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Elefantenfuss, Flaschenbaum, Wasserpalme – Pflege & Schneiden

Elefantenfuss

Sieht man sich den Elefantenfuß an, weiß man gleich, woher sein Name stammt. Ein Elefantenfuß ist die perfekte Zimmerpflanze: dekorativ und pflegeleicht. Er verzeiht es auch, wenn man einmal vergisst, ihn zu gießen. Wie die Agaven, die eng mit dem Elefantenfuß verwandt sind, kann diese Pflanze Wasser speichern. Allerdings nicht in den Blättern, sondern im verdickten Stamm. Besonders schön wächst der Elefantenfuß, der auch Wasserpalme oder Flaschenbaum genannt wird, wenn man bei der Pflege ein paar Tipps beherzigt.

Video-Tipp

Kurzer Steckbrief

  • botanischer Name: Beaucarnea recurvata
  • andere Namen: Flaschenbaum, Wasserpalme
  • gehört zu den Agavengewächsen innerhalb der Familie der Spargelgewächse
  • sukkulente Pflanze
  • bildet mit zunehmendem Alter einen flaschenförmigen Stamm
  • an der Vegetationszone grüner Blattschopf
  • lange, schmale Blätter, die bogenförmig herunterhängen

Vorkommen

In seiner mexikanischen und texanischen Heimat erreicht der Flaschenbaum eine Höhe von mehreren Metern und übersteht dort sowohl sengende Hitze als auch lange Trockenperioden problemlos. An exakt diese Bedingungen ist Beaucarnea recurvata, wie der Flaschenbaum botanisch genannt wird, bestens angepasst. Der dicke Stamm speichert Wasser, um auch längere Trockenzeiten zu überstehen, während er die Verdunstung über die Blätter auf einem minimalen Niveau hält. Die Bezeichnung Wasserpalme trifft nur die halbe Wahrheit, denn der Flaschenbaum gehört nicht zu den Palmen, sondern zu den Agavengewächsen innerhalb der Familie der Spargelgewächse. Deshalb ist der Elefantenfuß auch recht eng mit der Yucca-Palme verwandt.

Standort

Der Elefantenfuß, der in seiner Heimat unter heißen klimatischen Bedingungen gedeiht, benötigt auch im Zimmer einen möglichst sonnigen Platz. Neu gekaufte Exemplare und auch etwas dunkler überwinterte Wasserpalmen müssen allerdings erst langsam wieder an die pralle Sonne gewöhnt werden. Da seine Blätter jedoch bei Südfenstern leicht verbrennen, eignen sich Ost- oder Westfenster besser. Alternativ kann bei Südfenstern eine Gardine oder ein Rollo vor der Sonne schützen.

  • Lichtbedarf: sonnig bis heller Halbschatten
  • Temperatur: im Sommer gerne heiß
  • nach Möglichkeit keine Mittagssonne
  • im Winter nicht unter 5 Grad
  • Boden: muss gut drainiert sein
  • mittlere bis niedrige Nährstoffgehalte
Flaschenbaum Beaucarnea

Bei den Temperaturen ist der Flaschenbaum nicht sehr empfindlich, solange diese nicht unter fünf Grad fallen. Es ist problemlos möglich, die Pflanze im Sommer auf dem Balkon zu kultivieren. Allerdings benötigt der Elefantenfuß eine Eingewöhnungsphase. Denn sonst können die filigranen Blätter einen Sonnenbrand bekommen. Ein Sonnenbrand äußert sich durch braune, meist unregelmäßige Flecken auf dem grünen Laub. Das zerstörte Gewebe heilt nicht mehr und sieht für lange Zeit sehr unansehnlich aus. Deshalb stellt man den Elefantenfuß zu Beginn der Sommersaison am besten zunächst für zwei Wochen an einen halbschattigen Platz im Freiland. Morgen- und Abendsonne reichen zunächst völlig aus, um das Wachstum kräftig anzutreiben. Nach der Eingewöhnung darf die Pflanze dann an ihren endgültigen, sonnigen Standort. Dort darf sie dann den Sommer verbringen, bis die Temperaturen nachts wieder unter 10 Grad fallen.

Tipp:

Da sich auch Beaucarnea recurvata stets nach dem Tageslicht orientiert, hat es sich bewährt, die Pflanze auf der Fensternbank regelmäßig zu drehen, damit sie nicht schief wächst.

