Anleitung zum Gestalten von Blumenbeeten
Inhaltsverzeichnis
Ein Blumenbeet wirkt nur dann schön üppig, wenn immer mehrere Pflanzen zeitgleich in voller Blüte stehen. Am besten werden Pflanzen derselben Art an verschiedenen Stellen im Beet platziert. Durch diese Wiederholung kann ein ungeordnetes Sammelsurium im Beet vermieden werden. Am besten beschränkt man sich auf zwei bis drei Farben oder setzt einfach verschiedene Töne einer Farbe ein. Zudem kommen viele Blumen besser zur Geltung, wenn sie in kleineren Gruppen gepflanzt werden.
Form und Lage
Zunächst muss sich ein Gärtner darüber Gedanken machen, in welchem Teil des Gartens er ein Blumenbeet anlegen möchte. Ist der Platz erst einmal gefunden, ergibt sich die Form manchmal ganz von selbst. Bei der Größe und Gestalt sind nahezu keine Grenzen gesetzt.
- rund
- quadratisch
- rechteckig/rautenförmig
- geschwungene Formen
- andere geometrische Formen
- schmale Randbeete und Wegeinfassungen
Lichtverhältnisse prüfen
Wenn der passende Platz gefunden ist, sollte geprüft werden, ob die Lage prinzipiell für die gewünschte Bepflanzung geeignet ist. Vor allem dann, wenn ganz bestimmte Pflanzen gewünscht sind.
- vollsonnig (inklusive Mittagssonne): optimal für einen Steingarten oder eine Steppenbepflanzung
- sonnig bis halbschattig (ein paar Stunden Schatten täglich): günstige Bedingungen für nahezu alle Pflanzen und Blumen
- schattig: auch hier finden sich eine Reihe geeigneter Pflanzen
Boden
Natürlich kommt es auch auf die Bodenbeschaffenheit an, was gepflanzt werden kann. In vielen gut gepflegten Anlagen hat der Gärtner schon im Vorfeld dafür gesorgt, dass im Boden für möglichst viele Pflanzensorten ideale Bedingungen vorherrschen. Hierzu gehören:
- gute Wasserdurchlässigkeit (Aufbesserung mit Sand)
- ausgeglichene Nährstoffgehalte (Dünger oder Kompost einarbeiten)
- mittlerer Humusgehalt (Kompost oder gute Blumenerde)
- leichter Säuregehalt (pH-Werte zwischen 6,0 und 6,8)
Zudem muss entschieden werden, ob eine Beeteinfassung angelegt und ein Unkrautvlies in den Boden gelegt werden soll.
Entscheidung für die Pflanzen
In erster Linie müssen die Pflanzen für das Blumenbeet nach den Standortbedingungen ausgewählt werden. Von entscheidender Bedeutung sind hier vor allem die Bodenbeschaffenheit und die Menge an direktem Sonnenlicht, die auf das Beet fällt. Damit die Pflanzenkombination im Beet auch gut gelingt, gibt es ein paar einfache Regeln, die jeder Gärtner, der ein Blumenbeet anlegen möchte, beachten sollte.
