Ziersträucher – Pflege und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Ziersträucher sind bei Hobbygärtnern besonders beliebt, weil sie den Garten mit ihrem lockeren Wuchs und ihrer Blütenpracht verschönern. Dabei sind sie vergleichsweise sehr pflegeleicht. Sie sind wenig anfällig für Krankheiten und können in der Regel auch draußen überwintern. Unterschieden wird zwischen sommer- und immergrünen Ziersträuchern, zu den bekanntesten Arten gehören Rosen, Rhododendron, Jasmin und Kirschlorbeer.
Pflanzen
Als geeignete Jahreszeiten für das Pflanzen von Ziersträuchern gelten Frühjahr und Herbst, weil sich die Gehölze am Anfang oder Ende der Wachstumsphase im Ruhezustand befinden und am besten anwachsen. Außerdem drohen zu dieser Zeit keine Frostschäden und kein Austrocknen der Wurzeln durch anhaltende Sommerhitze. Diese Schritte sind beim Pflanzen zu beachten:
- den Strauch zunächst in einen Eimer mit Wasser setzen, damit sich die Wurzeln vollsaugen können
- ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben, mindestens 40 bis 50 cm
- Zierstrauch ins Loch setzen und dieses zur Hälfte mit Erde füllen
- das Pflanzloch gründlich wässern und danach voll mit Erde auffüllen
- zum Schluss andrücken, aber nicht zu kräftig
Boden
Ziersträucher lieben eine lockere bis krümelige Bodenstruktur, verdichtete Böden sind ungeeignet. Die Erde sollte feucht sein, aber Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Bei sehr dichten und lehmigen Bodenverhältnissen raten Fachleute, die Erde mit Gartenerde zu durchmischen oder völlig gegen Gartenerde auszutauschen. Je nach Art haben einige Ziersträucher besondere Vorlieben:
- Rhododendren lieben Humus, Torf oder Torfersatz
- Flieder und Eisenhut mögen kalkhaltige Böden
Standort
Ein Großteil der Ziersträucher liebt sonnige oder halbschattige Standorte. Es gibt jedoch auch Arten, die sich im Schatten wohlfühlen. Bei der Wahl des Standortes ist auch zu beachten, wie frosthart die jeweiligen Gehölze sind. So wählen Sie den richtigen Ort für Ihren Zierstrauch:
- Kirschlorbeer stammt ursprünglich vom Schwarzen Meer und ist nicht unbegrenzt frosthart, er benötigt einen geschützten Standort
- Rosen fühlen sich an sonnigen und luftigen Plätzen am wohlsten, mögen aber keine direkte Mittagssonne
- Forsythien lieben es halbschattig bis sonnig
- Flieder mag es halbschattig bis sonnig
- Rhododendron fühlt sich auch an sehr schattigen Orten, z. B. unter Bäumen, wohl
Überwintern
Die meisten Ziersträucher gelten als winterfest, auch viele exotische Sträucher können ein gewisses Maß an Frost vertragen. Gerade in den letzten Jahren haben jedoch extrem kalte Winter mit sehr ausgedehnten Frostperioden immer mehr zugenommen. Deswegen ist es ratsam, den Boden rund um die Sträucher mit Materialien wie Stroh, Rinde oder Holzwolle zu bedecken. Dies hilft auch gegen die sogenannte Frosttrocknis, unter welcher viele Pflanzen bei durch Sonne und Frost ausgetrocknetem Boden leiden. Manche Ziersträucher benötigen einen speziellen Winterschutz, der sich je nach Art unterscheidet:
- bei Rosen die Basistriebe mit Fichtenzweigen bedecken und die knorrige Basis mit Rindenmulch anhäufeln
- Kirschlorbeer und Rhododendron mit Netzen oder Gartenfließ schattieren
- Flieder etwa 20 cm hoch an der Wurzelbasis mit Laub oder Stroh bedecken
Düngen und Gießen
Gedüngt werden Ziersträucher in der Regel im Frühjahr, wenn die Wachstumsperiode beginnt und der Nährstoffbedarf am größten ist. Geeignet sind organische Dünger und Kompost. Arbeiten Sie den Dünger locker und gleichmäßig in die Erde ein. Ziersträucher sollten regelmäßig gewässert werden, wobei darauf zu achten ist, dass die Erde weder zu trocken noch zu nass ist. Besonders in den heißen Sommermonaten ist häufigeres Gießen notwendig. Um im Winter die Frosttrocknis zu vermeiden, kann an frostfreien Tagen gegossen werden.
