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Lebende Steine, Lithops – Sorten und Pflege

Lebende Steine (Lithops)

Die lebenden Steine sehen nicht so aus, wie man sich Pflanzen normalerweise vorstellt: sehr wenige Blätter lassen sie halb verkümmert erscheinen, sie wachsen in kargem Umfeld und können doch Jahrzehnte überdauern. Ursprünglich kommen die gut getarnten Pflanzen aus dem südlichen Afrika, wo sie sich mit ihrem Aussehen vor Fressfeinden schützen. Verschiedene kultivierte Arten werden nach der Farbe der Pflanzen und ihrer Blüten in Gruppen eingeteilt, hybride und selektierte Arten ergänzen die Auswahl. Lithops sind pflegeleicht.

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Substrat

Dank ihrer Herkunft aus dem wasserarmen südlichen Afrika benötigen die lebenden Steine keinen humusreichen Boden, sondern einen eher porösen und mineralischen Grund. Bimskies aus der Eifel mögen sie ganz gerne, denn der ist sehr wasserdurchlässig, und die Korngröße von zwei bis vier Millimeter ist ideal geeignet, um die Pflanzen zu halten. Spezielles Substrat kann im Fachhandel bestellt werden, meist findet man alles in der Abteilung für Kakteen und Sukkulenten. Wer kein Substrat kaufen will, kann Komposterde und scharfen Sand zu gleichen Teilen mischen. Wichtig ist, dass im Topf eine Schicht Tonscherben ausgelegt wird, so dass überschüssiges Wasser ablaufen kann.

Topf

Flache Pflanzschalen sind für Lithops denkbar ungeeignet. Die Pflanzen holen sich über ihre langen Pfahlwurzeln in ihrer natürlichen Heimat das Wasser tief aus dem Boden, sie brauchen also eher tiefe Töpfe, die keine Nässe halten, aber Zugang zu tiefliegenden Wasserreservoirs bieten. Der Topf muss nicht weit sein, denn lebende Steine haben keinen langen Blätter oder breit gefächerte Wurzeln. Tiefe ist dagegen wichtig.

Standort

Aus ihrer natürlichen Heimat im südlichen Afrika sind die lebenden Steine an starke, direkte Sonneneinstrahlung gewohnt. Diese Pflanzen mögen keinen Schatten, auch keinen Halbschatten. Lithops fühlen sich an einem Platz mit viel Sonne, direkter Sonne und langen Sonnenstunden täglich sehr wohl. Die Pflanzen wachsen in einem Umfeld, das ihrem natürlichen Habitat gleicht, am besten – daher sollten die lebenden Steine auch wirklich in der prallen Sonne gehalten werden. Im Winter mögen die Pflanzen einen kühlen und trockenen Ort, der luftig ist, hell, aber nicht zu sonnig. Die Pflanzen sollten sich im Frühjahr langsam an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnen können.

Wasserbedarf und Gießen

Lithops sind an sommerliche Regengüsse und ansonsten viel Trockenheit gewohnt. Die Pflanzen haben sich ihrer Umgebung perfekt angepasst, sie verlieren nicht viel Wasser durch Verdunstung, haben auch nur jeweils ein Blattpaar, das dick und fleischig das Wasser in der Pflanze hält. Lithops werden nur dann gegossen, wenn die Oberfläche der Erde im Topf getrocknet ist. Und sie dürfen auch nur so viel Wasser bekommen, dass die Erde gerade feucht ist – mehr würde eher schaden. Die Menge ist dann gut bemessen, wenn die oberen Schichten im Topf bis zum nächsten Gießen gut abtrocknen können.

Gegossen wird generell vom Frühjahr bis zum Ende der Blütezeit im Herbst, im Winter gibt es kein Wasser. Denn im Winter bilden die lebenden Steine ein neues Blattpaar aus, und das dafür benötigte Wasser wird aus den alten, danach absterbenden Blättern gezogen. Mehr benötigen die Pflanzen nicht. Jeden Winter bilden sie genau ein neues Blattpaar, und auch mit Gießen und Düngen kann man die Pflanzen nicht zu mehr Wachstum bringen, denn diese Art von Pflanzen wächst schlicht so und nicht anders.

Düngen

Lebende Steine werden nicht gedüngt. Die Pflanzen sind im kargen Boden Afrikas beheimatet, sie kommen mit wenigen Nährstoffen aus und wollen keinen Dünger. Ein sandiger oder steiniger Boden, der Wasser leicht abfließen lässt, reicht ihnen völlig aus. Zusätze, die mehr Nährstoffe enthalten, würden den Pflanzen eher schaden, denn sie ziehen wirklich alles aus dem Wasser und dem steinigen Grund, den sie in ihrem natürlichen Umfeld haben.

Temperatur

Lithops kommen aus einem warmen Umfeld und brauchen sommerliche Wärme. Sie gedeihen gut bei Zimmertemperatur, wenn es in Frühjahr und Sommer wärmer wird als die in Deutschland üblichen 18° C, dann fördert das das Wachstum. Werden die Pflanzen am Südfenster in der prallen Sonne gehalten, profitieren sie nicht nur vom Licht, sondern auch von der damit verbundenen Wärme. Allerdings wird es im südlichen Afrika in der Nacht empfindlich kalt, nächtliche Temperaturstürze, die bis auf 10° C herunter gehen, sind für die Pflanzen kein Problem. Darunter sollte die Temperatur nach Möglichkeit nicht sinken. Im Winter allerdings, während der Ruhephase, sind Temperaturen zwischen 5° und 10° C ausreichend, die Pflanze ruht nun und braucht nicht so viel Wärme.

