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Guano-Dünger – Zusammensetzung & Tipps zur Anwendung

Die Ausscheidungen von Seevögeln, Robben und Pinguinen sind aufgrund der speziellen Ernährungsgewohnheiten sehr phosphathaltig. Phosphat ist die häufigste in der Natur vorkommende Verbindung von Phosphor, den Pflanzen zum Leben benötigen. Zudem enthalten sie wie auch menschliche Exkremente Harnstoff und Ammoniumverbindungen – beides reich an Stickstoff.

Durch die Einwirkung auf einen sehr kalkhaltigen Untergrund entsteht im Laufe der Zeit eine Kombination aus organischem und mineralischem Dünger. Durch die hohen Gehalte an Phosphor, Stickstoff und Kalium wird Guano als idealer NPK-Naturdünger gehandelt.

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Steckbrief

  • kommt aus der Inkasprache und heißt Dung
  • Exkremente von speziellen Tieren
  • feinkörniges Gemenge verschiedener Phosphate und Stickstoffverbindungen
  • hohe Stickstoff- und Phosphorgehalte
  • enthält zudem Kalium und Kalzium
  • Verwendung: als Volldünger

Die Geschichte und Vorkommen von Guano

Schon die Inka wussten, dass Vogeldung Pflanzen besser wachsen lässt. Sie benutzten dazu schon im 5. Jahrhundert vor Christus die Exkremente der Seevögel, die auf den Inseln vor der Küste Perus lebten. Heute ist der Begriff etwas ausgedehnter. Auch die Ausscheidungen von anderen Tierarten werden zu den organischen Düngern unter dem Begriff Guano zusammengefasst:

  • Fledermaus-Guano
  • Robben-Guano
  • Pinguin-Guano
  • Kormoran-Guano

Guano gibt es überall auf der Welt. Die ertragreichen Lagerstätten vor der Küste Perus bestehen aus Exkrementen, Kadavern und Eierschalen von Seevögeln, die sich dort über Jahrhunderte zum Brüten niedergelassen hatten. Im Laufe der Jahre haben sich diese Stoffe zu riesigen Guano-Bergen (bis 30 Meter Höhe) aufgrund ihrer geologischen Lage in Dünger umgewandelt. Andere große Vorkommen von Guano finden sich in Südwestafrika, im indischen Raum, in Ägypten sowie auch in Europa.

Welche Nährstoffe sind in Guano vorhanden / brauchen Pflanzen?

In Guano sind hohe Gehalte an Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) enthalten. Guano zählt zu den wichtigsten Naturdüngern mit diesen Hauptbestandteilen. Große Vorkommen von Guano werden wegen der unterschiedlichen Inhaltsstoffe in drei Schichten eingeteilt:

  1. obere Schicht: gelbbraune Farbe, wenig N, viel P
  2. mittlere Schicht: gelbe Farbe, viel N, weniger P
  3. untere Schicht: nur noch Spuren von N

Zudem enthält Guano-Dünger eine Reihe weiterer Nährstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium und diverse Spurenelemente.

Pflanzen benötigen sechs Hauptnährstoffe, um gesund und kräftig zu wachsen. Dazu gehören drei Nichtmetalle:

  • Stickstoff (N)
  • Phosphor (P)
  • Schwefel (S)

Dabei ist der Schwefel nur als Spurenelement notwendig, während die anderen Nährstoffe in hohem Maße zur Verfügung stehen müssen. Hinzu kommen drei Metalle, die in nennenswerten Mengen im Boden vorhanden sein müssen:

  • Kalium (K)
  • Magnesium (Mg)
  • Kalzium (Ca)

Oft kann das Fehlen eines der Elemente durch einen Überschuss eines anderen kompensiert werden, ohne dass es zu relevanten Einschränkungen kommt. Wichtig bei diesen Nährstoffen ist, dass sie in wasserlöslicher Form vorliegen. Elementarer Schwefel beispielsweise nützt einer Pflanze nicht, sondern kann sogar schädlich wirken.