1. Leitpflanzen/Leitstauden
Zunächst sollte festgelegt werden, welche Pflanze eine dominante Stellung einnehmen soll. Bei den sogenannten Leitpflanzen handelt es sich um höher wachsende Stauden oder kleine Büsche, die besonders ausdrucksstark sind und somit das Aussehen des Beetes bestimmen. Die übrige Bepflanzung hat sich nach diesen Leitpflanzen zu richten, von denen aber nur einige wenige eingesetzt werden dürfen. Zu viele (und zu viele verschiedene) Leitpflanzen schmälern nur die optische Wirkung. Leitpflanzen sollten immer im hinteren Drittel des Beetes platziert werden (bei Rundbeeten in der Mitte). Mögliche Leitpflanzen können sein:
- Flammenblumen
- Rosen (aufrecht wachsende Arten)
- Lilien
- Rittersporn
- Steppenkerzen
- Traubensilberkerzen
2. Begleitpflanzen
Passend zu den ein bis zwei Leitpflanzenarten werden nun verschiedene Begleitpflanzen ausgesucht. Sie sind ein wenig kleiner als die Leitstauden und in der Regel auch unscheinbarer. Hier eignen sich prinzipiell alle blühenden, mittelhohen Stauden und auch mittelhohe Gräser. Besonders gut zur Geltung kommt das Beet, wenn die Begleitpflanzen
- in einem ähnlichen Farbton wie die Leitstaude blühen
- eine Komplementärfarbe darstellen (Orange zu Blau, Lila mit Gelb, Grün zu Rot)
Für Blumenbeete mittlerer Größe empfehlen sich etwa drei bis fünf verschiedene Begleitstauden. Die beste Wirkung erzielt man, wenn die Stauden nicht einzeln, sondern als kleinere Gruppe von mindestens drei Pflanzen (oder mehr) um die Leitstauden arrangiert werden. Beispiele für Begleitstauden:
- Akelei
- Astern
- Lupinen
- Mädchenauge
- Rosen
- Sonnenhut
- Taglilien
3. Füllpflanzen
Sind die Begleitpflanzen locker um die Leitstauden positioniert, werden die noch vorhandenen Lücken mit Füllpflanzen ausgefüllt. Im vorderen Beetbereich bieten sich Bodendecker an, im mittleren und hinteren Bereich des Blumenbeetes sind mittelhohe Blattschmuckstauden die perfekte Wahl.
Bodendecker:
- Kissennelken
- Kissenphlox
Blattschmuckstauden:
- Funkie (Hosta)
- Farne
- Gräser
Das ganze Jahr über Blüten
Die schwierigste Arbeit ist es, für die einzelnen Staudentypen Pflanzen auszusuchen, die unterschiedliche Blühzeiten aufweisen. Denn so ist garantiert, dass von Frühjahr bis zum Herbst immer ein Hingucker im Blumenbeet vorhanden ist.
- früh blühende Pflanzen
- spät blühende Pflanzen
- Stauden, die fast über das ganze Jahr über blühen
- möglicherweise immergrüne Pflanzen oder Gräser für die Wirkung im Winter
Themenbeete
Besondere Ausstrahlung haben Blumenbeete, die ein bestimmtes Grundprinzip verfolgen. Ein solches Thema vereinfacht auch die Auswahl für die einzelnen Stauden aus der nahezu unendlichen Vielfalt an geeigneten Pflanzen.
- Ton in Ton
- Mischung aus Rosa, Weiß und Blau
- Weiße Blüten vor dunkelgrünem Hintergrund
- Hellblau und Gelb
- Violett und dunkles Gelb
- Blau und Orange
- Japanbeete, Steppenbeete, Steingartenbeete, Heidegartenbeet
Pflanzabstand
Blumenbeete wachsen nicht von heute auf morgen. Auch wenn die Bepflanzung am Anfang noch etwas spärlich aussehen sollte, dürfen die Blumen nicht zu dicht gepflanzt werden. Sie benötigen in der Regel etwa drei Jahre, um ihre Größe zu erreichen. Zu dicht gepflanzt behindern sie sich gegenseitig im Wachstum, weil sie sich Licht und Nährstoffe streitig machen. Als Richtwert gilt:
- halbe Höhe (ausgewachsene Pflanze) sollte als Pflanzabstand eingehalten werden
- bei Leitstauden (große Pflanzen): 60-80 cm
- bei Begleitstauden (mittelgroß): 40-50 cm
- Bodendecker und andere schwach wachsende Pflanzen: 15-20 cm
Pflanzbeispiele
Egal, ob der Boden eher feucht oder trocken und die Lage sonnig oder eher schattig ausfällt, es gibt für jede Lage eine Reihe geeigneter Pflanzen, die sich unter diesen Bedingungen wohlfühlen.
