Der ideale Standort von Tomaten – Freiland und Balkon
Inhaltsverzeichnis
- Der beste Standort im Freiland – Licht und Wärme sind Trumpf
- Tomatenhaus optimiert die Freiluft-Position
- Tipps für eine vorbildliche Bodenqualität
- Perfekter Platz auf dem Balkon – darauf kommt es an
- Substrat für Balkon-Tomaten – natürliche Komponenten
- Abhärtung beugt Sonnenbrand vor
- Aussaat erfordert modifizierten Standort
- Fazit
Fragen Sie nach dem Erfolgsgeheimnis für einen ertragreichen Anbau saftig-aromatischer Tomaten, steht der ideale Standort ganz oben auf der Liste der Schlüsselfaktoren. Dieser Ratgeber fokussiert daher auf die perfekten Rahmenbedingungen für Ihre Tomatenpflanzen im Verlauf der Kultivierung. Im Zentrum steht der ideale Platz während der sommerlichen Wachstums- und Blütezeit im Freiland und auf dem Balkon. Sinnvolle Modifikationen der Standortbedingungen während der Anzucht oder zum Zweck der Akklimatisierung werden hier ebenso näher beleuchtet, wie die optimale Qualität von Beeterde und Substrat.
Der beste Standort im Freiland – Licht und Wärme sind Trumpf
Tomaten wünschen sich ab Mitte/Ende Mai im Freiland einen Platz, der den Bedingungen in ihren südamerikanischen Verbreitungsgebieten ebenbürtig ist. Weisen Sie den anspruchsvollen Exoten daher einen Standort mit diesen Eigenschaften zu:
- Sonnige bis absonnige, warme Lage
- Temperaturen zwischen 18 und 28 Grad Celsius
- Idealerweise mit 4 bis 6 Sonnenstunden täglich
- Vorzugsweise wind- und regengeschützt unter einem Dachvorsprung
Die Vorteile einer sonnendurchfluteten, warmen Lage laufen ins Leere, wenn Ihre Tomaten dem Regen schutzlos ausgeliefert sind. Mit jedem einzelnen Schauer sind die empfindlichen Pflanzen bedroht durch die verheerende Kraut- und Braunfäule. Die Sporen dieser Pilzinfektion nutzen Wind und Regentropfen, um sich auf feuchten Tomatenblättern explosionsartig auszubreiten. Ein Beet im Wind- und Regenschatten einer Mauer oder Pergola ist daher von unschätzbarem Wert für den erfolgreichen Anbau von Tomaten.
Tomatenhaus optimiert die Freiluft-Position
Standorte im Wind- und Regenschatten hat nicht jeder Garten zu bieten. Freilich macht erst ein Wetter-Schutz den Standort für Tomaten perfekt und hält die gefürchteten Krankheitserreger auf Abstand. Haben Sie im Freiland einen Platz mit dem empfohlenen Licht- und Temperaturverhältnissen gefunden, stellen Sie hier ein Tomatenhaus auf. Fertige Schutzhäuser hält der Fachhandel in vielen Größen und Ausführungen für Sie bereit.
Mit ein wenig handwerklichem Geschick bauen Sie den Unterstand einfach selbst. Ideal ist ein lichtdurchlässiges, wetterfestes Dach mit zwei geschlossenen und zwei offenen Seiten, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann. Bei der Ausrichtung achten Sie bitte darauf, dass die offenen Seiten nicht nach Westen weisen. In unseren Regionen ist dies die Wetterseite.
Tipps für eine vorbildliche Bodenqualität
Das vierte Kriterium im Reigen der idealen Standortbedingungen im Freiland ist die Bodenqualität. Erst eine Kombination aus Sonne, Wärme, Wetterschutz und der richtigen Beeterde gewährleistet einen ertragreichen Anbau schmackhafter Tomaten. Diese Erde sagt Ihren Tomatenpflanzen besonders zu:
- Nährstoffreich, humos und tiefgründig
- Frisch bis feucht, ohne Gefahr von Staunässe
- Ein pH-Wert um 6,0
- Gerne kalk- und lehmhaltig für einen noch besseren Geschmack
Leichte Defizite gegenüber der idealen Bodenqualität gleichen Sie mit Hilfsstoffen ganz einfach aus. Fehlt es an Nährstoffen, weil hier zuvor Starkzehrer wuchsen, arbeiten Sie 3 bis 5 Liter ausgereiften Kompost mit einigen Handvoll Hornspänen in den Boden ein. Ist der Boden nicht durchlässig und locker genug, lösen Sie mit Quarzsand oder ungewaschener Schafwolle das Problem.
