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Frauenhaarfarn, Adiantum: Pflege von A bis Z

Frauenfarne wie Adiantum raddianum und Adiantum fragrans sind bei der Pflege auf bestimmte Maßnahmen angewiesen. Die anspruchsvollen Gewächse können mit diesen über Jahre hinweg kultiviert werden.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Saumfarngewächse (Pteridaceae)
  • Gattung: Frauenhaarfarne (Adiantum)
  • Herkunft: weltweit, fehlt nördlich des 60. Breitengrades, fehlt in Trockengebieten
  • Wuchsform: krautig, buschig, aufrecht, immergrün
  • Wuchshöhe: 10 cm bis 110 cm (abhängig von Art)
  • Blätter: 10 cm bis 110 cm lang, einheitlich, behaarter Stiel, beidseitig kahl, glänzend oder stumpf, grün
  • bildet keine Blüten aus (Vermehrung über Sporangien)
  • bildet Indusien aus
  • gilt als ungiftig für Haustiere
  • Großteil der Arten nicht winterhart

Standort

Wenn Sie sich für einen Frauenhaarfarn entschieden haben, ist die Auswahl des Standorts extrem wichtig. Da es sich bei Adiantum um eine Farn-Gattung handelt, ist vor allem auf die zur Verfügung gestellte Lichtmenge zu achten, denn die Pflanzen sind in dieser Hinsicht recht empfindlich. Selbst Pete im London Zoo steht recht dunkel. Ideal ist der folgende Standort:

  • Lichtbedarf: schattig bis halbschattig
  • vor direkter Sonne schützen
  • Temperatur: 18°C bis 25°C
  • toleriert Temperaturen bis 12°C
  • hohe Luftfeuchtigkeit
  • vor Luftzug schützen
  • ideale Badezimmerpflanze
  • niemals über Heizung platzieren
Hinweis:

Falls Sie in einer wärmeren Region wie dem Mittelmeerraum leben, können Sie Ihren Frauenhaarfarn unabhängig von der Art ins Freie pflanzen. Achten Sie dabei nur auf ausreichend Schutz vor der direkten Sonne.

Substrat

Frauenhaarfarn - Venushaar - Adiantum capillus-veneris

Wählen Sie für den Frauenhaarfarn ein mageres und salzarmes Substrat aus. Speziell auf Salze reagiert die Pflanze nicht gut. Hochwertige Orchideenerde oder Blumenerde sind zu empfehlen, dessen pH-Wert zwischen 5,0 und 6,5 liegt. Falls Sie sich für Blumenerde entscheiden, nutzen Sie eines der folgenden Drainagemittel, um sie etwas aufzulockern:

  • Quarzsand
  • Perlite

Umtopfen

Umgetopft werden Frauenfarne im Rhythmus von zwei Jahren über den Frühling. Der neue Topf sollte Abzugslöcher enthalten und entsprechend der Größe des Wurzelballens ausgewählt werden. Die folgenden Punkte helfen Ihnen beim Umtopfen:

  • Pflanze auf Topf entnehmen
  • Wurzeln auf Schäden und Fäulnis überprüfen
  • nicht gesunde Wurzeln gründlich entfernen
  • neuen Topf mit Substrat füllen
  • Pflanze einsetzen
  • Topf mit restlicher Erde füllen
  • leicht andrücken
  • gut anfeuchten
Hinweis:

Sie können den Kübel zusätzlich auf einen mit Kies gefüllten Unterteller stellen. Dadurch sinkt die Luftfeuchtigkeit nicht so schnell und die Farne erhalten immer ausreichend Wasser während der Pflege.

