Gehwegplatten aus Beton selber machen und verlegen
Inhaltsverzeichnis
So können sehr individuelle Platten hergestellt werden. Zu verlegen sind sie nicht anders, als gekaufte Platten auch. Grundlage für die Gehwegplatten sind Zement und Sand, im Verhältnis 1:3 (etwa). Dazu kommt Wasser. Wer Verzierungen vornehmen will, benötigt darüber hinaus schöne Steine oder andere Dekorationsmaterialien, auf die ich später noch eingehen werde.
Betonmischung
Beton ist ein natürlicher Baustoff und besteht aus Zement, Wasser und Zuschlagstoffen wie Kies oder Sand, auch Gesteinskörnung genannt. Für feine Arbeiten nutzt man einen feinkörnigen Trockenbeton. Eine glatte Oberfläche wird mit Reparaturmörtel erzielt. Grobkörniger Trockenbeton wirkt etwas rauer. Entscheidend ist einfach die Korngröße der Trockenbetonmischung. Je kleiner das enthaltene Größtkorn, desto glatter ist die Oberfläche der Gehwegplatte. Am einfachsten ist es, fertig gemischte Trockenbetonmasse aus dem Baumarkt zu verwenden. Die wird meist in 25 kg Säcken angeboten. Gemischt mit 4 Litern Wasser ergibt so ein Sack etwa 14 kg Beton. Wer festeren Beton nutzen möchte, was bei Gehwegplatten sicher günstig ist, nimmt etwas weniger Wasser. Wichtig ist, dass die Konsistenz gut verarbeitbar bleibt. Um das zu prüfen, formt man mit den Händen eine kleine Kugel. Sie darf nicht zerfallen. Wer die Mischung selbst anrühren möchte, muss drei Teile Gesteinskörnung und einen Teil Zement vermischen und dann so viel Wasser zugeben, bis die richtige Konsistenz erreicht ist.
Vorbereitung
Da es eine eher schmutzige Arbeit ist, sollte ein geeigneter Arbeitsplatz geschaffen werden, am besten im Garten. Günstig ist ein großes Brett als Unterlage zu verwenden. Alternativ ist auch eine Plane gut geeignet.
Gussform herstellen
Am einfachsten ist, einen viereckigen Blumenuntersetzer für Pflanzkübel zu verwenden. Diese Kunststoffuntersetzer haben die richtige Höhe und auch die Form passt. Es ist allerdings auch nicht schwer, sich einen einfachen Vierkantrahmen aus Latten zu basteln. Wer viele Gehwegplatten herstellen möchte, sollte mit mehr als einer Form arbeiten, sonst ist das ein Endlosprojekt. Wer nur einige dekorative Gehwegplatten gestalten möchte, für den reicht ein Rahmen. Man macht die Platten hintereinander, sozusagen alle zwei bis drei Tage eine. Im Prinzip reicht ein Rahmen ohne Boden. Dann muss ein glatter, fester Untergrund als Boden verwendet werden.
Beton mischen
Der Beton wird wie oben beschrieben zusammengerührt. Am besten wird dazu ein großer Eimer oder Kübel verwendet. Kleinere Mengen zum Probieren lassen sich prima mit einer Maurerkelle oder einem Spachtel anrühren. Bei größeren Posten nutzt man zum Verrühren am besten einen Mixaufsatz für Bohrmaschinen oder Akkuschrauber. Man mischt immer nur so viel Beton an, wie man verbrauchen kann. Lieber weniger anmischen und schnell nacharbeiten, als zu viel haben und nicht wissen wohin.
Gehwegplatten verstärken
Da Gehwegplatten stärker belastet werden, kann es sinnvoll sein, eine Verstärkung oder Bewehrung einzubauen. Dazu können Geflügelnetze oder Betonstahlstäbe genutzt werden. Im Normalfall ist das aber nicht notwendig. Die entsprechenden Verstärkungen vor dem Einfüllen des Betons in den Rahmen legen.
Beton einfüllen
Der fertig gemischte Beton wird nun in die Form gefüllt. Die Oberfläche wird glatter, wenn man an den Ecken der Form klopft oder rüttelt. So gehen auch eventuell vorhandene Luftblasen aus der Masse.
