Schnellwachsende Bäume – 18 ideale Nadel- und Laubbäume
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Die kreative Gartengestaltung kommt ohne Bäume als Raumbildner, Schattenspender und Leitfiguren nicht aus. Einen schönen Baum in den Pflanzplan zu integrieren, könnte so einfach sein, wäre da nicht das langsame Wachstum der meisten Gehölzarten. Wo nur 5 bis 10 cm an Größe jährlich dazukommen, bleibt der Garten jahrelang unvollendet. Eine einfache, aber kostspielige Lösung ist der Kauf ausgewachsener Exemplare. Schonender für den Geldbeutel sind schnellwachsende Bäume. Diese Liste stellt Ihnen 18 ideale Nadel- und Laubbäume näher vor.
Nadelbäume – stachelige Wachstumsraketen
Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides)
Einheimische Nadelbäume haben gegenüber einem lebenden Fossil aus China das Nachsehen, wenn es um die Wuchsgeschwindigkeit geht. Der Urweltmammutbaum ist mit bis zu 1 Meter Jahreszuwachs der Rekordhalter unter den Koniferen. Ungeachtet der Namensähnlichkeit ist der Baum nicht verwandt mit den raumgreifenden Mammutbäumen Nordamerikas. Im Gegenteil entwickelt der asiatische Nadelbaum eine schlanke Gestalt mit kegelförmiger Krone, sodass er nicht übermäßig viel Gartenfläche für sich beansprucht. Überdies zählt der Urweltmammutbaum zu den wenigen Koniferen, die im Winter ihre Nadeln abwerfen, nachdem sie sich mit einem furiosen Farbenspiel verabschiedet haben.
- Jährlicher Zuwachs: 60 bis 100 cm
- Wuchshöhe: bis 3500 cm
Sicheltanne (Cryptomeria japonica)
Um einen weiteren schnell wachsenden Nadelbaum zu entdecken, richten wir den Blick nach Asien. In Japan wird die Sicheltanne intensiv forstwirtschaftlich genutzt, weil sie nicht nur schön aussieht, sondern zugleich rasant wächst. Der Name bezieht sich auf die elegant gebogenen, dunkelgrünen Nadeln, die sich dicht an dicht auf grünen Trieben versammeln. Ein wichtiger Aspekt im Pflegeprogramm ist Winterschutz in den ersten fünf bis sechs Jahren. Diese Zeit nimmt eine Sicheltanne in Anspruch, um im mitteleuropäischen Klima eine stabile Frosthärte zu entwickeln.
- Jährlicher Zuwachs: 50 bis 70 cm
- Wuchshöhe: 1000 bis 1500 cm
Blaue Atlaszeder (Cedrus atlantica ‚Glauca‘)
Für einen Nadelbaum ist ihr Wachstum atemberaubend schnell. Darüber hinaus punktet die Blaue Atlaszeder mit breit gefächerten Standortwünschen, denn sie gedeiht in jedem Boden, der nicht wüstentrocken ist. Da der Baum sein blau-graues Nadelkleid niemals ablegt, ziert er das ganze Jahr hindurch den Garten. Vor allem seine kegelförmige Krone ist von dekorativer Fernwirkung, weil sie sich aus malerischen, leicht überhängenden Zweigen zusammensetzt. Die braunen Zapfen verweilen häufig über etliche Jahre als natürliche Dekoration an den Ästen.
- Jährlicher Zuwachs: 30 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 1000 bis 2000 cm
Rotfichte, Gemeine Fichte, Rottanne (Picea abies)
In den Mittelgebirgen ist die Rotfichte ein vertrautes Bild, weil sie dank ihrer Wuchskraft gerne forstwirtschaftlich genutzt wird. Als Symbol für Kraft und Fruchtbarkeit dient die wüchsige Fichte in Süddeutschland als beliebteste Maibaum-Art. Der schöne Habitus und die sattgrünen Nadeln qualifizieren die Konifere überdies zum idealen Hausbaum für den großen Garten. Ihren Namen verdankt die Rotfichte einer rötlich gefärbten Rinde, die sich erst im fortgeschrittenen Alter braun einfärbt.
- Jährlicher Zuwachs: 25 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 2000 bis 3500 cm
Lärche (Larix decidua)
Das Wachstum der Europäischen Lärche zeichnet nicht nur eine zügige Geschwindigkeit aus. Der Baum des Jahres 2012 ist überdies der einzige europäische Nadelbaum, der seine Blätter im Winter abwirft im Anschluss an eine goldene Laubfärbung. Zu diesem evolutionären Schritt entschloss sich der Nadelbaum, um für die Strapazen des Winters besser gewappnet zu sein.
