Hatiora salicornioides, Keulen-Binsenkaktus – Pflege-Tipps
Inhaltsverzeichnis
Ursprünglich im Osten Brasiliens beheimatet, ist der Keulen-Binsenkaktus eine ideale Zimmerpflanze, die gerne auf einer hellen Fensterbank steht. Im Frühjahr erfreut sie ihren Besitzer mit leuchtend gelben Blüten, kann aber bei guter Pflege auch mehrmals im Jahr blühen. Die Sukkulente erinnert mit ihren oft überhängenden Trieben eher an einen kleinen Busch, als an einen Kaktus. Hatiora salicornioides kann in den warmen Sommermonaten von seinem Platz auf einer hellen Fensterbank auch gerne nach draußen an einen geschützten Platz ziehen.
Standort
Der Keulen-Binsenkaktus ist eigentlich in den hiesigen Breitengraden eine Zimmerpflanze. Daher ist der ideale Standort eine helle und lichte Fensterbank, die aber keinesfalls der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein sollte. Auch im Winter muss der Standort für den Keulen-Binsenkaktus hell sein und die Temperaturen dürfen nicht unter 15° Celsius fallen. Im warmen Sommer hingegen kann die Pflanze auch an einen geschützten und hellen Platz auf der Terrasse oder dem Balkon umziehen, aber auch hier darf sie nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Folgende Standorte sind daher ideal:
- im Sommer auf einem hellen, nicht mit direkter Sonne beschienenen überdachten Balkon oder Terrasse
- im Frühling und Herbst auf einer hellen, warmen Fensterbank, zum Beispiel im Wohnzimmer oder Küche
- im Winter zieht der Keulen-Binsenkaktus auf eine helle Fensterbank in einen kühleren Raum der Wohnung
- hier sind Fenster im Schlafzimmer oder im Flur ideal
Substrat & Boden
Der ideale Boden für den Keulen-Binsenkaktus ist durchlässige Kakteenerde aus dem Handel. Dieser sollte noch Sand untergemischt werden, damit sie nicht zu fest wird, wenn sie feucht ist.
Gießen & Düngen
Wie alle Kakteenarten benötigt auch der Keulen-Binsenkaktus nicht viel Wasser. Daher sollte eher sparsam gegossen werden. Erst wenn die Erde ganz abgetrocknet ist, kann wieder mäßig gegossen werden. Die folgenden Punkte sollten beachtet werden:
- im Frühjahr und Sommer mäßig gießen
- im Winter kann das Gießen in der Regel ganz eingestellt werden
- die Pflanze benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit
- ist diese nicht gegeben, öfters mit Wasser einsprühen
- ein- bis zweimal im Monat mit Kakteendünger aus dem Handel versorgen
- im Winter muss nicht gedüngt werden
Schneiden
In der Regel muss diese Kakteenart nicht geschnitten werden. Denn hat die Pflanze ihre ausgewachsene Höhe erreicht, wächst sie auch nicht weiter. Zeigen sich allerdings vertrocknete Triebe, dann können diese abgeschnitten oder abgebrochen werden. In der Regel wirft die Pflanze diese vertrockneten Triebe zum Schutz jedoch selbst ab. Auch die vertrockneten Blüten können mit den Fingern abgeknipst werden, hierbei handelt es sich jedoch um eine reine Schönheitsmaßnahme. Denn auch die Blüten werden, wenn sie verblüht sind, von dem Keulen-Binsenkaktus abgeworfen und sammeln sich so auf der Fensterbank rund um den Topf.
