Blauer Ingwer, Dichorisandra thyrsiflora – Pflege
Inhaltsverzeichnis
Besonders weil der Blaue Ingwer bei uns eher selten ist, lohnt es sich, die relativ pflegeleichte Rarität im eigenen Heim aufzunehmen! Der Blaue Ingwer, der auch als „Blue Ginger“ oder – der Herkunft entsprechend – als „Brazilian Ginger“ bezeichnet wird, stammt auch dem tropischen Zentral- sowie Südamerika. Inzwischen ist die interessante, strahlendblaue Pflanze in vielen Regionen zu finden und eine wunderschöne Zierpflanze.
Pflege
Die Pflege vom Blauen Ingwer ist insgesamt unkompliziert, da der sowohl beim Lichtanspruch als auch im Hinblick auf die sonstige Pflege eher bescheiden in seinen Ansprüchen ist. Halbschattig und ohne Staunässe mag es die brasilianische Schönheit in knallblauer Farbe am liebsten.
Aussaat
Die Möglichkeit, den Blauen Ingwer mittels Aussaat im eigenen Garten anzusiedeln besteht nicht, denn die sogenannte generative Vermehrung kann bei dieser Pflanze nicht durchgeführt werden, weil sie schlichtweg keine Samen ausbildet.
Standort
Die Pflanze ist generell aufgrund ihrer tropischen Herkunft eher für einen Standort im Innenraum als im Freien geeignet. Wer mag, kann den Blauen Ingwer aber dennoch von Mai – nach den letzten Nachtfrösten – bis Oktober sowohl auf der Terrasse als auch im Garten oder auf dem Balkon halten. Im Wintergarten fühlt der Blaue Ingwer sich ganzjährig wohl und in lichtreichen Innenräumen gedeiht er auch sehr gut. Soll der Blaue Ingwer im Sommer im Außenbereich einen Platz finden, dann bevorzugt er einen halbschattigen Standort. Die Pflanze ist insgesamt sowohl wind- wie auch hitzeverträglich. Sie sollte allerdings besonders nach der Überwinterung im Innenbereich langsam an die Sonne gewöhnt werden und nicht direkt in der prallen Frühlingssonne platziert werden.
Im Winter schätzt der Blaue Ingwer einen hellen Platz und eine Raumtemperatur von etwa 15 °C, die allerdings sowohl nach oben als auch nach unten um etwa 5 °C schwanken darf. Unter diesen Bedingungen findet ab April bei der Pflanze dann der Neuaustrieb statt. Kurzzeitig verträgt die Pflanze auch einmal eine Minimaltemperatur von 0 °C, wenn sie beispielsweise vor einer kalten Herbstnacht vergessen wurde, aus dem Garten in den Innenraum umzusiedeln.
Anforderungen an den Standort:
- im Wintergarten oder von Mai bis Oktober im Freien
- halbschattiger Standort
- langsame Sonnengewöhnung nach der Überwinterung
- im Winter heller Standort mit Temperaturen bei etwa 15 °C
Pflanzen
Der Blaue Ingwer liebt beim Anpflanzen eine humusreiche Erde, die grobkörnige Anteile – beispielsweise aus Lavagrus oder Blähton beziehungsweise Kies – enthalten darf. Mit diesem durchsetzten Substrat ist für die notwendige Lockerheit des Bodens der Pflanze gesorgt. Auf Torf als Substratzusatz sollte man zugunsten von stabileren Humusarten verzichten.
Umtopfen
Der Blaue Ingwer öffnet sich meist im Herbst, bringt ab April die ersten neuen Triebe hervor. Deshalb sollte diese Pflanze außerhalb ihrer aktiven Phase, also im Spätherbst oder im Vorfrühling umgetopft werden. Die Pflanze wird dann nämlich in ihrer Ruhephase in das neue Substrat gesetzt und sie muss dann nicht Kraft für Triebe und Blüte sowie auch die Umstellung auf ein neues Pflanzgefäß investieren. Innerhalb des Sommers würde das Umtopfen die Pflanze dagegen zu viele Kräfte kosten, was sich letztlich auch auf die üppige Blüte auswirken könnte.
Gießen
Im Sommer gilt es, beim Blauen Ingwer auf eine konstante und nicht zu intensive Bodenfeuchtigkeit zu achten. Steht die Pflanze über einen längeren Zeitraum im Stauwasser, dann können die recht fleischigen Wurzeln faulen, weil sie nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Im Winter benötigt die Pflanze auch eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, die aber in der kalten Jahreszeit auf einem relativ niedrigen Niveau gehalten werden sollte. Welkende Blätter in der kalten und lichtarmen Überwinterung deuten nicht auf einen Wassermangel hin, denn die Stauden ziehen ganz einfach nur ein und es welken so einige Blätter. Deshalb sollte man welkenden Blättern im Winter keinesfalls mit mehr Gießwasser entgegensteuern.
Gerade in der kühlen Überwinterung wird gemeinsam mit Nässe eine Fäulnis der Wurzeln begünstigt. Sind die Blattränder lediglich braun, dann ist auch das kein Gießwassermangel, sondern ein Zeichen von zu trockener Luft, wie sie oftmals im winterlich geheizten Räumen der Fall ist. In diesem Fall können die Blätter mäßig mit kalkarmem Wasser aus einer Blumenspritze besprengt werden.