Vermehrung und Nachzucht

Die lebenden Steine können aus Samen gezogen werden. Zur Samenbildung braucht man zwei Pflanzen, deren Blüten sich gegenseitig bestäuben können. Der Samen reift in einer Kapsel, die bei Trockenheit und Sonnenlicht fest geschlossen bleibt, bei Feuchtigkeit und Regen aber geöffnet ist. Das Wasser spült in der Natur den Samen der Lithops heraus und trägt ihn fort, damit neue Pflanzen wachsen können. Im Wohnraum muss der Gärtner diese Arbeit übernehmen und die Samen mit Wasser vorsichtig aus der Kapsel schwemmen. Lithops können aber auch durch Teilen vermehrt werden. Eng stehende Pflanzen werden im späten Frühjahr geteilt. Die frisch geteilten lebenden Steine sollten an einem hellen, aber nicht sonnigen Platz stehen und mäßig gegossen werden. Im Frühsommer sind diese Pflanzen bereits blühbereit und können in der prallen Sonne stehen. Aus Samen gezogene lebende Steine blühen dagegen erst nach einigen Jahren.

Tipp der Redaktion

Wer seine lebenden Steine in einem porösen, mineralischen Substrat hält und nicht in einer Mischung aus Erde und Sand, kann in der Wachstumsperiode zwischen Juni und Oktober ein wenig Gründünger in sehr geringer Konzentration dem Gießwasser zufügen. Das ist nicht unbedingt notwendig, tut den Pflanzen in vorsichtiger Dosierung aber doch gut.

Häufig gestellte Fragen

Die lebenden Steine werden in flachen Kiesschalen verkauft – sollen die darin bleiben?

Nein, sollen sie nicht. Ein Substrat, das eher porös und mineralisch ist, behagt diesen Pflanzen durchaus, aber eine flache Pflanzschale ist genau der falsche Aufenthaltsort. Lithops haben lange Pfahlwurzeln, die tief in den Boden reichen – sie benötigen einen tiefen Topf, um ausreichend Platz für die Wurzel zu haben.

Wie werden die Samen behandelt?

Die Samen werden einfach auf das feuchte Substrat gestreut, denn lebende Steine sind Lichtkeimer. Temperaturen zwischen 15° und 20° C sind ideal. Die Keimdauer liegt bei etwa fünf bis zwanzig Tagen, und wenn durch ein übergestülptes Glas die Luftfeuchtigkeit beim Keimen hoch gehalten wird, mögen die Pflanzen das. Schimmel beugt man vor, in dem einmal täglich gelüftet wird.

Wissenswertes zu Lithops in Kürze

Lithops oder auch Lebende Steine verdanken ihren Namen ihrer Ähnlichkeit mit Kieselsteinen. Die interessant blühenden sukkulenten Pflanzen gehören zu den Mittagsblumengewächsen, das heißt, die meisten blühen um die Mittagszeit. Allerdings gibt es auch Sorten, die sich erst abends oder sogar nachts öffnen. Das Besondere an den Lithops ist, dass ihre neuen Blätter durch die alten hindurch brechen.

Standort

  • Die Pflanzen mögen einen hellen und sonnigen Standort und das möglichst ganzjährig.
  • In den heißen Sommermonaten sollten sie aber nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden.
  • Sonnenbrand zeigt sich durch eine Verfärbung der oberen Blattflächen. 
  • Wenn die Lithops im Freien übersommern, sollten sie einen vor Regen geschützten Platz bekommen.
  • Auch in Räumen brauchen die Pflanzen viel frische Luft.
  • Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann es vorkommen, dass die Pflanze seitlich aufreißt.
  • Ein Wärmestau in einem Südfenster ist für Lithops genau so schädlich, wie ständig nasse Füße.

Substrat

  • Das Pflanzsubstrat muss gut durchlässig sein. Normale Blumenerde ist nicht geeignet.
  • Günstig ist ein hoher mineralischer Anteil. Dies erreicht man durch Sand oder kleine Steinchen.
  • Am besten ist ein Gemisch aus einem Drittel lehmfreier Gartenerde, einem Drittel Sand und einem Drittel Bimskies.
  • Auch ein Lava-Bims-Gemisch ist nicht schlecht.
  • Am besten pflanzt man viele Pflanzen in eine Schale, das sieht besser aus und Wasserhaltung und Temperatur des Substrats sind stabiler.
  • Das Pflanzgefäß sollte ausreichend tief sein, denn die lebenden Steine bilden Pfahlwurzeln.

Bewässerung

  • Gegossen wird nur sehr sparsam. Die lebenden Steine haben wasserspeicherde Eigenschaften.
  • Wenn man gießt, dann soviel, bis die Erde keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Überflüssiges Wasser wird entfernt (Untersetzer).
  • Bis zum nächsten Gießen wartet man, bis die Erde gut ausgetrocknet ist.
  • Zu wenig Wasser macht den Pflanzen nichts aus, ein zuviel ist meist tödlich.
  • Während die Lithops Blätter ausbilden, wird nur minimal Wasser verabreicht.
  • Ein Zuviel an Wasser kann zum Platzen führen. Durch eine Verletzung steigt die Gefahr von Fäulnis.
  • Gedüngt wird erst, wenn die neuen Blätter vollständig ausgebildet sind.
  • Man verwendet Kakteendünger in der halben Konzentration und das einmal monatlich.

Schädlinge

  • Als Schädlinge kommen Woll- und Wurzelläuse in Frage.
  • Auch die Trauermücke kann Schäden verursachen.
  • Wollläuse lassen sich mechanisch entfernen.
  • Vertrocknete Blatthüllen müssen entfernt werden.
  • Wurzelläuse bekämpft man durch ein Abspülen der Wurzel. Dann pflanzt man frisch ein.
  • Sollten sich Spinnmilben zeigen, braust man diese am besten ab.
  • Vorsicht vor Schneckenfraß!
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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