Sehr sonnige, trockene Lagen mit nährstoffarmen Böden
Ideale Bedingungen für Prärie- oder Steppengärten. Hier kommen Pflanzen zum Einsatz, die wenig Wasser und Nährstoffe benötigen und zudem die pralle Sonneneinstrahlung problemlos vertragen. Diese Beete sind sehr pflegeleicht, lediglich nach dem Winter ist ein Rückschnitt notwendig.
- Leitstaude: Banater Kugeldistel (Echinops bannaticus, 150 cm)
- Begleitstaude: Purpursonnenhut (Echinacea purpurea, 80 cm), Blauraute (Perovskia abrotanoides, 50-80 cm)
- Füllpflanze: Federgras (Stipa tenuissima, 40-50 cm)
Sonnige bis halbschattige Beete, humoser Boden
Unter diesen Bedingungen wachsen die meisten Pflanzen optimal. Die Auswahl an Stauden ist nahezu unbegrenzt.
Blau-weiße Kombination (Beetgröße etwa 2 x 2 Meter)
- Leitstauden: 2 blauviolette Flammenblumen (Phlox paniculata), 1 weißer Rittersporn (Delphinium cultorum ‚Pure white‘)
- Begleitstauden (hinterer Bereich): 1 weißer Sonnenhut (Echinacea), 1 Frikarts Aster (Aster x frikartii ‚Mönch‘), 1 Prachtkerze (Gaura lindheimeri), 2 weiße Herbstanemonen (Anemone japonica), 2 Federborstengräser (Sedum spectabile) Begleitstauden (vorderer Bereich): 2 weiße Fetthennen (Sedum spectabile), 2 weiße Schleierkrautpflanzen (Gypsophila paniculata)und 2 Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Füllpflanzen (vorderer Bereich): rechts und links je 3 x Storchenschnabel (Geranium magnificum), mittig 3 weiße Salbei (Salvia nemorosa)
Randbeete
Eine wirklich zeitlose und immer wieder schöne Pflanzidee für schmale, sonnige Randbeete sind Rosen. Sie können gut mit folgenden Pflanzen kombiniert werden, denn diese Pflanzen blühen genau wie Rosen sehr lange und benötigen ähnliche Standortbedingungen:
- Rittersporn
- Lavendel
- Salbei
Halbschattige bis schattige Beete mit feuchtem Boden (etwa 2 x 3 Meter)
Besonders gut wirken solche Pflanzen in einem Schattengarten, die sich durch helle Farben hervorheben.
- Leitstaude: 1 Blauer Eisenhut (Aconitum) und 1 Schaublatt (Astilboides tabularis) und 1 Königsfarn (Osmunda regalis)
- in die Reihe davor: 1 Bartfaden (Penstemon digitalis), 1 Glanzschildfarn (Polystichum aculeatum) und 1 Bartgras (Schizachyrium scoparium)
- in die Reihe davor: 2 Echte Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum), 2 Jakobsleiter ‚Purple Rain‘ (Polemonium yezoense)
- ganz vorne: 4 x Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus nigrescens), 3 hellgrüne Funkien (Hosta), 2 Waldmeister (Galium odoratum)
Fazit
Ein Blumenbeet zu gestalten ist gar nicht so schwierig. Ist erst einmal ein geeigneter Platz gefunden, sucht man am besten zunächst ein bis zwei große Leitstauden heraus, die farblich zueinanderpassen. Als Nächstes werden Gruppen von halbhohen Begleitstauden um diese Leitstauden gepflanzt. Sie sollten unterschiedliche Blühzeiten haben und farblich zu den Leitstauden passen. In die Lücken (und den vorderen Bereich) kommen letztendlich einige Blattschmuckpflanzen oder Bodendecker. Wichtig: Auf Standortbedingungen und Pflanzabstand achten!