Kap-Aloe, Aloe ferox – Pflanzen und Pflege
Die Kap-Aloe besticht mit lanzettlichen, schwertförmigen Blättern, elegant gebogen und bis zu 80 Zentimeter lang. Im zeitigen Frühjahr erhebt sich darüber eine majestätische, orangefarbene Blüte, um die exotische Impression zu unterstreichen. Das sukkulente, bewehrte Laub und die atemberaubende Blüte thronen dabei auf einem 3-5 Meter hohen Stamm. Dieser raumgreifende Habitus verlangt nach einem großen Garten und weitläufigen Wintergarten, um hier ein tropisches Flair zu kreieren. Wie eine Aloe ferox gekonnt zu pflanzen und zu pflegen ist, vermittelt der folgende Leitfaden.
Pflanzen
Um eine fertig gekaufte oder eigenhändig vorgezogene Kap-Aloe fachgerecht zu pflanzen, rückt die Beschaffenheit des Kübels in den Fokus. In Anbetracht des raschen Wachstums, sollte der Topf über ein ausreichendes Volumen von anfänglich mindestens 20 Litern verfügen. Bei guter Pflege werden noch größere Pflanzgefäße erforderlich sein. Entscheidend für ihre Verwendbarkeit ist nicht nur die Größe, sondern ebenso eine Öffnung im Boden als Wasserablauf. Als Substrat kommt eine luftig-lockere Kakteenerde infrage oder ein Mix aus 2 Teilen Einheitserde, 1 Teil Sand und 1 Teil Perlite. So handhaben Sie die Pflanzung richtig:
- Über der Bodenöffnung eine 5-10 Zentimeter hohe Drainage anlegen aus Splitt, Tonscherben oder Blähton
- Ein ausgebreitetes Vlies verhindert, dass Krümel der Pflanzerde die Drainage verstopfen
- Bis auf halbe Höhe das empfohlene Substrat einfüllen
- Die ausgetopfte Aloe ferox mittig einsetzen
- So hoch mit Pflanzerde umgeben, wie zuvor im Anzuchttopf
- Das Substrat mit der Faust andrücken, damit sich keine Hohlräume bilden und angießen
Angesichts eines Temperaturminimums von 8-10 Grad Celsius, ist eine Pflanzung im Beet nicht sinnvoll. Die südafrikanische Kap-Aloe wird nur in Ausnahmefällen den hiesigen Winter heil überstehen. Um den Anschein einer Beetpflanzung zu erwecken, setzen kreative Hobbygärtner die Pflanze im Mai kurzerhand mitsamt eines Kübels in die Erde, um ihn im Herbst wieder hervorzuholen für den Umzug ins Winterquartier.
Pflege
Die erfolgreiche Pflege einer Feuer-Aloe ruht auf drei Säulen: Standort, Wasserversorgung und Nährstoffhaushalt. Werden diese drei Faktoren den Ansprüchen des Grasbaumgewächses gerecht, verzeiht es das eine oder andere Versäumnis mit gutmütiger Duldsamkeit. Anfänger unter den Hobbygärtnern nehmen sich daher gerne der Kultivierung einer Kap-Aloe an.
Standort
In ihrer südafrikanischen Heimat gedeiht die Aloe ferox im sonnendurchfluteten, sandig-mageren Kapland. Daraus lässt sich auf die idealen Standortbedingungen schließen:
- Sonnige bis vollsonnige Lage
- Warme Temperaturen um 20 Grad Celsius und höher
- Idealerweise regengeschützt
- Normale bis feucht-warme Luftfeuchtigkeit
In Zimmerkultur oder im Wintergarten möchte die tropische Schönheit möglichst nahe am Fenster platziert werden. Trifft hier die Sonne nur einseitig auf die prachtvolle Krone, sorgt entweder eine zusätzliche Beleuchtung für einen Ausgleich oder Sie drehen die Kap-Aloe alle 3 Tage um ein Viertel. Andernfalls begeben sich die langen Blätter auf die Suche nach mehr Licht, was einen ungleichmäßigen Habitus hervorruft. Dank seiner Flexibilität gegenüber der Luftfeuchtigkeit, fühlt sich der tropische Baum im beheizten Wohnraum ebenso wohl, wie im warm-feuchten Ambiente des Badezimmers oder des Hallenbades.
Gießen
Ungeachtet ihrer Fähigkeit zur Wasserspeicherung in den langen Blättern, verlangt die Feuer-Aloe nach einer ausgeglichenen Wasserversorgung. Kommt es ausnahmsweise zu einer längeren Trockenzeit, beispielsweise während des Urlaubs, überbrückt der tropische Baum diese Phase mühelos dank des sukkulenten Laubs. So gießen Sie eine Aloe richtig:
- Mäßig gießen, wenn die Substratfläche 2-3 Zentimeter tief angetrocknet ist
- Kalkfreies Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser verwenden
- Einen Untersetzer spätestens nach 5 Minuten ausgießen
Mit vollständig Wasser-durchtränktem Substrat oder gar Staunässe sollte die Kap-Aloe nicht konfrontiert werden. Im Zweifel gießen umsichtige Hobbygärtner einmal zu wenig, als zu viel.
