten bedeckt
- Blütezeit im Februar
- bildet kleine Blüten in weiß, rosa oder cremefarbe aus, Durchmesser liegt bei etwa 1 cm
- Blüten erscheinen an den Seitenästen, entwickeln nur schwachen Duft
Umtopfen
Der Binsenkaktus bildet normalerweise nur recht wenige und dazu sehr kleine Wurzeln aus, deshalb ist das Umtopfen ausgesprochen selten notwendig. Allerdings werden die Kakteen im Fachhandel oft in sehr kleinen Pflanzgefäßen angeboten, die häufig im Laufe der Zeit vollständig durchwurzeln. In diesem Fall ist das Umtopfen erforderlich:
- bester Zeitpunkt zum Umtopfen ist im Frühling
- Pflanze vorsichtig in größeres Gefäß umsetzen
- nie im Winter umtopfen, dies schwächt die Pflanze
Schneiden
Der Binsenkaktus braucht für ein gesundes Wachstum keinen regelmäßigen Rückschnitt, jedoch kann sich das Beschneiden aufgrund des langen Wuchses als notwendig erweisen:
- stets alte und abgestorbene Triebe entfernen
- lange und störende Triebe abschneiden
- lässt sich ohne Probleme in die gewünschte Form schneiden
- leicht giftiger Pflanzensaft, besser Handschuhe beim Beschneiden tragen
Überwintern
Rhipsalis baccifera hält keine spezielle Winterruhe ein und braucht auch kein gesondertes Winterquartier. Die Pflanze sollte jedoch nicht direkt am Fenster stehen, damit der Unterschied der Temperaturen nicht zu groß ist. Die folgenden Aspekte sind beim Überwintern zu beachten:
- nicht winterhart, darf nur im Sommer nach draußen
- mag es das ganze Jahr über warm
- während des Winters sollten trotzdem niedrigere Temperaturen am Standort vorherrschen
- nicht in unmittelbarer Nähe zum Heizkörper aufstellen oder aufhängen
- verträgt weder die zu starke Wärme noch die geringe Luftfeuchte in beheizten Räumen
Vermehren
Rhipsalis baccifera lässt sich entweder durch Samen aus dem Fachhandel oder durch Stecklinge vermehren. Die Vermehrung mit Stecklingen ist normalerweise leicht zu realisieren und führt zu guten Ergebnissen. Sobald sich neue Kakteenglieder bei den Stecklingen zeigen, kann die Jungpflanze an das Raumklima gewöhnt und wie ein ausgewachsenes Exemplar behandelt werden. Die folgenden Kriterien sind beim Vermehren zu beachten:
- ca. 10 cm lange Stecklinge von der Mutterpflanze abschneiden
- Stecklinge ca. 10 Tage an einem sonnigen, aber nicht zu heißen Platz antrocknen lassen
- im Anschluss Stecklinge in Gruppen eintopfen
- Pflanztiefe sollte etwa ein Drittel der Stecklinge betragen
- ideales Pflanzsubstrat ist ein Gemisch aus Erde und Sand, bspw. handelsübliche Kakteenerde
- Standort des Anzucht-Topfes hell bis halbschattig auswählen, ohne direkte Sonnenbestrahlung
- optimale Temperaturwerte für die Anzucht liegen bei 20-23 °C
- gleichmäßig hohe Luftfeuchtigkeit ist förderlich
- Pflanzsubstrat immer leicht feucht halten, aber nie zu nass
Krankheiten & Schädlinge
Wenn sich Fehler bei der Pflege einschleichen und die Standortbedingungen nicht stimmen, dann kommt es beim Binsenkaktus schnell zu Krankheiten oder einem Befall mit Schädlingen:
- anfällig für Milben, Schmier- und Wollläuse
- Kaktus regelmäßig auf Befall kontrollieren
- mit Produkten auf Neemöl-Basis bekämpfen
- Hilfe bieten auch Mittel mit Paraffinöl
- Staunässe durch übermäßige Wassergaben führt zu Wurzelfäule
- Drainage anlegen, um Durchlässigkeit des Bodens zu verbessern
Fazit der Redaktion
Der Binsenkaktus ist relativ pflegeleicht und gedeiht prächtig, solange dieser an einem passenden Standort steht oder hängt. Der Kaktus ist zwar nicht winterhart, darf aber die warmen Sommermonate draußen verbringen. Als Dank für den Standortwechsel an die frische Luft erwartet den Gärtner eine besonders üppige Blüte. Wichtig sind richtig dosierte Wassergaben und ein gut drainiertes Pflanzsubstrat, denn ständig feuchte Erde führt zu Krankheiten und Schädlingsbefall. Das Vermehren lässt sich mit Stecklingen leicht und zeitnah durchführen, auf diese Weise lassen sich auch große Räume mit diesen exotischen Kakteen begrünen. Aufgrund der hängenden und lang wachsenden Triebe eignet sich Rhipsalis baccifera als Ampelpflanze, welche auch anmutige Blüten als Zierde ausbildet.