Gießanforderungen
- sparsam und regelmäßig wässern
- auf keinen Fall Staunässe
- bei braunen Blätträndern moderat mit kalkarmem Wasser die Blätter besprühen
Pflege
Gerade im Sommer ist mäßiges, aber regelmäßiges Gießen absolute Pflicht. Die Wässerung der Pflanze sollte morgens oder abends stattfinden. Wichtig ist langsames Gießen, damit die Pflanze nur so viel Wasser bekommt, wie das Substrat aufnehmen kann, ohne dass die unerwünschte Staunässe stattfindet. An Blüten und Blätter sollte nach Möglichkeit überhaupt kein Gießwasser gelangen.
Düngen
Die Düngung vom Blauen Ingwer sollte von April bis in den September erfolgen. Dabei wird alle sieben bis 10 Tage ein Volldünger verwendet, der als flüssiges Produkt oder als wasserlösliches Pulver erhältlich ist. Auch die dauerhafte Düngung mit Stäbchen über die warme Jahreszeit ist möglich. Im Winter fährt man die Düngung der Pflanze zurück, so dass die Pflanze von Oktober bis März nur noch ein-, maximal zweimal monatlich zusätzlichen Dünger erhält.
Schneiden
Grundsätzlich ist der Blaue Ingwer was den Schnitt angeht sehr bescheiden. Generell reicht es, eingetrocknete Blätter von der Pflanze zu entfernen. Anders als bei anderen Pflanzen führt das Kappen der Triebe beim Blauen Ingwer nicht zu einer schönen Verzweigung, sondern eher nur zu einer verzögerten Blüte.
Überwintern
Während der Blaue Ingwer von Mai bis Oktober auch im Freien leben kann, muss er spätestens von Oktober an bis zum April in das Winterquartier an einem hellen und etwa 15 °C warmen Standort.
Vermehren
Die Vermehrung des Blauen Ingwers erfolgt mittels Stecklingen oder aber über die Teilung, die auch als vegetative Vermehrung bezeichnet wird. Für die vegetative Vermehrung der Pflanze werden ungefähr 10 bis 15 cm lange sogenannte Kopfstecklinge abgeschnitten und jeweils einzeln in kleinere oder zu mehreren in größere Töpfe gepflanzt, die mit einem Substrat aus Aussaaterde und Sand oder aber Pikiererde beziehungsweise einem Torf-Sand-Gemisch gefüllt sind. Danach werden die eingesetzten Stecklinge an einem hellen, aber nicht intensiv sonnigen und auch nicht zu warmen Standort platziert und immer leicht feucht gehalten. Ein warmer Boden ab Standort beschleunigt den Bewurzelungsprozess beim Blauen Ingwer.
Besonders gute Ergebnisse beim Bewurzeln der tropischen Stecklinge erzielt man in einem beheizbaren Zimmer-Gewächshaus, das über eine Abdeckung verfügt. Hier entsteht ein Klima, das der Blaue Ingwer sehr schätzt, weil es optimale Wärme- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen schafft.
Krankheiten
Zu trockene Luft im Winter beantwortet der Blaue Ingwer mit braunen Blatträndern, gegen die man die Pflanze mäßig mit kalkarmem Wasser besprüht. Ansonsten ist diese tropische Pflanze robust gegen Krankheiten.
Schädlinge
Generell wird der Blaue Ingwer als sehr zuverlässig schädlingsfrei beschrieben. Wenn Probleme dieser Art auftauchen, rühren sie immer von zu viel Nässe und Wurzelfäulnis, damit einer Schwächung der Pflanze her. Wird der Blaue Ingwer nicht zu feucht und ohne Staunässe gehalten, dabei eine Luftfeuchtigkeit von rund 50 Prozent bei der Überwinterung eingehalten, ist er vor Schädlingsbefall relativ sicher.
Häufige Fragen
Auch wenn die Pflanze den Namen „Blauer Ingwer“ trägt, gehört sie nicht zu der Familie der sogenannten Zingiberaceae, also der Ingwergewächse. Der Blaue Ingwer gehört stattdessen zur Familie der Tradeskantiengewächse.
Der Blaue Ingwer zählt zu den eher exotischen Pflanzen, die eher wenig Verbreitung bei uns haben. Im klassischen Gartencenter ist diese Pflanze deshalb eher nicht zu finden. Die beste Möglichkeit, um an den Blauen Ingwer zu gelangen, ist das Internet. Hier können Auktionshäuser oder auch gezielt Händler für exotische Pflanzen eine Hilfe sein, um an diese Pflanze zu gelangen. Gerade spezialisierte Händler sind auch oftmals gern bereit, die Pflanze auf Wunsch zu beschaffen.
Wissenswertes zum Blauen Ingwer in Kürze
- Blauer Ingwer entfaltet sich meist im Herbst, womit er im Wintergarten besonders gut aufgehoben ist.
- Hier sollten Sie darauf achten, dass er genügend Licht abbekommt, doch nicht direkt in der Sonne steht.
- Am besten ist es, Sie stellen ihn in den Halbschatten, dort ist er am besten aufgehoben und vor zu großer Hitze geschützt.
- Im Winter sollten Sie dafür sorgen, dass der Blaue Ingwer keinen Temperaturen unter 15 °C ausgesetzt ist.
- Entfernen können Sie die ausgetrockneten Blätter im Frühjahr. Achten Sie jedoch auf die Triebe.
- Es ist besonders wichtig, nährstoffreiche, also humusreiche Erde zu verwenden, die sehr locker ist.
Sind diese beschriebenen Vorgaben eingehalten, so gibt es mit dem Blauen Ingwer keine großen Probleme und er kann das ganze Jahr über im Wintergarten seinen Platz finden, in einem hellen Wohnzimmer mit entsprechenden Temperaturangaben oder aber im Frühjahr und Sommer auf dem Balkon oder der Terrasse, da er sich dort ebenfalls sehr wohl fühlt.