Gießen

Frauenhaarfarn - Venushaar - Adiantum capillus-veneris

Bei den Wasserzugaben kann viel falsch gemacht werden. Frauenhaarfarn ist auf ausreichend Feuchtigkeit angewiesen, darf aber nicht zu häufig gegossen werden, da es sonst zu Staunässe kommt. Staunässe ist fatal für Frauenfarne, da sie zu Wurzelfäule führt. Um diesem Problem vorzubeugen, befolgen Sie diese Schritte beim Gießen:

  • nach Bedarf wässern
  • Erde sollte leicht feucht bleiben
  • niemals nass
  • kalkfreies Wasser verwenden (Regen- oder Filterwasser)
  • Temperatur: zimmer- oder lauwarm
  • niemals über die Pflanze gießen
  • Wasser immer ins Substrat geben
Hinweis:

Wurzelfäule lässt sich behandeln, indem Sie die Pflanze umtopfen. Überprüfen Sie die Wurzeln auf einen weißen Belag, entfernen Sie diese und lassen Sie den gesamten Wurzelballen trocknen, bevor Sie den Farn ins frische Substrat setzen.

Düngen

Gedüngt werden die Farne ausschließlich über die Vegetationsphase im Sommer. Zwar wachsen die Farne über den Winter weiter, sie benötigen aber über die kalte Jahreszeit keine weiteren Nährstoffzugaben. Allgemein vertragen Adiantum-Arten nur wenig Nährstoffe, was beim Düngen beachtet werden sollte. Idealerweise verabreichen Sie für die Düngung einen Blumendünger ohne Kalk über das Gießwasser. Die Intervalle für die Düngung von März bis Ende August hängen stark von der Art des Substrats ab:

  • frisch umgetopft: erst im folgenden Jahr
  • nährstoffarm oder normal: 4 bis 6 Wochen
  • nährstoffreich: 8 bis 10 Wochen

Schneiden

Zu den einfachsten Pflegemaßnahmen an der Pflanze gehört der Schnitt. Sie müssen keinen bestimmten Zeitpunkt abwarten, da die Blätter über das ganze Jahr entfernt werden können. Schneiden Sie mit einer desinfizierten und scharfen Schere immer die Blätter ab, die vertrocknet sind. So erhalten Sie die Vitalität des Frauenhaarfarns. Sie müssen sich keine Sorgen machen, wenn Sie etwas mehr abschneiden. Frauenhaarfarn wächst kräftig.

Überwintern

Eine spezielle Winterpflege benötigt der Frauenhaarfarn nicht. Es spielt ebenfalls keine Rolle, ob Sie einen Adiantum fragrans oder Adiantum raddianum haben, die Pflanzen werden über den Winter auf die gleiche Weise wie im Sommer gepflegt. Eine Ausnahme stellen leicht frostresistente Arten wie der Gewöhnliche Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris). Diese können bis zum ersten Frost im Freien gehalten werden und sollten danach ins Winterquartier umziehen. Keine Sorge, der Temperaturunterschied wird dem Farn nichts ausmachen. Achten Sie über den Winter darauf, dass es nicht zu trocken und die Temperatur nicht unter 12°C fällt. Das setzt dem Farn stark zu. Zugluft sollte noch stärker vermieden werden, da sie über die Winterzeit zu kalt ist.

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung ist die einfachste Art, einen gesunden Frauenhaarfarn zu vermehren. Dafür wird die Pflanze vorsichtig aus der Erde genommen. Wählen Sie Rhizome, die über mindestens ein Auge oder drei Farnwedel verfügen, aus und schneiden Sie diese ab. Nun werden sie in passendes Substrat gesetzt, angefeuchtet und bei Temperaturen von etwa 20°C kultiviert. Mehr müssen Sie hier nicht mehr tun.

Frauenhaarfarn - Venushaar - Adiantum capillus-veneris

Vermehrung durch Sporen

Die Vermehrung durch Sporen gelingt ebenso einfach, dauert nur ein wenig länger. Gehen Sie dafür wie folgt vor:

  • einen Wedel abschneiden
  • auf ein Blatt Papier oder Folie legen
  • austrocknen lassen
  • suchen Sie nach Sporen auf dem Papier oder der Folie
  • sie fallen bei der Trocknung ab
  • Sporen in Anzuchterde pflanzen
  • mit Quarzsand bedecken
  • gut anfeuchten
  • Frischhaltefolie über die Anzuchtgefäße platzieren
  • alternativ Minigewächshaus verwenden
  • Temperatur: 20°C bis 22°C
  • 3 bis 4 Wochen vergehen bis zur Bildung erster Keimlinge
  • ab geeigneter Größe umtopfen