Wissenswertes zum Binsenkaktus in Kürze
Steckbrief
- Rhipsalis baccifera ist ziemlich häufig als Zimmerpflanze zu finden. Seine Glieder sind ca. 2 bis 4 mm dick und rund.
- Die Kakteenglieder können bis zu 4 Meter lang werden und sind aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt. Sie hängen nach unten.
- Rhipsalis baccifera ist eine ideale Ampelpflanze. Der Kaktus zählt zu den Aufsitzerpflanzen und stammt ursprünglich aus Südamerika.
- Die Kakteen blühen im Februar. Die kleinen, weißen oder cremefarbenen Blüten duften nur sehr schwach.
Standort
- Rhipsalis baccifera benötigt einen hellen und warmen Standort. Direkte Sonne mag die Pflanze absolut nicht.
- Im Sommer steht der Kaktus gern im Freien, aber da immer geschützt vor der kräftigen Mittagssonne.
- Morgen- und Abendsonne machen der Pflanze nichts aus. Der Platz sollte ebenso wind- und regengeschützt sein.
- Rhipsalis baccifera kann auch ganzjährig in der Wohnung gedeihen.
- Sie hält keine Winterruhe und mag es ganzjährig warm. Temperaturen zwischen 20 und 27 °C sind ideal.
- Im Winter sollten die Temperaturen etwas niedriger sein und so zwischen 16 und 20 °C liegen.
Pflanzsubstrat
- Für Rhipsalis baccifera verwendet man spezielle Kakteenerde oder eine Mischung aus Torfmull, Sand und Blumenerde.
Gießen
- Der Binsenkaktus muss mäßig, aber regelmäßig gegossen werden.
- Zwischen den Wassergaben wartet man, bis das Pflanzsubstrat angetrocknet ist.
- Der Pflanzballen sollte besser nicht völlig austrocknen.
- Man kann den Ballen gut in ein Wasserbad tauchen, dass er sich richtig voll saugen kann.
- Nach dem Gießen oder Tauchen wartet man 10 bis 20 Minuten und gießt dann überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer oder Übertopf aus.
- Nasse Füße sind unbedingt zu vermeiden. In heißen Sommern benötigen die Pflanzen entsprechend mehr Wasser.
- Im Winter gießt man weniger. Je kühler die Pflanze steht bzw. hängt, um so weniger Wasser wird benötigt.
Düngen
- Rhipsalis baccifera wird zwischen Februar und Juli gedüngt, am besten mit einer verdünnten Superphosphatlösung oder normalem Kakteendünger.
Schnitt
- Der Binsenkaktus muss nicht geschnitten werden. Lange, störende Triebe können aber problemlos entfernt werden.
Vermehrung
- Rhipsalis baccifera wird durch Stecklinge vermehrt. Dazu schneidet man etwa 10 cm lange Stecklinge von der Mutterpflanze ab.
- Diese lässt man etwa 10 Tage an einem absonnigen und nicht zu warmen Platz trocknen.
- Anschließend topft man die Stecklinge ein, idealer Weise in Gruppen. Die Pflanztiefe beträgt etwa ein Drittel des Stecklings.
- Als Pflanzsubstrat eignet sich ein Erde-Sand-Gemisch, wie handelsübliche Kakteenerde.
- Der Standort für die Stecklinge sollte hell bis halbschattig sein.
- Direkte Sonne ist zu vermeiden! Temperaturen um die 20 °C sind förderlich, ebenso wie eine hohe Luftfeuchtigkeit.
- Es empfiehlt sich deshalb, eine Tüte über das Anzuchtgefäß zu stülpen.
- Man muss allerdings täglich lüften, um eine Schimmelbildung der Erde zu vermeiden.
- Die Erde muss immer leicht feucht gehalten werden, auf keinem Fall nass.
- Sobald sich neue Kakteenglieder zeigen, kann man die junge Pflanze an das Raumklima gewöhnen.
Schädlinge und Krankheiten
- Als Schädlinge treten Milben, Schmier- und Wollläuse auf. Diese können mit Neem- oder Paraffinöl-Produkten bekämpft werden.
- Zu viel Wassergaben und daraus resultierende ständig feuchte Erde führen genau wie ein schlecht drainierter Boden zum Auftreten von Wurzelfäule.