Düngen
Obgleich die Aloe ferox im Verlauf des Wachstums eine gewaltige Biomasse entwickelt, gibt sie sich im Hinblick auf den Nährstoffbedarf bescheiden. So handhaben Sie den Pflegefaktor richtig:
- Von März bis Oktober alle 4 Wochen mit Kakteendünger verwöhnen
- Das Präparat nicht auf angetrocknete Erde verabreichen
- Zuvor mit klarem Wasser gießen
Die prachtvollen Blätter des Sukkulenten erscheinen noch schöner, wenn sie ab und zu auf der Ober- und Unterseite mit Algensaft abgerieben werden. Dabei nehmen die Blattporen zugleich wertvolle Nährstoffe auf. Zum Schutz vor den kräftigen Stacheln entlang der Blattränder, ist das Tragen dicker Arbeitshandschuhe und einer Brille empfehlenswert. Diese Vorsichtsmaßnahme ist übrigens für sämtliche Pflanz- und Pflegearbeiten ratsam.
Schneiden
Einen Rückschnitt erhält die Kap-Aloe nicht. Verwelkte Blätter sollten möglichst so lange am Stamm verbleiben, bis sie von selbst abfallen. In dieser Zeit assimiliert die Pflanze die restlichen Nährstoffe aus dem absterbenden Laub. Wen dieses Erscheinungsbild stört, zieht das Blatt einfach ab.
Der bis zu 100 Zentimeter lange Blütenstand wird nach der Welke ausgeputzt. Hier gilt besondere Vorsicht, da Sie in die rosettenförmige Krone hineingreifen müssen und den scharfen Dornen gefährlich nahe kommen.
Überwintern
Die ganzjährige Kultivierung im Zimmer oder Wintergarten ist problemlos möglich. Eine Winterruhe von November bis Februar wirkt sich gleichwohl vorteilhaft aus auf die Lebenskraft einer Aloe ferox. Darf sie sich für einige Wochen bei 10 bis 12 Grad Celsius am hellen Standort ausruhen, kommt diese Umsicht dem Wachstum und der Blütenfülle zugute. Im Verlauf der Überwinterung reduziert sich die Gießwassermenge. Gedüngt wird erst wieder ab Anfang März.
Siedelt die exotische Zierpflanze im Mai um auf die Terrasse oder den Balkon, verbringt sie die erste Woche im Halbschatten. Erst wenn die Blätter sich an den direkten Sonnenschein gewöhnt haben, kommt es zu keinen Verbrennungen des Pflanzengewebes.
Umtopfen
Bietet das bisherige Pflanzgefäß den Wurzeln nicht mehr genügend Raum, wird die Feuer-Aloe umgetopft. Ein günstiger Zeitpunkt für diese Pflegemaßnahme ist das zeitige Frühjahr, kurz nach Beendigung der Winterpause.
Sofern Sie eine Jungpflanze im Gartencenter kauften, befindet sich diese nicht selten in ungeeignetem Substrat, wie herkömmlicher Blumenerde. Diese ist einerseits zu Nährstoff-haltig und neigt andererseits zur Verdichtung, was dem Wurzelwachstum nicht zuträglich ist. In diesem Fall ist ein sofortiges Umtopfen vorteilhaft in eine der empfohlenen Substratmischungen.
Vermehren
Eine gut etablierte Kap-Aloe bildet im Wurzelbereich Seitensprossen aus. Diese Kindel eignen sich ausgezeichnet für die unkomplizierte Vermehrung. Im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt, um die Nachzucht in Angriff zu nehmen. So gehen Sie dabei vor:
- Seitensprossen mit einer Länge von 15-20 Zentimetern abschneiden
- Je Kindel einen Topf bis auf halbe Höhe füllen mit einem Mix aus Kräutererde und Sand
- Die Tochterpflanze so tief einpflanzen, wie zuvor an der Mutterpflanze und angießen
Am halbschattigen Standort bei 20 bis 25 Grad Celsius, schreitet die Bewurzelung innerhalb der nächsten Wochen voran. Um den Prozess zu beschleunigen, stülpen Sie eine Plastiktüte über oder verbringen die Kindel in ein Zimmergewächshaus. Das Substrat sollte konstant feucht gehalten werden, ohne zu vernässen. Dünger erhält die heranwachsende Aloe ferox noch keinen. Als Anreiz für das Wurzelwachstum, füllen findige Hobbygärtner unter dem Anzuchtsubstrat eine Schicht reifen Kompost ein. Die erfolgreiche Vermehrung wird signalisiert durch einen frischen Austrieb. Daraufhin fällt die transparente Haube weg. Hat Ihr Zögling seinen Topf vollständig durchwurzelt, wird er umgetopft in normale Sukkulentenerde, um als vollwertige Pflanze gepflegt zu werden.
Fazit
Die Kap-Aloe einzig auf ihre heilkräftigen Inhaltsstoffe in den sukkulenten Blättern zu reduzieren, wird dieser exotischen Baumpflanze nicht gerecht. Die immergrüne Feuer-Aloe wartet auf mit einer imposanten Krone, über der sich im zeitigen Frühjahr eine leuchtend orange Blütenpracht erhebt. Die majestätische Statur mit einer Höhe von 3 Metern und mehr, verlangt nach einem sonnigen Platz im großen Garten, dem weitläufigen Wohnraum oder Wintergarten. Mustergültig gepflanzt im großen Kübel, in lockerer, durchlässiger Kakteenerde, beschränkt sich die Pflege auf einige wenige Aspekte. Mäßiges Gießen und Düngen im Abstand von 4 Wochen, stellt selbst den Anfänger unter den Hobbygärtnern vor keine besonderen Herausforderungen. Einzig die mit harten Dornen bewehrten Blätter bedürfen besonderer Vorsichtsmaßnahmen.