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Bischofsmütze, Türkenturban-Kürbis – Anbau und Zubereitung

Sie gilt als Fest für die Sinne, denn eine Bischofsmütze besticht mit einer erhabenen Formgebung in Einheit mit einem aromatischen Fruchtfleisch. Damit übertrifft diese Kürbissorte die Funktion eines typischen Zierkürbisses, der in der Regel nicht genießbar ist. Seinem markanten Titel macht ein Türkenturban-Kürbis alle Ehre, denn dem Zauber seiner flach abgerundeten Silhouette mit dem dekorativ gezeichneten Wulst in der Mitte, kann sich niemand entziehen. Informieren Sie sich hier, wie Anbau und Zubereitung fachgerecht gelingen.

Video-Tipp

Anbau startet mit Anzucht im Haus

In Anbetracht einer Reifezeit von etwa 100 Tagen, empfiehlt sich für den Anbau einer Bischofsmütze die Aussaat hinter Glas. Nach dieser Strategie verschaffen Sie dem Kürbis eine bis zu 3 Wochen verlängerte Kulturzeit. Die zweite Aprilhälfte gilt ist der ideale Termin, um die Kürbiskerne auszusäen. Bis Mitte Mai sind die Jungpflanzen soweit ausgereift, dass sie mit einem beträchtlichen Wachstumsvorsprung ausgepflanzt werden. So gehen Sie vor:

  1. Die kräftigen Samen mit einer Feile oder Schmirgelpapier ein wenig aufrauen.
  2. Anschließend für 24 Stunden quellen lassen in lauwarmem Wasser.
  3. Anzuchttöpfe mit magerem Substrat füllen.
  4. Jeweils 2-3 Kürbiskerne 2 cm tief einsetzen und anfeuchten.
  5. Die Saatgefäße mit Glas bedecken, Folie überziehen oder ins Zimmergewächshaus verbringen.
  6. Bei konstanten 25 °C am halbschattigen Platz aufstellen.

Innerhalb einer Woche setzt die Keimung ein, erkennbar an den beiden Keimblättchen. Etwas kühlere Temperaturen um die 20-22 °C sind von Vorteil. Die Abdeckung wird entfernt, denn die Keimlinge legen ein beträchtliches Wachstumstempo an den Tag. Das Substrat wird in dieser Zeit leicht feucht gehalten. Damit die empfindlichen Wurzeln nicht zu Schaden kommen, verzichten erfahrene Hobbygärtner auf das klassische Pikieren. Stattdessen werden die schwächsten Exemplare aussortiert.

Standort und Bodenbeschaffenheit

Ab Mitte Mai öffnet sich das Zeitfenster für die Freilandkultur. Damit der Anbau einer Bischofsmütze den gewünschten Verlauf nimmt, steht nun die Wahl des Standortes im Fokus. Unter den folgenden Bedingungen gedeiht ein Türkenturban-Kürbis:

  • sonnige, warme Lage, gerne ein wenig luftig
  • nährstoffreiche, humose Erde, durchlässig und locker
  • frisch-feucht und keinesfalls zu trocken
  • ideal ist ein pH-Wert von 6,5 bis 7
  • keine anderen Kürbisse, Melonen oder Gurken in Vorkultur

Kundige Hobbygärtner wählen den Komposthaufen als Standort aus, denn hier findet der Starkzehrer ein optimales Umfeld vor. Dieser gärtnerische Kniff reduziert den Pflegeaufwand deutlich, während das optische Erscheinungsbild einer Rotte dekorativ aufgewertet wird.

Tipp:

Im kleinen Garten bietet sich für die Bischofsmütze ein Standort direkt am Maschendrahtzaun an. Hier können die langen Ranken aufgebunden werden, damit sie weniger Platz beanspruchen.

Pflanzen

Ist die Entscheidung für den Standort getroffen, bereiten Sie die Beeterde für den Türkenturban-Kürbis vor. Zuvor stellen Sie den Wurzelballen der Jungpflanze in ein Gefäß mit Wasser, damit er sich mit Feuchtigkeit vollsaugen kann. So pflanzen Sie die Bischofsmütze richtig:

  1. Das Erdreich gründlich jäten und tiefgründig auflockern.
  2. Die Bodenqualität optimieren mit reichlich Kompost und Hornspänen.
  3. Ein Pflanzloch graben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens.
  4. Am Grubenboden eine Drainage anlegen aus Kies oder Tonscherben.
  5. Die ausgetopfte Kürbispflanze einsetzen, die Erde andrücken und gut angießen.
  6. Ein Pflanzabstand von 100 bis 150 Zentimeter gilt als angemessen.