Substrat

Als sukkulente Pflanze benötigt der Elefantenfuß ein nährstoffarmes und gut für Wasser durchlässiges Substrat, damit keine Staunässe entsteht. Zur Kultivierung eignen sich folgende Substrate:

  • Kakteenerde
  • Sukkulentenerde
  • Blumenerde mit auflockernden Beimengungen
  • Zusätze: Sand, Tongranulat, Bimskies, Kokohum, Blähton, Lavagranulat
  • alternativ lehmige Gartenerde mit Lauberde gemischt
  • der pH-Wert sollte idealerweise zwischen 5,8 und 6,8 liegen

Gießen

Beaucarnea recurvata benötigt nicht viel mehr Wasser als Kakteen. Aus diesem Grund ist ein ausgiebiges Gießverhalten unangebracht. Trotzdem darf man den Flaschenbaum in der Vegetationsphase nicht zu trocken halten.  Ein regelmäßiges aber verhaltenes Wässern ist daher optimal. Prinzipiell gilt: lieber zu trocken als zu nass. Denn der Flaschenbaum beginnt, bei nassem Wurzelballen zu faulen. Im Sommer, vor allem wenn er auf dem Balkon oder der Terrasse die Sonne genießen darf, kann der Wurzelballen getaucht werden und dann über längere Zeit langsam austrocknen, bevor das nächste Mal gegossen wird.

  • im Frühling und Sommer etwas mehr gießen
  • im Winter nahezu gar nicht (schlückchenweise)
  • zwischen dem Wässern sollte das Substrat gut antrocknen
Tipp:

Überschüssiges Wasser muss frei ablaufen können. Spätestens nach fünf Minuten sollte das Wasser aus dem Übertopf ausgegossen werden.

Düngen

Wasserpalme Blätter

Während der Wachstumsphase zwischen April und Anfang August kann der Flaschenbaum mit handelsüblichem Flüssigdünger für Sukkulenten gedüngt werden. Da der Nährstoffbedarf der Pflanze nicht besonders hoch ist, reicht eine kleine Menge alle zwei Wochen aus. Bei der Nutzung von Grünpflanzendünger sollte lediglich die Hälfte der vom Hersteller empfohlenen Menge benutzt werden. Zwischen September und März befindet sich der Elefantenfuß in der Ruhephase und wird nicht gedüngt.

Schneiden

Eine Wasserpalme muss nicht geschnitten werden. Sie wächst ohnehin sehr langsam und bildet ihre Blätter lediglich am oberen Vegetationspunkt des Stammes. Abgestorbene oder verwelkte Blätter können regelmäßig entfernt werden. Zudem ist es möglich, den nach oben immer dünner werdenden Stamm abzusägen, wenn die Pflanze zu groß für die Fensterbank wird. Die beste Zeit hierfür ist das zeitige Frühjahr. Um Infektionen zu vermeiden, sollte die Schnittstelle mit Holzkohleasche bestrichen werden. Schon nach kurzer Zeit treibt der Flaschenbaum dann kurz unter der Schnittstelle wieder neu aus, meist an mehreren Punkten gleichzeitig. Manchmal wachsen die langen dünnen Blätter des Elefantenfußes so weit herunter, dass sie den Boden (oder die Fensterbank) berühren. Wer die Blätter schneidet, muss damit rechnen, dass sich an den Schnittstellen unschöne braune Spitzen bilden, die dann ebenfalls entfernt werden müssen. Ein Flaschenbaum mit überlangem Blattschopf sollte deshalb lieber auf einem erhöhten Standort angesiedelt werden, beispielsweise, indem ein umgedrehter Blumentopf untergestellt wird.

  • Stammschnitt in etwa 20-30 cm Höhe
  • möglichst glatt und gerade schneiden/sägen
  • Schnittfläche mit Holzkohleasche desinfizieren
  • an einem halbschattigen, warmen Ort aufstellen
  • etwas weniger als normal gießen

Umtopfen

Da der Elefantenfuß nur sehr langsam wächst, reicht es vollkommen aus, ihn nur alle drei bis fünf Jahre umzutopfen. Spätestens dann, wenn die Stammverdickung die gesamte Oberfläche des Substrates bedeckt, ist die Zeit für einen größeren Topf und frisches Substrat gekommen. Beaucarnea recurvata sollte bevorzugt vor der Wachstumsperiode umgetopft werden.

  • Zeitpunkt: zeitiges Frühjahr (März)
  • Topfgröße: an jeder Seite des Ballens etwa zwei Zentimeter mehr Platz als vorher
  • Topfform: lieber breit und flach (Flachwurzler)
  • flache Gefäße verhindern Staunässe
  • alte Erde aus den Wurzeln schütteln
  • abgestorbene Wurzeln entfernen
  • nicht tiefer als vorher einpflanzen
  • nach dem Umtopfen zwei bis drei Wochen vor direkter Sonne schützen

Vermehren durch Samen

Elefantenfuss umtopfen

Die Vermehrung des Elefantenfußes kann durch Samen erfolgen, die im gut sortierten Fachhandel erhältlich sind. Die Kultivierung aus Samen ist recht einfach, strapaziert aber die Geduld eines jeden Hobbygärtners, der schnelle Resultate erwartet. Es können ein paar Jahre vergehen, bis die Pflanze überhaupt einen sichtbaren Stamm bildet, der sich nach unten verdickt. Im Jugendstadium sieht der Flaschenbaum nämlich eher aus wie eine kleine Zwiebel, aus der am oberen Ende ein paar Blätter entspringen.

