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Bärenfellschwingel, Bärenfellgras – Pflege und Schneiden

Besonders gut eignet sich Bärenfellgras für Stein- und Heidegärten. Vermehrt wird es auch bei Dachbegrünungen gepflanzt, da das Gras rasch ein dichtes, grünes Polster bildet. Es handelt sich um ein robustes, anspruchsloses Gewächs, das auch Winter in kalten Regionen übersteht.

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Allgemeines zum Bärenfellschwingel

Der Bärenfellschwingel ist auch unter dem Namen Bärenfellgras bekannt und gehört zur Familie der Süßgräser. Die botanische Bezeichnung lautet Festuca gautieri. Unter diese Festuca-Gruppe fallen mehrere Schwingel-Gräser, so auch der bekannte Blauschwingel. Gemeinsam ist allen, dass die Halme der Gräser nicht höher als 20-30 cm werden. Beim Bärenfellschwingel sind die grünen Halme nadelartig fein und pieksen. Das Gras bildet Horste, die bei mehreren Pflanzen bald zu einem dichten, bodendeckenden Polster zusammenwachsen. Es ist immergrün, ausdauernd, anspruchslos und winterhart. Ab Juni schieben sich die kleinen, straff aufrecht wachsenden Blütenrispen zwischen den Grashalmen hervor, die bis zu 30 cm lang werden und von Juli-August in gelbgrüner bis brauner Farbe erblühen.

Schön zur Wirkung kommt das Bärenfellgras in Stein- und Heidegärten, Kiesbeeten, Fugen von Trittplatten, aber auch als Kübel- und Trogunterpflanzung, als Randbepflanzung bei Staudenbeeten und bei Dachbegrünungen. Gruppenpflanzungen des Bärenfellschwingels können sich über ganze Flächen ausbreiten und wirken besonders attraktiv. Übrigens: Schnecken mögen dieses Gras überhaupt nicht.

Verschiedene Arten von Bärenfellschwingel

  • Festuca gautieri, grüne Halme bis zu 30 cm, bevorzugt trockene karge Böden
  • Festuca scoparia, im Aussehen wie gautieri, bevorzugt jedoch feuchte Böden und kann an Teichrändern gepflanzt werden
  • Festuca gautieri, Sorte ‚Pic Carlit‘, ist ein kleinwüchsiger Bärenfellschwingel, der nur bis10 cm hoch wird

Standort und Bodenansprüche des Bärenfellgrases

Der Bärenfellschwingel liebt einen sonnigen bis leicht halbschattigen Platz. Seine ursprüngliche Heimat sind die Pyrenäen, wo er an felsigen Hängen wächst. Dementsprechend braucht er auch im Garten einen durchlässigen, nährstoffarmen und relativ trockenen Boden. Sehr gut gedeiht das Bärenfellgras in Kiesbeeten zusammen mit anderen Gräsern. Auf solchen Böden kann das Gras bis zu fünfzehn Jahre alt werden. Bekommt es dagegen zu viel Nährstoffe, verkahlt und vergreist das Bärenfellgras von innen heraus. Aus diesem Grund erhält es nur im Frühjahr eine geringe Düngergabe. Auch sollte es nicht übermäßig gegossen werden. Bei längeren Trockenperioden ist allerdings zusätzliches Wässern angesagt.

Bärenfellschwingel pflanzen

Der Bärenfellschwingel sollte anfangs nicht zu dicht gesetzt werden, pro Quadratmeter je nach Größe 6-8 Pflanzen. Gräser setzt man am besten im Frühjahr, dabei sollte das Pflanzloch nicht zu groß sein. Die Horstbasis muss über der Erde liegen. Die Erde um die eingesetzten Gräser gut andrücken und angießen. Bei der Pflanzung kann etwas Kompost oder wenig Dünger verabreicht werden, dies ist dann das Jahr über ausreichend. Aus diesem Grund ist auch eine Unterpflanzung bei Kübelpflanzen nicht unbedingt empfehlenswert, da diese den Sommer über reichlich Dünger brauchen. Das Gras dagegen bekommt dann weiche Halme, fällt auseinander und verkahlt.

