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Mammillaria – Arten/Sorten der Kakteen und Pflege-Tipps

Mammillaria compressa

Die großen und kleinen Blüten der Mammillaria Arten blühen in Weiß, Gelb und vielen Rot- und Rosa-Tönen. Dabei kommen sie mit viel Sonne und wenig Pflege bestens zurecht. Die Dornen sitzen mal zahlreich, mal eher spärlich, mal weich und haarig oder drohend spitz, mal ringförmig oder streifig angeordnet, auf ihren Stämmen. Die Kakteengewächse zählen zu den Sukkulenten. Die meisten Arten der Mammillaria Gattung stammen ursprünglich aus Mexiko und dem südlichen Nordamerika.

Video-Tipp

Standort

Die Arten der Mammillaria fühlen sich in der Sonne am wohlsten. Im Sommer mögen sie gern im Freien stehen. Ansonsten kommen sie mit einem sonnigen Platz bei normaler Zimmertemperatur sehr gut zurecht. Im Winter ist Ruhezeit. Hier sollten die Temperaturen deutlich kühler sein, um die 10 °C. Aber hell und sonnig! Ein Platz in einem ungeheizten Wintergarten ist optimal. Je weniger Sonnenlicht die Mammillaria das Jahr über bekommen desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer üppigen Blüte. Tipp: Vom Umzug ins Winterquartier einmal abgesehen, mögen es die Mammillaria Arten gar nicht, umgestellt oder ständig verrückt zu werden.

Boden

Normale Blumenerde oder doch Spezialerde? Wer beim Substrat auf Nummer sicher gehen möchte, kann spezielle Kaktuserde kaufen. Über die Wahl oder Mischung des richtigen Substrats gibt es viele Meinungen in Liebhaberkreisen. Grundsätzlich sollte der Boden gut durchlässig sein, mineralisch mit einem pH-Wert von neutral bis leicht sauer. Wer es mit normaler Blumenerde versuchen möchte, kann sie zu einem Drittel mit Sand, Blähton, Perlite, Bims- oder Lavagrus vermischen. Auch Seramis-Tonerde eignet sich, um die Dränageeigenschaften zu verbessern. Bei manchen Kaktuskulturen sieht man nur Kies rund um die Pflanze. Dieser wurde oberflächlich als Deko aufgebracht und bringt ansonsten keinen weiteren Vorteil. Damit lässt sich nur schwer erkennen, wie weit das Substrat ausgetrocknet ist.

Tipp:

Als Sandbeimischung wird immer wieder scharfer Sand empfohlen. Dabei handelt es sich um Bruchsand, also nicht um den rundgeschliffenen, feinen Strandsand. Scharfer Sand bietet durch die Bruchkanten eine bessere Dränage und gibt mehr Mineralstoffe an das Substrat ab.

Gießen, düngen

Ja, es ist wahr, die meisten Kakteen werden zugrunde gegossen oder die Wurzeln stehen, wegen schlechter Durchlässigkeit zu lange im Wasser. In der Wachstumsphase vom Frühjahr bis zum beginnenden Herbst kann man sich als Faustregel „alle 8 Tage eine Wassergabe“ merken. Diese Angabe dient nur als grober Anhaltspunkt, in diesem Zeitraum prüfen, ob das Substrat in der oberen Schicht schon getrocknet ist. Dementsprechend muss auch schon mal nach 7 Tagen gegossen werden oder erst in 10 Tagen. Das Gießen sollte jedoch vorsichtig geschehen.

Wenn Wasser unten zwischen Mutterpflanze und Kindeln stehenbleibt, können sie an diesen Stellen faulen. Eine gute Möglichkeit ist es, diese Kakteen solange in ein Wasserbad zu stellen, bis sich die Erde an der Oberfläche leicht feucht anfühlt. Niemals sollte der Mammillaria länger im Wasser stehen. In der Ruhezeit im Winter gießt man erst, wenn das Substrat durchgetrocknet ist. Für die Nährstoffversorgung in der Wachstumsphase fügt man dem Gießwasser einmal monatlich Kaktusdünger hinzu. Dieser Dünger ist besonders stickstoffarm und enthält viel Kalium und Phosphor.

