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Beetplatten setzen – welches Material wählen?

Beetplatten

Wer sich dafür entscheidet, Beetplatten in seinem Garten zu setzen, sollte nicht nur nach der Optik gehen. Die Frosthärte und Witterungsbeständigkeit des Materials müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Auch rein praktische Erwägungen, wie die Größe des Beetes, der Transport zum heimischen Garten und die Kosten des Materials, spielen bei der Auswahl eine Rolle. Am besten man verschafft sich zuvor einen kleinen Überblick über die unterschiedlichen Materialen, die im Handel erhältlich sind.

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Material

Welche Materialien gibt es? Welche Vorzüge und Nachteile sind zu erwarten? Nachfolgend ein kleiner Einblick in die Welt der Beetplatten. Zuerst gilt es, sich für das passende Material zu entscheiden:

  • Holz
  • Stein
  • Kunststoff

Holzplatten

Holzplatten wirken immer warm und natürlich in der Natur. Sie sind auch, je nach Art des Holzes, recht witterungsbeständig. Ihr großer Nachteil ist die rutschige Oberfläche bei Regen. Das Betreten kann dann zu einer gefährlichen Schlitterpartie werden.

  • Baumscheiben – Spitzenreiter dafür dürften die Baumscheibenplatten sein, sie sind recht günstig und fügen sich rein optisch sehr harmonisch in ihre Umgebung.
  • Holzfliesen – Für mehr Trittfestigkeit bei jedem Wetter sorgen da oberflächenbehandelte Holzfliesen, zum Beispiel aus Akazienholz. Je nach Holzart und der benötigten Menge, kann es recht kostspielig werden. Zehn Holzfliesen (Akazienholz) liegen bei ca. 30 Euro.
  • Rollweg Holz – Ebenfalls recht praktisch sind ausrollbare Trittbretter, zum Beispiel aus Lärchenholz. Rillen in den Brettern und Abstände zwischen den Brettern sorgen für mehr Trittfestigkeit. Zweieinhalb Meter kosten zwischen 15 und 20 Euro.

Steinplatten

Beetplatten aus Stein

Steinplatten bieten optisch eine große Bandbreite und wirken in den meisten Fällen sehr natürlich. Je nach der Auswahl des Materials, der Form und Verarbeitung können sie edel oder eher rustikal erscheinen. Auf jeden Fall sind sie sehr robust und lange haltbar. Der sichere Tritt bei Regenwetter hängt stark vom Material und der Oberflächenstruktur der Steine ab.

  • Pflastersteine, Steinfliesen – Mit Pflastersteinen und Steinfliesen lässt sich die Größe der Trittflächen frei gestalten. Das erfordert aber mehr Verlegearbeit und Geschick, damit sie nicht beim ersten Regenguss oder Frost auseinanderdriften.
  • Steinplatten – Ganze Bodenplatten aus Stein sind einfacher zu verlegen, aber meistens ordentlich schwer. Die Preise für Bodenplatten aus Stein variieren je nach Steinsorte. Sie liegen in der Regel jedoch meistens höher als bei Holz oder Kunststoff. Die günstigste Variante sind Trittsteine aus Beton. Diese sehen in der Regel aber nicht so ansprechend aus. Granitplatten mit einer rauen Oberfläche werden als „Step-Stones“ im Handel angeboten. Rund, mit einem Durchmesser von ca. 45 cm, sind sie für um die 15 Euro per Stück, erschwinglich, je nach dem, wie viele man benötigt. Sie sind zweckdienlich und harmonieren perfekt mit der Natur.
  • Dekorative Trittsteine – Besonders hübsch sind mit Steinen, Abdrücken oder Gravuren verzierte, gegossene Trittsteine aus Beton. Hier treffen wir auch wieder auf die Baumscheiben die, je nach Verarbeitung, kaum von einer echten Baumscheibe zu unterscheiden sind. Eine trittfeste Alternative zu den echten Bauscheiben.

Wenn es eher um die Optik geht oder es nur ein bis zwei Schritte ins Beet hinein geht, gibt es unter den Schmuck-Trittsteinen inzwischen eine große Auswahl. Solche Steine lassen sich relativ einfach selber herstellen. Natürlich ist es mit einem größeren zeitlichen Aufwand verbunden. Doch damit kommen künstlerische und persönliche Akzente ins Beet. Trittfest, versteht sich.

Tipp:

Für kreative, selbst gemachte Trittsteine gibt es viele Anleitungen im Internet. Bereits mit einem Spaten, etwas Mörtel und einer Maurerkelle lassen sich fantasievolle Beetplatten selbst herstellen.    

Kunststoffplatten oder -matten

Immer häufiger werden im Handel Kunststoffplatten oder -matten im Handel angeboten. Sie sind beständig, trittfest, leicht und preisgünstig. Wem es in erster Linie darum geht, mit sichern Schritten durch die Beete zu kommen, um seine Bohnen zu ernten, wird mit diesem Material bestens bedient.

