Greiskraut, Kreuzkraut, Senecio vulgaris – Pflege
Inhaltsverzeichnis
Beim Gewöhnlichen Greiskraut handelt es sich um eine einjährige, krautige Pflanze, die auch grün überwintert. Sie gehört zu den wenigen Pflanzen in unseren Breitengraden, die es schaffen, sogar im Winter Blüten zu entwickeln. Das Greiskraut besiedelt als Ruderalpflanze Schutt- oder Trümmerplätze und kommt auf nahezu allen nicht zu trockenen und stickstoffreichen Äckern, Baustellen und nicht zuletzt vermehrt in Gärten vor. Steht sie auf relativ offenen Flächen, erreicht sie Wuchshöhen von bis zu 40 cm. In dicht bepflanzten Staudenbeeten hingegen wächst das Kreuzkraut nur wenige Zentimeter hoch.
Steckbrief
- botanischer Name: Senecio vulgaris
- andere Namen: Gemeines Greiskraut, Gewöhnliches Greiskraut, Gemeines Kreuzkraut
- gehört in die Gattung der Greiskräuter in die Familie der Korbblüter
- einjährige (oder einjährig überwinternde) krautige Pflanze
- Wuchshöhen: 10-30 cm
- Blüte: gelbe Röhrenblüten, relativ klein (5 mm) an astigem, locker belaubtem Stängel
- Blütezeit: keine bestimmte Blühperiode, ganzjährig, bei guten Bedingungen auch im Winter
- Blätter: eiförmig, gezahnt gefiedert
- sehr giftig
Standort
Von allen Greiskräutern kommt das Gewöhnliche Greiskraut am häufigsten vor. Es wächst schon nach sehr kurzer Zeit auf frisch bearbeiteten Böden, die reich an Nährstoffen sind. Verwandt ist das Greiskraut mit dem Löwenzahn, dem es nicht nur in Blattform, Blüte und schirmförmigem Samenstand ähnelt, sondern auch in seiner Verbreitungsfreudigkeit. Senecio vulgaris benötigt nicht unbedingt die volle Sonne, sondern kommt auch gut mit Halbschatten zurecht, allerdings wächst es bei lichtärmeren Bedingungen nur wenige Zentimeter hoch. Bei den Bodenverhältnissen bevorzugt das Greiskraut ein trockenes bis leicht feuchtes Substrat, das gut durchlässig für Wasser ist. Am besten sind leicht mineralische Böden geeignet.
- Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
- Boden: nährstoffreich und trocken bis leicht feucht
- pH-Wert: 5,0-8,5
- verträgt keine hohen Salzgehalte
Pflanzen
Da die krautige Pflanze einjährig wächst, bietet sich die Pflanzung im Frühjahr an. Am besten kommt Senecio vulgaris zur Geltung, wenn sie in Gruppen von mindestens 5-10 Pflanzen als Bodendecker in einem Freilandbeet gepflanzt wird. Aber auch auf dem Balkon oder der Terrasse ist sie in Kübeln oder Balkonkästen sehr pflegeleicht. Werden vorgezogene Kreuzkrautpflanzen eingesetzt, sollten sie sehr vorsichtig aus ihrem Topf entfernt werden. Zum einen sind die Pflanzen giftig (Handschuhe), zum anderen brechen die empfindlichen Blätter sehr schnell ab. Am geschicktesten fasst man die Pflanze direkt unter den Blättern, um sie aus dem Topf zu ziehen.
- Pflanzzeitpunkt (Freiland): im Mai (nach den Eisheiligen Mitte Mai)
- Pflanzzeitpunkt in Blumentöpfe: März bis April
- Boden im Vorfeld gut auflockern
- ideal sind lehmige Sandböden
- bei feuchten oder verdichteten Böden Splitt, Sand oder Bimskies beimengen
- bei sehr sandigen Böden Kompost oder Humus untermengen
- Pflanze einsetzen (gleiches Bodenniveau wie im Topf)
- Pflanzabstand etwa 20 cm
- leicht angießen
- regelmäßig Unkraut entfernen
Im Balkonkasten oder im Kübel hat sich folgendes Substrat bewährt:
- ein Teil Torfsubstrat
- zwei Teile Gartenerde
- ein Teil Quarzsand
- ein Teil Lavagranulat oder Bimskies
Gießen und Düngen
Senecio vulgaris liebt nährstoffreiche Böden, die vor allem sehr viel Stickstoff enthalten. Deshalb fühlt es sich in der Nähe von Gemüsebeeten sehr wohl. Wird das Kreuzkraut alleine in ein Beet gepflanzt, sollte im Frühjahr eine Düngung mit Kompost oder anderen stickstoffhaltigen Langzeitdüngern mit niedrigem Salzgehalt (organische Dünger wie Hornspäne) erfolgen. Am besten wächst die Pflanze, wenn sie immer erst dann gegossen wird, wenn der Boden wieder trocken ist. Er darf aber nie für längere Zeit austrocknen. Staunässe mag das Gemeine Greiskraut überhaupt nicht.