Umtopfen

Auch regelmäßiges Umtopfen gehört zur Pflege der Mammillaria Arten. Kriechend wachsende Arten oder Gruppenanordnungen kommen in breiten Schalen am besten zur Geltung. Aufrecht wachsende Arten können in normale Blumentöpfe gesetzt werden. Die beste Zeit zum Umtopfen ist kurz vor Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr. Die Größe des Topfes richtet sich nach dem Durchmesser der Mammillaria Art und ihrer Neigung, in die Breite zu sprossen. Grob kann man für das Pflanzgefäß einen doppelt großen Durchmesser veranschlagen, wie der Kaktus an seiner Basis aufweist. Umgetopft wird, wenn der das alte Gefäß gut durchwurzelt ist. Beim Umtopfen darauf achten, …

  • … dass das alte Substrat sorgfältig aus den Wurzeln herausgeschüttelt wird.
  • … dass für den neuen Topf frisches Substrat verwendet wird.
  • … dass man, je nach Dornen, ausreichend Schutzmaßnahmen zur Hand hat (Handschuhe, Spaghetti- oder Gurkenzange etc.). 
  • … das Gefäß nach dem Befüllen auf den Boden mehrmals aufzusetzen, damit keine Luftlöcher verbleiben.

Vermehren

Am einfachsten ist es, die gruppenbildenden Arten der Mammillaria zu vermehren. Diese Arten bilden an ihrer Basis viele sogenannte Kindel aus. Diese werden dann mit einem sauberen Messer abgeschnitten. Die Schnittfläche muss zunächst 2-3 Tage austrocknen. Dann werden die Kindel mit der Schnittfläche in das Substrat gedrückt. Die Vermehrung durch Samen oder gar durch Samen aus der eigenen Mammillaria ist dagegen schon etwas aufwendiger. Wer dies versuchen möchte, sollte sich dazu in den entsprechenden Fach- und Liebhaberforen genauer informieren.

Krankheiten und Schädlinge

Am häufigsten treten Wollläuse und Spinnmilben auf. Im Frühstadium kann es noch helfen, den Befall abzustreifen oder auch mit der Pinzette einzeln zu entfernen. Danach die betroffenen Stellen mit einer Lösung aus Wasser, 1/10 Schmierseife und 1/10 Spiritus einpinseln. Auch ein Auftrag mit Öl (z. B. Rapsöl) hat sich bewährt, um Milben und Läuse abzutöten.

Tipp:

Die Kakteen unbedingt regelmäßig genau untersuchen. Je früher man die Schädlinge entdeckt, desto leichter ist es, sie wieder loszuwerden, ohne dass der Kaktus größeren Schaden davonträgt. Einen befallenen Kaktus unbedingt separat stellen.

Arten

Wie bereits erwähnt, gibt es in der Familie der Mammillaria Kakteen besonders viele verschiedene Arten. Das erweckt bei vielen eine Sammelleidenschaft. Nachfolgend sind einige besonders attraktive Arten vorgestellt:

  • Mammillaria boscana: Ein meist kleiner, weil sehr langsam wachsender Kaktus, grün, rund und mit weißen Dornen übersät. Die kleinen Blüten sind trichterförmig. Es gibt unterschiedliche Arten, die weiß, gelb und rosafarben blühen.
  • Mammillaria elongata: Dieser grüne Kaktus bildet viele zylindrische Triebe aus, die mit gelben Dornen besetzt sind. Dieser Kaktus ist sehr pflegeleicht und einigermaßen wuchsfreudig. Die Blüten sind meistens hellgelb.
  • Mammillaria luethyi: Eine beeindruckende, wunderschöne Mammillaria-Art. Die Luethyi wachsen kugelig, dunkelgrün mit schneeweißen, zusammengeballten Dornen. Die Blüten sind besonders groß und können mit ihrem knalligen Pink den Stamm selber vollständig verbergen.
  • Mammillaria senilis: Durch seine weißen, haarigen Auswüchse zwischen den Dornen sieht er tatsächlich greisenhaft aus. Der „senile“ Eindruck schwindet mit der Blüte, denn dann bildet er sehr hohe, trichterförmige, knallrote Blüten aus.
  • Mammillaria spinosissima: Auch hier zeigt der Name schon an, was ihn auszeichnet: spinosissima, sehr dornig. In der Tat besitzt er gleich mehrere Schichten von Dornen. Die längsten sind hart und rot, die kleineren weiß und zum Teil haarig durchsetzt. Er bringt viele, kleine, rosafarbene Blüten hervor.
  • Mammillaria vetula: Diese Kaktusart geht eher in die Breite, sie bildet viele, kleine, kugelrunde Stämme aus. Sie sind über und über mit weiß-wollig und mit weißen Dornen besetzt. Er wächst mit seinen vielen Sprossen als flaches Polster. Die Blüten sind klein weißgelb bis altrosa.