  • Zeitpunkt: ganzjährig möglich
  • Samen zunächst in Wasser einweichen
  • in feuchte Anzuchterde oder Kakteenerde legen
  • mit feiner Sandschicht bedecken
  • Topf mit Glasplatte abdecken oder in Gefrierbeutel stellen
  • warm aufstellen
  • hell, aber kein direktes Sonnenlicht
  • gelegentlich lüften

Keimen die Samen, kann der Verdunstungsschutz entfernt werden. Dies sollte langsam geschehen, damit sich die Jungpflanze an die veränderten Bedingungen gewöhnen kann.

Vermehrung durch Stecklinge

Stecklinge können ganz einfach aus seitlichen Trieben am Stamm gewonnen werden. Dazu wird mit sauberem Messer ein gesunder Trieb abgeschnitten, der mindestens schon zehn eigene Blätter aufweist. Er wird so tief geschnitten, dass die Schnittstelle nicht mehr im grünen Trieb ist, sondern leicht in den verholzten Stamm geht.

  • Zeitpunkt: Frühjahr
  • Substrat: Kakteenerde, Anzuchterde
  • alternativ 2/3 Torf und 1/3 Sand
  • leicht anfeuchten
  • Trieb etwa 1 cm tief einstecken
  • Erde leicht andrücken
  • mit durchsichtigem Topf oder Plastiktüte bedecken
  • nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln aus
  • hell, aber ohne direkte Sonne aufstellen
Tipp:

Eine Bewurzelung der Stecklinge ist daran zu erkennen, dass sich neue Blätter im Blattschopf abilden. Ab jetzt kann die Plastiktüte entfernt werden.

Überwintern

Da der Elefantenfuß nicht winterhart ist, müssen Pflanzen, die den Sommer im Freien verbracht haben, unbedingt bei sinkenden Temperaturen (unter 10 Grad) in die Wohnung geholt werden. Um die Ruhephase einzuleiten, stellt man die Pflanze am besten an einen kühlen, hellen Ort.

  • Temperatur: etwa 6 bis 12 Grad
  • frostfrei
  • hell oder halbschattig (ohne direkte Sonne)
  • nur sehr wenig gießen (schlückchenweise)
  • nicht düngen
Elefantenfuss im Topf

In der kalten Jahreszeit ist die Lichtmenge oft ein Problem für den sonst so pflegeleichten Elefantenfuß. Er braucht nach wie vor einen hellen Standort. Gegebenenfalls müssen die Lichtwerte überprüft und der Standort geändert werden. Alternativ kann auch eine spezielle Pflanzenleuchte eine gute Lösung sein. Nur ein im Winter hell aufgestellter Flaschenbaum bleibt während der Ruhepause gesund und frei von Schädlingen. Zu Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr wird dann wieder etwas kräftiger gegossen und die Pflanze an einen wärmeren Standort gebracht.

Tipp:

Warme Heizungsluft begünstigt den Befall mit Schädlingen. Besser eignen sich helle Kellerräume, zugluftfreie Flure oder auch ein Wintergarten für die Überwinterung des Flaschenbaumes.

Krankheiten und Schädlinge

Grundsätzlich gilt der Elefantenfuß als nicht besonders empfindlich, was Krankheiten oder einen Schädlingsbefall angeht. Empfindlich reagiert die sukkulente Pflanze auf zu niedrige Temperaturen und zu viel Gießwasser während der Wintermonate. Bräunliche Verfärbungen deuten auf Frost- oder Kälteschäden hin. Zu viel Gießwasser äußert sich in der Regel durch Fäulnis und Schimmelbildung an den Wurzeln oder am Stamm. Wenn das erkrankte Gewebe rechtzeitig entfernt wird und die Wurzeln in frische Erde gesetzt werden, ist Beaucarnea recurvata meist noch zu retten. Allerdings benötigt die Pflanze einige Zeit, um sich zu erholen.

  • Fäulnis und Schimmel bei zu häufigem Gießen
  • Milben und Läuse treten meist bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit auf (Heizungsluft)
  • häufigste Pflegefehler: zu nasses Substrat, zu dunkles Winterquartier

Fazit

Der Flaschenbaum ist eine sehr robuste Zimmerpflanze, die nur wenige Ansprüche stellt. Deshalb eignet er sich auch für Anfänger und Hobbygärtner, die keinen grünen Daumen haben. Werden die wenigen Bedürfnisse der sukkulenten Pflanze berücksichtigt, erweist sie sich als exotische Schönheit, die über Jahre hinweg mit ihrer einzigartigen Form begeistert.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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