Kletterrosen: Pflege von A-Z | 10 winterharte Sorten für den Garten
Inhaltsverzeichnis
Mit Kletterrosen lassen sich in Gärten besonders reizvolle optische Effekte erzielen. Mit ihren prachtvollen Blüten und ihrem unablässigen Streben in die Höhe sorgen sie stets für Aufmerksamkeit. Hat man erstmals die etwas problematische Anfangsphase nach dem Pflanzen überstanden, ist die Pflege der Diven keine große Herausforderung mehr. Und für den Winter gibt es mittlerweile einige Sorten, die durchaus winterhart sind.
Standort
Von der Wahl des richtigen Standorts hängt der Erfolg bei der Kultivierung von Kletterrosen ganz entscheidend ab. Macht man hier alles richtig, kann hinterher nicht mehr viel schief gehen. Deshalb sollte die Standortwahl auch gut überlegt sein und den Bedürfnissen der Pflanzen möglichst genau entsprechen. Zwei Dinge sind dabei besonders wichtig: Erstens muss der Standort möglichst sonnig sein. Und zweitens braucht es einen Ort, an den eine Kletterhilfe passt.
Sonne
Wie alle Rosen sind auch Kletterrosen wahre Sonnenanbeter. Sie benötigen ungemein viel Licht, um überhaupt wachsen und ihre Blüten entfalten zu können. Gleichzeitig sollte die Sonne und vor allem die Mittagssonne nicht mit voller Wucht auf sie niederbrennen können. Ein Standort in südlicher, südöstlicher oder südwestlicher Ausrichtung ist deshalb ideal, wenn die Sonneneinstrahlung dabei nicht zu stark ausgeprägt ist und Schutz vor der Mittagssonne besteht. Vollkommen windgeschützt muss der Ort, an dem die Kletterrosen ihren Platz finden sollen, hingegen nicht sein – Rosen benötigen grundsätzliche eine gute Durchlüftung.
Kletterhilfe
Wer sich Kletterrosen in den Garten holt sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Pflanzen nicht von selbst klettern können. Sie benötigen vielmehr zwingend eine sogenannte Kletterhilfe, an der entlang sie in die Höhe wachsen. An dem gewählten Standort muss deshalb auch genügend Platz für so eine Kletterhilfe vorhanden sind. Perfekt geeignet sind etwa Haus- oder Schuppenwände in südlicher Ausrichtung. Auch ein freistehendes Tor oder eine extra ausgestellten „Kletterwand“ können dabei nützlich sein.
Pflanzsubstrat
Ganz allgemein gilt, dass Rosen nahezu auf jedem Boden wachsen. Um freilich optimale Ergebnisse erzielen zu können, müssen dann doch einige Grundbedingungen erfüllt werden. Kletterrosen benötigen vor allem eine deutlich nährstoffreichere Erde. Es empfiehlt sich deshalb, den Gartenboden am Standort vorab mit reichlich Humus bzw. Kompost zu durchmischen. Wichtig ist grundsätzlich, dass das Erdreich sehr locker ist. Die Auflockerung vor dem Pflanzen sollte bis in eine Tiefe von rund 60 cm erfolgen, da auch Kletterrosen Tiefwurzler sind. Der ideale pH-Wert der Erde bewegt sich in einem Spektrum von 6,8 bis 7,8. Werden diese Werte nicht erreicht, sollte etwas Kalk beigegeben werden.
Pflanzung
Ist der passende Standort gefunden und der Boden entsprechend vorbereitet, geht es an das Einpflanzen. Dabei ist eine gute Planung hilfreich. Es gilt vor allem die Frage zu klären, wie viele Rosenstöcke denn eigentlich gepflanzt werden sollen. Daraus wiederum lässt sich der Pflanzabstand ableiten. Soll beispielsweise eine Wand möglichst engmaschig berankt werden, müssen auch die Rosenstöcke möglichst eng stehen. Ein Abstand von rund 50 cm ist in so einem Fall passen. Die beste Pflanzzeit für Kletterrosen ist der Herbst, idealerweise der Oktober. Beim Einpflanzen geht man wie folgt vor:
- Wurzeln vor dem Pflanzen gut durchfeuchten, Wurzeln von wurzelnackten Kletterrosen mindestens eine Nacht lang wässern
- Pflanzloch ausheben, die Veredelungsstelle am Rosenstock bestimmt dabei die Tiefe- sie sollte etwa drei Finger breit unter der Erde liegen
- sowohl die Wurzeln als auch die Zweige im oberen Bereich um ein Drittel kürzen
- Pflanze vorsichtig in das Pflanzloch setzen, ohne dabei die Wurzeln zu knicken
- noch vor dem Auffüllen gut wässern
- Pflanzloch mit Erde auffüllen und das Erdreich gut festdrücken.
