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Pflege von Zitruspflanzen – Schneiden und Überwintern

Zitronenbaum (Citrus x limon)

Zitruspflanzen gehören in die Familie der Rautengewächse, die aus der Region des Südwestens von Asien kommen. Dort herrschen ein tropisches oder subtropisches Klima und damit genau die Lebensbedingungen, die diese Pflanzen benötigen.

Zitrusfrüchte, wie Zitronen oder Orangen sind die Früchte der Zitruspflanzen und gehören als Sonderform zu den Beeren. Ihre Vorliebe zum warmen und feuchten Klima sorgt dafür, dass Zitruspflanzen vor allem in den warmen Teilen der Welt gedeihen. Dort werden sie entweder als Baum oder als Strauch kultiviert, womit sie Höhen von bis zu 25 Metern erreichen können.

  • junge Zweige in hellem Grün und mit Kanten
  • ältere Zweige dunkelgrün und rund
  • Blätter oval bis länglich, oben dunkelgrün, darunter hellgrün
  • weiße Blüten, duftend
  • Früchte kugelrund, birnenförmig und unterschiedlich groß
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Der Ursprung der Zitruspflanzen

Zitruspflanzen stammen ursprünglich aus dem Ostasiatischen Raum, die Vorläufer waren auch im Himalaja, in Myanmar und in China in der Provinz Yunnan bekannt. Schon in einem Text aus der Zeit um 2205-2197 v. Chr. wurden in China Zitrusfrüchte erwähnt, die Zitronatzitrone soll aus Indien stammen. Sie war auch die erste Zitrusfrucht, die durch den Menschen nach Westen gebracht wurde. Der Zitronenbaum wurde zunächst in Persien angepflanzt und dort von Rittern Alexander des Großen nach Kleinasien eingeführt. Der Philosoph und Naturforscher Theophrastos von Eresos hat im östlichen Mittelmeerraum eine genaue Beschreibung der Zitronatzitrone abgegeben, damit war der Weg in den Süden Europas, wo sie und die weiteren Verwandten auch heute noch wachsen und gedeihen.

Das mediterrane Ambiente und das südliche Flair, das dem Pflanzenliebhaber automatisch in den Sinn kommen, wenn er nur das Wort Zitruspflanze hört, ist auch der Grund für die Beliebtheit. Man assoziiert sofort südliche Sonne, strahlend blaues Meer und einen wolkenlosen blauen Himmel mit dem Land, in dem die Zitronen blühen. So mancher Reisende hat aus seinem Urlaub in Italien, Spanien, Griechenland oder in einem der anderen Länder am Mittelmeer eine Zitruspflanze mit nach Hause genommen. Wenn nicht, kann man sie mittlerweile auch im Fachhandel kaufen und sogar über den Onlinehandel bestellen. Die Frage, ob und wie man Zitruspflanzen schneiden und überwintern sollte, ist also wichtig und interessant.

Allgemeines zum Standort der Zitruspflanze

In der Natur wächst und gedeiht die Zitruspflanze in warmen Regionen, wobei die Wärme ausreichend lange vorhanden sein muss. Selbst die Früchte benötigen eine Lagerung bei Temperaturen um 7°C mit entsprechender Luftfeuchtigkeit. Wenn die Temperaturen zu kühl werden und die Luftfeuchtigkeit zu trocken ist, können die Zitruspflanzen ständig neue kleine Früchte bilden. Das ist nicht natürlich und kann der Pflanze eher schaden, auch wenn die kleinen Minizitronen oder Orangen niedlich aussehen.

Probleme beim Überwintern

Im Sommer können Zitruspflanzen auf der Terrasse stehen und dort die volle Sonne genießen. Hier erfreuen sie den Eigentümer und jeden, der diese schöne Pflanze ansieht. Sobald aber die Temperaturen kühler werden, heißt es, die Zitruspflanze an einen geeigneten Ort zum Überwintern zu bringen. Zwar wäre eine denkbare Lösung, die Pflanze einfach ins Haus zu holen, aber erstens sind der deutliche Temperaturunterschied und zweitens die veränderten Lichtverhältnisse problematisch. Vor allem, wenn es sich um eine Kübelpflanze handelt, die eine Winterruhe benötigt, sollte das Winterquartier besonders sorgfältig ausgewählt werden. Diese Orte bieten sich dafür an:

  • Wintergarten
  • helles Treppenhaus
  • Gewächshaus
  • Keller

Der Wintergarten hat eigentlich nur Vorteile, sofern die Temperatur angepasst werden kann und er nicht als Wohnraum genutzt wird. Dann wäre er zu warm geheizt und ein helles Treppenhaus der bessere Standort. Hier herrschen meistens richtige Bedingungen von Licht und Temperatur, ein Nachteil könnte sein, dass schnell Durchzug entsteht. Auch ein Gewächshaus ist nicht immer der ideale Ort für eine Zitruspflanze im Winter. Hier sind zwar die Lichtverhältnisse bestens, aber es ist eine Heizung erforderlich, um Frost zu vermeiden. Der Keller ist von der Temperatur her meistens genau richtig, aber zu dunkel. In diesem Fall wäre eine künstliche Beleuchtung mit einer zeitlich gesteuerten Pflanzenleuchte für 12 Stunden am Tag notwendig.

Tipp:

Vor dem Einräumen von kalt nach warm mit lauwarmem Wasser gießen.