Vermehrung

Bei Gräsern ist die Vermehrung einfach: entweder durch Aussäen oder durch eine Teilung des Horstes. Um ein unkontrolliertes Aussäen zu vermeiden, müssen die Blütenrispen vor der Reife abgeschnitten werden. Lässt man sie trocknen, können aus den reifen Rispen die Samen für eine Neuaussaat genommen werden. Zum Keimen wird ein Topf mit Anzuchterde gefüllt, auf die man die Samen streut. Diese leicht andrücken, feucht besprühen und eine Plastiktüte über den Topf stülpen. Bei gleichmäßiger Feuchtigkeit und Wärme kommen die Samen bald zum Keimen und wachsen rasch. Die neuen Bärenfellschwingel-Pflänzchen können dann noch im Herbst eingepflanzt werden, brauchen allerdings einen leichten Winterschutz mit Laub oder Reisig. Eine andere Möglichkeit ist die Teilung größerer Pflanzen. Dazu werden diese ausgegraben und mit dem Spaten oder einem scharfen Messer geteilt. Vertrocknete oder verkahlte Stellen werden dabei weggeschnitten. Danach setzt man die Graspflanzen wieder ein. Diese Art Vermehrung erfolgt am besten im Herbst.

Überwintern und Schneiden von Bärenfellgrases

Der Bärenfellschwingel ist eine winterharte Pflanze, die keinen Frostschutz braucht. Das immergrüne Gras ist im Winter bei Reif besonders reizvoll. Schwerer Schnee drückt manchmal die Gräser zusammen, die dann im Frühjahr braune Stellen in der Mitte aufweisen. In diesem Fall ist eine Teilung ratsam. Die Blütenrispen schneidet man spätestens nach dem Verblühen und Ausreifen ab. Bleiben sie zu lange stehen, säen sie sich aus und verbreiten sich teilweise sehr stark. Die Gräser selbst werden grundsätzlich erst im Frühjahr abgeschnitten, da sonst Feuchtigkeit in die Halmreste eindringt und die Wurzeln faulen können. Höhere Gräser bindet man den Winter über zusammen, beim Bärenfellgras entfällt dies.

Wissenswertes zum Bärenfellgras in Kürze

  • Eignung: ideale Pflanze für Stein- und Heidegärten, Dachbegrünungen oder großflächige Bepflanzungen
  • Partner: passt gut in kleinen Tuffs zur Auflockerung von Staudenbeeten
  • Krankheiten und Schädlinge: unbekannt, auch Schnecken meiden das Gras
  • Art/Familie: Staude. Gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae)
  • Pflegeaufwand: gering, anspruchslos, genügsam und wenig pflegebedürftig
  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • Belaubung: wintergrün, grasartige sattgrüne feste Blätter
  • Wuchs: Bodendecker, bildet mit der Zeit dichte, polsterartige, gut verzweigte Horste
  • Höhe: 15 bis 30 cm, mit Blütenstände 45 cm
  • Pflanzzeit: jederzeit solange Boden nicht gefroren ist
  • Rückschnitt: bis knapp über dem Boden im Frühjahr vor dem Neuaustrieb, ansonsten verblühte Stiele im August komplett zurückschneiden
  • Formschnitt: für kompakten Wuchs die Blütenstiele direkt nach Erscheinung herausschneiden
  • Vermehrung: Teilung im Herbst
  • Pflege: Düngergaben (siehe auch unten Düngung) oder zusätzliche Bewässerung sind nicht nötig.
  • Wässerung: nur, wenn er regengeschützt sitzt
  • Überwinterung: absolut winterhart

Ältere Pflanzen neigen dazu auseinander zu fallen. Um dies zu verhindern im Herbst zurückschneiden und teilen (wird Verjüngen genannt). Bärenfellgras kann auch gut im Kübel kultiviert werden. Eine zusätzliche Nährstoffversorgung sollte man sich bei diesem genügsamen Gras schenken, da es in der Natur auf kargen Böden wächst. Einen Gefallen tut man ihm damit nicht, denn es wächst dann extrem schnell und verliert die kompakte Form. Es wird auch anfällig für Schädlinge, Krankheiten und Frost. Zudem verliert es meist die schöne intensiv grüne Verfärbung.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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