Schneiden
Die meisten Ziersträucher benötigen einen regelmäßigen Rückschnitt, in der Regel alle 1 bis 2 Jahre, um einen kräftigen Neuaustrieb und/ oder Reichtum an Blüten und Früchten zu gewährleisten. Um Schäden durch Schneelast und Windbruch vorzubeugen, kann bei bestimmten Sträuchern ein Herbstschnitt durchgeführt werden, bei welchem schwachen Triebe entfernt werden. Der eigentliche Rückschnitt erfolgt jedoch im Februar oder März an frostfreien Tagen. Ziersträucher, die im Sommer blühen, werden radikal auf ca. 50 cm bis 20 cm über dem Boden zurückgeschnitten, dadurch kann ein besonders üppiger Neuaustrieb erzielt werden. Frühjahrsblühende Sträucher sollten im Februar/ März nur einen Auslichtungsschnitt erhalten, bei dem abgestorbene, kranke und schwache Triebe entfernt werden. Richtig zurückgeschnitten werden sie erst nach ihrer Blüte. Dies sollten Sie außerdem beim Schneiden von Ziersträuchern beachten:
- Arten wie Magnolien, Goldregen und Zaubernuss nur im Notfall und nur die dringendsten Triebe beschneiden, da sie sich schwer regenerieren
- einkürzen von sehr langen Jungtrieben immer etwa 5 mm über der Knospe mit leicht schrägem Schnitt, um die Wunde möglichst klein zu halten
- Frostschäden erst im Frühjahr beheben, da erst nach dem Austrieb das Ausmaß der Schädigung sichtbar wird
- beim Entfernen von kranken und frostgeschädigten Trieben bis tief ins gesunde Holz hinein schneiden
- schwache Triebe bis zum Ansatz entfernen
Schädlinge an Ziersträuchern und ihre Bekämpfung
- Rosen und Jasmin werden oft von Blattläusen befallen, die Sie effektiv mit biologischen Spritzmitteln bekämpfen
- typischer Schädling für den Rhododendron ist die Rhododendron-Zikade, die durch in den Strauch gehängte Gelbtafeln angelockt wird und daran kleben bleibt
- Magnolien werden häufig von Schädlingen wie der Weißen Fliege geplagt, dagegen helfen Insektizide
- Kirschlorbeer ist sehr anfällig für Pilzbefall wie Echten und Falschen Mehltau, befallene Blätter müssen komplett entfernt werden
- auch Goldregen ist anfällig für Pilzkrankheiten, befallene Triebe werden mindestens 15 cm unter der kranken Stelle abgeschnitten
Fazit
Die meisten Ziersträucher gedeihen sehr gut in unseren Breiten und gelten mit ihrer Blütenpracht oder ihrem Fruchtschmuck als Bereicherung für den Garten. Bei sorgfältiger Pflege, den passenden Maßnahmen zur Überwinterung und der Beachtung einiger Regeln beim Schnitt können Sie sich für viele Jahre an gesunden und üppigen Ziersträuchern erfreuen.
Pflege-Tipps
Ein Zierstrauch wird bei der Pflanzung in einen Wassereimer gesetzt, wo sich deren Wurzeln mit Wasser vollziehen. Während sich die Wurzeln mit Wasser versorgen, sollte ein passendes zirka 40 bis 50 Zentimeter großes Pflanzenloch für den Zierstrauch gegraben werden wobei der Boden allerdings locker sein muss.
Der Zierstrauch wird nun ins Pflanzenloch gesetzt und das Loch bis zur Hälfte mit Erde befüllt wird. Jetzt wird Wasser darauf gegossen, weitere Erde beigegeben und zum Abschluss angedrückt. Ist die Verpflanzung beendet, muss der Zierstrauch laufend weiter gegossen werden. Gedüngt werden sollten Ziersträucher im Frühjahr mit organischen Dünger wie Kompost wobei dieser locker eingearbeitet wird. Sollte Unkraut auftauchen, ist es ratsam dieses am besten mit der Hand oder Schaufel zu entfernen wobei man darauf achten mus, dass der Zierstrauch nicht beschädigt wird.
Der Schnitt erfolgt bei Ziersträuchern, die bereits im Frühling blühen, nach der Blüte. Sommerblüher bekommen im Frühling ihren Schnitt, etwa April. Man schneidet von innen nach außen und von unten nach oben. Erst entfernt man bodennahe abgestorbene Zweige und Äste und beschneidet die Pflanze dann innen. Man lichtet sie so etwas aus; jedoch nur etwa ein Viertel der Pflanze sollte entfernt werden. Je weniger verschnitten wird, desto weniger Wildtriebe treiben aus.
Ziersträucher
An Ziersträuchern gibt es den Feuerdorn, Lorbeerkirsche, Goldfinger, Schönfrucht, Teppichbeere, Winterblüte, Bartblume, Bauernjasmin, Englische Heide, Zierkirsche, Silberstrauch, Florenz-Magnolie, Sternmagnolie, Tellerhortensie, Duftblüte und weitere.