Aufgaben der Nährstoffe

Jeder einzelne Nährstoff hat unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Fehlt ein Nährstoffs führt das zu Mangelerscheinungen, die hier kurz beschrieben werden:

Stickstoff

  • Aufgabe: Aufbau des pflanzlichen Eiweißes, wichtig bei der Fotosynthese, notwendig zum Wachstum
  • Mangel: Wachstumsstörungen, Verfärbungen in den Blättern und Nadeln

Phosphor

  • Aufgabe: beteiligt am Stoffwechsel der Pflanze (Wachstum, Blüten-, Frucht- und Samenbildung)
  • Mangel: Verkümmern oder Fehlbildung von Blüten, Früchten und Samen

Kalium

  • Aufgabe: wichtig für die Wasseraufnahme, Frosthärte, Gewebebildung, Geschmack der Früchte
  • Mangel: schlaffe Blätter, Welken

Kalzium

  • Aufgabe: reguliert den pH-Wert im Boden (gegen Übersäuerung), wichtig für die Zellwände der Pflanzen
  • Mangel: Bodenübersäuerung, gestörtes Pflanzenwachstum

Magnesium

  • Aufgabe: notwendig für das Blattgrün, beteiligt an Stoffwechselvorgängen
  • Mangel: Gewebe stirbt ab, Blätter verfärben sich

Schwefel

  • Aufgabe: wichtig zur Bildung von Aminosäuren und Eiweißen
  • Mangel: keine Samenbildung, Einrollen der Blätter

Produkte und Anwendung

Guano-Dünger ist im Handel sowohl als Flüssigprodukt als auch in den unterschiedlichsten Kombinationen mit anderen Düngern für unterschiedliche Einsatzgebiete erhältlich. Häufig sind die Dünger für den Bedarf verschiedener Pflanzenarten optimiert. Die Angaben auf der Verpackung bedeuten die prozentualen Gehalte der einzelnen Nährstoffe im Dünger.

Tipp:

NPK von 9+6+15 bedeutet: 9% Gesamtstickstoff, 6% Gesamtphosphat, 15% Kalium (als wasserlösliches Kaliumoxid). Hierzu gehören:

Tomatendünger mit Guano

  • organisch-mineralischer Dünger
  • NPK: 9+6+15
  • enthält zusätzlich Magnesium

 Der hohe Anteil an Kalium ist wichtig für eine gute Fruchtbildung. Auch für viele Gemüse verwendbar (Gurken, Zucchini).

Tannen- und Koniferen-Dünger mit Guano

  • organisch-mineralischer Dünger
  • NPK: 7+4+5
  • enthält zusätzlich Magnesium

Koniferen benötigen andere Nährstoffmengen. Da hier die Fruchtbildung einen nachgestellten Stellenwert einnimmt, ist der Kaliumanteil im Dünger deutlich niedriger. Auch hier ist Magnesium wichtig, um Braunfärbungen der Nadeln vorzubeugen.

Beerendünger mit Guano

  • organisch-mineralischer Dünger
  • NPK: 4+4+6
  • enthält etwa 2% Magnesium

Gut für Erdbeeren, andere Beerenobstsorten sowie Kernobst.

Rosendünger mit Guano

  • organisch-mineralischer Dünger
  • NPK: 5+10+8
  • enthält zusätzlich Magnesium und meist auch Hornmehl

Für Rosen und Beeren, Obst und auch viele Gemüse geeignet.

Düngestäbchen mit Guano

  • bis zu 100 Tage Langzeitwirkung
  • NPK: 11+4+8
  • enthalten zusätzlich Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Mangan

Optimal für Zimmerpflanzen, Pflanzen in Blumentöpfen oder Kübeln. Eine Über- oder Unterdosierung wird durch die langsame Abgabe der Nährstoffe verhindert.

Flüssigdünger mit Guano

  • organisch-mineralischer Dünger
  • NPK: 7+3+6
  • zusätzlich Spurenelemente

Über das Gießwasser zu verabreichen. Gut für alle Pflanzen in Töpfen, Kästen oder Kübeln.

Sicherheitshinweise

Guano-Dünger riecht nicht nur unangenehm, in reiner Form wirkt er zudem auch stark ätzend. Deshalb sollten beim Ausbringen nicht nur Handschuhe getragen werden, sondern der Gärtner muss sich auch vor den Stäuben in Acht nehmen.

