Automatische Bewässerung selber bauen | Bewässerungssystem
Inhaltsverzeichnis
Das Gießen stellt einen essenziellen Part in der Gartenarbeit dar, ist aber nicht selten mit viel Aufwand und Zeit verbunden. Das muss jedoch nicht sein, denn Hobbygärtner können auf eine automatische Bewässerung zurückgreifen. Praktisch hierbei ist, dass eine Bewässerungsanlage nicht unbedingt teuer sein muss. Denn mit etwas Geschick können Sie ein Bewässerungssystem selber bauen.
DIY-Bewässerungssystem mit Flaschen
Eine der einfachsten und kostengünstigsten DIY-Bewässerungsanlagen funktioniert mit herkömmlichen PET- oder Glasflaschen. Diese fungieren als Wasservorratsbehälter und werden so in die Erde eingesetzt, dass sie die Pflanzen allmählich mit Wasser versorgen. Je nach Wasserverbrauch der Pflanzen, sind hierfür unterschiedlich große Flaschen empfehlenswert. Zur Freude vieler Hobbygärtner, können die Flaschen sowohl auf dem Balkon als auch im Gewächshaus oder sogar im Freiland zum Einsatz kommen. Der einzige erwähnenswerte Nachteil bei dieser Methode ist, dass die Flaschen nicht unbedingt dekorativ sind. Wer jedoch einen grünen Daumen hat, kann die Flaschen natürlich verzieren und sie in Szene setzen.
- geeignet für: Balkon, Gewächshaus, Freiland
- Vorteil: kostengünstig
- Nachteil: nicht so dekorativ
Anleitung
Das DIY-Bewässerungssystem mit Flaschen ist äußerst simpel und verlangt keinerlei handwerkliches Geschick. Wer möchte, kann zunächst die Flasche vom Etikett befreien und etwaige Kleberückstände mit Nagellackentferner entfernen. Dieser Schritt ist jedoch nicht zwingend erforderlich! Anschließend wird die Flasche zu einem Wasserspeicher umfunktioniert, indem mit einem spitzen Gegenstand Löcher in den Deckel gebohrt werden. Auch hier gilt es, den Wasserbedarf der jeweiligen Pflanzen zu berücksichtigen: Je mehr Löcher im Deckel sind, umso mehr Wasser kann entweichen. Ebenso kann die Wassermenge entsprechend variiert und angepasst werden. Nachdem das Gefäß mit Wasser befüllt ist, wird am besten wie folgt vorgegangen:
- Deckel raufgeben und Flasche gut verschließen
- Vertiefung in das Pflanzgefäß machen
- Flasche in die Vertiefung stecken
- mit Erde festdrücken
DIY-Bewässerung mit Schnüren
Eine weitere, sehr einfache und kostengünstige Bewässerung Marke Eigenbau stellt ein Bewässerungssystem mit Schnüren dar. Hierbei wird die Pflanze wird mittels einer dicken Wollschnur mit dem Wasserbehälter verbunden. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass sie sich für mehrere Töpfe eignet. Grundsätzlich werden hierfür nur ein Wasserspeicher (größeres Gefäß) sowie Schnüre benötigt.
- geeignet für: Balkon, mehrere Pflanzen
- Vorteil: kostengünstig, sehr einfach
Anleitung
Wer diese Bewässerungsanlage selber bauen möchte, benötigt zunächst ein Wasserspeicher. Die Größe ist hierbei an den Wasserbedarf der jeweiligen Pflanzen anzupassen, sodass auch hierfür wieder PET-Flaschen zum Einsatz kommen können. Das Bindeglied zwischen Pflanzen und Wasserspeicher stellen dicke Wollschnüre dar. Anschließend werden die einzelnen Komponenten wie folgt miteinander verbunden:
- Behälter mit Wasser befüllen
- ein Schnurende in den Wasserspeicher geben
- ein Schnurende nahe der Wurzeln eingraben
- etwa bis halbe Topftiefe
„Badewannen-Prinzip“
Die Urlaubszeit stellt viele Hobbygärtner vor eine Herausforderung, denn auch in ihrer Abwesenheit möchten die Pflanzen gegossen werden. Doch auch hierfür gibt es eine simple Lösung, nämlich das sogenannte „Badewannen-Prinzip“. Hierbei machen sich Hobbygärtner die Größe einer Badewanne zu Nutze, entsprechend vorbereitet wird und als Wasserspeicher für die Pflanzen dient. Wer keine Badewanne hat, kann alternativ auch ein Planschbecken oder ein ähnlich großes Behältnis verwenden.