Da bis in den Juni mit der Schafskälte das Thermometer noch in ungünstige Bereiche fallen kann, ist für die erste Zeit im Beet die Verwendung einer schützenden Folie angeraten. Zumindest während der Nacht sollte der heranwachsende Türkenturban-Kürbis geschützt werden.

Pflege

Mit der Wahl des geeigneten Standortes und dem fachgerechten Pflanzen, sind zwei signifikante Voraussetzungen für den erfolgreichen Anbau einer Bischofsmütze geschaffen. Die anschließende Pflege dreht sich um folgende Faktoren:

  • ausgewogen gießen, wobei die Erdoberfläche zwischen den Wassergaben antrocknen sollte
  • die Bischofsmütze alle 14 Tage organisch düngen mit Kompost
  • eine 2-3 cm dicke Mulchschicht hält der Erdreich warm und feucht

Da Kürbisgewächse bei Nacktschnecken ganz oben auf der Speisekarte stehen, geht mit einer fachgerechten Pflege stets der Schutz vor den gefräßigen Schädlingen einher. Ein Schneckenzaun bewirkt hier wahre Wunder, um die Plage fernzuhalten. Wirksam erweist sich zudem eine Wanderschranke aus Materialien, wie Splitt oder Holzspänen. Umgeben Sie die Bischofsmütze regelmäßig mit einem Ring aus Kaffeesatz oder Kaffeemehl, denn das Koffein wirkt toxisch auf Schnecken.

Tipp:

Kürzen Sie die langen Triebe im Juni und Juli bis auf wenige Blüten mit Fruchtansatz ein, erhalten Sie umso größere Bischofsmützen.

Ernte

Bei planmäßigem Verlauf beginnt im September die Erntezeit für den Türkenturban-Kürbis. Eine ausgereifte Frucht erkennen Sie am verholzten Fruchtstiel und einer festen Schale. Darüber hinaus dürfen keine grünen Stellen mehr zu sehen sein. Erschallt es nach dem Klopfen hohl und dumpf aus dem Inneren der Frucht, steht einer Ernte nichts mehr entgegen. Schneiden Sie die Bischofsmütze so ab, dass noch 5-10 cm des Stiels an der Hülle verbleiben. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass keine Fäulnis oder Schädlinge in den Kürbis vordringen.

Zubereitung

Das saftige Fruchtfleisch des Türkenturban-Kürbisses dient als beliebte Zutat für eine Vielzahl kreativer Rezepturen für Suppen und fleischhaltige Füllungen. Die harte Schale ist demgegenüber nicht für den Verzehr geeignet. Da sie viel zu schade ist, um einfach abgeschält zu werden, verwenden Köche die Hülle einer Bischofsmütze gerne als Terrine. Das folgende Rezept soll als Anregung dienen für die Zubereitung:

  1. Vom Türkenturban-Kürbis den Deckel abschneiden und beiseite legen.
  2. Das Fruchtfleisch mit einem Löffel auskratzen und in einen Topf geben.
  3. Die Bischofsmütze mit Olivenöl auspinseln.
  4. Im vorgeheizten Backofen für 30 Minuten bei 200 Grad schmoren lassen.
  5. Das Kürbisfleisch zubereiten nach einem Rezept Ihrer Wahl als Suppe oder Füllung.
  6. Die Speise in den Kürbis füllen und im Backofen fertig backen.

Serviert auf diese spektakuläre Art und Weise, ist Ihnen die Bewunderung Ihrer Gäste sowohl als schöpferischer Koch, wie auch als begabter Gärtner sicher.

Fazit

Die spektakulär geformte Bischofsmütze verspricht gleich mehrfaches Kürbisvergnügen. Einfach zu handhaben im Anbau und dekorativ im optischen Erscheinungsbild, übertrifft sie jeden typischen Zierkürbis, da ihr Fruchtfleisch für den Verzehr geeignet ist. Pfiffige Hobbygärtner pflanzen den Türkenturban-Kürbis kurzerhand auf dem Komposthaufen und reduzieren somit den Pflegeaufwand auf ein Minimum. Im Anschluss an die Ernte im Herbst, bereichert der wunderschöne Kürbis die heimische Küche mit seinem aromatischen und gesunden Fruchtfleisch. An dieser Stelle weiß die Bischofsmütze wiederum zu punkten, denn sie liefert nicht nur die Hauptzutat für die Zubereitung köstlicher Suppen und Füllungen, sondern dient zugleich als einzigartige Terrine.