- Jährlicher Zuwachs: 25 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 1500 bis 3000 cm
Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
Die Douglasie ist uns in Wäldern, Parks und Gärten ein so vertrautes Bild, dass sie häufig für einen einheimischen Nadelbaum gehalten wird. Tatsächlich fand das Kiefergewächs aus Nordamerika den Weg zu uns; nicht zuletzt aufgrund des schnellen Wachstums und einer schlanken, wohlgeformten Silhouette. Die Douglasie kann ein biblisches Alter erreichen von bis zu 400 Jahren, wobei sich das zügige Jugendwachstum sukzessive reduziert, jedoch niemals vollkommen zum Erliegen kommt.
- Jährlicher Zuwachs: 30 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 3000 bis 4000 cm
Schnellwachsende Laubbäume
Spitzahorn (Acer platanoides)
Rekordhalter in Sachen Zuwachs ist der Spitzahorn. Unter idealen Rahmenbedingungen gewinnt der Laubbaum in einem Jahr um bis zu 150 cm an Höhe. Besonders wählerisch ist die Pflanze nicht, denn sie akzeptiert alle Bodenqualitäten bis auf Torf und Moor. Noch bevor die formschönen Blätter sprießen, setzen zitronengelbe Blüten dekorative Akzente. Ab Mai legt der Spitzahorn sein Laubkleid an, das sich im Herbst mit einem gold-gelben Farbenfestival in die Winterpause verabschiedet.
- Jährlicher Zuwachs: 60 bis 150 cm
- Wuchshöhe: 2000 bis 3000 cm
Deutsche Eiche (Quercus robur)
Als legendäres, charismatisches und majestätisches Wahrzeichen unserer Wälder erfüllt die Deutsche Eiche zugleich den Wunsch nach einem schnellwachsenden Laubbaum mit Bravour. Die charakteristischen Eichenblätter formieren sich an kräftigen Zweigen zu einer runden, ausladenden Krone. Im Mai erscheinen zierliche Kätzchenblüten, die sich im Herbst in knackig-braune Eicheln verwandeln. Liebäugeln Sie mit einer Eiche als Leitfigur im Garten, werden sich auch nachfolgende Generationen an dem herrlichen Baum erfreuen, denn die mittlere Lebenserwartung liegt bei 500 bis 800 Jahren.
- Jährlicher Zuwachs: 25 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 2500 bis 3500 cm
Rotbuche (Fagus sylvatica)
Schnelles Wachstum ist nur einer der zahlreichen Vorzüge. Die einheimische Rotbuche steht ganz oben im Ranking der idealen Laubbäume für den Garten dank ihrer genügsamen Ansprüche und einer langen Lebenserwartung von bis zu 400 Jahren. Die grünen Blätter verfärben sich im Herbst gelb-orange-braun und bleiben noch bis zum Ende des Winters an den Zweigen hängen.
- Jährlicher Zuwachs: 20 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 1000 bis 3000 cm
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)
Einer der schönsten Bäume vom Mittelmeer erobert die Herzen der Gärtner im Sturm. Der Blauglockenbaum kombiniert violett-blaue Blütenpracht und ornamentale, samtig behaarte Blätter mit rasanter Wuchsgeschwindigkeit. Bis sich die 30 cm langen Blütenrispen im April und Mai über den riesigen Schmuckblättern entfalten, werden Sie nicht lange auf die Folter gespannt. Am sonnigen, warmen Standort und mit Winterschutz in den ersten Jahren, beschert Ihnen das mediterrane Schmuckstück bereits nach 5 Jahren die erste Blütezeit.
- Jährlicher Zuwachs: 40 bis 70 cm
- Wuchshöhe: 800 bis 1500 cm
Japanische Nelkenkirsche (Prunus serrulata)
In Puncto Wachstumstempo und Blütenpracht befindet sich die Japanische Nelkenkirsche auf Augenhöhe mit dem Blauglockenbaum. Einziger Wermutstropfen ist die sehr kurze Zeit der verschwenderischen, rosafarbenen Blüte, die sich lediglich von Anfang bis Mitte Mai erstreckt. Dieses Manko macht die asiatische Baumschönheit wett mit einem rotgelben Flammenmeer im Herbst, bevor das Laub zu Boden fällt.
- Jährlicher Zuwachs: 40 bis 70 cm
- Wuchshöhe: 800 bis 1000 cm
Vogelbeere, Eberesche (Sorbus aucuparia)
Mit einer Vogelbeere als schnellwachsenden Hausbaum demonstrieren Sie Naturverbundenheit. Das Gehölz zählt aufgrund der gehaltvollen Beeren zu den wertvollsten Vogelnährpflanzen unserer Wälder. Im Garten trumpft der Baum auf mit weißen, großen Rispenblüten von Mai bis Juni, gefolgt von den leuchtend roten Beeren über gelbe-orange gefärbtem Laub im Herbst. Da die Früchte bei Rohverzehr leicht giftig sind, sollte die Eberesche außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren angesiedelt sein.