Vermehren
Wer einen Keulen-Binsenkaktus auf seiner Fensterbank kultiviert hat, der kann diesen leicht selbst vermehren. Hierzu werden einzelne Glieder der Sprossen abgetrennt. Für die Abtrennung muss eine scharfe Schere oder ein scharfes Messer genutzt werden. Das Schnittwerkzeug sollte vorher desinfiziert werden, damit keine Bakterien in die Schnittstelle eindringen und die Pflanze schädigen können. Die Triebe können aber auch direkt an den Knoten der Pflanze abgebrochen werden. Weiter wird wie folgt vorgegangen:
- so viele Glieder abtrennen, wie neue Pflanzen gewünscht sind
- die Stecklinge einige Tage trocknen
- nach dem Trocknen werden die Triebe in der Regel runzelig
- danach die einzelnen Sprossglieder in einzelne kleine Töpfe setzen
- bei dem hierfür genutzten Substrat kann Kakteenerde mit Sand vermischt verwendet werden
- Erde bei den Stecklingen, die noch keine Wurzeln gebildet hat, feucht halten
- von oben gelegentlich mit Wasser besprühen
- an einen hellen, lichten Ort stellen
- werden die Stecklinge wieder voll und prall, haben sie gewurzelt und sind angewachsen
- nun sollte die Erde zwischen den Gießphasen abtrocknen, damit die neuen Wurzeln keinen Schaden nehmen
Pflanzen
Der Keulen-Binsenkaktus wird im Kübel kultiviert. Bei der Pflanzung sollte zur Vermeidung von Staunässe bereits von Anfang an eine Drainage angelegt werden. Denn gegen Feuchtigkeit in der Erde ist der Kaktus sehr anfällig und im schlimmsten Fall kann er an Wurzelfäule sterben. Daher bei der Eintopfung wie folgt vorgehen:
- für die Drainage über dem Abflussloch Kies, kleine Steine oder Tonscherben legen
- hierüber Pflanzenvlies auflegen, damit Erde die Drainage nicht verstopfen kann
- auf das Vlies kommt ein wenig der vorbereiteten Erde
- Keulen-Binsenkaktus einsetzen und restliche Erde rundherum zufügen
- Erde leicht andrücken und ganz leicht angießen
Umtopfen
Hatiora salicornioides muss nicht zwingend umgetopft werden. Wer jedoch ein besonders großes Exemplar von bis zu einem Meter wünscht, der kann den Kaktus regelmäßig umtopfen. Ansonsten sollte der Pflanze alle zwei bis drei Jahre ein neues Substrat gegönnt werden. Das Umtopfen sollte folgendermaßen durchgeführt werden:
- soll der Kaktus nicht größer werden, kann derselbe Topf wieder genommen werden
- bei einem gewünschten Wachstum wird ein Topf eine Nummer größer gewählt
- Pflanze vorsichtig der alten Erde entnehmen und zur Seite stellen
- den Topf mit Drainage und neuer Kakteenerde und Sand füllen
- Pflanze einsetzen und restliche Erde einfüllen
- leicht gießen
- von oben mit Wasser bespritzen
Überwintern
Auch wenn es sich um eine Zimmerpflanze handelt, sollte der Keulen-Binsenkaktus im Winter an einen kühleren, aber trotzdem hellen Standort umziehen. Befindet sich unter der Fensterbank, auf der er seinen Standort hat, keine Heizung, so kann er in der Regel hier verbleiben. Es ist jedoch wichtig, im Winter auf Folgendes zu achten:
- trocken und kühl halten
- Temperaturen sollten nicht unter 15° Celsius liegen
- ist es jedoch zu warm, verliert der Kaktus seine neuen Knospen
- die Blüte im Frühjahr entfällt in einem solchen Fall
- im Winter kann es bei starker Bewässerung zu Wurzelfäulnis kommen
- daher im Idealfall das Gießen im Winter ganz einstellen
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Wirft der Keulen-Binsenkaktus seine Triebe ab oder verfaulen diese an den Spitzen, dann wurde die Pflanze zu viel gegossen. Abhilfe kann in einem solchen Fall geschaffen werden, wenn der Kaktus sofort der feuchten, mit Staunässe durchsetzten Erde entnommen und in neues vorbereitetes, trockenes Substrat gepflanzt wird. Vorher sollten die verfaulten Wurzeln entfernt werden. Im Glücksfall ist es noch nicht zu spät, und die Pflanze erholt sich in der neuen Erde wieder. Schädlinge sind folgende bekannt:
- Schmierläuse, die sich zwischen den Stellen der einzelnen Glieder festsetzen
- diese können mit einem Gemisch aus Wasser, Spülmittel und Paraffinöl eingesprüht und bekämpft werden
- auch Spiritus hilft gegen die Schädlinge
Fazit
Wer noch eine schöne und pflegeleichte Pflanze für seine helle, nicht sonnendurchflutete Fensterbank sucht, der sollte sich für den Keulen-Binsenkaktus entscheiden. Im Sommer zieht die Pflanze auch gerne auf einen geschützten Platz auf den Balkon oder die überdachte Terrasse. im Winter steht sie auf einer Fensterbank im Schlafzimmer oder Flur ideal. Bis auf den Standort ist Hatiora salicornioides eine sehr pflegeleichte Pflanze, die wenig Pflegezeit benötigt. Denn sie wird nur mäßig gegossen und wenig gedüngt. Hat sie den idealen Standort, so dankt sie es ihrem Besitzer mit einer reichhaltigen, gelben Blüte im Frühling oder sogar mehrmals im Jahr.