Wässerung

In der Winterruhe benötigen Zitruspflanzen wenig Wasser. Während die Pflanze im Sommer täglich ordentlich mit Wasser versorgt werden muss, benötigt sie in der Winterruhe höchstens zweimal wöchentlich eine kleine Portion. Mehr Wasser wäre schädlich, weil die Wurzeln faulen können. Das Absterben der Wurzeln wird zunächst durch Blattfall geäußert. Aus diesem Grund sollte die Blumenerde auch in ca. 1 cm Tiefe geprüft werden, ob es dort ebenso trocken ist wie auf der Oberfläche.

Dünger

Wenn die Zitruspflanze auf die Winterruhe vorbereitet wird, sollte sie nach Möglichkeit nicht mehr gedüngt werden. Das gilt auch für die Zeit in der Winterruhe, weil in dieser Phase einfach keine Nährstoffe benötigt werden. Das gleiche gilt auch für die Zitrus-Zimmerpflanze auf der Fensterbank, die ebenfalls keinen Dünger im Winter bekommt, auch wenn sie weiter wächst.

Tipp:

Grundsätzlich wenig düngen und speziellen Zitrus-Dünger verwenden.

Licht

Je mehr Licht die Pflanze in der Winterruhe bekommt, desto aktiver ist auch ihre Fotosynthese und desto mehr Wasser benötigt sie. Dann gilt der Grundsatz des sparsamen Gießens nicht mehr, die Pflanze könnte vertrocknen. In diesem Fall ist viel Licht ebenso schädlich, als wenn die Pflanze aus der Kälte hereingeholt wird und bei voller Beleuchtung kalt und ohne Isolierung auf einem kalten Boden stehenbleibt. In diesem Fall können die Wurzeln wegen der Kälte nicht so viel Wasser aufnehmen, wie sie wegen der starken Beleuchtung brauchen. Es sind also nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Lichtmenge zu dosieren.

Rückschnitt von Zitruspflanzen

Ebenso wie der Mandarinenbaum muss der Zitrusbaum nicht zwangsläufig zurückgeschnitten werden, um im nächsten Jahr wieder schönen und kräftigen Blattwuchs aufzuweisen und Blüten bilden zu können. Auch bei den Zitruspflanzen ist nur ein Korrekturschnitt notwendig, um das Bäumchen in Form zu bringen. Wenn man das erledigen möchte, ist der Frühling die beste Zeit dafür, denn so kann die Zitruspflanze gleich wieder neu austreiben. Es kann jedoch passieren, dass in dem Jahr des Rückschnitts keine Blüten ausgebildet werden, auch keine Früchte tragenden Äste abschneiden.

Wissenswertes zu Zitruspflanzen in Kürze

Die intensiv duftenden Zitruspflanzen haben aufgrund ihrer südländischen Herkunft den Ruf, besonders empfindlich in der Pflege zu sein. Dabei ist diese, wenn man einige essentielle Grundbedürfnisse der Pflanze berücksichtigt, in Wahrheit relativ unkompliziert. Die wichtigsten Voraussetzungen für ein optimales Wachstum Ihrer Citruspflanze sind Wärme, viel Sonne und das Vermeiden von Staunässe und zugigen Standorten:

  • Die meisten Citruspflanzen bevorzugen leicht saure Böden.
  • Je höher die Temperaturen, umso mehr Licht sollte vorhanden sein, da die Pflanzen ansonsten weiche, instabile Triebe ausbilden.
  • Sie können die Intensität der Lichtstärke mit einem sogenannten Luxmeter feststellen.
  • Bei extrem schlechten Lichtverhältnissen bietet sich noch die Möglichkeit, mit künstlicher Beleuchtung nachzuhelfen.
  • Gießen Sie Ihre Zitruspflanzen morgens oder abends (nicht bei praller Sonne!): in der Wachstumszeit (Frühling bis früher Herbst) wesentlich mehr als in der Ruhezeit.
  • Kalkarmes, abgestandenes Leitungs- oder Regenwasser reicht aus. Staunässe immer vermeiden!
  • Wassermangel zeigt Ihnen Ihre Zitruspflanze rechtzeitig durch leichtes Einrollen der Blätter an.
  • Für Zimmer-Citruspflanzen ist es zumeist kein Problem, in einem geheizten (und hellen!) Raum zu überwintern.

Wenn Sie Kübelpflanzen haben, gestaltet sich das Winterquartier schon etwas anspruchsvoller: Hier bietet sich der kühle Keller (+5 bis +10°C) an, doch muss genügend Licht vorhanden sein und gegebenenfalls mit künstlichem Licht und Zeitschaltuhr nachgeholfen werden. Stellen Sie die Pflanzen vor dem ersten Frost hinein und belassen Sie sie dort bis zum Frühjahr. Nicht düngen!

Noch ein Insider-Tipp:

Als Nährboden für Zitruspflanzen hat sich in letzter Zeit besonders Cocossubstrat bewährt, das in gepresster Form im Handel erhältlich ist und vor der Verwendung im Wasser aufquellen muss. Cocossubstrat beugt Pilzentwicklung vor und bietet erfreulicherweise einen enormen menschlichen Vorteil, dient es doch als neue Einnahmequelle für die Dritte Welt.

Zu den bekanntesten Citrusarten gehören die herkömmliche Orange und Zitrone, doch auch Ausgefalleneres, wie Kumquat, Grapefruit, Chinotto (Bitterorange) oder Calamondin (Zwergorange) und Mandarine lassen sich bei uns kultivieren, allerdings wird man sie eher beim speziellen Züchter kaufen müssen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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