- Jährlicher Zuwachs: 30 bis 70 cm
- Wuchshöhe: 600 bis 1200 cm
Trompetenbaum (Catalpa bignonioides)
Der Trompetenbaum verschwendet nicht viel Zeit in das Wachstum eines mächtigen Stamms. Vielmehr investiert der Baum seine Energie in die Bildung einer prächtigen, dicht verzweigten Krone mit riesigen Schmuckblättern. Sein Erscheinungsbild ist folglich geprägt durch einen kurzen Stamm und eine ausladende Krone, was bei der Standortwahl berücksichtigt werden sollte. Im Gegensatz zum bekannten Kugel-Trompetenbaum, erblüht die reine Art im Sommer mit weißen Rispenblüten und gewinnt auch in späteren Jahren noch weiter an Höhe.
- Jährlicher Zuwachs: 30 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 1000 bis 1500 cm
Essigbaum, Hirschkolbensumach (Rhus typhina)
Das herbstliche Farbenfestival seiner prächtigen Fiederblätter katapultierte den Essigbaum unter die beliebtesten, schnellwachsenden Laubbäume für den Hausgarten. Es ist sehenswert, wenn sich das sommergrüne Laub etappenweise gelb, orange und karmesinrot verfärbt. Die rot-braunen Kolbenfrüchte, die aus der grünlichen Sommerblüte entstehen, zieren den Baum während der Winterzeit. Der volkstümliche Name Hirschkolbensumach nimmt Bezug auf die filzig-braun behaarten Jungtriebe, die entfernt an ein Hirschgeweih erinnern.
- Jährlicher Zuwachs: 30 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 200 bis 500 cm
Weißbirke (Betula pendula)
Die charakteristische, weiße Rinde und lang gestreckte Krone aus herabhängenden Zweigen verraten die Weißbirke schon aus der Ferne. Bis der heimische Laubbaum seine dekorativen Reize in voller Pracht ausspielt, müssen Sie sich nicht lange gedulden. Schon nach wenigen Jahren hat die Hängebirke ihr Gardemaß erreicht. Diese Meisterleistung vollbringt der Laubbaum in nahezu allen Böden, worauf sein Zweitname ‚Trümmerbaum‘ zurückzuführen ist. Wo kein anderer Baum gedeiht, läuft die Sandbirke unbeeindruckt zur Höchstform auf.
- Jährlicher Zuwachs: 35 bis 45 cm
- Wuchshöhe: 1500 bis 2500 cm
Esche, Hohe Esche, Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
Halten Sie hier Ausschau nach einem wirklich großen und zugleich schnellwachsenden Generationenbaum? Dann dürfen Sie sich die Hohe Esche nicht entgehen lassen, denn sie gilt als höchster Laubbaum Europas. Die gewaltige Höhe von 40 Metern erzielt der Baum allerdings nur unter idealen Licht- und Bodenverhältnissen. Vor allem im Verlauf der Jugendphase legt die Esche ein zügiges Wachstum an den Tag, das sowohl in die Breite als auch in die Höhe geht. Ziehen Sie daher die Kultivierung der Gemeinen Esche nur dann in Betracht, wenn Ihr Garten über eine parkähnliche Ausdehnung verfügt.
- Jährlicher Zuwachs: 30 bis 45 cm
- Wuchshöhe: 2000 bis 2500 cm, selten bis 4000 cm
Espe, Zitterpappel (Populus tremula)
Stellvertretend für die artenreiche Gattung der Pappeln sei in dieser Auslese die dekorative Espe genannt. Es ist nicht die Angst vor widrigen Bedingungen, die diese Pappel erzittern lässt. Vielmehr verdankt sie ihren Namen den unzähligen, hübschen Blättern, die schon bei sanftem Wind unüberhörbar erzittern. Wo es gilt, innerhalb kurzer Zeit den Garten zu begrünen, ist die Espe zuverlässig zur Stelle. In freier Natur betätigt sich der Baum als wertvolle Pionierpflanze, um brach liegende Flächen zügig wieder aufzuforsten.
- Jährlicher Zuwachs: 40 bis 80 cm
- Wuchshöhe: 1000 bis 2000 cm, selten bis 3000 cm
Winterlinde, Steinlinde (Tilia cordata)
Die Winterlinde hat nicht nur aufgrund ihrer Wuchskraft einen Logenplatz im Garten verdient. Ihren grün-gelben Sommerblüten entströmt ein verführerischer Duft, der emsige Bienen in Scharen anlockt. Das Resultat ist Honigliebhabern bekannt als wertvoller Lindenblüten-Honig. Untermalt wird das Duftblüten-Spektakel durch herzförmige Schmuckblätter, die auf der Oberseite mattgrün und auf der Unterseite blaugrün gefärbt sind. Bevor das Laub im Winter abfällt, nimmt es eine intensive Herbstfärbung an.
- Jährlicher Zuwachs: 30 bis 50 cm
- Wuchshöhe: 1500 bis 3000 cm