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Kräuterwiese: 6 Tipps zum Anlegen

Kräuterwiesen freuen sich an großer Beliebtheit, immerhin blühen sie sehr lange und sind zugleich sehr pflegeleicht. Entscheidend für eine langanhaltende Blütenpracht ist vor allem das fachgerechte Anlegen der Kräuterwiese, weshalb wir Ihnen in diesem Beitrag 6 nützliche Tipps hierfür mitgeben!

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Wahl des Standorts

Eine Kräuterwiese kann grundsätzlich in jeden Garten integriert werden, wobei sich vor allem wenig oder ungenutzte Bereiche am besten eignen. Gerne werden beispielsweise ehemalige Rasenflächen zu einem Kräuterrasen umfunktioniert. Es ist aber auch möglich, nur bestimmte Teile des Rasens zu einer Magerwiese zu gestalten. Wichtig hierbei ist, dass der Standort die optimalen Voraussetzungen für eine Wildkräuterwiese mit sich bringt:

  • Sonnig und nicht zu schattig
  • Nicht zu feucht
  • Gut wasserdurchlässig
  • Wenig trittbelastet
  • Nährstoffarmer Boden

Abmagerung des Bodens

Ist ein passendes Plätzchen im Garten gefunden, sollte der Boden auf seine Eigenschaften überprüft werden. Kräuterrasen gedeihen am besten auf nährstoffarmen Böden, weshalb es sinnvoll ist, nährstoffreiche Böden vor der Aussaat abzumagern. Dadurch wird verhindert, dass bestimmte Gräser aufgrund des hohen Stickstoffgehalts im Boden zu schnell wachsen und dadurch Wildkräuter und -blumen verdrängen. Ist der Nährstoffgehalt im Boden hingegen gering, können sich die gewünschten Wildpflanzen auf der Magerwiese etablieren. Um den Boden abzumagern, gehen Hobbygärtner am besten wie folgt vor:

  • Düngung am besten 2-3 Jahre vor Aussaat einstellen
  • Wiese mehrmals pro Jahr mähen
  • Mähgut entfernen (z.B.: kompostieren oder verfüttern)
  • Humose Schichten abtragen
  • Sand untermischen

Auswahl des Saatguts

Die Auswahl an möglichen Pflanzen für die Kräuterwiese ist groß und ermöglicht dadurch eine sehr artenreiche Bepflanzung. Am besten eignet sich regionaltypisches Saatgut, das eine Mischung aus Gräsern, Kräutern und Blumen enthält. Vorsicht ist hierbei bei fertigem Saatgutgemisch geboten, denn oft bieten diese kein abwechslungsreiches Kräuterbild und/oder enthalten nicht heimische Pflanzen. Letzteres ist insofern ein Nachteil, da die Pflanzen aufgrund von fehlenden Bestäubern meist nur einjährig wachsen. Um das zu vermeiden, können Hobbygärtner ihre Saatgutmischung auch selbst herstellen. In hiesigen Regionen eignen sich unter anderem folgende Pflanzen für den Kräuterrasen:

  • Bärwurz (Meum athamanticum)
  • Ehrenpreis (Veronica)
  • Feldthymian (Thymus serpyllum)
  • Frühlingsschlüsselblume (Primula veris)
  • Glockenblume (Campanula)
  • Goldmohn (Eschscholzia californica)
  • Heidennelke (Dianthus deltoides)
  • Margeriten (Leucanthemum)
  • Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Veilchen (Viola)
  • Walderdbeere (Fragaria vesca)
  • Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)
Hinweis:

Eine artenreiche Bepflanzung sorgt nicht nur für eine abwechslungsreiche Blütenpracht, sondern bietet auch zahlreichen Insekten wertvolle Nahrung!

Veilchen - Viola

Aussaat

Der beste Zeitpunkt für die Aussagt ist zwischen Mitte April und Mitte Juni. Ist der Zeitpunkt für die Aussaat gewählt, sollte die Kräuterwiese zuvor noch drei bis vier Wochen ruhen, ehe die Samen ausgesät werden. Die Aussaat der Samen gestaltet sich anschließend wie folgt:

  • Kräuterrasen einebnen und feinharken
  • Größere Steine und Wurzelwerk entfernen
  • Samen in Längs- und Querrichtung der Fläche verteilen
  • Feinen Sand (z.B.: Vogelsand) daruntermischen
  • Komplette Fläche walzen
  • Saatgut nicht mit Harke oder Rechen einharken!
  • Samen können nicht keinen, wenn sie mit mehr als 1 cm Erde bedeckt sind
Hinweis:

Bis zur Keimung der Samen dauert es bis zu acht Wochen.

Unkrautschnitt

Im ersten Ansaatjahr kommt es sehr häufig vor, dass sich Unkraut auf der Wildkräuterwiese breit macht. Um zu verhindern, dass es sich weiter ausbreitet, sollte der Kräuterrasen einem sogenannten „Unkrautschnitt“ unterzogen werden. Diese Maßnahme unterbindet aber nicht nur die Ausbreitung von Unkraut, sondern fördert zugleich das Wachstum von Wildkräutern. Am besten wird der Unkrautschnitt bei Schönwetter durchgeführt, wobei zusätzlich Folgendes zu beachten ist:

  • Gesamte Fläche mähen, sobald Pflanzen etwa 10 cm hoch sind
  • Schnittgut etwa 3 Tage auf Fläche liegen lassen
  • Vorhandene Samen können sich dadurch verteilen
  • Nach wenigen Wochen erneut mähen
  • Maximal 3 Schnitte im Ansaatjahr
  • Ab 2. Jahr nur noch 2 Mal jährlich mähen (z.B.: im Juli und September)
Hinweis:

Winden und Disteln wuchern besonders stark, weshalb es ratsam ist, diese umgehend zu entfernen.

Pflege der Wildkräuterwiese

Die Pflanzen einer Wildkräuterwiese bevorzugen in der Regel einen nährstoffarmen Boden, weshalb das Düngen grundsätzlich nicht erforderlich ist. Auch die Bewässerung der Wildkräuter wird meist von der Natur übernommen, weshalb das Gießen nur bei langandauernden Trockenperioden empfehlenswert ist. Das Mähen der Kräuterwiese ist ebenfalls nicht zwingend erforderlich, allerdings durchaus empfehlenswert, da dadurch das Wachstum der Kräuter gefördert wird. Hobbygärtner müssen aber nicht regelmäßig zur Sense greifen, denn in der Regel reichen die folgenden zwei Varianten aus:

  • Rasenschnitt vor dem Winter
  • Oder zwei Mal jährlich mähen
Hinweis:

Für das Mähen der Wildkräuterwiese eignen sich vor allem (Motor-)Sensen oder Wiesenmäher.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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