Direkt nach dem Einpflanzen kann bereits damit begonnen werden, die jungen Pflanzen auf den Winter vorzubereiten. Der Bereich um ihre Basis wird dazu gut mit Mulch, Blättern oder Reisig abdeckt.
Gießen
Bereits unmittelbar nach dem Einpflanzen muss die Kletterrose regelmäßig mit ausreichend Wasser versorgt werden. Eine Austrocknung des Bodens gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Sobald die Pflanze jedoch gut eingewurzelt ist, muss man sich um die Wasserversorgung keine großen Gedanken mehr machen. Dank ihrer langen, tiefen Wurzeln versorgt sie sich im Prinzip weitgehend von selbst mit Wasser. Das gilt jedoch nicht im Sommer. Dann muss mindestens einmal in der Woche morgens oder abends täglich gegossen werden. Idealerweise setzt man dabei direkt an der Basis an und gießt nicht über die Blätter.
Düngen
Kletterrosen können enorme Höhen erreichen. Das funktioniert natürlich nur, wenn sie auch die Energie dafür haben. Und das wiederum bedeutet, dass sie in der Wachstumsphase mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden müssen. Um regelmäßiges Düngen führt also kein Weg herum. Gedüngt werden kann sowohl mit Kunstdünger als auch mit organischem Dünger. Man besorgt sich also entweder synthetischen Rosendünger aus dem Gartenfachhandel und verabreicht diesen nach Angaben des Herstellers oder man streut eine Mischung aus Kompost und Hornspänen um den Stamm herum aus. Letzteres, also die organische Variante, wird von den Kletterrosen in der Regel eindeutig bevorzugt.
Schneiden
Viele Hobbygärtner graut es vor dem Schnitt von Rosen. Dafür gibt es allerdings nicht den geringsten Grund. Der Schnitt von Rosen und auch Kletterrosen ist weit weniger kompliziert, als viele Menschen denken. Bei Kletterrosen sollten zunächst einmal die starken Zweige am Rankgerüst in die gewünschte Richtung ausgerichtet werden. Einmal jährlich werden dann alle neuen Seitentriebe derart stark zurückgeschnitten, dass nur noch wenige Augen übrig bleiben. Bei einmal blühenden Kletterrosen erfolgt das nach der Blüte, mehr durchgehend blühenden am besten im Frühjahr. Dabei sollte dann auch gleich vorhandenes Totholz entfernt werden. Eine möglichst scharfe, saubere Gartenscher ist dafür ideal.
Winterharte Sorten
An der Frage, ob Kletterrosen tatsächlich winterhart sind, scheiden sich gerne mal die Geister. Im Prinzip sind sie das, es kommt allerdings auf den Winter an. Extrem kalte Winter mit viel Frost können den Pflanzen deshalb gewaltig zusetzen. Ganz unabhängig von der Sorte gilt deshalb, dass die Kletterrosenstöcke während der Wintermonate mit Mulch, Laub, Reisig oder einem Netz gut abgedeckt werden sollten. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, besorgt sich am besten Sorten, die als ganz besonders robust gelten. Hier eine kleine Auflistung von Sorten, die gut oder sehr gut mit winterlichen Verhältnissen zurechtkommen. Der Hinweis „top“ in Klammern bedeutet, dass es sich dabei um eine sehr robuste Sorte handelt:
- Aloha
- Amadeus
- Fassadenzauber
- Golden Gate (top)
- Guirlande d’Amour (top)
- Jasmina
- Kir Royal
- Momo
- Rosanna
- Rosarium Uetersen (top)
Alle diese Sorten sind öfterblühende und werden zwischen 2,5 und drei Meter groß. Sie haben unterschiedliche Blütenfarben. Zudem zeichnen sich diese zehn Sorten durch eine große Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen aus.
Überwintern im Pflanzkübel
Wer sich dazu entschieden hat, eine oder mehrere Klettertosen statt im Garten im Pflanzkübel zu kultivieren, muss sich unabhängig von der gewählten Sorte natürlich ebenfalls Gedanken zur Überwinterung machen. Soll der Pflanzkübel während der kalten Jahreszeit im Freien verbleiben, muss er unbedingt gut eingepackt werden.
Empfehlenswert ist auch, ihn nach Möglichkeit auf einen isolierenden Untergrund zu stellen. Eine dicke Styroporplatte ist hierfür perfekt geeignet. Besteht die Möglichkeit, den Kübel im Haus zu überwintern, muss dafür ein möglichst kühler Ort gewählt werden. Außerdem darf auch während dieser Zeit das Gießen nicht vergessen werden. Eine spezielle Schutzverpackung braucht es hingegen nicht.