Verwechslungsgefahr
Bestimmte Stoffe (Alkaloide) im Gemeinen Kreuzkraut sind für Menschen und Tiere giftig (krebserregend und Leber schädigend). Aus diesem Grund sollte ein versehentlicher Verzehr ausgeschlossen werden. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie kleine Kinder haben oder Tiere, die die Pflanze fressen könnten. Zudem besteht Verwechslungsgefahr mit Rucola, deren Blätter ähnlich aussehen. Kreuzkraut wächst gerne wild zwischen Gemüsepflanzen, da die Nährstoffgehalte im Boden dort optimal sind. Es ist schon häufiger vorgekommen, dass das Kraut auch in käuflichen Salaten aufgetaucht ist. Unterscheidungsmerkmale zwischen der Gartenrauke und dem Kreuzkraut:
Greiskraut
- gelbe Röhrenblüten, meist lange als Knospe halb geschlossen
- oben schauen wie bei einem Pinsel die gelben Blütenblätter heraus
- Blütenblätter: sehr schmal, hohe Anzahl
- nach dem Öffnen bilden sich schnell die schirmförmigen Samen (ähnlich Löwenzahn)
- Blätter: fleischiger als beim Rucola, spinnwebenartig überzogen mit weißlichen (silbrigen) Härchen
Rucola (Eruca)
- vier einzelne weiße Blütenblätter (Kronblätter)
- propellerförmig und sehr schmal
- deutliche braun-violette Adern
- Größe: etwa 10 mm
- mehrjährige (ausdauernde) Arten: gelbe Blüte, vier (etwas breitere) Blütenblätter
Frosthärte
Eigentlich ist das Gemeine Greiskraut eine einjährige Pflanze, die unter guten Bedingungen auch den Winter übersteht. Dabei ist die krautige Pflanze hart im Nehmen: Blätter und Blütenstände überstehen auch starke Fröste (bis -15 °C) häufig unbeschadet.
Bekämpfung
Wer das Gemeine Kreuzkraut aus seinem Garten entfernen möchte, sollte nicht gleich zum chemischen Mittel greifen. Da sich die Pflanzen vor allem in Nutzgärten ausbreiten, deren Boden sehr locker ist, können sie in vielen Fällen einfach im unteren Stängelbereich gefasst und herausgezogen werden. Nach dem Jäten können die Stängel von Gewöhnlichem Greiskraut neue Wurzeln bilden und wieder anwachsen, wenn sie achtlos auf den Boden geworfen werden. Deshalb sollten sie umgehend eingesammelt und in der Restmülltonne entsorgt werden.
Die Pflanze entwickelt bis zu vier Generationen pro Jahr. Selbst wenn sich nur 100 Samen pro Pflanze entwickeln (meist sind es mehr), so sind in nur einem Jahr etwa eine Million Nachkommen möglich! Glücklicherweise fliegen die Samen in der Regel nur wenige Meter weit, sodass sich ihr Verbreitungsradius in Grenzen hält. Wer die Pflanze also dauerhaft aus seinem Garten vertreiben möchte, muss unbedingt die Entwicklung der Samen verhindern. Es muss nicht unbedingt die ganze Pflanze aus der Erde entfernt werden, sondern es reicht aus, die Blüten mehrfach im Jahr abzuzupfen – und zwar bevor sich die flugfähigen Samenschirmchen bilden! Die Blüten sollten allerdings nicht auf den Kompost geworfen werden. Die gelben Röhrenblüten können auch nach dem Abschneiden oder Jäten keimfähige Samen bilden, die auf dem Kompost ein ideales Nährmedium vorfinden.
Fazit der Redaktion
Egal, ob das Gemeine Kreuzkraut als Kulturpflanze angebaut wird oder wild im Garten wächst: Es ist immer ein wenig Vorsicht geboten. Die Pflanze enthält giftige Alkaloide und ist sehr vermehrungsfreudig. Schnell breitet sie sich im ganzen Garten aus und wird oft versehentlich mit dem Rucola verwechselt.
Wissenswertes zum Greiskraut in Kürze
- Unter Sukkulenten sind die Pflanzen zusammengefasst, die – oft aus wärmeren Gegenden stammend – sich an unser Klima angepasst haben.
- Sie bilden eine Bereicherung für Steingärten, Mauern aber auch für die Fensterbank.
- Ihnen allen ist gemein, dass sie hitzeunempfindlich sind und nur wenig Pflege und Wasser benötigen.
- Dort, wo andere Pflanzen keine Nahrung mehr finden, sind die anspruchslosen Sukkulenten die Sieger.
- Das Senecio vulgaris, das gemeine Greiskraut oder auch das gemeine Kreuzkraut genannt, ist eine solche Pflanze.
- Sie ist anspruchslos und gedeiht überall. Ob an Wegrändern, auf Baustellen oder im Garten.
- Senecio vulgaris liebt es etwas feuchter als die meisten Sukkulenten, sie gehört zur Gattung der Greiskräuter und ist ein Korbblütler.
- Senecio vulgaris erinnert an eine Aster. So ist auch der Blütenkorb aufgebaut.
- Es gibt diese Pflanzen sowohl als Sommerblüher aber auch zu anderen Jahreszeiten findet man blühende Pflanzen.
- Senecio vulgaris vermehrt sich durch die Bestäubung durch Bienen aber durch Selbstbestäubung.
- Die Samen sieht man als kleine Schirmchen fliegen und diese Schirmchen bestäuben dann die Nachbarschaft.
- Ein stickstoffreicher Boden ist für das Greiskraut ausreichend. Daher gilt die Pflanze auch als Stickstoffanzeiger.
- Ob Senecio vulgaris nun ein Kraut oder ein Unkraut ist, bleibt dem Gärtner vorbehalten zu entscheiden.
- Der Gärtner muss nur aufpassen, dass die Verbreitung nicht überhand nimmt, denn wie alle Kräuter vermehrt es sich gerne und schnell.
- Und die fliegenden Samen sorgen auch für eine schnelle Verbreitung im Garten.