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Raketenwacholder, Juniperus scopulorum: Pflegetipps

Raketenwacholder - Juniperus scopulorum
Nucatum amygdalarum, Juniperus scopulorum 2019 09 21 Kumpula 0183, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Die Raketenwacholder lässt sich wunderbar als Schutz vor Wind und unerwünschten Blicken sowie als Schattenspender verwenden. Er kann den Garten als Solitärpflanze ebenfalls verschönern und lässt sich sogar im Kübel kultivieren.

Video-Tipp

Standort

Juniperus scopulorum stammt aus Nordamerika und zeigt sich sowohl widerstandsfähig als auch pflegeleicht in Bezug auf den Standort. Optimal sind diese Faktoren:

  • leicht geschützt
  • vollsonnig bis maximal halbschattig
  • warm
Hinweis:

Zu beachten ist die Größe. Je nach Zuchtform kann eine Höhe von drei bis fünf Metern und eine Breite von einem bis anderthalb Metern erreicht werden. Daher muss ausreichend Platz vorhanden sein.

Substrat

Bei der Erde ist der Raketenwacholder ähnlich anspruchslos wie bei der Wahl des Standorts. Möglich sind:

  • alkalisch bis sauer
  • frisch bis trocken
  • mäßiger Nährstoffgehalt
  • sandig bis steinig

Lediglich bei sehr schweren Böden sollte eine Auflockerung durch Sand, Kies oder Kokosfasern erfolgen. Auch eine Drainageschicht ist angebracht, um Staunässe zu vermeiden.

Gießen

Wurde der Wacholder ins Freiland gepflanzt, versorgt er sich nach dem Anwachsen selbst. Lediglich während langer Trockenperioden ist das Gießen sinnvoll. Staunässe verträgt das Gewächs jedoch nicht. Dafür kann nahezu jedes Wasser verwendet werden. Es ist nicht notwendig, Regenwasser oder eine andere Form von weichem Wasser einzusetzen. Frisches Leitungswasser reicht vollkommen aus.

Düngen

Grundsätzlich benötigt ein ins Freiland gepflanzter Wacholder keinen Dünger. Um das Wachstum zu beschleunigen, bei verbrauchtem Boden oder um den Baum zu stärken bietet es sich dennoch an, im Frühjahr vor dem Austrieb extra Nährstoffe auszubringen. Geeignet sind hierfür unter anderem:

  • Kompost
  • Langzeitdünger für Nadelbäume
  • Wacholderdünger

Das jeweilige Düngemittel sollte vor dem ersten Austrieb im Frühjahr ausgebracht und leicht in die Erde eingearbeitet werden. Danach ist ein umfassendes Gießen erforderlich, damit keine chemischen Verbrennungen an den Wurzeln entstehen. Hierdurch werden die Nährstoffe gleichmäßiger verteilt und konzentrieren sich nicht an einer Stelle.

Raketenwacholder - Juniperus scopulorum
[Bryan Ungard from Santa Fe, New Mexico, USA, Juniperus scopulorum Santa Fe, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0]

Verschneiden

Ein Verschneiden ist bei dem Säulenwacholder nicht zwingend notwendig. Es gibt aber durchaus Fälle, in denen zu einer Gartenschere gegriffen werden sollte. Dazu gehören:

  • abgestorbene Triebe
  • alte Zweige
  • beschädigte Pflanzenteile

Diese Maßnahme kann während der gesamten Vegetationsperiode durchgeführt werden.

Wer hingegen die Größe kontrollieren oder die Form ändern möchte, sollte am besten im Juli den Verschnitt durchführen. In altes Holz darf dabei nicht geschnitten werden. Dies verträgt der Wacholder nicht. Kahle Stellen können entstehen.

Pflanzzeit

Der Säulenwacholder wird am besten im Frühjahr oder Herbst gepflanzt. Wählen Sie dafür einen frostfreien Tag. Beachten Sie notwendige Abstände, wenn der Baum in der Nähe von anderen Gewächsen steht oder als Hecke gepflanzt werden soll.

Die optimale Zeit ist das Frühjahr, nach dem letzten Frost. Hierdurch kann der Wacholder gut anwurzeln und zeigt sich im Winter beständiger.

Kultur im Kübel

Die Kultur im Kübel ist ebenso einfach wie das Pflanzen ins Freiland. Es fällt ein etwas größerer Pflegeaufwand an. Selbst dieser hält sich jedoch in Grenzen. Wichtig dabei ist:

  • auf guten Wasserabfluss achten
  • häufiger gießen
  • jährlich düngen
  • regelmäßiges Umtopfen
  • standsicheres Pflanzgefäß wählen
  • Verschnitt durchführen
  • Winterschutz bieten

Auf diese Weise kann der Wacholder beispielsweise auf dem Balkon oder der Terrasse als Sichtschutz dienen. Es ist jedoch zu beachten, dass der Baum weniger Substrat zur Verfügung stehen hat und sich daher nicht ausreichend selbst versorgen kann.

Umtopfen

Ein Wechsel von Erde und Kübel ist immer dann notwendig, wenn keine Standsicherheit mehr gegeben ist, die Wurzeln unten aus dem Topf herauswachsen oder die Erde verbraucht ist.

Gehen Sie dabei wie folgt vor:

1. Erde komplett entfernen

Um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, müssen Sie das alte Substrat vollständig von den Wurzeln entfernen. Spülen Sie diese dazu vorsichtig ab.