- eignet sich für: viele kleine Töpfe
- Vorteil: praktisch im Urlaub, eignet sich für viele kleine Pflanzen
- Nachteil: Vorbereitung etwas zeitaufwendiger
Anleitung
Wer seine Badewanne einige Tage zur Bewässerungsanlage für Topfpflanzen umfunktionieren möchte, benötigt zunächst saugfähiges Material. Hierfür eignen sich dicke Handtücher, aber auch Perlite die zuvor angefeuchtet werden. Sind die notwenigen Materialen vorhanden, kann der Eigenbau beginnen:
- Badewanne mit dicken Handtüchern auslegen
- Töpfe in Badewanne stellen
- Wasser einlassen, etwa 5 cm tief
Dauerhafte, automatische Wasserversorgung
Wer nicht nur tageweise, sondern über einen längeren Zeitraum auf eine automatische Wasserversorgung auf dem Balkon umsteigen möchte, kann diese ebenfalls selber bauen. Damit die Pflanzen dauerhaft mit Wasser versorgt werden, muss hierbei der Wasserspeicher dementsprechend größer ausfallen. Zusätzlich werden hierfür noch Gartenschläuche sowie ein Bewässerungskegel benötigt.
- geeignet für: Balkon
- Vorteil: dauerhaft, kann mit Regenwasser funktionieren
- Nachteil: höherer Platzbedarf, Bau etwas aufwendiger
Anleitung
Eine automatische Bewässerung für den Balkon selber zu bauen ist zwar etwas aufwendiger, allerdings durchaus machbar für Hobbygärtner. Zunächst ist der zukünftige Platz des Wasserspeichers zu bestimmen. Dieser sollte möglichst höher als die Pflanzen installiert werden, wobei ein Höhenunterschied von mindestens 50 bis 100 Zentimetern empfohlen wird. Der Hochtank wird am besten an der Wand montiert und mit Wasser befüllt. Alternativ kann hierfür auch eine Regentonne mit einem Wasseranschluss verwendet werden. Die weitere Vorgehensweise gestaltet sich nun wie folgt:
- Gartenschlauch anschließen
- Schläuche miteinander verbinden
- jede Pflanze soll einen Schlauch bekommen
- Bewässerungskegel nach Gebrauchsanweisung vorbereiten
- in Substrat stecken und Schläuche anschließen
Zusätzliche Tipps
Der Eigenbau stellt grundsätzlich zwar sicher, dass die Pflanzen mit Wasser versorgt werden, allerdings sollten dennoch einige Punkte beachtet werden. Generell ist es ratsam, die Systeme anfangs zu testen und genau zu beobachten. Denn nur auf diese Weise können Sie feststellen, ob alles funktioniert und die Wassermenge dem Bedarf der jeweiligen Pflanzen entspricht. Auch der Standort der Pflanzen ist entscheidend: In der direkten Sonne verbrauchen die Gewächse mehr Wasser. Wenn die Pflanzen einige Tage mit etwas weniger Sonnenlicht zurechtkommen, ist es ratsam, diese dementsprechend umzustellen. Denn dadurch sinkt nicht nur der Wasserbedarf der Pflanzen, sondern auch die Verdunstung im Wasserspeicher, wodurch die Bewässerungsanlage länger durchhält. Zusammengefasst lässt sich somit sagen:
- System ausgiebig testen und beobachten
- Wassermenge anpassen
- Pflanzen und Eigenbau nicht in die pralle Sonne stellen