Beton trocknen lassen
Der Beton muss nun aushärten. Dafür braucht man etwas Geduld. Die Form sollte nicht zu früh abgenommen werden. 24 Stunden sollte er mindestens aushärten, bei dicken Platten lieber etwas länger. Wenn Beton zu schnell trocknet, kann er rissig werden. Deshalb ist es empfehlenswert, die Platten im Schatten und nicht in der Sonne trocknen zu lassen.
Unebenheiten beseitigen
Unebenheiten an den Kanten oder den Mustern können mit einem Stein oder einer Feile abgeschliffen werden.
Muster erzeugen
Wer nicht einfache simple Gehwegplatten möchte, kann einige mit Mustern versehen. Diese lockern die Fläche auf.
Hier einige Vorschläge
- Türmatten aus Gummi (sehen so aus, wie die aus schmiedeeisernem Material). Meist haben sie ein Muster aus Ornamenten. Die Matten können passend für die Größe zugeschnitten werden. Ideal ist freilich, erst die Matte nach Wunsch zu schneiden und für diese exakte Größe dann eine Form für die Platten zu bauen. Die Gummimatte einölen und dann gleichmäßig in den Beton drücken. Nach etwa 2 Tagen kann die Matte wieder herausgenommen werden. Durch das Öl sollte sie sich gut ablösen lassen.
- Ein stabiles Blatt aus dem Garten gibt es tolles Muster. Dazu ein Blatt vom Efeu oder ein anderes stabiles Blatt von unten mit Öl einpinseln oder einsprühen. Man nutzt die Unterseite für das Muster, denn dort sind die Blattadern stärker ausgeprägt. Das Blatt wird mit der eingeölten Seite auf den eingefüllten Beton gelegt, möglichst so, dass sich ein gutes Bild ergibt. Leicht andrücken. Um einen deutlicheren Abdruck zu bekommen, kann man einige kleine Steinchen auf das Blatt legen, um es zu beschweren. So wird der Abdruck deutlicher. Nach 2 Tagen kann das Blatt entnommen und die Platte ausgeformt werden. Der Abdruck ist dann gut zu sehen.
- Im Prinzip kann man verschiedenste Gegenstände verwenden, um ein Relief zu erzeugen. Sehr gut eignen sich auch Untersetzer aus Silikon oder Kunststoff. Es gibt da sehr schöne Blumenformen.
- Wer Zeit und Muße hat, kann das World Wide Web durchforsten. Dort werden hin und wieder Reliefformen angeboten, direkt für das Gießen von Gehwegplatten bzw. Trittsteinen. Da gibt es keltische Muster, Libellen und Käfer, Blüten, Schmetterlinge, Pfotenabdrücke von Hund oder Katze und einiges mehr.
Gehwegplatten aus Beton verlegen
Platten werden am besten auf ein ungebundenes Fundament verlegt. So kann Regenwasser ablaufen und Setzungen können ohne großen Aufwand ausgeglichen werden. Wichtig ist also ein entsprechender Unterbau. Außerdem wird von Experten empfohlen, Randsteine zu setzen, damit die Platten nicht seitlich wegrutschen können und der Weg instabil wird. Außer den Platten selbst werden noch einige Dinge benötigt, z.B. Schotter oder Frostschutzkies (Körnung 0/32), Sand oder Splittbettung und Fugensand.