Blattläuse

Blattläuse (Aphidoidea) sind typische Schädlinge, die Frauenfarne befallen. Grund ist eine zu trockene Luft, die es den Läusen leicht macht, die Adiantum-Pflanzen als Nahrungsquelle auszuwählen. Erkennbar sind die Tiere als helle bis weiße Punkte auf der Blattoberseite der Frauenfarne. Die Kolonien können unterschiedlich groß sein. Weiterhin wirkt die Pflanze geschwächt. Wenn es sich um einen kleinen Befall, reicht es vollkommen aus, wenn Sie die Farne gründlich mit Wasser absprühen. Achten Sie nur darauf, dass Sie die Blätter nach der Anwendung abtupfen, damit sich keine Blattälchen ansiedeln können. Ist die Behandlung mit Wasser nicht gelungen, greifen Sie auf eines der folgenden Hausmittel zurück, mit dem Sie über einen Zeitraum von einer Woche täglich die Blätter abwischen:

  • schwarzer Tee
  • Wasser und Milch (1:2)
  • 1 l Wasser mit 50 g Schmierseife
Tipp:

Falls Sie das Gefühl haben, der Frauenhaarfarn würde die Behandlung mit den Hausmitteln nicht vertragen, greifen Sie auf Pflanzenschutzstäbchen zurück. Diese können effektiv gegen die Blattläuse wirken.

Spinnmilben

Zu den häufigsten Schädlingen an Adiantum-Pflanzen gehören Spinnmilben. Tetranychidae siedeln sich auf den Farnen an, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Gerade über die Winterzeit können die Spinntiere ein großes Problem darstellen, da die trockene Heizungsluft die Frauenfarne schwächt. Ein Befall ist deutlich an den folgenden Symptomen erkennbar:

  • Blätter werden fleckig
  • färben sich weiß oder grau
  • später graubraun
  • Pflanzen schwächeln
  • Blätter können vertrocknen
  • an Blattunterseite sind Spinnmilben erkennbar
  • Gespinste erkennbar

Das Saugverhalten der Spinnmilben führt dazu, dass es der Pflanze mit der Zeit nicht mehr gut geht. Aus diesem Grund sollten Sie mit Hausmitteln gegen die Schädlinge vorgehen. Sie sollten die Hausmittel verwenden, die Sie ebenfalls gegen Blattläuse einsetzen können. Alternativ bietet sich die Plastiktüten-Variante an:

  • befallene Pflanze isolieren
  • Farn in Plastiktüte einpacken
  • Tüte muss transparent sein
  • Pflanze für etwa 10 Tage eingepackt lassen
  • über gesamte Wartezeit gießen
  • Spinnmilben müssen nun abgestorben sein

Blattälchen

Neben Blattläusen müssen Sie auf einen Befall durch Blattälchen (Aphelenchoides) achten. Es handelt sich bei diesen Schädlingen um Nematoden, die als Parasit Ihren Adiantum-Exemplaren stark zusetzen können. Ein Befall durch die Tiere ist anhand der folgenden Symptome erkennbar:

  • Laub bildet glasige Stellen aus
  • färben sich später braun
  • am Ende gesamtes Blatt braun gefärbt
  • Blätter können absterben

Sie können auf Nummer sicher gehen und ein Blatt entfernen, um es auf Blattälchen zu untersuchen. Dafür müssen Sie das Blatt in kleinere Stücke schneiden und die Teilstücke in ein Glas mit Wasser geben. Sobald die Blattälchen drohen zu ertrinken, schwimmen sie aus den Blattstücken und sind im Wasser zu erkennen. Die Ursache für eine Ansiedlung der Schädlinge ist das Absprühen der Pflanze mit Gießwasser, wodurch sie in die Blätter gelangen. Glücklicherweise lässt sich der Befall mit wenigen Schritten eindämmen und die Pflanze erholt sich danach meistens wieder:

  • befallene Blätter entfernen
  • Schnittgut im Hausmüll entsorgen
  • Pflanze nicht mehr besprühen
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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