  • immer auf die Windrichtung achten
  • nicht an sehr windigen Tagen streuen
  • nicht auf die Pflanzen und Blätter streuen
  • direkt in die Erde einarbeiten
  • gegebenenfalls eine Staubmaske tragen
  • bei Berührung mit der Haut sofort mit viel Wasser abwaschen

Was bedeutet organischer oder mineralischer Dünger?

Bei Düngern wird zwischen organischen und mineralischen Düngern unterschieden. Mineralische Dünger wirken in der Regel schnell, da sich die Inhaltsstoffe (meist Salze oder Oxide) leicht in Wasser lösen und somit der Pflanze sofort zur Verfügung stehen. Organische Dünger hingegen – zu denen Kompost, Hornspäne, Stallmist und auch Guano gehören – wirken langsam. Die Nährstoffe müssen erst durch Mikroorganismen freigesetzt werden. Organische Dünger fördern daher das Leben im Boden und damit die Bodenqualität. Käufliche Dünger sind häufig Kombinationen aus beidem.

Wirkungsweise organischer Dünger

Organischer Dünger ist ein Dünger, dessen Bestandteile nicht in reiner Form vorhanden sind, sondern vorwiegend aus natürlichen Abfallprodukten pflanzlichen oder tierischen Ursprungs bestehen. Organische Dünger wirken langsam. Die Nährstoffe stehen nicht sofort zur Verfügung. Die Umwandlung der organischen Stoffe in pflanzenverfügbare Nährstoffe ist ein langsamer Prozess. Dabei wird das Bodenleben aktiviert und die Humusbildung nachhaltig gefördert. Zwar stehen die Nährstoffe den Pflanzen nicht sofort zur Verfügung, dafür aber lang anhaltend. Organischer Dünger besitzt Langzeitwirkung.

Im Gegensatz zu mineralischen Düngern müssen organische Dünger zuerst durch das Bodenleben aufgeschlossen werden. Pflanzen können nur Nährstoffe in mineralischer Form aufnehmen, nicht in organischer. Deshalb müssen Bodenbakterien erst die Umwandlung vollziehen. Diese Bodenbakterien halten außerdem die Nährstoffe fest, da sie sonst schnell aus dem Boden ausgewaschen werden würden. Deshalb enthalten organische Dünger weniger Nährstoffe als beispielsweise mineralische Dünger. Die organischen Nährstoffe wirken einfach effektiver. Weitere Vorteile sind, dass die Bodenfruchtbarkeit systematisch aufgebaut wird, die Bodenatmung erhöht wird und die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen Krankheiten steigt. Das wiederum führt zu einem verringerten Aufwand an Pflanzenschutzmitteln. Ein organischer Dünger führt zu sicheren und konstanten Nährstoffverhältnissen.

Organisch-mineralische Dünger mit Guano

Organisch-mineralische Dünger vereinen die Vorteile beider Düngerarten. Der größte Vorteil des mineralischen Düngers ist seine schnelle Wirkungsweise. Während bei organischem Dünger erst die Bodenbakterien die Wirkstoffe umwandeln müssen, stehen die Nährstoffe des mineralischen Düngers sofort zur Verfügung. Mineralischer Dünger ist super für eine Startdüngung geeignet und wird immer dann eingesetzt, wenn Pflanzen Mangelerscheinungen zeigen. Aufgetretene Missstände werden so schnellstmöglich beseitigt. Mineralische Dünger haben keine Langzeitwirkung. In Gemeinschaft mit organischem Dünger wird dieser Mangel ausgeglichen. Sofort- und Langzeitwirkung werden miteinander verbunden. Organisch-mineralische Dünger mit Guano sind Naturdünger, meist mit hohem Guanoanteil, bis zu 70 Prozent. Der Stickstoffanteil stammt zu 100 Prozent aus dem Guanoanteil. Das Gute daran ist das ausgewogene Nährstoffverhältnis für den Gartenboden. Die mineralischen Stoffe guter Dünger stammen meist aus Meeresablagerungen. Veredelt wird das ganze mit Gesteinsmehl.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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