Wissenswertes zur Bischofsmütze in Kürze

Besonderheiten

  • Die Bischofsmütze ist nicht nur ein sehr dekorativer, sondern auch schmackhafter Kürbis.
  • Der mehrfarbige Zierkürbis trägt turbanähnliche Früchte und wird daher Türken Turban oder Bischofsmütze genannt.
  • Der Kürbis zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde.
  • Das Fruchtgemüse ist einjährig und bildet an einer Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus.
  • Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Bienen und Hummeln.
  • Botanisch betrachtet gehört der Kürbis wie Orangen, Bananen und Tomaten zu den Beerenfrüchten.
  • Der ursprüngliche Wildkürbis ist auf Grund seiner Bittestoffe nicht genießbar.
  • Durch die Kultivierung zahlreicher Sorten wurde der Bitterstoff zurück gezüchtet, was den Kürbis zu einer schmackhaften Gemüsepflanze macht.
  • Zu den drei größten Arten gehören die Pepo-, Maxima- und Moschata-Kürbisse.

Kürbisarten

  • Es gibt unzählige Kürbisarten und ständig kommen neue Sorten hinzu.
  • Der Acon, Butternut, Turban, Moschus und gelber Zentner gehören zu den Winterkürbissen.
  • Sie haben eine harte Schale, die sich nicht zum Verzehr eignet.
  • Winterkürbisse können an kühlen Orten über mehrere Monate eingelagert werden.
  • Sommerkürbisse verfügen über weiche Schalen, so zum Beispiel die Zucchini, Crooknecks, Patissons und Spaghettikürbisse.
  • Sie können höchstens drei bis sechs Wochen gelagert werden.
  • Zierkürbisse gehören zu den wilden Kürbisarten. Man kann sie nicht essen, da sie unangenehme Bitterstoffe enthalten.
  • Zierkürbisse sind außerordentlich dekorativ und eignen sich ideal für den Herbstschmuck von Haus, Hof und Garten.
  • Pumkins nennt man Kürbisarten, die sich besonders gut zum Schnitzen eignen: darunter der Gelbe Zentner, der Halloweenkürbis und der Spooktacular.

Bischofsmütze – Anbau

  • Kürbisse benötigen ausreichend Nährstoffe, Wasser und Sonne.
  • Die Anzucht von Kürbispflanzen ist relativ einfach.
  • Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, kann man die Kürbiskerne direkt ins Freibeet säen.
  • Bei der Vorkultur in Töpfen, können die Kürbisse allerdings drei bis vier Wochen früher geerntet werden.
  • Ein Kürbissamen pro Topf ist völlig ausreichend und erspart das spätere Pikieren.
  • Die Anzuchterde wird gut gelockert und mit Kompost angereichert.
  • Da die Saat jetzt Wärme benötigt, werden die Töpfe mit Folie oder Flies abgedeckt.
  • Anschließend schneidet man Belüftungsschlitze in die Folie, damit die Erde nicht fault.
  • Die Kürbisspflanzen benötigen während der gesamten Kulturzeit viel Wasser und sollten daher regelmäßig und gleichmäßig gegossen werden.
  • Bereits sechs Wochen nach der Pflanzung und acht Wochen nach der Direktsaat werden die ersten Kürbisse geerntet.
  • Winterkürbisse lässt man vollständig ausreifen und nimmt sie erst im Spätsommer ab, während Sommerkürbisse nicht zu groß werden sollten.

Der Kürbis und seine positiven Eigenschaften

Der Kürbis verfügt über eine Vielzahl an positiven Eigenschaften und wirkt daher sehr gesundheitsfördernd. Das Kürbis- Fruchtfleisch ist reich an Ballaststoffen, was die Darmtätigkeit anregt und die Verdauung positiv beeinflusst. Der Kürbissaft enthält wichtige Mineralien wie Magnesium, Kupfer, Eisen und Kalium sowie sämtliche Vitamine. Kürbisse wirken außerdem entwässernd und unterstützen auf diese Weise den Abbau von Fettpolstern. Das gewonnene Kürbiskernöl senkt die Cholesterinwerte und stärkt zusätzlich das Immunsystem.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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