Unterbau anlegen
Zuerst wird der geplante Weg abgesteckt. Dabei gleich an die Größe der Platten denken und so abstecken, dass möglichst keine oder nur wenige Schnittmaßnahmen nötig sind. Dann wird der Raum für das „Bett“ ausgehoben. Wie tief man diesen Aushub gestalten muss, richtet sich nach der Stärke der Platten, der Sandschicht und der Tragschicht aus Schotter. Bei sandigen Böden reichen meist 20 cm, bei Lehm- und Tonböden sind 40 cm besser. Ist die Erde ausgehoben, wird der Untergrund verdichtet. Dazu nutzt man am besten einen Rüttler, eine Rüttelplatte. So ein Gerät kann man ausleihen. Auf den verdichteten Untergrund kommt eine Schicht Schotter oder Frostschutzkies. Am besten füllt man nicht gleich alles auf, sondern verdichtet zwischendrin immer wieder und arbeitet sich Schicht für Schicht nach oben. Die Rüttelplatte immer längs und quer führen. Wichtig ist, dass ein leichtes Gefälle von 2% eingearbeitet wird, immer vom Haus wegführend, so dass Regen- und Gießwasser ablaufen kann. Um den Höhenunterschied der 2% festzulegen, wird eine Schnur zwischen Pfählen am Rand des Weges gespannt, welche die Höhe haben muss, welche die jeweilige Schicht am Ende haben muss. Die Schnur auf beiden Seiten des Weges spannen. Auf einer Seite 2 cm pro Meter tiefer spannen. Auf die Tragschicht kommt die Splittbettung oder aber Sand mit der entsprechenden Körnung, also grob. Diese Schicht beträgt 3 bis 5 cm. Auch hier muss verdichtet werden, also kommt die Rüttelplatte zum Einsatz. Wichtig ist eine einheitliche, glatte Oberfläche, auf welcher die Platten verlegt werden können.
Platten verlegen
Sobald der Unterbau fertig ist, können die Platten verlegt werden. Man arbeitet immer von der verlegten Stelle nach vorne. Die erste Steinreihe am besten an einer festen Kante beginnen, z.B. an einer Mauer oder Wand. Eine gespannte Schnur oder eine Richtlatte helfen, den fluchtgerechten Verlauf der Steinreihen zu kontrollieren, sowohl in der Breite als auch in der Höhe und natürlich in der geplanten Richtung. Die Platten werden Stück für Stück auf den vorbereiteten Untergrund gelegt, die komplette erste Reihe entlang. Zwischen ihnen einen Fugenabstand von etwa 3 mm lassen. Fugenhalter, die gleichmäßige Abstände garantieren, kann man sich im Handel besorgen. Die Platten werden leicht mit dem Gummihammer in Position gebracht. Die zweite Reihe beginnt man am besten mit einer halbierten Gehwegplatte. So ergibt sich ein fester Verband. Am Ende wird ebenfalls eine halbe Platte verlegt, zumindest, wenn der Weg einheitlich ist. Zum Trennen der Platten einen Winkelschleifer mit Trennscheibe oder einen Schneidetisch nutzen. Dieser kann ausgeliehen werden. So geht man Reihe für Reihe durch, immer jede zweite Reihe versetzen, so entsteht ein einheitliches Bild. Bei rechteckigen Gehwegplatten kann man das Muster dritteln, also jede dritte Reihe wie die erste gestalten. Die Platten nur um ein Drittel versetzen. Am Ende wird die gesamte Fläche noch einmal abgerüttelt. Wichtig ist, eine Gummimatte zu verwenden, denn sonst können die Betonplatten zerbrechen, bzw. Teile brechen ab. Anschließend wird Fugensand auf dem Weg ausgestreut und mit einem Besen in die Ritzen zwischen den Platten gekehrt. Anschließend Wasser über alles laufen lassen. Der Sand rutscht nach und die Ritzen müssen noch einmal gefüllt werden. Gegebenenfalls müssen diese zwei Arbeitsschritte so lange wiederholt werden, bis alle Lücken mit Sand geschlossen sind. Der restliche Sand wird weggekehrt.
Fazit
Seinen ganz eigenen Weg anzulegen ist eine interessante Aufgabe, wenn auch etwas zeitaufwändig. Dafür lässt sich aber einiges an Geld sparen. Einfache Gehwegplatten sind ganz leicht herzustellen, aber auch solche mit Muster sind nicht schwierig. Wichtig sind gute Ideen. Für das Anlegen des Weges ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Das beginnt beim Aufbau des Untergrundes für die Platten und der Auswahl eines Verlegemusters. Für Anfänger sollte dies nicht zu kompliziert ausfallen. Ansonsten ist das Gefälle zu beachten, damit Regenwasser ablaufen kann. Sinnvoll ist auch eine Abgrenzung des Weges, z.B. durch Randsteine.