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Ist die Hanfpalme winterhart? So überwintern Sie Trachycarpus richtig

Charakteristisch für die im asiatischen Hochgebirge beheimatete Trachycarpus-Palme sind ihre fächerförmigen, lang gestielten Blätter. Der Stamm ist mit feinen oder groben Fasern bedeckt, die im Laufe der Jahre abfallen. Hanfpalmen können im Garten ausgepflanzt aber auch im Kübel gehalten werden, wobei Exemplare im Kübel andere Ansprüchen an die Überwinterung stellen.

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Winterhärte der Hanfpalme Trachycarpus

Wer in Deutschland eine Palme im Freien halten möchte, muss zwangsläufig auf eine gute Winterhärte achten. Hier sticht die Hanfpalme Trachycarpus besonders hervor. Ursprünglich wächst sie in Bergregionen mit einem sehr rauen Klima, in Höhen von 2500 m über dem Meeresspiegel. Hier unterliegen diese Pflanzen starken Temperaturschwankungen und sind auch sonst widrigsten Bedingungen ausgesetzt.

Die beste Winterhärte von bis zu – 17 Grad weist die Chinesischen Hanfpalme (Trachycarpus Fortunei var Tesan) auf, die übrigens auch die bekannteste und beliebteste Hanfpalmenart ist. Andere Unterarten tolerieren immerhin noch Temperaturen zwischen – 7 und – 13 Grad. Wie winterfest eine Hanfpalme tatsächlich ist, hängt vom jeweiligen Standort, dem Alter der Palme und ihrer Größe ab. Auch junge Hanfpalmen und Exemplare im Kübel sind in der Regel nur bedingt winterhart.

Darüber hinaus spielt bei der Winterhärte einzelner Pflanzen auch die Anzahl der Winter eine Rolle, die sie bereits im Freien verbracht haben, auch bei höheren Minusgraden. Je besser sie an das frostige Klima gewöhnt sind bzw. je später man sie im Freien auspflanzt, desto besser kommen sie damit zurecht. Generell ist es ratsam, Hanfpalmen, die jünger als 4 Jahre und deutlich kleiner als 100 cm sind, im Haus zu überwintern.

Winterschutz beginnt bei der Pflanzung

Hanfpalme

Winterschutz beginnt nicht erst mit den ersten Minusgraden, sondern bereits bei der Pflanzung, mit der Wahl des richtigen Standortes. Nicht minder wichtig ist zudem die Beschaffenheit des Bodens.

  • Standort sollte windgeschützt sein
  • Idealerweise vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand
  • Klimatische Bedingungen sind hier am besten
  • Auf gut durchlässigen Boden achten
  • Boden darf selbst bei andauernden Niederschlägen nicht vernässen
  • Vorbeugend am besten eine Drainageschicht ins Pflanzloch geben
  • Drainage sollte 10 – 15 cm dick sein und aus groben Materialien wie Kies bestehen
  • Lehmige Böden für bessere Durchlässigkeit mit reichlich grobkörnigem Sand mischen

Selbst wenn Standort und Bodenbeschaffenheit im Freien optimal sind, sollte man den Winterschutz weder zu früh anlegen noch zu lange an der Pflanze belassen. Erst wenn anhaltender Frost und Temperaturen unter minus 5 Grad zu erwarten sind, ist es Zeit die Hanfpalme mit einem entsprechenden Schutz zu versehen. Sobald es wieder milder wird, etwa ab März, sollte dieser wieder entfernt werden.

Im Garten überwintern

Wenn es darum geht, ausgepflanzte Hanfpalmen richtig zu schützen, sollte man zunächst wissen, dass winterliche Nässe für diese Pflanzen wesentlich bedrohlicher ist als Frost. Das gilt vor allem für den Wurzelbereich und das empfindliche Herz der Pflanze. Dennoch sind sie recht robust und mit etwas Hilfe können sie viele Winter unbeschadet überstehen.

Wurzelbereich und Stamm schützen

Wenn die Temperaturen unter – 5 Grad fallen, sowohl die Luft- als auch die Bodentemperatur, wird es Zeit Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Zunächst wird der Wurzelbereich mit einer Abdeckung versehen. Das kann eine Humusauflage, bestehend aus trockenem Laub und Kompost oder Rindenmulch sein. Die Abdeckung sollte etwa 30 cm dick sein, um zu verhindern, dass der Boden komplett durchfriert. In besonders kalten Wintern und bei Temperaturen unter – 12 Grad ist es ratsam, auch den Stamm zu schützen. Das kann man tun, indem man ihn mit mehreren Lagen Vlies, Jute oder Sackleinen umwickelt.

Tipp:

Alternativ zu einer Abdeckung aus Laub und Reisig kann man Wurzel und Stamm auch mit einer sogenannten Palmenheizung vor dem Erfrieren schützen.

Palmenheizung gegen extreme Fröste

Hanfpalme

Bei einer Palmenheizung handelt es sich um ein spezielles Pflanzenüberwinterungssystem in Form eines Heizkabels. Das kann sowohl im Wurzelbereich als auch zum Schutz des Stammes eingesetzt werden.

