Schattenröhre, Episcia, Alsobia – Pflege-Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Die Schattenröhre gehört nicht zu den pflegeleichtesten Pflanzen – ihre kontrastreiche Schönheit macht die Mühe aber wert. Leuchtend rote Blüten und gemusterte Blätter setzen im Sommer auf dem Balkon und während des Winters im Wohnzimmer tolle Akzente. Dafür ist etwas Aufwand nötig. Die Schattenröhre bringt tropische Exotik ins Zimmer.
Die ungewöhnliche Schönheit der Gewächse hat aber ihren Preis. So benötigt die Episcia oder Alsobia, wie die Schattenröhre auch genannt wird, eine genau abgestimmte Pflege – Fehler oder Versehen bei dieser verzeiht sie nicht in jedem Fall. Wer die Pflanze nicht nur für kurze Zeit bewundern möchte, benötigt daher das richtige Wissen um ihre Ansprüche. Und das finden Interessierte, neben einigen hilfreichen Tipps, hier.
Standort
Der Name der Schattenröhre lässt zwar vermuten, dass sie gut ohne Sonne auskommt – tatsächlich verträgt sie aber höchstens lichten Schatten. Die dunkelste Zimmerecke sollte es also nicht werden. Besser ist für die Episcia ein Standort auf dem Fensterbrett gen Osten oder Westen. Sogar das Südfenster kann ein geeigneter Platz sein, wenn die Schattenröhre vor praller Mittagssonne geschützt wird. Neben ausreichend Licht benötigt die Alsobia auch ein hohes Maß an Wärme. Unter 16 °C darf das Thermometer niemals sinken. Besser sind Temperaturen zwischen 20 und 25 °C. Kalte Zugluft wird ebenfalls nicht vertragen.
Der dritte und häufig schwierigste Faktor ist die Luftfeuchtigkeit. Diese muss ebenso wie die Temperatur sehr hoch sein, dabei dürfen die Blätter aber nicht besprüht werden. Ein Vernebler neben der Pflanze scheidet damit aus. Optimal sind Elektro- oder Ultraschall-Luftbefeuchter. Einfachere Lösungen sind feuchte Tücher, eine Wasserschale oder ein Standort in Bad und Küche.
Kultur im Freien
Da die Schattenröhre so viel Wärme und Feuchtigkeit benötigt, ist eine Kultur im Freien nur im Sommer möglich und auch dann schwierig. Während regenreicher Phasen mit hoher Temperatur darf die Alsobia nach draußen gestellt werden. Bei kühlen oder trockenen Wetterlagen bekommt ihr der Aufenthalt nicht.
Substrat
So aufwändig die Suche nach dem geeigneten Standort für die Schattenröhre ist, so einfach zeigt sich die Tropenpflanze in ihren Ansprüchen an das Substrat. Handelsübliche aber hochwertige Blumenerde mit einem hohen Humus-Anteil ist ideal. Zu dieser sollte etwas Torfmull oder Kokosfaser gegeben werden, um sie aufzulockern.
Gießen
Die Schattenröhre benötigt außer feuchter Luft auch durchgängig feuchtes Substrat, um zu gedeihen. Vor allem in den Zeiten von Wachstum und Blüte sind daher regelmäßige Wassergaben Pflicht. Zwischen diesen sollte das Substrat nicht austrocknen. Beginnt der Herbst, darf das Gießen zunächst leicht reduziert werden. Der Bedarf der Pflanze sinkt jedoch ohnehin, wodurch sich die notwendige Häufigkeit ganz automatisch verringert. Ein oberflächliches, leichtes Abtrocknen ist dann ebenfalls problemlos. Zum Gießen wird bestenfalls Regenwasser bei Zimmertemperatur genutzt. Abgestandenes, weiches Leitungswasser eignet sich ebenfalls.
Düngen
Das Düngen der Schattenröhre erfolgt von Frühling bis Spätsommer, also etwa von Anfang März bis einschließlich September. Optimal sind die zusätzlichen Nährstoffgaben in kurzen Abständen, aller zwei bis drei Wochen. Als Mittel eignen sich Volldünger für blühende Zimmerpflanzen.
Verschneiden
Ein Formschnitt der Schattenröhre gehört nicht zu den erforderlichen Pflegemaßnahmen. Stört ein Trieb oder welkt er, kann er jedoch entfernt werden. Solange sich die Eingriffe auf einzelne Bereiche beschränken und insgesamt eher schonend ausfallen, verträgt sie die Alsobia gut. Verwelkte Blüten sollten dennoch lieber mit einem kurzen Ruck herausgezogen, als abgeschnitten werden.
Vermehren
Ist die Pflege der Schattenröhre auch nicht ganz einfach, die Vermehrung gelingt problemlos. Und sogar auf verschiedene Weisen möglich. Blattstecklinge, Kopfstecklinge und Ausläufer bieten sich an. Schnell und besonders einfach ist bei der Episcia die gezielte Bildung von Ablegern. Dazu werden schlicht Triebe flach auf die Erde gelegt und etwas angedrückt. Innerhalb weniger Wochen bilden sich an den Kontaktstellen von Trieb und Substrat Wurzeln. Nach fünf bis sechs Wochen können die so entstandenen, bewurzelten Abschnitte von der Mutterpflanze abgeschnitten und in einen eigenen Topf gepflanzt werden.