Perfekter Platz auf dem Balkon – darauf kommt es an
Der Anbau von Tomaten ist nicht zwingend auf ein Gartenbeet angewiesen. Im großen Kübel geben die tropischen Pflanzen mit den verführerischen Früchten auf dem Balkon ebenfalls ihr Bestes. Voraussetzung sind hier die folgenden Standortbedingungen:
- Hell bis sonnig mit mindestens 4 Sonnenstunden täglich
- Trockene Lage unter einem Dachvorsprung oder einer Markise
- Luftig und dennoch geschützt vor starkem Wind
Bietet Ihr Balkon keine wind- und regengeschützten Nischen, statten Sie die Tomaten im Kübel aus mit einer Haube. In Gartencentern und Baumärkten stehen schlauchförmige Vliese zur Auswahl, die Sie zum Schutz über einzelne Pflanzen stülpen können. Ungeeignet für diesen Zweck ist Folie, da sich unter dem Material Schimmel und Fäulnis bilden können. Greifen Sie daher gezielt zu licht- und luftdurchlässigem Spezial-Vlies für Tomaten, das eine kontinuierliche Luftzirkulation sicherstellt.
Substrat für Balkon-Tomaten – natürliche Komponenten
Damit Ihre Sorgfalt bei der Standortwahl auf dem Balkon mit Tomaten in Premium-Qualität belohnt wird, darf die Bedeutung des Substrats nicht unterschätzt werden. Lassen Sie vorgedüngte Blumenerde links liegen. Stattdessen empfehlen wir eine Gemüse-Erde mit rein natürlichen Komponenten. Damit sich hungrige Tomatenpflanzen im Substrat perfekt entwickeln können, mischen Sie Hornspäne und Kompost hinzu. Fertigen, Torf-freien Gartenkompost können Sie in jedem gut sortierten Gartencenter erwerben. Bitte füllen Sie die Substrat-Mischung erst ein, wenn Sie auf dem Kübelboden eine Drainage aus Tonscherben angelegt haben.
Abhärtung beugt Sonnenbrand vor
Ihr Status als tropische Sonnenanbeter lässt uns mitunter übersehen, dass die Blätter an Tomatenpflanzen nicht vor Sonnenbrand gefeit sind. Siedeln die erworbenen oder selbst vorgezogenen Jungpflanzen unvermittelt um an ihren sonnigen Standort im Freiland oder auf dem Balkon, sind Blattschäden vorprogrammiert. Erkennbar ist Sonnenbrand an Blattflecken, die sich nicht weiter ausbreiten sowie an einrollenden, sich kräuselnden Blatträndern. Indem junge Tomaten eine Phase der Abhärtung durchlaufen, beugen Sie diesem Schaden wirksam vor.
So geht es:
- Ab Anfang Mai Tomaten im Anzuchttopf tagsüber nach draußen tragen
- An einem halbschattigen, wind- und regengeschützten Standort aufstellen
- Ab Abend und bei schlechter Witterung die Jungpflanzen einräumen hinter Glas
Erfahrungsgemäß reicht eine Zeitspanne von 10 bis 14 Tagen aus, damit sich Tomatenpflanzen akklimatisieren. Anschließend pflanzen Sie Ihre Zöglinge Mitte/Ende Mai ins Freiland oder in den Kübel.
Aussaat erfordert modifizierten Standort
Favorisieren Sie die eigenhändige Anzucht von Tomaten mittels Aussaat von Samen, ist für eine kurze Zeit ein Standort im Halbschatten erforderlich. Solange Keimlinge kaum bewurzelt sind, werden sie unter direkter Sonneneinstrahlung verschmachten. Wenngleich sie als adulte Pflanzen einen wiederholten Standortwechsel so gar nicht schätzen, ist er während der Anzucht hinter Glas zu empfehlen. So machen Sie es richtig:
- Saatgefäße bis zur Keimung: halbschattig bei Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad Celsius
- Nach der Keimung: hell, nicht vollsonnig, bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius
Spätestens dann, wenn das dritte Blatt sprießt, sollten die Temperaturen abgesenkt und die Lichtzufuhr erhöht werden. Andernfalls ist zu befürchten, dass die jungen Tomaten lange, schwache Geiltriebe entwickeln. Bei Bedarf gleichen Sie eventuellen Lichtmangel aufgrund der Jahreszeit aus mit Tageslichtlampen, damit sich kräftige, stämmige Jungpflanzen entwickeln.
Fazit
Nach der Lektüre dieses Ratgebers ist Ihnen das Erfolgsrezept für einen ertragreichen Anbau verführerischer Tomaten bekannt. Mit der Wahl des idealen Standortes stimmen Sie die tropischen Nachtschattengewächse ein auf ein vitales Wachstum und eine hohe Produktivität. Sonnig, warm, wind- und regengeschützt sollte die Lage im Freiland und auf dem Balkon sein. Erst wenn nach den Eisheiligen Mitte/Ende Mai die Temperaturen steigen, nehmen Tomaten ihren Platz unter freiem Himmel ein. Zuvor durchlaufen die Jungpflanzen eine 14-tägige Phase der Abhärtung, damit sie keinen Sonnenbrand erleiden. Hat der Standort keinen zuverlässigen Wetterschutz zu bieten, löst ein einfaches Tomatendach das Problem. Eine nährstoffreiche, locker-durchlässige und dennoch strukturstabile Erde bietet den Wurzeln perfekte Rahmenbedingungen.