  • Material – Gut zu wissen, die meisten angebotenen Fliesen und Matten werden aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Dies vielleicht als kleiner Wermutstropfen für all jene Naturliebhaber, die Kunststoffe ansonsten ablehnen. Ein Vorteil und zugleich Nachteil mag es sein, dass sie quasi unverrottbar sind. Also irgendwann auch wieder zu Plastikabfall werden.
  • Optik, Aufbau – Die Kunststoffplatten sind sehr einfach zu verlegen. Steckverbindungen machen es möglich, zwischen Pflanzreihen durchgängig schmale Wege anzulegen. Sie besitzen eine rutschfeste Oberfläche und Ablauflöcher für Regenwasser. Sie werden meistens in Schwarz, Braun oder auch Grün angeboten und sind optisch natürlich nicht so der Blickfang.
Schnecken im Beet

Sonstiges

  • Gummimatten – Wer es ganz speziell mag: es gibt auch Trittsteine oder Beetplatten aus Gummi. Optisch sehen sie meistens aus, wie runde Türmatten vor Nassräumen. Dennoch, sie sind preisgünstig, ohne Aufwand zu verlegen und erfüllen vielleicht dort ihren Zweck, wo flexibel und sofort eine Unterlage gefordert ist.
  • Leuchtplatten – Ein weiteres Glanzlicht des Gartenfachhandels sind leuchtende Beetplatten. Aus Kunststoff und phosphoreszierend führen sie nachts sicher über den Rasen oder ins Beet. 
  • Dekosteine – Auf Garten-Events und saisonalen Märkten stößt man immer wieder auf Anbieter, die selbsthergestellte Beetplatten und -steine aus Keramik verkaufen. Ob geschmackvoll oder nicht, hier ist es wichtig, sich Frosttauglichkeit zusichern zu lassen. Ebenso bei den kunstvollen Mosaikfliesen. Meistens sind diese Einzelstücke eher als Blickfang denn als Trittfläche im Einsatz.

Einsatz

  • Gemüsebeet – Wie Eingangs bereits erwähnt, kann es viele Gründe für den Einsatz von Beetplatten geben. Bei großflächigen Gemüsebeeten kommt es vor allem darauf an, die Beete zur Pflege und Ernte jederzeit sicher betreten zu können.
  • Blumenbeet, Rasen – In einem kleinen Vorgarten werden ein paar kunstvolle Trittsteine, selbst gemacht oder aus wertigen Natursteinen, ihre Wirkung nicht verfehlen. Beetplatten sind auch praktisch, um auf Rasenflächen mit der Zeit unschöne Trampelpfade zu verhindern. In Blumenbeeten können Beetplatten, die vom Material und von der Optik her, mit der Beetbegrenzung abgestimmt sind, für ein harmonisches und ruhiges Gesamtbild sorgen.
  • Gartengestaltung – Mit Beetplatten lässt sich eine lauschige Führung durch den Garten gestalten. Ein bezaubernder, unzugänglicher Ruheplatz unter einem Baum oder eine Führung durch üppige, farbenprächtige Pflanzen, die sonst niemand wahrnehmen könnte. Ein Weg wäre hier viel zu radikal und störend. Einladende geschwungene Beetplatten oder Trittsteine führen in eine andere Welt. Hier werden Beetplatten zu (Ver)Führern durch einen liebevoll angelegten Garten.
  • Japanischer Garten – Eine ganz besondere Rolle können Beetplatten oder Trittsteine in einem japanisch angelegten Garten spielen. Hier dienen sie in erster Linie als kontemplative Sichtachse durch kunstvoll gestaltete Gewächse und Wasserläufe. Für diesen Zweck werden meistens hochwertige Materialien aus Stein oder Holz verwendet.

Verlegen

Große handwerkliche Fähigkeiten sind nicht erforderlich, um Beetplatten auszulegen. Anforderungen und Aufwand hängen in erster Linie mit dem ausgewählten Material zusammen.

Jedes Material, alle Plattensysteme und -formen benötigen zunächst eine gute Vorbereitung des Bodens. Die Auflagefläche muss ebenerdig und waagerecht sein. Hier leistet eine Wasserwaage gute Dienste. Der Untergrund wird von Steinen befreit und gleichmäßig, mit einem Holzbrett festgeklopft oder -getreten. Kunststoffmatten oder -rollen können dann sofort aufgelegt werden.

Flächig verlegen

Um eine spätere Absenkung und Stolperstellen zu verhindern, trägt man für Beetplatten aus Stein oder Holz zunächst ungefähr 30 cm Erde ab. Dann wird mit grobem Sand oder nicht so groben Schotter 20 cm hoch aufgefüllt. Darauf kommt eine 5 cm dicke Schicht mit Sand. Sand wird zum Schluss auch in die Fugen verteilt.

Einzeln verlegen

Einfacher ist es, einzelne Trittsteine oder Holzplatten zu verlegen. Vor dem Verlegen unbedingt einmal „Probelegen“. Die Steine oder das Holz ist optimalerweise so anzuordnen, dass es von den Trittlängen und der Optik her passt. Erst dann beginnt man mit den Vorarbeiten des Untergrundes. Bei Trittsteinen genügt es, etwas Erde abzutragen und wie oben erwähnt zu begradigen. Ein 10 cm tiefes Sandbett ist ideal und schützt vor Schieflagen.

Fazit

Früher oder später wird es für jeden Gartenbesitzer ein Thema sein: Beetplatten. Die Auswahl in Baumärkten und Gartenzentren ist gewaltig. Daher ist es hilfreich sich zuvor ein paar Gedanken über den zukünftigen Zweck, den die Beetplatten erfüllen sollen, zu machen. Wenn es ein größeres Projekt werden soll, inklusive Beeteinfassungen, Schmucksteinen und Wegen, ist es unter Umständen besser, sich professionell beraten zu lassen sowie zunächst einen Kostenvoranschlag einzuholen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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