2. Wurzeln verschneiden

Befinden sich an dem Wurzelballen beschädigte oder stark verfärbte Bereiche, werden diese abgeschnitten. Verwenden Sie dafür ein scharfes Messer oder eine scharfe Gartenschere. Die Klingen müssen sauber sein.

3. Drainage einbringen

Die unterste Schicht in dem neuen Pflanzkübel sollte aus grobem Kies, Steinen oder Tonscherben bestehen. Sie verhindert, das Staunässe entsteht.

4. Baum einsetzen

Das Pflanzgefäß wird soweit mit Erde befüllt, dass der Übergang zwischen Stamm und Wurzeln mit dem Topfrand abschließt. Anschließend wird das Substrat an den Seiten und der Oberfläche eingefüllt und leicht festgedrückt.

5. Gut angießen

Damit die Versorgung und das Anwachsen möglichst schnell verlaufen, sollte der Baum schwemmend gegossen werden. Staunässe gilt es wiederum zu vermeiden.

Tipp:

Die beste Zeit für das Umtopfen ist das Frühjahr vor dem ersten Austrieb. Führen Sie die Maßnahme am besten zu zweit aus, da der Wacholder schwer und unhandlich werden kann.

Blüte & Früchte

Juniperus scopulorum blüht meist im Juni. Die Blüten sind jedoch klein, unscheinbar und bräunlich. Sie fallen daher erst bei genauerem Hinsehen auf. Zudem können sie klebrig sein.

Raketenwacholder - Juniperus scopulorum
[Alex HaunerJuniperus scopulorum jalovec skalní blue arrow, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0]

Nach der Blüte bilden sich als Früchte sogenannte Beerenzapfen. Es handelt sich um Zapfen, diese erinnern jedoch an kleine Beeren. Die schuppige, teils verwachsene und eingekerbte Oberfläche umhüllt jeweils drei Samen.

Überwinterung

Bereits im Frühjahr ins Freiland gesetzte Exemplare sind bis zum Herbst gut angewachsen. Sie benötigen daher lediglich in sehr langen und kalten Wintern eine schützende Auflage auf der Baumscheibe. Den immergrünen Baum abzudecken ist hingegen weder erforderlich noch förderlich.

In einem Kübel verhält es sich anders. Hier ist mehr Schutz erforderlich. Dazu gehören die folgenden Schritte:

  1. Isolierung von unten, durch Styropor, Holz oder eine Palette.
  2. Kübel umwickeln mit Gartenvlies, Jute oder einem anderen isolierenden Material.
  3. Bei sehr trockener Erde an frostfreien Tagen wenig gießen.

Vermehrung

Für die Vermehrung des Raketenwacholders stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung.

Stecklinge

Hierzu werden nach dem ersten Austrieb im Frühjahr etwa 15 Zentimeter lange Zweigspitzen abgeschnitten. Nach dem Abschneiden entfernen Sie die unteren Blätter und stecken den Trieb in ein Gemisch aus Erde und Sand. Achten Sie darauf, dass das Substrat während der Bildung der Wurzeln nicht austrocknet. Ein weiterer Austrieb zeigt an, dass sich Wurzeln gebildet haben.

Samen

In der Natur werden diese von Tieren verteilt. Im Garten oder bei der Kübelkultur können Sie die Samen abnehmen, öffnen und an dem gewünschten Ort in die Erde einsetzen. Dieses Vorgehen ist einfacher, erfordert jedoch etwas mehr Geduld. Zudem bleiben die jeweiligen Sorteneigenschaften der verschiedenen Zuchtformen nicht erhalten. Das gilt vor allem bei veredelten Varianten.

Krankheiten, Schädlinge, Pflegefehler

Schädlinge finden sich an Juniperus scopulorum nicht. Das Gewächs kann jedoch von Pilzen befallen werden. Ein deutliches Anzeichen dafür sind braun verfärbte Triebe und absterbende Pflanzenteile. Die beste Möglichkeit die Erkrankung frühzeitig zu behandeln und eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist das Entfernen der betroffenen Zweige. Hierfür muss auch in altes Holz geschnitten werden.

Reinigen Sie die verwendete Gartenschere nach jedem Schnitt. Optimal ist das Desinfizieren der Klingen. Nur in schweren Fällen muss ein entsprechendes Fungizid zum Einsatz kommen oder der gesamte Baum entfernt werden. Anderenfalls kann es zu einer weiteren Ausbreitung kommen und andere Pflanzen befallen.

Für die Pilzerkrankung zeigt sich ein typischer Pflegefehler verantwortlich. Dabei handelt es sich um Staunässe. Mögliche Ursachen sind:

  • falsches Substrat
  • fehlende Drainage
  • zu viel Wässern
  • zu wenig Belüftung durch zu enge Pflanzung

Vorsicht: giftig

Der Raketenwacholder ist in allen Teilen giftig. In Gärten mit kleineren Kindern oder Haustieren, sollte der Säulenwacholder daher nicht gepflanzt werden. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass beim Spielen oder aus Neugier Hautkontakt entsteht oder es sogar zum Verschlucken kommt. Auch beim Verschnitt und bei der Entsorgung des Schnittguts auf dem Kompost ist Vorsicht angeraten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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