  • Zum Schutz der Wurzel, das Heizkabel um den Wurzelbereich herum eingraben
  • Im Anschluss das Kabel ans Stromnetz anschließen
  • Den Stamm zuerst mit einer Schilfmatte umwickeln
  • Dann das Heizkabel spiralförmig von unten über diese Matte wickeln
  • Anschließend das Kabel mit Klebeband befestigen um ein Verrutschen zu vermeiden
  • Darüber Jute, Vlies oder ein ähnliches, atmungsaktives Gewebe wickeln
  • Direkten Kontakt des Heizkabels mit dem Stamm möglichst vermeiden

Sollten die Temperaturen extreme Minusgrade erreichen, kann die Hanfpalme zusätzlich mit einer Folie umwickelt werden. Die sollte jedoch entfernt werden, sobald sich die Wetterlage bessert und die Temperaturen wieder ansteigen.

Herz der Hanfpalme schützen

Der empfindlichste Teil ist zweifellos das Herz der Trachycarpus. Hier, im Vegetationspunkt, bildet die Palme neue Wedel. Dringt hier zu viel Wasser ein und gefriert, können die dabei entstehenden Eiskristalle das Gewebe der jungen Wedel, insbesondere an den Blattansätzen, schädigen. Steigen die Temperaturen, kann das tote Gewebe faulen und das komplette Palmherz zerstören, die Pflanze stirbt ab.

Ab einer Temperatur von – 12 Grad sind die Palmwedel in der Regel tiefgefroren. Berührt man dann die ungeschützten Wedel, beispielsweise um den Schnee von den Blättern zu schütteln, können die feinen Kapillarkanäle in den Blättern brechen. Das führt dazu, dass durch diese Kapillare im Frühjahr kein Pflanzensaft mehr transportiert werden kann und der geschädigte Wedel abstirbt.

Der beste Schutz von Herz und Blättern besteht darin, die Wedel mit einem Seil oder Strick locker auf- bzw. hochzubinden. Auf Draht zum Binden sollte man besser verzichten, er könnte Schäden an den Blättern hervorrufen. Bei länger anhaltenden Niederschlägen, ganz gleich ob als Regen oder Schnee, bietet sich ein zusätzlicher Nässeschutz in Form einer Folienabdeckung an.

Die Folie darf unten auf keinen Fall verschlossen werden, um die Bildung von Kondenswasser zu vermeiden. Um zu verhindern, dass die Abdeckung vom Wind weg geweht wird, kann man sie mit zwei kleineren Steinen, die man unten an der Folie befestigt, beschweren. Bessert sich das Wetter, muss die Folie unbedingt entfernt werden.

Tipp:

Die Palmwedel sollten trocken sein, wenn man sie hochbindet. Zudem sollte man für diese Aktion einen Tag mit trockener Witterung wählen.

Überwinterung im Haus

Hanfpalme

Hanfpalmen der Gattung Trachycarpus sollten frühestens im Alter von 3 – 4 Jahren im Garten ausgepflanzt werden. Erst dann sind sie robust und groß genug, um einen normalen Winter im Freien zu überstehen, natürlich mit entsprechendem Schutz.

  • Exemplare, die jünger sind, besser im Kübel frostfrei überwintern
  • Pflanzen einräumen, sobald Außentemperaturen nachts auf – 5 Grad fallen
  • Winterquartier sollte hell und kühl sein
  • Temperaturen idealerweise zwischen 5 und 10 Grad
  • Je kühler der Raum, desto dunkler kann die Hanfpalme stehen
  • Temperaturschwankungen, durch mehrmaliges Umstellen, möglichst vermeiden
  • Überwinterung älterer Palmen im Kübel, in milden Lagen auch draußen möglich
  • Sie tolerieren Temperaturen von – 6 Grad
  • Guter Frost- und Nässeschutz hier besonders wichtig
  • Pflanzen im Kübel grundsätzlich empfindlicher gegenüber Frost
  • Standort vor einer geschützten und schattigen Hauswand empfehlenswert

Zum Schutz vor Frost und Nässe von unten stellt man den Kübel auf eine Styroporplatte, eine Holzpalette oder Ähnliches. Den Ballen deckt man mit einer dicken Schicht Laub und Tannenreisig ab und umwickelt den Kübel mehrfach mit Vlies oder Schilfmatten und zusätzlich mit einer Luftpolsterfolie. Fallen die Temperaturen weiter, ist es besser, auch eine ältere Palme im Haus zu überwintern.

Pflege im Winter

Ausgepflanzte Hanfpalmen müssen auch im Winter hin und wieder gegossen werden, allerdings nur sparsam und nur an frostfreien Tagen. Pflanzen, die den Winter nicht überstehen, sind sehr oft vertrocknet und nicht erfroren. Auf Dünger sollte man jedoch komplett verzichten. Bei einer Überwinterung im Haus kann es aufgrund der trockenen Luft schnell zu einem Befall mit Schädlingen kommen. Um dem vorzubeugen, kann es hilfreich sein, die Pflanzen gelegentlich mit handwarmem Wasser zu besprühen. Vor dem Umzug ins Freie im darauf folgenden Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt eine Trachycarpus umzutopfen, sofern dies notwendig ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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