Überwintern
Die Ansprüche an Licht und Wärme ändern sich auch während des Winters nicht. Daher ist auch kein Wechsel des Standortes notwendig. Die Pflege ist außerhalb der Wachstumsphase aber etwas weniger aufwendig. Die Düngung kann vollständig eingestellt, die Wassergaben können schleichend reduziert werden.
Pflanzen und Umtopfen
Bevor die Wachstumsphase der Schattenröhre beginnt, ist ein Substratwechsel – am besten jährlich – sinnvoll. Der ideale Zeitpunkt liegt Anfang März. Zu beachten ist bei dieser Maßnahme, ebenso wie beim Pflanzen, die recht weite dafür aber oberflächliche Ausbreitung der Wurzeln. Ein flaches Pflanzgefäß mit großem Durchmesser ist daher für die Episcia deutlich besser geeignet, als ein tiefer aber enger Topf.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten treten bei der Alsobia kaum auf. Stellen sich doch einmal auffällige Zeichen, wie Verfärbungen oder welkende Blätter ein, sind dafür meist Fehler in der Pflege verantwortlich. Ein zu dunkler Standort führt zum Ausbleiben der Blüte. Flecken auf den Blättern rühren meist von Wasser auf dem Grün her. Gelangt dieses beim Gießen auf die Blätter oder schlagen sich bei zu hoher Luftfeuchtigkeit Tropfen auf ihnen nieder, nehmen sie schnell Schaden.
Fäulnis kann ebenfalls auftreten, wenn im Substrat Staunässe herrscht. Ein umgehendes Umtopfen, vermehrtes Lüften und besserer Abfluss schaffen Abhilfe und können die Episcia bei geringem Befall noch retten. An Schädlingen finden sich gelegentlich Thripse, Läuse und Spinnmilben. Hausmittel, die auf die Blätter aufgetragen werden, sind bei der Alsobia wenig ratsam. Besser sind Pflanzenschutzmittel in Form von Tabletten oder Stäbchen, die in die Erde gesteckt werden und ihre Wirkung im Substrat, den Wurzeln und allen anderen Pflanzenteilen entfalten.
Häufige Fragen
Ob die Alsobia giftig wirkt oder nicht, ist nicht eindeutig geklärt. Zur Sicherheit sollten Kinder und Haustiere fern gehalten werden.
Die Episcia wächst recht schnell und bildet dabei – das passende Pflanzgefäß vorausgesetzt – meist ganz nebenbei Ausläufer. Wird die Alsobia bereits seit einigen Jahren im Zimmer kultiviert, sollten diese entfernt und getrennt gepflanzt werden. Denn auf Dauer werden ältere Pflanzen unansehnlich, das Wachstum lässt nach und wirkt unförmig. Da sollte rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt werden.
Wissenswertes zur Schattenröhe in Kürze
- Mit ihren leuchtend roten und kleinen, sanft wirkenden Blüten ist die Schattenröhe bei jedermann sehr beliebt.
- Sie ist ein Bodendecker, deswegen ist es am besten, sie in großen, langen Kübeln zu kultivieren, damit sie genügend über den Boden kriechen kann.
- Die Pflanze bildet schnell Ausläufer. Kommen diese mit dem Pflanzensubstrat in Kontakt, schlagen sie dort Wurzeln, genauso wie ihre Hauptpflanze.
- Die Blütezeit der Schattenröhre ist von Frühjahr bis zum Spätherbst.
Unterarten der Episcia
- Episcia „Acajou“,
- Episcia „Cleopatra“,
- Episcia cupreata,
- Episcia „Cygnet“,
- Episcia dianthiflora,
- Episcia reptans
Die Episcia benötigt einen hellen, aber keinen sonnendurchfluteten Standort. Zuviel Sonne lässt ihre Blattfärbung verblassen. Die Schattenröhre sollte in der warmen Jahreszeit, bis in den Spätherbst, regelmäßig durchgegossen werden. Die Blumenballen sollten immer schon durchfeuchtet sein und das Pflanzensubstrat darf nicht abtrocknen bis zum nächsten Gießen. Dennoch darf man der Pflanze nicht zu viel Wasser geben, die Wurzelballen sollten zwar feucht, aber nicht nass sein, deswegen schüttet man überflüssiges Wasser ab.
- Die Schattenröhre bevorzugt Temperaturen zwischen 20 und 25 °C.
- Nachts kann man, falls möglich, die Temperatur auch um ein paar Grad senken.
- Damit die Pflanze genügend Luftfeuchtigkeit hat, stellt man die Episcia am besten auf Untersetzer, welche mit Wasser und Steinen gefüllt sind.
- Zur Vermehrung kann man einfach einen frischen, bereits bewurzelten Ausläufer mit der Schere abschneiden und ihn separat an einen ebenfalls warmen und feuchten Ort setzen.