Fazit der Redaktion

Viele Mammillaria-Arten sind absolut pflegeleicht. Damit sie fleißig blühen, sind allerdings die richtigen Mengen an Sonnenlicht und Wasser maßgeblich. Als besonders wichtig für die Blühfreudigkeit hat sich der Ruhestandort herausgestellt: hell, sonnig und kühl. Wer einmal einen Mammillaria zum Blühen gebracht hat, der wird nach weiteren Arten Ausschau halten – garantiert!

Wissenswertes zu Mammillarias in Kürze

  • Mammillarias sind Warzenkakteen. Sie zählen etwa 300 Arten. Charakteristisch sind die Blütenkränze.
  • Ursprünglich stammen die Pflanzen aus dem Süden der USA, Mexiko, Guatemala, Honduras bis Venezuela und dem nördlichen Kolumbien.
  • Vereinzelt wurden sie auch schon auf den Karibischen Inseln gefunden.
  • Bei den Mammillarias handelt es sich um Sukkulenten mit kugeliger oder länglicher Form.
  • Man kennt sie als Einzelexemplare, aber auch als Polster. Diese werden durch Seitensprosse gebildet.
  • Anstatt Rippen, wie bei vielen Kakteen, weisen die Pflanzen Warzen auf.
  • Diese können unterschiedliche Gestalt haben und in sich gegenseitig überschneidenden Spiralen (Berührungszeilen) angeordnet sein.
  • Die Vertiefungen zwischen den Warzen (Axillen) können kahl sein oder mehr oder weniger lange Wolle aufweisen.
  • Einige Arten entwickeln die Axillenwolle stärker in der Blühregion. Dort treten dann ringförmige wollige Zonen auf.
  • Die Kakteen werden bis zu 30 cm hoch. Die Wuchshöhe ist je nach Art verschieden.
  • Mammillarias weisen eine recht unterschiedliche Bedornung auf. Die Dornen können gerade, gebogen oder gehakt sein.
  • Die Blüten erscheinen hauptsächlich von Frühjahr bis Sommer, immer kranzförmig aus den Axillen des Vorjahreswuchses.
  • Die Blüten sind zwittrig, röhren-, glocken- oder radförmig und außerdem verschieden groß.
  • Die Farben der Blütenblätter reichen von Weiß über gelblich bis zu verschiedenen Rottönen.
  • Nach dem Abblühen der Blüten erscheinen Früchte. Deren Farbe ist grünlich bis rötlich, mitunter kräftig Rot.
  • Die Früchte sind saftig und haben eine zylindrische bis eiförmige Form. Sie können 5 bis 30 mm lang werden.
  • Der Standort für die Mammillaria sollte hell, warm und sonnig bis halbschattig sein. Sie benötigen nur wenig Pflege.
  • Das Pflanzsubstrat sollte halbschwer, etwas mineralisch, leicht sandig-kiesig mit geringem Lehmzusatz, humos, nahrhaft und leicht sauer sein.
  • Mineralische Erde sorgt für eine starke, humose Erde für eine bunte Bestachelung.
  • Im Sommer stehen die Pflanzen gern warm, sonnig bis leicht schattig.
  • In der Übergangszeit müssen die Kakteen im Freien vor praller Mittagssonne geschützt werden.
  • Außerdem sollten sie nicht dem Regen ausgesetzt werden. Gießen sollte man sparsam. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
  • Überwintert werden die Mammillarien hell, trocken und kühl (8 bis maximal 14 °C).
  • Am leichtesten zu vermehren sind die Pflanzen über Sprossen, die leicht gebildet werden. Auch über Aussaat ist die Vermehrung möglich.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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